Berlin am 1. August
  
1468 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erteilt den Leinewebern in der Mark, in Frankfurt und Berlin ein Privileg.
1476 Kurfürst Albrecht Achilles entscheidet einen Streit des Klosters Spandau mit Gerecke Sele zu Glienicke über den See Groß-Glienicke dahin, daß letzterer diesen von der Priorin des Klosters zu Lehen empfangen soll.
  
1740 Eine Sonderverwaltung zur Förderung der Seidenindustrie nimmt ihre Tätigkeit auf.
1741 360 österreichische Gefangene treffen unter einer Husaren-Eskorte von einem Offizier und zehn Soldaten aus Spandau ein.
1742 Das »Reglement für die hiesige Bau-Commission« in den Residenzstädten wird erlassen.
1742 Das Regiment des Generalleutnants und Kommandanten von Berlin, von Sydow, trifft aus Böhmen ein.
1781 Der Berliner Arzt Ernst Ludwig Heim beginnt in seinen Tagebüchern meteorologische Beobachtungen festzuhalten und setzt dies bis zum August 1834 fort.
1787 In Vorbereitung der Gründung der Tierarzneischule in Berlin tritt der Bakkalaureat Johann Georg Naumann zusammen mit dem Schmied Kindel eine Studienreise nach Alfort bei Paris und nach Lyon zu den ältesten europäischen Veterinärschulen an.
1796 Der Geheime Archivar beim Geheimen Kabinettsarchiv zu Berlin und Kriegsrat Heinrich Peter Diestel stirbt in Berlin.
1799 Karl Otto L. von Arnim wird in Berlin geboren. Von dem Dichter, der in Halle und Göttingen studiert hatte, erschienen in Berlin sechs Bände unter dem Titel »Flüchtige Bemerkungen eines flüchtigen Reisenden«, in denen er seine Reiseerlebnisse schilderte.
1800 In Berlin stirbt der Physiker und Mathematiker Bernhard Friedrich Mönnich. Mönnich war von 1783 bis 1797 Professor für angewandte Mathematik sowie für Physik und Markscheidekunst an der Bergakademie Berlin.
1825 In der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, Unter den Linden 74 (Mitte), verweigern die 100 Schüler geschlossen das Antreten zum Mittagessen, um gegen das vom Schulökonomen gelieferte schlechte Essen zu protestieren.
1829 Eine erstmals gebildete städtische Schuldeputation erhält den Auftrag, alle 127 städtischen Schulen zu verwalten und zu beaufsichtigen. Damit begann die mehrere Jahrzehnte andauernde Reorganisation des Berliner Schulwesens.
1842 Bei der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft geht die erste, 45 km lange Teilstrecke Berlin - Bernau - Neustadt-Eberswalde in Betrieb. Die Gesamtstrecke nach Stettin wurde erst im folgenden Jahr fertiggestellt.
1844 Der »Zoologische Garten« bei Berlin, der erste Zoo Deutschlands, wird eröffnet. Gegründet wurde er von dem Zoologen und Afrikareisenden Martin Hinrich Lichtenstein in Zusammenarbeit mit Alexander von Humboldt und dem Gartengestalter Peter Joseph Lenné.
1848 Um einen nationalen Buchdruckertarif durchzusetzen, treten die Berliner Buchdrucker zum zweitenmal in den Streik.
1849 Für die Bauakademie werden neue Prüfungsvorschriften erlassen. Sie betrafen die Zulassung zur Bauführerprüfung und zur Prüfung als Privat-Baumeister.
1849 Es erscheinen die »Vorschriften für die Bauakademie«, wonach der alte Name (in der Zeit von 1831 bis 1849 hieß sie Allgemeine Bauschule) wieder eingeführt und die Leitung derselben einem Direktorium übertragen wird.
1850 Das gemeinsame Bücherverzeichnis der vier städtischen Büchereien im Friedrichs-Werderschen Gymnasium und in den höheren Stadtschulen der Königs-, Dorotheen- und Luisenstadt weist einen Bestand von 7 400 Bänden aus. Die Bibliotheksnutzung war kostenlos.
1866 In Berlin erscheint die erste Ausgabe der von dem »Eisenbahnkönig« Bethel Henry Strousberg gegründeten Tageszeitung »Die Post«. Das Blatt war die erste »Personalunion« zwischen Großunternehmertum und Journalistik in der deutschen Zeitungsgeschichte.
1879 Die Bahnhöfe Hundekehle (Halensee) und Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) werden für den Personenverkehr eröffnet. Der Haltepunkt Schönhauser Allee bot günstige Bedingungen für den Ausflugverkehr nach Pankow und Niederschönhausen.
1879 Erich Harbort wird in Elbingerode geboren. Der Geologe war seit 1906 Mitarbeiter der Geologischen Landesanstalt in Berlin.
1881 Bei der Omnibus AG wird erstmals ein Teilstreckentarif (halbe Touren) eingeführt.
1884 Bei der Omnibus AG wird versuchsweise ein 10-Pfennig-Einheitstarif eingeführt.
1885 Der Bahnhof Biesdorf wird eröffnet.
1890 Den Abschluß der Feierlichkeiten anläßlich des 100jährigen Bestehens der Tierärztlichen Hochschule Berlin bildet eine farbenprächtige Wagenfahrt der Studentenschaft durch die Hauptstraßen Berlins.
1891 Die Berliner Bahnhöfe wimmeln von Kindern, die »mit Kisten und Kasten von Ferienbesuchen bei Tanten und Großmüttern« zurückkehren.
1891 Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Britz wird mit der Strecke Hermannstraße/Ecke Knesebeckstraße (Neukölln) - Britz, Rathaus eröffnet.
1891 Dem Direktor der Berliner Sternwarte, Prof. Wilhelm Julius Foerster, wird an der Universität die Ehrenwürde des Rector magnificus für das Studienjahr 1891/92 übertragen.
1892 Der Arzt und Politiker Prof. Rudolf Virchow wird von der Berliner Universität zum Rektor (ab Oktober 1892) gewählt.
1893 Der Bahnhof Groß Lichterfelde Süd wird eröffnet.
1896 Der Bahnhof Savignyplatz wird eröffnet.
1899 Das Kabelwerk Oberspree der AEG nimmt seinen Betrieb auf.
1900 Das Städtische Elektrizitätswerk Charlottenburg wird in Betrieb genommen.
1907 Marga Wolff (genannt von Etzdorf) wird in Berlin geboren. Sie war die dritte deutsche Pilotin (Pilotenschein 1927) und die erste Langstreckenfliegerin.
1908 Otto Lucke wird in Niemegk (Brandenburg) geboren. Der Meteorologe und Geophysiker war von 1962 bis zu seinem Tod 1968 Direktor des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Humboldt-Universität zu Berlin.
1911 Helmut Volz wird in Göppingen geboren. Der Physiker war von 1936 bis 1943 Mitarbeiter an der Technischen Hochschule zu Berlin (Charlottenburg), wo er Vorlesungen über Teilbereiche der theoretischen Physik hielt.
1914 Durch den Eintritt Deutschlands in den Ersten Weltkrieg beginnt unmittelbar ein Rückgang des Stromabsatzes. Der Rückgang wurde im Laufe des Krieges durch den Energiebedarf der Rüstungsindustrie mengenmäßig ausgeglichen.
1914 Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet im Schloß den Befehl zur vollständigen Mobilmachung. Vor dem Stadtschloß und Unter den Linden (Mitte) wurde dieser Befehl verkündet. Die Mobilmachung trat am 2. August in Kraft.
1914 Das Gesetz über den Belagerungszustand tritt in Kraft.
1915 Der Chemiker Hermann Reisenegger, bisher stellvertretendes Vorstandsmitglied der Farbwerke in Hoechst, erhält die etatmäßige Professur für technische Chemie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1918 Durch Königlichen Erlaß wird der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Bedeutung das Recht eingeräumt, die Würde eines »Doktors der Landwirtschaft« zu verleihen.
1922 In Berlin wird der deutsche Wirtschafts-Rundfunk, der erste Rundfunk, der mit Gebühren arbeitete, in Betrieb genommen. Die Teilnehmer konnten die Geräte nur mieten.
1923 Im Krankenhaus Moabit werden ein neuer Chirurgischer und ein neuer Tuberkulosepavillon der Bestimmung übergeben.
1927 Das dritte Becken des Westhafens wird dem Verkehr übergeben.
1927 Das Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung wird in Berlin gegründet. Sein erster Leiter war Professor Dr. Karl Willy Wagner.
1928 Die Omnibuslinie A 37 »Marzahn - Friedrichsfelde, Schloßstraße« (Lichtenberg) wird mit einer Streckenlänge von 6,6 km in Betrieb genommen.
1928 Helmuth Körnig, Leichtathlet des SC Charlottenburg Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille über 200 m.
1929 Der Berliner Pädagoge Friedrich Alfred Kühne, Dozent an der Handels- Hochschule Berlin, verunglückt bei Chamonix am Montblanc tödlich.
1929 Im Institut für Tierseuchentherapie der Tierärztlichen Hochschule beginnen periodische Untersuchungen der im Verkehr befindlichen bakterienhaltigen Mittel zur Vertilgung tierischer Schädlinge.
1930 Der Arbeitsvertrag des Generalintendanten Heinz Tietjen mit der Städtischen Oper Charlottenburg wird beendet. Der Kultusminister hatte ihn bis zum 1. August 1930 befristet und nicht verlängert, da Tietjen »wegen staatlicher Aufgaben« zu belastet sei.
1930 Der Mineraloge Walter Schmidt, Ordinarius an der Universität Tübingen, wird an die Technische Hochschule (Charlottenburg) berufen.
1930 Anläßlich der Hundertjahrfeier des Bestehens der Berliner Museen wird das Museum für den Bildhauer Christian Daniel Rauch in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses neu eröffnet.
1930 Die Zahl der in Berlin betriebenen Kraftfahrzeuge beträgt 107 500 Personen- und Lastkraftwagen, Kraftomnibusse, Kraftdroschken und Krafträder. Auf jeden 40. Berliner kam ein Kraftfahrzeug.
1931 Der irische Dramatiker George Bernard Shaw trifft zu einem Besuch in Berlin ein und nimmt im Hotel Bristol Unter den Linden (Mitte) Quartier.
1933 In der Versuchsanstalt für Luftfahrt wird unter Leitung des Ingenieurs O. Fuchs eine Abteilung für Ingenieurnachwuchs eingerichtet.
1933 Die Reichstheaterkammer wird ins Leben gerufen. Präsident der Kammer wurde der ehemalige Schauspieler am Berliner Staatstheater Otto Laubinger.
1933 Der Ingenieur Eduard Schüller (AEG) beginnt mit der Entwicklung eines Gerätes zur Aufnahme und Wiedergabe von Sprache und Musik. Im Dezember meldet er den »Magnetisierungskopf für Längsmagnetisierung von Magnetogramm-Trägern« (Magnetophon) zum Patent an.
1934 Die »Deutsche Zeitung« wird wegen eines Kommentars zur Erkrankung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg für acht Tage verboten. Dem Schriftleiter wurde bis auf weiteres die Schriftleiterkarte entzogen.
1934 Der Volksgerichtshof nimmt in Berlin seine Tätigkeit in allen drei Senaten auf.
1934 Die »Arbeitsgemeinschaft zur Belebung der Innenstadt« veranstaltet am Berliner Gendarmenmarkt (Mitte) ihr erstes Platzkonzert.
1934 Ein Berliner Kaffee-Importeur kommt in den Genuß eines Erbes von 18 Millionen Dollar. Er erhielt einen Teil des 50 Millionen Dollar umfassenden Vermögens des Auswanderers Daniel Petras zugesprochen. Durch Zinsen erhöhte sich die Summe auf 90 Millionen.
1935 Wegen eines »außerordentlich starken Zuzugs von ortsfremden Personen, und zwar in der Hauptsache von jüdischen Elementen«, nach Berlin versagen die Fürsorgeämter diesen Personen ab sofort jegliche offene Fürsorge und beschränken diese auf Anstaltspflege.
1935 Im Zoologischen Garten zu Berlin stirbt der Gorilla »Bobby« mit einem Gewicht von 262,5 kg an einer Blinddarmentzündung. »Bobby«, ein Paradetier des Gartens, war am 30. März 1928 etwa zweijährig mit einem Gewicht von ca. 15 kg in den Zoo gekommen.
1935 Die Firma Telefunken stellt der Presse neueste Produkte vor. Darunter befand sich ein Fernseh-Empfänger, mit dem der Ortsfunk auf der ultrakurzen Welle empfangen werden konnte, so auch das tägliche Programm des Senders Witzleben.
1935 Der Reichsrundfunk beginnt mit der Ausstrahlung der Weltsendung »Pax Olimpica«. Der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Baron Pierre de Coubertin, hielt in dieser Sendung einen Vortrag.
1935 In Berlin treffen 1 300 »auslandsdeutsche« Jungen aus vielen Ländern ein. Sie nahmen einige Wochen am »Deutschlandlager« der Hitler-Jugend teil.
1936 Der Olympiafackel-Staffellauf erreicht um 11.42 Uhr aus Griechenland kommend das Berliner Stadtgebiet. Vor den Stufen des Alten Museums (Mitte) wurde das Olympische Feuer entzündet.
1936 Am Abend des Eröffnungstages der XI. Olympischen Spiele in Berlin wird unter Leitung von Dr. H. Niedeck-Gebhardt im Olympiastadion (Charlottenburg) das Festspiel »Olympische Jugend« aufgeführt. Im großen Festspiel tanzte Gret Palucca einen Walzer.
1936 Die Zahl der eintreffenden Reisenden erreicht am Eröffnungstag der XI. Olympischen Spiele in Berlin mit 147 250 Personen einen vorläufigen Höhepunkt.
1936 Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees begeben sich zum Gottesdienst in den Berliner Dom (Mitte).
1936 Der Architekt Werner March, der die Anlagen des Reichssportfeldes mit dem Maifeld (Charlottenburg) für die XI. Olympischen Spiele in Berlin schuf, wird mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
1936 Der erste deutsche »Fernsehsender Paul Nipkow, Berlin« überträgt die feierliche Eröffnung der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin in 25 »Fernsehstuben« von Groß- Berlin.
1936 Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet die XI. Olympischen Spiele in Berlin. Sie vereinten Sportler aus 50 Ländern. 30 000 Brieftauben wurden vor dem Olympiastadion (Charlottenburg) aufgelassen. Die Spiele dauerten bis zum 16. August.
1936 Mit Beginn der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin beginnt die erste Live- Übertragung des Sportgeschehens von drei Kamerastellen aus. Als Aufnahmeoperateur arbeitete Walter Bruch, der spätere Erfinder des PAL- Farbfernsehverfahrens.
1936 Nach einer Satzungsänderung der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) kommt es auch zu personellen Veränderungen im Vorstand.
1936 Im Lustgarten (Mitte) findet die Jugendfeier der Hitlerjugend statt.
1936 Der Münchener Gewichtheber Rudolf Ismayr spricht bei der Eröffnung der XI. Olympischen Spiele in Berlin für alle Sportler den olympischen Eid.
1936 Wegen der Eröffnung der Olympischen Spiele werden bei den Berliner Gerichten keine Termine durchgeführt. Zur Entgegennahme von eiligen Anträgen waren jedoch Beamte bei den einzelnen Dienststellen anwesend.
1936 Mit dem Luftschiff LZ 129 »Hindenburg« wird über dem Olympiastadion (Charlottenburg) ein Propagandaflug durchgeführt.
1936 Deutschlands Olympiamannschaft zieht unter Führung des Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten und unter den Klängen der Nationalhymne ins Olympiastadion (Charlottenburg) ein.
1937 Bei der im Januar 1935 geschaffenen Wasserbaudirektion Kurmark wird eine besondere »Neubauabteilung für den Ausbau der Berliner Wasserstraßen« für 1000-Tonnen-Schiffe eingerichtet.
1941 Prof. Friedrich Seewald scheidet mit Zustimmung des Reichsluftfahrtministers als Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) aus und wird Direktor des Aerodynamischen Instituts der Technischen Hochschule Aachen.
1941 Neuer Wissenschaftlicher Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) wird der Ingenieur Günther Bock.
1942 Rainer Tscharke wird in Babelsberg geboren. Der Volleyballer des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit der DDR- Mannschaft die Silbermedaille. Tscharke war Mitglied der Mannschaft, die 1970 Weltmeister wurde.
1943 Die Laboratorien des Technikers Manfred von Ardenne werden zum Schutz vor Luftangriffen in Betonbunker nach Lichterfelde-Ost, Jungfernstieg 18, verlagert.
1943 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels fordert per Handzettel die Berliner wegen des Luftkrieges auf, ihre Stadt zu verlassen, wenn sie nicht aus beruflichen oder anderen wichtigen Gründen in der Stadt bleiben müssen.
1944 Der S-Bahnhof Giebelsee (Petershagen Nord) wird eröffnet.
1945 Auf Befehl der Britischen Militärregierung tritt ein Ausgehverbot für das Britische Kontrollgebiet Berlins in Kraft. Im besetzten Gebiet durfte keine Person ohne Erlaubnis der Militärbehörde zwischen 22.00 und 6.00 Uhr außerhalb ihres Hauses sein.
1945 Das Bezirksamt Spandau eröffnet ein allgemeines Krankenhaus, das sich in der Folgezeit aus einer rein orthopädischen Klinik zum »Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau« entwickelte.
1945 Gustav von Wangenheim wird zum Intendanten des Deutschen Theaters und der Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) ernannt.
1945 Die Sowjetische Militärverwaltung befiehlt die Errichtung der Eisenbahndirektion Berlin und der Wasserverkehrsdirektion Brandenburg.
1946 Im Marstall-Gebäude in der Breiten Straße (Mitte) wird die Berliner Stadtbibliothek wiedereröffnet.
1946 Die am 21. Dezember 1945 in »Akademie der Wissenschaften zu Berlin« umbenannte zuvor Preußische Akademie wird als »Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin« feierlich wiedereröffnet. Ihr Präsident wurde der Philologe Prof. Johannes Stroux.
1948 Erstmals werden über die Luftbrücke 2 000 t Waren innerhalb von 24 Stunden nach West-Berlin eingeflogen.
1948 Vor dem Rathaus Schöneberg findet eine Trauerkundgebung für die beiden Luftbrückenflieger statt, die am 25. Juli beim Absturz einer amerikanischen Transportmaschine auf dem Flugplatz Tempelhof ums Leben gekommen waren.
1948 Die juristische Abteilung der Freien Universität Berlin konstituiert sich als eigenständige Fakultät.
1948 Auf dem Landesparteitag der SPD fordert der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin, Franz Neumann, in einem Referat für die Stadtmitte einen neutralen Status, um einer einheitlichen Verwaltung freie Arbeitsmöglichkeiten zu sichern.
1949 Der O-Bus-Betriebshof Spandau, Brunsbütteler Damm, wird eröffnet.
1949 Die BVG-Verwaltung wird in eine West- und eine Ost-Direktion getrennt.
1950 Wilhelm Stahl, Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Humboldt-Universität zu Berlin, wird Chefredakteur der Zeitschrift »Tierzucht«.
1951 In der DDR beginnen erste Sendeversuche mit Fernsehbild- und Tonsignalen durch das Rundfunk- und Fernsehtechnische Institut in Berlin.
1951 Die erste O-Bus-Linie der Ostberliner BVG wird zwischen Robert-Koch-Platz (Mitte) und Ostbahnhof (Friedrichshain) eröffnet.
1952 Das Abgeordnetenhaus billigt das »Zweite Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Berlin«. Das Gesetz gestand den Lehrern an öffentlichen Schulen das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht unter Anrechnung auf die Pflichtstundenzahl zu.
1953 Beim Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Roten Rathauses (Mitte) wird Richtfest gefeiert.
1955 An der Technischen Universität Berlin wird die Fakultät für Elektrotechnik mit den Abteilungen Nachrichtentechnik und Starkstromtechnik gegründet.
1958 Im Gebäude des DDR-Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen, Leipziger Straße/Ecke Mauerstraße (Mitte), werden die ersten Räume des im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Postmuseums wieder eröffnet.
1960 Das Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm 333 (Mahlsdorf) wird eröffnet. Zunächst wurden drei Räume zur Besichtigung freigegeben.
1962 Die Mensa der Freien Universität Berlin wird durch das Studentenwerk übernommen. Die Studenten zahlten pro Essen 1,10 Mark; die restlichen 0,70 Mark trugen die Universität und die öffentliche Hand.
1966 Das Geographische Institut der Humboldt-Universität zu Berlin wird mit dem Institut für Politische und Ökonomische Geographie zu einem Geographischen Institut an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät vereinigt.
1969 Das »Gesetz über die Universitäten des Landes Berlin« tritt in Kraft.
1969 Das Universitätsgesetz der Technischen Universität Berlin vom 16. Juli tritt in Kraft. Das neue Gesetz sah eine Präsidialverfassung und die Einführung eines hauptamtlichen Managements neben der herkömmlichen Verwaltung vor.
1970 Der Physiologe und Biochemiker Prof. Otto Heinrich Warburg (Nobelpreis 1931) stirbt in Berlin. Er hatte über 50 Jahre in Berlin gewirkt und u.a. nach den Ursachen von Krebserkrankungen geforscht.
1972 Egon Seefehlner wird Generalintendant der Deutschen Oper Berlin (Charlottenburg) als Nachfolger von Gustav Rudolf Sellner, der das Amt seit 1961 innehatte.
1973 Walter Ulbricht, Mitglied des Politbüros des ZK des SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR, stirbt in Berlin. Die Trauerfeierlichkeiten fanden am 7. August statt.
1976 Die zur Unterfamilie der Zwergspinnen gehörende Spinnenart Diplocephalus dentatus wird im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet. Das war das letzte Mal, daß ihre Beobachtung verzeichnet wurde.
1980 Martina Bischof, Kanurennsportlerin des SC Berlin-Grünau, erringt bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Goldmedaille im Zweier-Kajak über 500 m. In dieser Disziplin war sie 1977 Weltmeisterin.
1980 Die Leichtathletin Christina Lathan, früher Brehmer, vom SC Dynamo Berlin gewinnt bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Silbermedaille in der Staffel über 4 x 400 m.
1980 Romy Müller, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Goldmedaille über 4 x 100 m.
1984 Rolf Gölz, Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die Silbermedaille in der 4000-m- Einzelverfolgung.
1985 In den Ostberliner Taxis wird das mikroelektronische Taxameter »Botax 80« eingeführt.
1987 An der Friedrichstraße/Ecke Unter den Linden (Mitte) wird das von einem japanischen Firmenkonsortium errichtete »Grand Hotel« seiner Bestimmung übergeben.
1988 Das 1904 in der Amrumer Straße 32 (Wedding) eingerichtete Zuckermuseum wird zum Landesmuseum erklärt und der Senatskulturbehörde unterstellt. Direktor wurde Prof. Dr. Hubert Olbrich.
1991 Am südwestlichen Stadtrand Berlins, vor allem im Potsdamer Raum, kommt es zu einem heftigen Gewitter, das mit einem Wolkenbruch einhergeht. An den Klimastationen Potsdam und Telegraphenberg fielen zwischen 18.00 und 20.00 Uhr 68 mm Niederschlag pro mư.
1992 Die Berliner Ruderer Ralf Brudel, Karsten Finger, Uwe Jörg Kellner und Hendrik Reiher gewinnen bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann.
1993 Der Senat von Berlin beschließt »Leitsätze für die behutsame Stadtsanierung«. In Verbindung mit der Verabschiedung der Leitsätze erfolgte die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete Prenzlauer Berg-Kollwitzplatz und Prenzlauer Berg-Helmholtzplatz.
1996 Der schweizerische Gesandte Paul Widmer, der seit vier Jahren in Berlin weilt, empfängt mit seiner in China gebürtigen Frau Maisie in seiner Grunewald-Residenz 200 Gäste zum 705. Gründungstag der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
1996 Unter dem Fernsehturm am Alexanderplatz (Mitte) beginnt eine große Blutspende-Party. Prominente warben dafür, Blut zu spenden. Nach Angaben des Roten Kreuzes hatte Berlin einen Jahresbedarf von rund 200 000 Blutkonserven.
1996 Der Chef der Senatskanzlei Volker Kähne eröffnet eine ständige Ausstellung im Roten Rathaus (Mitte) mit einem Empfang für Rolf Dübner. Der Berliner Maler hatte alle 105 Ehrenbürger der Stadt gezeichnet und überließ sein Werk dem Senat.
1996 Die bayerische Staatsministerin Ursula Männle erklärt, daß ihre Staatsregierung grünes Licht für die Sanierung ihrer Berliner Vertretung in der Behrenstraße 21-22 (Mitte) gegeben habe. Der Altbau sollte bis Ende 1998 für den Umzug hergerichtet werden.
1996 Im Alten Museum wird eine Kunstausstellung mit Bildern von Lovis Corinth eröffnet.
1996 Die Station der Schönstätter Marienschwestern in der katholischen Kirchengemeinde Rosenkranz-Basilika an der Deitmerstraße 3- 4 (Steglitz) wird wegen Nachwuchsmangels geschlossen.
1997 Im ausverkauften Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) findet ein Konzert des Pop-Stars Michael Jackson statt. 77 000 Fans jubelten ihrem Idol zu. Am Eingangstor hatten viele, die bereit waren Schwarzmarktpreise zu zahlen, auf eine Karte gewartet.
1997 Das Landesarbeitsamt teilt mit, daß in Berlin noch immer etwa 13 000 Jungen und Mädchen einen Ausbildungsplatz suchen - 2 000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Bei den Arbeitsämtern waren etwa 2 000 unbesetzte Stellen registriert.
1997 Den vom Konkurs bedrohten Wölffer-Bühnen »Komödie« und »Theater am Kurfürstendamm« wird mitgeteilt, daß der Senat eine Ausfallbürgschaft übernimmt. Vielen der 143 Berliner Angestellten war im Juli nur die Hälfte ihrer Gehälter überwiesen worden.
1998 Artur (Atze) Brauner feiert seinen 80. Geburtstag mit ca. 500 Gästen im »Cinemaxx Colosseum«. Dem Filmproduzenten wurde u.a. als Geschenk eine Urkunde überreicht, die ihn als Ehrenmitglied des Balletts des Friedrichstadtpalastes auswies.
1998 Am Haus der Kulturen der Welt starten vier Ruderboote zur ersten Etappe der 1 507 km langen Langstrecken-Wanderfahrt nach Paris. Die Crew, die jeweils nach einer Woche ausgewechselt wurde, wollte am 1. Oktober in Paris an Land gehen.
1998 An der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) beginnt der Studienstart für die Neuimmatrikulierten. Nur ein Drittel der Bewerber hatten einen Studienplatz erhalten. Die Hälfte der Interessenten an dem international ausgerichten Studium waren Frauen.
1999 Das Insolvenzverfahren gegen das traditionsreiche Berliner Sanitätshaus Pech wird eröffnet. Damit wurde ein Schlußpunkt unter die 117jährige Firmengeschichte gesetzt. In Berlin gab es zuletzt noch zehn Pech-Sanitätsgeschäfte.
1999 Elmar Ottenthal wird Intendant im Theater des Westens und in der Freien Volksbühne.
2000 Die Charité in Mitte schließt ihre Erste-Hilfe- Station für Kinder. Die Kinderheilkunde wurde am Campus Virchow-Klinikum (Wedding) konzentriert. Notfälle sollten auch im Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain betreut werden.

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