1805 |
Ludwig Schneider (bekannt als Louis Schneider) wird in Berlin geboren. Der
Schauspieler, Dichter von Lustspielen und Dramen, der u.a. ein »Allgemeines
Theaterlexikon« herausgab, war Publizist und Vorleser zweier
preußischer Könige.
|
1827 |
Die fünfte Oper von Felix Mendelssohn Bartholdy (Die Hochzeit des Camacho)
gelangt in Berlin zur Aufführung.
|
1829 |
Eine Kabinettsorder genehmigt die Einführung der Hundesteuer in allen
Stadtgemeinden der preußischen Monarchie. Die Steuer mußte von den
Kommunalbehörden acht Wochen zuvor angekündigt werden, in Berlin wurde
sie ab Oktober 1830 erhoben.
|
1830 |
Die Sängerin Betty Spitzeder debütiert am Königstädtischen
Theater zu Berlin in der Oper »Cenerentola« von Gioacchino Antonio
Rossini als Aschenbrödel.
|
1853 |
Die Neuenburger Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
|
1857 |
Der Tiermediziner Friedrich Heinrich Julius Wilhelm Dieckerhoff schließt
das Veterinärmedizinstudium in Berlin mit der Staatsprüfung,
Prädikat »Vorzüglich Gut«, ab.
|
1861 |
Die Professoren Ernst Eduard Kummer und Karl Eduard Wilhelm Weierstraß
fordern die Studenten der Berliner Universität auf, sich an Übungen
des mathematischen Seminars zu beteiligen.
|
1870 |
Der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes und preußische
Ministerpräsident Otto von Bismarck ernennt Heinrich Stephan zum
Generalpostmeister der Norddeutschen Bundespostverwaltung. Auf Initiative
Stephans erhielt Berlin 1874 das erste Postmuseum.
|
1872 |
In einem Gutachten spricht sich die Akademie der Wissenschaften in Berlin gegen
eine organische Verbindung der beiden Forschungszweige »Physik der
Erde« (Geophysik) und »Physik des Himmels« (Meteorologie) aus.
|
1882 |
Auf der inzwischen bis zum Spandauer Bock (Ruhleben) verlängerten Westend-
Linie der Pferdebahn wird ein ektrischer Probebetrieb aufgenommen. Angewendet
wurde eine von Werner Siemens entwickelte zweipolige Oberleitung.
|
1891 |
Auf einer Versammlung der Schweine-Engros-Schlächter in »Kellers
Sälen« in der Köpenicker Straße (Kreuzberg) wird die Frage
debattiert: »Warum kann das Fleisch in Berlin nicht billiger werden?
|
1906 |
Eugen von Szantho wird in Schäßburg/Siebenbürgen geboren. Der
Bergbauingenieur war seit 1963 Ordinarius und Direktor des Instituts
für Aufbereitung, Brikettierung und Veredlungstechnik an der Technischen
Universität Berlin.
|
1911 |
Der Berliner Sportpalast (Schöneberg) eröffnet um 16.00 Uhr
seinen Sommergarten. Das Restaurant bot seinen Gästen neben einer guten
Bewirtung Konzerte und Auftritte von Künstlern.
|
1913 |
Auf der Festsitzung anläßlich des Jubiläums der Gesellschaft
Urania hält Prof. Wilhelm Julius Foerster die Festansprache. Prof. B.
Donath sprach über »Erinnerungen an die physikalisch-experimentelle
Tätigkeit der Urania in den 25 Jahren ihres Bestehens«.
|
1920 |
Die Polizei hält den weiteren Druck des Flugblattes an, in dem die USPD
behauptet, der Bürgermeister von Oranienburg, Dr. Hein, sei am Kapp-Putsch
beteiligt gewesen, und beantragt eine Entscheidung durch die Staatsanwaltschaft.
|
1921 |
Der Magistrat der neuen Stadtgemeinde Berlin führt seine erste Beratung mit
den Vorsitzenden der 20 Bezirksämter, die nach dem Gesetz vom 27.
April 1920 gebildet wurden, durch.
|
1924 |
Der russische Dichter Wladimir Majakowski hält bei einer Veranstaltung des
allrussischen Presseverbandes einen Vortrag über die
»Linksgruppe« des proletarischen Dichterverbandes Moskau (Lef) und
liest aus eigenen Dichtungen.
|
1928 |
Im Berliner Sportpalast findet eine Kundgebung der Deutschnationalen Volkspartei
zur Wahl des Reichs- und des Preußischen Landtags statt. Es sprachen
Wilhelm Laverrenz und Kuno Graf Westarp. Der Sportpalast war zu drei Vierteln
gefüllt.
|
1930 |
Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens stellt
die Direktion das Programm für den kommenden Sommer vor. Im Zoo sollten
Konzerte gegeben werden, an vier Tagen Militärmusik und an den übrigen
Tagen sinfonische Konzerte.
|
1930 |
Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd werden
statistische Angaben über den Bestand an Obstgehölzen gemacht. In den
Berliner Kleingärten standen danach vor zwei Jahren
1 149 800 Obstbäume und
4 372 500 Beerensträucher.
|
1930 |
Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd werden
statistische Angaben über Kleingärten gemacht. Danach wies Berlin etwa
160 000 »Schrebergärten« aus. In ganz Deutschland gab
es etwa 1,5 Millionen Kleingärten.
|
1930 |
Der Bezirksverein Berlin-Wilmersdorf-Süd beschäftigt sich mit
Kleingärten. In ganz Berlin kamen jährlich 3,2 Mill. Mark Pacht
ein. In Köpenick erzeugten 1 214 Kleingärtner
2 983 Ztr. Gemüse, 6 550 Ztr. Kartoffeln,
1 054 Ztr. Getreide und 545 Ztr. Obst.
|
1930 |
Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens zieht
die Direktion Bilanz. Der Besuch von Kindern war 1929 von
202 000 auf 172 000 gesunken. Am 1. August 1929 waren
mit 70 000 an den Kassen die meisten Besucher gezählt worden.
|
1930 |
In der Flemmingstraße 1 (Tiergarten) werden die Brüder Franz und
Erich Saß bei einem Einbruch überrascht und verhaftet.
|
1933 |
Die Reichsrundfunkgesellschaft nimmt für den Sendebezirk Berlin einen
Übertragungswagen in Betrieb. Er enthielt sämtliche für die
Außenübertragung notwendigen technischen Mittel.
|
1934 |
Das auflagenstarke Wochenblatt »Grüne Post« aus dem Ullstein-
Verlag wird wegen eines politisch brisanten Artikels mit einem dreimonatigen
Erscheinungsverbot belegt. Das bewirkte das Ende des Verlages.
|
1939 |
Peter Gröning wird in Berlin geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin
gewann bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4000-
m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
|
1939 |
Im Reichserziehungsministerium Unter den Linden findet die erste Geheimsitzung
zum Uranproblem statt.
|
1943 |
Durch einen Erlaß des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung wird verfügt, daß den Absolventen der kartographischen
Abteilung der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe in Berlin ein
Ingenieurzeugnis erteilt wird.
|
1944 |
US-amerikanische Flugzeuge belegen die Reichshauptstadt vom Halleschen Tor bis
zum Norden mit einem Bombenteppich.
|
1945 |
Infolge der Kriegshandlungen stürzt der große Schornstein mit
Wasserbehälter der Schering A.G., das Wahrzeichen des Weddings, ein.
|
1945 |
Im Zuge der Besetzung der Versuchsanstalt für Luftfahrt durch die Rote
Armee wird der Wissenschaftliche Leiter, Ingenieur Professor Günther Bock,
in Haft genommen und nach Rußland verbracht.
|
1945 |
Das Werk der Schering AG in der Müllerstraße (Wedding) wird als
letztes der Schering-Werke von sowjetischen Truppen besetzt.
|
1945 |
Es erscheint die letzte Ausgabe der Berliner Frontzeitung »Der
Panzerbär«.
|
1945 |
In Karlshorst wird die elektrische Stromversorgung wiederaufgenommen.
|
1945 |
Adolf Hitler unterschreibt um 4.00 Uhr in der Reichskanzlei
(Voßstraße, Mitte) sein politisches sowie sein privates Testament.
|
1945 |
In Berlin erscheint die letzte Ausgabe der 1891 vom Ullstein-Verlagshaus
gegründeten und 1934 von Goebbels im »Deutschen Verlag«
herausgegebenen »Berliner Illustrirten Zeitung«.
|
1945 |
Um den Stadtkern von Berlin werden erbitterte Kämpfe geführt.
|
1945 |
Das Ostendtheater (Rose-Theater) in der Großen Frankfurter Straße
132 (Friedrichshain) geht bei den Kämpfen um Berlin in Flammen auf.
|
1945 |
Adolf Hitler und Eva Braun unterschreiben in der Berliner Reichskanzlei
(Voßstraße, Mitte) die Heiratsurkunde.
|
1945 |
Der sowjetische Bezirkskommandant ernennt M. Ohm zum Bezirksbürgermeister
von Neukölln.
|
1948 |
Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) wird in Berlin gegründet.
|
1957 |
Der Physiker und Meteorologe Heinrich von Ficker, von 1923 bis
1934 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts in Berlin,
stirbt in Wien.
|
1961 |
Die Berliner Wechselstuben kaufen 457,50 Mark (Ost) für
100,00 Mark (West) und verkaufen 100,00 Mark (Ost) für
23,21 Mark (West). Der Durchschnittskurs in diesem Monat betrug
100,00 Mark (Ost) für 22,40 Mark (West).
|
1963 |
Vier Ostberliner im Alter zwischen 19 und 24 Jahren reißen mit
einem Lkw der NVA am Leuschnerdamm im Bezirk Kreuzberg in die Mauer eine etwa
vier Meter breite Lücke. Sie erreichten unversehrt West-Berlin.
|
1963 |
Die Berliner Werkzeugmaschinenfabrik (BWF) in Marzahn nimmt in den ersten drei
von elf Bereichen ihrer neuen Fertigungshalle mit über
25 000 Quadratmetern die Produktion auf.
|
1971 |
Prof. Gerhard Dehne wird zum dritten Prorektor der Technischen Fachhochschule
Berlin gewählt.
|
1977 |
Die Frauen des TSC Berlin gewinnen den erstmals ausgetragenen Europapokal der
Pokalsieger im Hallenhandball in der Werner-Seelenbinder-Halle mit
18:15 (10:7) gegen Spartak Baku. Damit holte der TSC den ersten Handball-
Europapokal nach Ost-Berlin.
|
1981 |
Anläßlich des 200. Geburtstages von Karl Friedrich Schinkel am 13.
März werden sechs der zur 1824 erbauten Schloßbrücke
(Mitte) gehörenden Skulpturen aus West-Berlin zurückgeführt,
damit sie am ursprünglichen Standort wieder aufgestellt werden können.
|
1982 |
An der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte), hat die 3. Sinfonie des
griechischen Komponisten Mikis Theodorakis Weltpremiere.
|
1982 |
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Richard von Weizsäcker
überreicht in einer Feierstunde im Rathaus Schöneberg dem Verleger
Axel Cäsar Springer anläßlich seines 70. Geburtstages am 2. Mai
die Ernst-Reuter-Plakette in Silber.
|
1986 |
Das »Deutsche Herzzentrum Berlin« auf dem Gelände des Rudolf-
Virchow-Krankenhauses (Wedding) wird offiziell eröffnet. Ärztlicher
Direktor wurde der Chirurg Roland Hetzer. Die Einrichtung verfügte
über 130 Betten, davon 50 für die Intensivpflege.
|
1987 |
In der Husemannstraße 12 (Prenzlauer Berg) wird das Museum
»Berliner Arbeiterleben um 1900« eröffnet.
|
1987 |
Nach einjährigen Restaurierungsarbeiten wird die nach den Plänen des
Gartenarchitekten Hermann Enke von 1880 gestaltete Luiseninsel im
Tiergarten wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
|
1993 |
Das Berliner Abgeordnetenhaus tagt erstmals im wiederhergestellten Gebäude
des ehemaligen Preußischen Landtages in Mitte.
|
1996 |
Die erste City-Toilette Marzahns wird mit Musik und Freibier der
Öffentlichkeit übergeben. Das kleine Häuschen direkt am Bahnhof
Springpfuhl war behindertengerecht gebaut und verfügte über eine
vollautomatische Reinigung.
|
1996 |
Das Berliner Traditionsunternehmen in Heizungs-, Lüftungs- und
Klimaregelung, die Kieback und Peter GmbH, verlagert seine Fertigung ins
brandenburgische Mittenwalde. Die neue Fabrikationsstätte wurde feierlich
eingeweiht.
|
1997 |
Der Jahresbericht 1996 des Landesamtes für Verfassungsschutz wird
veröffentlicht. Danach ging »die stärkste Gefahr für die
innere Sicherheit Berlins ... auch 1996 von den äußerst
gewalttätigen Autonomen aus«.
|
1997 |
Die Tageszeitung zitiert aus einer internen Prognose der Senatsjugendverwaltung.
Danach sollte die Jugendarbeitslosigkeit der unter 20jährigen bis zum Jahr
2000 auf bis zu 40 % (13 000 Personen) steigen. Derzeit
seien über 5 000 offiziell arbeitslos.
|
1998 |
Andreas Wecker, der mehrfache Welt- und Europameister im Turnen, unterzeichnet
einen Vertrag mit dem Berliner Friedrichstadtpalast. Der 28jährige sollte
in der neuen Revue »Elements« ab Februar 1999 artistische
Solodarbietungen zeigen.
|
1999 |
Das Abgeordnetenhaus beschließt mit den Stimmen von CDU und SPD eine
Verschärfung des neuen Polizeigesetzes. Die Polizei konnte künftig von
der »Schleierfahndung« und von Aufenhaltsverboten zur Verhinderung von
Straftaten Gebrauch machen.
|
1999 |
In Berlin beginnt der Europäische Kongress »Religion - Ethnien -
Staat«, an dem Vertreter aus sechs Ländern teilnehmen. Am ersten Tag
des Kongresses wurde zu einem bundesweiten Bündnis für Demokratie und
Toleranz, gegen Extremismus und Gewalt aufgerufen.
|