Berlin im Jahr 1998
01. 01. Die Unfallbilanz der Silvesternacht weist aus, daß sich 533 Menschen beim Feuerwerk verletzten. In 26 Fällen trugen die Unfallopfer schwere Verletzungen davon, 35 mußten in Krankenhäusern behandelt werden.
02. 01. In der Kreuzberger Cuvrystraße wird der Karibik-Klub Yaam Office eröffnet. Zum Programm gehörten Reggae, Ragga und Drum'n'Bass.
03. 01. Die »Kalkscheune« in der Johannisstraße (Mitte) eröffnet mit einer Hommage an die als »L'Ange noir« bekannt gewordene französische Chansonsängerin Barbara ihr 98er Programm. Die Chansonette war im November 1997 gestorben.
03. 01. Mit Temperaturen bis zu 8°C zeigt sich der Winter in Berlin eher als Frühling. Bei kräftigem Wind schien tagsüber sogar die Sonne.
04. 01. Im Ausstellungsraum des Lindencorsos Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße (Mitte) zeigt der Berliner Maler und Dichter Matthias Koeppel, wie seine Bilder entstehen. Koeppel malte vor aller Augen an seinem neuen Bild »Brandenburger Tor«.
04. 01. Die 56jährige Berliner Schauspielerin Jutta Hoffmann wird mit dem von der Stadt Leipzig vergebenen Caroline-Neuber-Preis ausgezeichnet. Die Schauspielerin war jahrzehntelang an Ostberliner Bühnen engagiert und ist in Filmen und im Fernsehen präsent.
05. 01. Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen den letzten DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel (CDU) wegen Untreue im Zusammenhang mit dem Kauf einer Villa in Zeuthen am südöstlichen Berliner Stadtrand. Er sollte sie unter Wert erworben haben.
05. 01. Das Tief »Fanny« stürmt mit Stärke 9 über Berlin hinweg. Die Feuerwehr wurde zu 29 Einsätzen gerufen; trotz starken Sturmes gab es nur wenige Schäden.
06. 01. Die Berliner Flughafengesellschaft beantragt die Schließung des Flughafens Tempelhof. Die Betriebsgenehmigung sollte mit Abschluß des Planfeststellungsverfahrens für den Bau des Großflughafens Berlin (voraussichtlich im Jahr 2002) enden.
06. 01. Der 25 000. Besucher wird in der Ausstellung »Heinrich Zille - Zeichner der Großstadt« im Ephraim-Palais in Mitte begrüßt. Der Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reiner Güntzer, überreichte diesem Jubiläumsgast ein Präsent.
07. 01. Der ehemalige Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin (Ost), seit 1992 stellv. Generaldirektor der Berliner Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Günter Schade, wird mit einem Festakt aus seinem Amt in die Pensionierung verabschiedet.
08. 01. In Berlin beginnt der bundesweite, viertägige Studentenkongreß zu Bildung und Gesellschaft (BUG), an dem etwa 2 000 Studenten aus 86 Hochschulen und 50 Städten zu Fragen der gegenwärtigen Bildungspolitik und möglichen Protestaktionen teilnehmen.
08. 01. Der Stadtbär »Tilo« im Zwinger am Köllnischen Park (Mitte) wird acht Jahre alt. Das Bezirksamt Mitte, der Verein Berliner Bärenfreunde sowie Tierliebhaber hatten dem Tier ein Bären-Delikatessenessen spendiert.
09. 01. Der Chef des Bundespräsidialamtes, Wilhelm Staudacher, teilt den Entschluß von Bundespräsident Roman Herzog mit, auf den Bau eines Bungalows im Garten des Schlosses Bellevue zu verzichten.
09. 01. Das Bundesverkehrsministerium sichert die Finanzierung der umfangreichen Bauarbeiten an der Berliner Stadtautobahn in Höhe von 30 Mill. Mark zu. Insgesamt sollten Berlin 1998 rund 136 Mill. Mark für Autobahnbau und -erhaltung zur Verfügung stehen.
10. 01. Im ICC (Charlottenburg) findet der Berliner Presseball unter dem Motto »Stockholm in Berlin - gemeinsam für Europa« statt. Mit den Erlösen der Wohltätigkeitsveranstaltung wollte der Journalisten-Verband in Not geratene Kollegen unterstützen.
10. 01. Nur rund 6 000 statt der vom Veranstalter erwarteten 15 000 Studenten protestieren am Abend in der Innenstadt gegen Sozial- und Bildungsabbau. Der weitgehend ruhig verlaufene Marsch ging vom Brandenburger Tor zum Rosa-Luxemburg-Platz (Mitte).
11. 01. Zehntausende Menschen nehmen an der Demonstration zur »Gedenkstätte der Sozialisten« zur ehrenden Erinnerung an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg teil. Morgens eröffnete die PDS-Spitze eine Veranstaltung, nachmittags der SPD-Parteivorstand.
11. 01. Frühlingshafte Temperaturen von 10°C und warmer Sonnenschein locken Tausende Berliner in die Ausflugslokale und auf die Ausflugsschiffe.
12. 01. Klaus Tennstedt, 1970 bis 1971 Gastdirigent des Orchesters der Komischen Oper und seit 1977 des Berliner Phiharmonischen Orchesters, stirbt im Alter von 71 Jahren in Heikendorf bei Kiel. Der Dirigent hatte 1971 die DDR verlassen.
12. 01. Die ABB Kraftwerke GmbH, der frühere VEB Bergmann-Borsig, kündigt an, daß das Werk in Berlin-Pankow Ende des Jahres geschlossen wird. Von den noch 415 Mitarbeitern sollten nur 80 in dem verbleibenden Servicebetrieb in Berlin weiterbeschäftigt werden.
13. 01. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen spricht sich im Senat gegen eine Schließung des Olympiastadions (Charlottenburg) während der notwendigen Sanierungsphase aus. Der Spielbetrieb von Hertha BSC sollte weiter aufrechterhalten werden.
13. 01. Ein Raubüberfall auf einen Lebensmittelmarkt an der Sonnenallee in Neukölln scheitert mangels Geld. Die Tageseinnahmen waren bereits weggebracht worden, so daß die Täter vor leeren Kassen standen und ohne Beute flohen.
14. 01. Im Tempelhofer Musical Theater werden Miss und Mister Germany gekürt. Miss Germany wurde die 19jährige Delmenhorsterin Michalina Koscielniak. Mister Germany wurde der 23jährige Berliner Kfz-Mechaniker Adrian Ursache.
14. 01. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erläßt eine neue Friedhofsordnung, die u.a. wieder Familiengrabstätten zuläßt. Ein Grund für die Neufassung lag im Rückgang der Sterbezahlen, die eine größzügigere Gestaltung der Friedhofsfläche ermöglichte.
15. 01. Der Berliner Kunstsammler Heinz Berggruen übergibt dem Museum im Charlottenburger Stülerbau sechs Neuankäufe berühmter Gemälde. Darunter befand sich auch Pablo Picassos »Liegender Akt« aus dem Jahre 1942, das Berggruen 1997 für 25 Mill. Mark ersteigerte.
15. 01. Die 63. Internationale Grüne Woche wird im ICC (Charlottenburg) eröffnet. Die Fläche des »Bio-Marktes« war so groß wie nie zuvor. Insgesamt waren 56 Länder vertreten. Auch Sonderschauen wie die Ausstellung »Heim-Tier & Pflanzen« gehörten zum Programm.
15. 01. Der Rechtsausschuß des Abgeordnetenhauses lehnt eine drastische Verkleinerung der Bannmeile rund um das Parlamentsgebäude ab. Dagegen votierte der Ausschuß für den Antrag, während der sitzungsfreien Zeit Versammlungen innerhalb der Bannmeile zuzulassen.
16. 01. Der Sänger René Kollo lehnt vor der Presse im Hotel Intercontinental die Verantwortung für den Konkurs des Metropol-Theaters (Mitte) ab. Kollo hatte im Juli 1997 nach kaum einem Jahr Intendantentätigkeit die Gesamtvollstreckung beantragt.
16. 01. Auf der 4,7 km langen Strecke Westkreuz - Pichelsberg wird der S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen. Die seit 1984 stillgelegte Strecke war mit einem Investitionsvolumen von 165 Millionen Mark wiederhergestellt worden.
17. 01. Auf einer PDS-Parteikonferenz in Berlin wird bekanntgegeben, daß die Partei die Kriminalität zum Thema ihres Wahlkampfes machen will. Vor allem sollte die Debatte über die Ausländerkriminalität versachlicht werden.
17. 01. Mit einer Kranzniederlegung an den Gedenkstätten in Tiergarten ehrt die Berliner SPD die vor 79 Jahren ermordeten Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
18. 01. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, schlägt ein Modell der Benzinpreis-Entwicklung für die nächsten Jahre vor. Danach sollten nach einer zweijährigen Ankündigungsphase die Preise fünf Jahre lang jährlich um zehn Pfennig steigen.
18. 01. Auf der Internationalen Grünen Woche teilt der Berliner Tierschutzverein mit, daß es in Berlin derzeit die meisten Bio-Schlachter in Deutschland gebe. Insgesamt boten 14 Schlachtereien Produkte von artgerecht gehaltetenen Tieren an.
19. 01. Der neue Umzugsbeauftrage der Bundesregierung, Bauminister Eduard Oswald (CSU), versichert bei seinem Antrittsbesuch in Berlin, daß Parlament und Regierung fristgerecht nach der Sommerpause 1999 ihre Arbeit in der Hauptstadt aufnehmen können.
19. 01. Das Berliner Landgericht spricht den letzten DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel vom Vorwurf der Untreue im Zusammenhang mit dem Kauf eines Seegrundstücks in Zeuthen frei.
20. 01. DDR-Bürgerrechtler stellen die Neuauflage des »Lexikons des DDR-Sozialismus« vor. Dabei beklagten sie acht Jahre nach dem Fall der Mauer »erschreckende Lücken« in der Erinnerung an das Leben in der DDR.
20. 01. Zum 30. Geburtstag des 1. FC Union appelliert der Fußballverein an die Berliner, mit 200 000 Spenden zu fünf Mark den Traditionsklub zu erhalten. »Mißwirtschaft durch die falschen Leute« habe den Verein an den Rand des Abgrunds geführt.
21. 01. Die Pressestelle des Bundesbauministeriums teilt mit, daß das Ministerium auch künftig im Staatsratsgebäude und in dem angrenzenden Bürohaus an der Scharrenstraße bleiben wird. Die Gebäude sollten künftig 460 Bedienstete in Berlin beherbergen.
21. 01. Bundeskanzler Helmut Kohl teilt nach einem Rundgang durch die Ausstellung der Entwürfe für das geplante Berliner Holocaust-Denkmal im Marstall (Mitte) mit, daß bereits im März über das Denkmal entschieden wird.
22. 01. Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) gibt Rekordzahlen für ihre FLughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld bekannt: Zum erstenmal seit 1995 wurden wieder mehr als elf Millionen Passagiere - 5,5 % mehr als im Vorjahr - gezählt.
22. 01. Im Abgeordnetenhaus kommt es nach der Abstimmung über das geplante öffentliche Gelöbnis von Rekruten am 13. August vor dem Roten Rathaus zu einem Eklat. Die Oppositionsparteien sahen ihr Abstimmungsverhalten gegen den Termin nicht korrekt wiedergegeben.
23. 01. Die Leitung der Filmfestspiele Berlin teilt mit, daß der britische Schauspieler und Oscar-Preisträger Ben Kingsley zum Jury- Präsidenten der 48. Berlinale ernannt wurde. Kingsley spielte u.a. 1982 die Hauptrolle in Richard Attenboroughs Filmepos »Gandhi«.
23. 01. Die vier Industrie- und Handelskammern Berlins und Brandenburgs verkünden bei der Vorlage ihrer jüngsten Konjunkturumfrage eine Stimmungsaufhellung. Die Kammern erwarteten für 1998 eine Steigerung des Wirtschaftswachstums in der Region um zwei Prozent.
24. 01. Am Brandenburger Tor protestieren über 1 000 Berliner gegen die zum 1. März geplanten Fahrpreiserhöhungen für Busse und Bahnen. Die Polizei begleitete den Zug zum Roten Rathaus (Mitte) mit zahlreichen Einsatzgruppen.
24. 01. In Berlin fällt erstmals in diesem Winter Schnee. Tausende Kinder nutzten die weiße Pracht, um ihre Schlitten und Skier auszuprobieren.
25. 01. In der Akademie der Künste am Hanseatenweg (Tiergarten) wird die Ausstellung zum hundertsten Geburtstag Bertolt Brechts am 10. Februar eröffnet. Die Jubiläumsexposition trug den Titel «... und mein Werk ist der Abgesang des Jahrhunderts«.
25. 01. Die 63.Internationale Grüne Woche geht in Berlin zu Ende. 70 % der 1 590 Aussteller aus 56 Ländern bewerteten ihre Messebeteiligung mit sehr gut bis zufriedenstellend. Mit 452 117 Besuchern wurde der seit 1991 zu beobachtende Besucherrückgang gestoppt.
26. 01. Die Frist für das Einreichen der Bebauungspläne des Schloßplatzes in Mitte läuft um Mitternacht ab. Mindestens 15 Investoren hatten beim Bund und dem Land Berlin ihre Pläne eingereicht. Das Auswerten der Vorschläge sollte im März beendet sein.
27. 01. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß sich die Abwanderung aus Berlin im dritten Quartal 1997 fortgesetzt hat. Bei einem Zuzug von 30 047 Personen und einem Fortzug von 40 278 ergab sich in diesen Monaten ein Verlust von 10 231 Einwohnern.
27. 01. Am 53. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wird in Berlin ein Mahnmal für die 56 000 mit der Reichsbahn in den Tod deportierten Juden eingeweiht. Am Bahnhof Grunewald erinnert nunmehr das »Gleis 17« an die Abfahrt der 186 Transportzüge.
28. 01. Der zweite Prozeß gegen 16 Angehörige der Vietnamesen-Mafia beginnt in Berlin. Die Männer im Alter von 18 bis 43 Jahren, die der Ngoc-Thien-Bande zugerechnet wurden, kontrollierten zeitweise zwei Drittel des illegalen Zigarettenmarktes in Berlin.
28. 01. Zwei Urenkel des von 1848 bis 1856 amtierenden Berliner Polizeipräsidenten Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey werden von Innensenator Jörg Schönbohm empfangen. Die Nachfahren hatten eine Stiftung für in Not geratene Polizeiangehörige ins Leben gerufen.
29. 01. Die Berliner Schulverwaltung teilt mit, daß die Klassenstärke in Oberschulen maximal 29 Jugendliche betragen soll. Sofern das Klassenzimmer ausreichend Platz biete, könnten vier weitere Schüler hinzukommen. Die Vorschrift sollte ab März gültig sein.
29. 01. Die Bahn AG teilt mit, daß der Hauptbahnhof in Friedrichshain vom 24. Mai an wieder Ostbahnhof heißt und daß mit dem Fahrplanwechsel auch wieder der Fernverkehr auf der sanierten Stadtbahn aufgenommen wird.
30. 01. In der Akademie der Künste am Pariser Platz (Mitte) wird Esther Vilars Theaterstück »Speer« uraufgeführt. Regie und Hauptrolle hatte Klaus Maria Brandauer. Es gab Bravos und Ovationen für das Stück um den Nazi-Manager und -Minister Albert Speer.
30. 01. 377 000 Berliner Schüler erhalten ihre Halbjahres-Zeugnisse. Die Gewerkschaft GEW forderte, die Halbjahreszeugnisse abzuschaffen. Die Linke Schüler Aktion (Lisa) rief zu einer »öffentlichen Zeugnisverbrennung« auf dem Breitscheidplatz auf.
31. 01. Hertha BSC gewinnt gegen den VfL Wolfsburg im Olympiastadion (Charlottenburg) 1:0. Ein großer Teil der 40 000 Besucher nutzte erstmals den wiedereröffneten S-Bahnhof Olympiastadion für die An- und Abfahrt.
31. 01. Nach dem Kälteeinbruch erleben die Berliner Kaufhäuser und Textilläden einen Riesenansturm auf warme Sachen, die im Winterschlußverkauf angeboten werden.
31. 01. Fünf Personen werden bei einer Explosion im Haus Monumentenstraße 4 (Schöneberg) verletzt. Die Ursache war der unsachgemäße Umgang mit Propangasflaschen.
01. 02. Die Konsumgenossenschaft Berlin kauft ihren Firmensitz in der Josef-Orlopp-Straße 32-36 (Lichtenberg) zurück. Das unter Denkmalschutz stehende Haus war 1992 wegen vorübergehender wirtschaftlicher Engpässe verkauft worden.
01. 02. Klirrende Kälte hat in Berlin Einzug gehalten. Auf dem Flughafen Tegel wurde mit -12,8°C der niedrigste Wert des Jahres gemessen.
02. 02. Am ehemaligen Wohnhaus der als »Mutter Lustig« bekanntgewordenen Waschfrau Henriette Lustig am Köpenicker Markt 4 wird eine Gedenktafel angebracht. Sie begründete mit ihrem Gewerbe den Ruf Köpenicks als »Waschküche Berlins«.
02. 02. Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für die 1999 stattfindende »Bauausstellung Elisabeth-Aue« sind in den Foyers des Rathauses Pankow ausgestellt. Mit dem Bau preiswerter Eigenheime wollte der Bezirk der Abwanderung ins Umland entgegenwirken.
03. 02. Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Johann W. Gerlach, wird bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt. Gerlach war in den Morgenstunden bei Glatteis mit seinem Pkw in Wilmersdorf gegen einen Laternenpfahl geprallt.
03. 02. Der Jugendhilfeausschuß von Prenzlauer Berg weist Vorwürfe des Bundes der Antifaschisten zurück, vom Jugendclub »Baracke« an der Fröbelstraße gingen Neonazi-Aktivitäten aus.
04. 02. Das Verwaltungsgericht Berlin entscheidet, daß Hertie das ehemalige Wertheim-Grundstück am Leipziger Platz (Mitte) nicht zurückerhält. Die Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft hatte gegen einen Bescheid von 1991 geklagt und Recht bekommen.
04. 02. Der DGB-Vorsitzende Dieter Schulte setzt sich für einen Umzug der DGB-Zentrale von Düsseldorf nach Berlin im Jahr 2002 ein. Mutmaßlicher Standort sollte das ehemalige ADGB-Gewerkschaftshaus in der Wallstraße in Mitte sein.
05. 02. Tausende Menschen beteiligen sich in Berlin an den bundesweiten Protesten gegen die Massenarbeitslosigkeit. Mehrere hundert Berliner forderten gewaltsam Einlaß in das Rote Rathaus. Es flogen Tomaten und Flaschen. Die Polizei erschien in Kampfuniform.
05. 02. Die »Frankfurter Allgemeine« veröffentlicht einen Brief von 19 Prominenten, in dem der Verzicht auf das geplante Berliner Holocaust-Mahnmal gefordert wird. Die Konzentrationslager sollten dagegen bewahrt und die »Topographie des Terrors« ergänzt werden.
05. 02. 120 Steuerfahnder durchsuchen die Räume der Berliner Bank und ihrer Frankfurter Niederlassung. Das Verfahren wurde wegen Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet.
06. 02. Ruhrgas beantragt vor dem Berliner Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf des Gasversorgers Gasag an ein Konsortium von Bewag und Gaz de France. Damit wurde Berlins wichtigste Privatisierung und der 1,4-Milliarden-Kaufpreis blockiert.
06. 02. Der ehemalige Plenarsaal des Abgeordnetenhauses im Rathaus Schöneberg erhält den Namen »Willy-Brandt-Saal«. Die Feier war Auftakt für eine Vortragsreihe über den ehemaligen Regierenden Bürgermeister und Bundeskanzler.
07. 02. Die 200 Mitglieder des Ernst-Senff-Chores singen um 4.44 Uhr vor dem Brandenburger Tor zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Nagano Schillers »Ode an die Freude« in Beethovens IX. Sinfonie synchron zu dem japanischen Orchester in Nagano.
07. 02. Wenige Stunden vor Beginn des groß angekündigten Weltmeisterschaftskampfes zwischen Graciano Rocchigiani und Michael Nunn (USA) in der Berliner Max-Schmeling-Halle sagt der Berliner Boxer Rocchigiani den Kampf wegen einer fiebrigen Erkältung ab.
08. 02. Die Berliner Seniorenmesse »Aktiv im Alter '98« geht nach drei Tagen zu Ende. Über 80 Aussteller waren vertreten.
08. 02. In dem sechsgeschossigen Asylbewerberheim in Tegel bricht ein Brand aus, der die gesamte zweite Etage zerstört. Nach Auskunft der Polizei wohnten hier 400 bosnische Kriegsflüchtlinge. Ursache des Brandes sollte ein defekter Herd gewesen sein.
09. 02. Hunderte Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung beteiligen sich an Protestaktionen vor der dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst. Mit 40 Fahrzeugen versammelten sie sich am Platz der Luftbrücke. 250 Mitarbeiter kamen zum Bezirksamt Wilmersdorf.
09. 02. Das American Jewish Committee (AJC) eröffnet in Berlin ein Büro und ist damit die erste amerikanisch-jüdische Organisation, die ein ständiges Büro in Deutschland unterhält.
10. 02. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Zahl der in Berlin lebenden Ausländer erstmals seit der Vereinigung zurückgegangen ist. Ende 1997 seien 440 247 Ausländer gemeldet gewesen, rund ein Prozent weniger als im Vorjahr.
10. 02. Am 100. Geburtstag von Bertolt Brecht legen viele Berliner am Grab des Schriftstellers und Dramatikers auf dem Drotheenstädtischen Friedhof (Mitte) Kränze und Blumengebinde nieder. Die Akademie der Künste ehrte Brecht mit einem Festakt.
11. 02. Die 48. Internationalen Filmfestspiele werden im Zoo-Palast (Charlottenburg) eröffnet. Bis zum 22. Februar waren mehr als 300 Filme zu sehen. 25 Streifen rangen um die Goldenen und Silbernen Bären.
11. 02. Am Rande einer Veranstaltung mit Bundesinnenminister Manfred Kanther kommt es vor der Freien Universität Berlin zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und 250 Demonstranten. Kanther hatte über »innere Sicherheit in Deutschland« referiert.
11. 02. In Berlin wird der erste gemeinsame Berlin-Bonner-Karneval eröffnet. Karnevalsprinz war Bundesminister Eduard Oswald, Umzugsbeauftragter der Bundesregierung.
12. 02. Die Berliner Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) macht einen Vorschlag zur Schaffung neuer Beschäftigungsverhältnisse für Sozialhilfeempfänger. Ausgaben für zwei Jahre Sozialhilfe sollten für ein einjähriges Beschäftigungsverhältnis genutzt werden.
12. 02. Der Chef des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz, Eduard Vermander, erklärt im Abgeordnetenhaus, daß sich die Zahl der rechten Gewalttaten in Berlin verdoppelt habe. 1997 wurden 60 einschlägige Delikte registiert. 1996 waren es »nur« 33.
13. 02. Unter dem Motto »Fairplay statt Jugendgewalt« veranstaltet das Bezirksamt Friedrichshain erstmals in einigen Jugendklubs eine Streetball-Night. Von 21.00 Uhr bis 3.00 Uhr nachts konnten Jugendliche um die Wette dribbeln.
13. 02. Orchestervorstand und Intendanz der Berliner Philharmoniker bestätigen, daß Claudio Abbado seinen Vertrag als Chefdirigent des Orchesters nicht über das Jahr 2002 hinaus verlängern will.
14. 02. Nach einer Mitgliedervollversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin wird Andrea Fischer als Spitzenkandidatin der Berliner Grünen in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die nächsten Plätze nahmen Christian Ströbele und Franziska Eichstädt-Bohlig ein.
14. 02. Die Fußballmannschaft Hertha BSC Berlin besiegt im Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) überraschend den Deutschen Meister FC Bayern München mit 2:1 (1:0). Mit 76 000 Zuschauern war das Stadion ausverkauft.
15. 02. Zur »Langen Nacht der Museen« kommen über 75 000 Besucher in die Ausstellungen, das sind 50 % mehr als im vergangenen Jahr. Überall gab es bei milden Außentemperaturen Musik, Lesungen, Sonderführungen und Performances.
15. 02. Der Koalitionsausschuß von CDU und SPD kann sich auch nach achtstündigen Verhandlungen nicht endgültig über die geplante Berliner Bezirksreform, die zu einer Verringerung der 23 Berliner Bezirke führen soll, einigen.
16. 02. Der Fernsehdirektor des Senders Freies Berlin, Horst Schättle, wird zum neuen Intendanten des SFB gewählt. Er erhielt im zweiten Wahlgang 20 von 28 Stimmen der anwesenden Mitglieder des Rundfunkrates.
16. 02. Die Notfallseelsorge teilt mit, daß sie 1997 119mal alarmiert worden ist, die doppelte Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Meist sei ihre Aufgabe die Betreuung Hinterbliebener gewesen. In Berlin gab es 40 örtliche Notfallseelsorger.
17. 02. Im Heimatmuseum in der Zwinglistraße (Tiergarten) findet das erste Treffen von Zeitzeugen statt, die Informationen über den Kriegsgräberfriedhof in der Wilsnacker Straße geben können. Dort wurden im Mai 1945 über 300 Opfer der SS bestattet.
17. 02. Im Haus am Köllnischen Park (Mitte) wird die »Utech Berlin 98« eröffnet. 78 Aussteller aus dem gesamten Bundesgebiet zeigten Neuheiten im Bereich des Umweltschutzes. Veranstalter der Utech war das Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin.
18. 02. Die neuen Gebäude der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Lichtenberg, Pankow und Reinickendorf werden übergeben. Die freiwerdende Frauenhaftanstalt Plötzensee mit 270 Plätzen sollte für den geschlossenen Männervollzug genutzt werden.
18. 02. Der Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses bewilligt mit den Stimmen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen 12,8 Millionen Mark aus der Landeskasse für die Ausstellungen und Veranstaltungen zur Jahrtausendwende in Berlin.
19. 02. Die SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses lehnt die Schließung und den möglichen Abriß der Deutschlandhalle (Charlottenburg) ab. Die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und PDS hatten sich bereits zuvor gegen die Schließung ausgesprochen.
19. 02. In der Bezirksverordnetenversammlung Hohenschönhausen wird ein Konzept vorgestellt, nach dem am »Sowjetischen Speziallager Nr. 3« und späteren Stasi-Gefängnis in der Genslerstraße (Hohenschönhausen) ein »Ort des Nachdenkens« geschaffen werden soll.
20. 02. Ein Kabelbrand bringt nach 16.20 Uhr den gesamten Zugverkehr im Bahnhof Zoo zum Erliegen. Der Fern-, Reise- und Regionalverkehr wurde eingestellt. S-Bahnen durften nur noch bis Westkreuz bzw. Warschauer Straße fahren.
20. 02. Ein »Kultur- und Tourismus-Verein Kreuzberg« wird im Stadtbezirk gegründet.
21. 02. Die Polizei überprüft in der Nacht in der Umgebung von Diskotheken und Jugendtreffs Berlins und Brandenburgs mehr als 14 400 Fahrzeuge. In Berlin gab es 94 Strafanzeigen sowie 1 216 Verwarnungen wegen Alkoholgenuß und überhöhter Geschwindigkeit.
21. 02. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen wird auf dem Landesparteitag erneut zum Landesvorsitzenden der Berliner CDU gewählt. Er erzielte jedoch nur noch 62,6 % der Stimmen seiner Parteifreunde, sein bisher schwächstes Ergebnis.
22. 02. Der neue Intendant des Senders Freies Berlin, Horst Schättle, beklagt im Interview mit der Zeitung »Der Tagesspiegel« das Fehlen eines intellektuellen Klimas in Berlin. Seine Programmgestaltung sollte dem entgegenwirken.
22. 02. Der erste Titanic-Spielfilm »In Nacht und Eis« aus dem Jahre 1912 wird im Kino Filmkunst 66 (Charlottenburg) aufgeführt. Kopien des 40-Minuten-Streifens, er galt als verloren, waren in der Deutschen Kinemathek und bei Filmfreunden gefunden worden.
23. 02. Die Komische Oper (Mitte) lädt am Rosenmontag zur »Zwangsvorstellung« ein. Es wurden Texte von Karl Valentin und Filmschlager der 20er und 30er Jahre geboten.
24. 02. Der Berliner Anwaltsverein gibt bekannt, daß es in Berlin 6 163 zugelassene Anwälte gibt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl drastisch um 581. Im Jahr zuvor lag die Zuwachsrate bei 461.
24. 02. 260 Polizisten räumen in der Lichtenberger Pfarrstraße 104 das letzte besetzte Haus in der Stadt. In dem Haus befanden sich noch elf Menschen. Ein Hund wurde erschossen.
25. 02. Die Berliner CDU veranstaltet einen Politischen Aschermittwoch. Innensenator Jörg Schönbohm und Berlins CDU-Generalsekretär Volker Liepelt setzten sich für einen Aufbruch der »98er-Bewegung« in der eigenen Partei ein.
25. 02. Das Modehaus Galeries Lafayette an der Friedrichstraße (Mitte) stellt bis zum 14. März »Mode & Trends 1998« vor. Zur aktuellen Mode war auch moderne Kunst zu sehen.
26. 02. Im Lustgarten (Mitte) werden vier Baumreihen mit 50 im Jahre 1951 gepflanzten Linden gefällt. Der Platz sollte nach historischem Vorbild, wie er von Karl-Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné angelegt worden war, umgestaltet werden.
26. 02. Die Berliner Koalition einigt sich nach langen Verhandlungen auf ein neues Modell der Bezirksgebietsreform. Demnach sollten die 23 Bezirke nun in mehreren Schritten bis zum Jahr 2001 auf zwölf reduziert werden.
27. 02. Eine Gruppe Studenten vom Projekt »Absolute Mehrheit« erscheint im Berliner FDP-Büro und präsentiert 2 687 Aufnahmeanträge. Bei Berücksichtigung aller Anträge hätten die Studenten tatsächlich die absolute Mehrheit in der Landespartei gehabt.
27. 02. Das Preisgericht für ein Denkmal, das an den Aufstand am 17. Juni 1953 erinnern soll, gibt bekannt, daß keiner der 54 eingereichten Entwürfe eine Idee aufweist, die weiterentwickelt werden könnte. Eine grundsätzliche Neudiskussion wurde empfohlen.
28. 02. In der Akademie der Künste am Hanseatenweg (Tiergarten) wird die Ausstellung »ZionsSehnsucht - Auf dem Weg zum Staat Israel«, der am 14. Mai vor 50 Jahren gegründet wurde, eröffnet.
28. 02. In der Columbiahalle (Kreuzberg) findet eine »Fritz-Radio-Show« anläßlich des 5. Geburtstages des Jugendsenders statt.
01. 03. Der ehemalige Botschafter Leopold Bill von Bredow tritt sein Amt als Protokollchef für das Land Berlin an. Außerdem sollte er den Regierenden Bürgermeister in Auslandsangelegenheiten beraten. Von Bredow war bereits 1983 bis 1988 Protokollchef in Berlin.
01. 03. Die Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr richtet eine »Investorenleitstelle« ein, um Bauherren größerer Projekte bei der kurzfristigen Realisierung von Bauvorhaben besser beraten zu können.
02. 03. Die Senatsumweltverwaltung beginnt mit der jährlichen Sonderaktion zur Kennzeichnung nicht mehr zugelassener Autos und Wracks mit dem »roten Punkt« als Aufkleber. So gekennzeichnete Fahrzeuge sollten sofort abgeschleppt werden.
02. 03. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellt das Ergebnis des landschaftsplanerischen Wettbewerbs zur Gestaltung der Freiflächen am Kulturforum in Tiergarten vor. Das Architekturbüro Hilmer & Sattler wurde mit der weiteren Bearbeitung beauftragt.
03. 03. Die Bahn AG installiert am Bahnhof Zoologischer Garten eine Tafel, auf der täglich die Einhaltung des Fahrplans festgehalten wird. Im vergangenen Jahr lag der Bahnhof in bezug auf Unpünklichkeit laut Stiftung Warentest bundesweit an der Spitze.
03. 03. Die Urania begeht mit einem Festakt und der Verleihung der Urania-Medaille an den Genforscher Jens Reich ihr 110jähriges Jubiläum. Sie war am 3. März 1888 von den Astronomen Wilhelm Foerster und Max Wilhelm Meyer ins Leben gerufen worden.
04. 03. Die BVV Zehlendorf beschließt, den Platz am Bahnhof Wannsee in Gustav-Hartmann-Platz umzubenennen. Hartmann, »der Eiserne Gustav«, der trotz Taxis weiterhin seine Pferdedroschke betrieb, fuhr 1928 mit seiner Pferdekutsche von Berlin nach Paris.
04. 03. Die BVG unterbricht für fünf Stunden den U-Bahn-Verkehr der Linie 2, weil der Turm der Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg bei Sturmböen bis Stärke 10 auf die Hochbahntrasse zu stürzen drohte. Erst am Abend gaben die Meteorologen Entwarnung.
04. 03. Verkehrssenator Jürgen Klemann und BVG-Chef Rüdiger vorm Walde unterzeichnen einen Vertrag zur Beschleunigung des Straßenbahnverkehrs. Die Straßenbahnen sollten zukünftig u.a. in der grünen Welle des Autoverkehrs mitfahren.
05. 03. Das Bundeskartellamt billigt die Beteiligung von 38,16 % des französischen Versorgers Gaz de France an der Berliner Gasag. Gaz de France und der Konsortialpartner Bewag konnten nun den Kaufpreis von rund 1,41 Mrd. Mark an das Land Berlin überweisen.
05. 03. Angesichts der neuen Arbeitslosenzahlen erneuert der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Landowsky die Forderung nach einem Zukunftsfonds. Nach Vorstellungen der CDU sollten »umgehend« eine Milliarde Mark für diesen Fonds in den Haushalt eingestellt werden.
06. 03. Die katholische Gemeinde Herz Jesu in Tegel feiert ihr hundertjähriges Jubiläum mit einem Gottesdienst. Keimzelle der Gemeinde war der »Katholische Verein Tegel«, den der schlesische Lehrer Max Jähnert am 6. März 1898 gegründet hatte.
07. 03. In der Saefkow-Halle (Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz, Lichtenberg) schlägt die Frauen-Handballmannschaft von BVB Lichtenberg den Titelfavoriten und Tabellenführer Borussia Dortmund 27:22.
07. 03. Das Brandenburger Tor wird ab 15.00 Uhr für etwa acht Monate für den Autoverkehr geöffnet. Wegen des Baugeschehens in der Dorotheenstraße war die befristete Durchfahrt durch das denkmalgeschützte Bauwerk in Ost-West-Richtung notwendig geworden.
07. 03. Auf dem Messegelände unter dem Funkturm (Charlottenburg) wird die Internationale Tourismusbörse ITB eröffnet. An der größten Reisemesse der Welt beteiligten sich mehr als 7 000 Aussteller aus 188 Ländern.
08. 03. Der ehemalige Präsident der Akademie der Künste, Walter Jens, begeht seinen 75. Geburtstag. Die Berliner Akademie würdigte die Verdienste des Philologen und Schriftstellers mit einer Feierstunde in ihrem Haus am Hanseatenweg (Tiergarten).
10. 03. Die Wahl eines neuen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz scheitert auch im vierten Anlauf. Die Mehrheit der Bundesländer stimmte dem Kandidaten des Bundes, Christoph Stölzl, Direktor des Deutschen Historischen Museums, nicht zu.
10. 03. Der Berliner Senat beschließt, im Kampf gegen Hundekot, Farbschmierereien und Müll einen Umweltstreifendienst einzusetzen. 250 Bedienstete aus dem Personalüberhang sollten zunächst die Innenstadtstraßen begehen.
10. 03. Der Berliner Filmregisseur und Medienmanager Ulrich Schamoni erliegt im Alter von 58 Jahren einem Krebsleiden. Er war in den 60er Jahren einer der Protagonisten des »Neuen deutschen Films«, gründete den Radio-Sender Hundert,6 und das IA-Fernsehprogramm.
12. 03. Der evangelische Kirchenkreis Neukölln stellt in der Neuköllner Genezareth-Gemeinde den Videofilm »Treffpunkt Pizzabude« vor. Der halbstündige Film beschrieb die schwierige Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in der Neuköllner Warthestraße.
12. 03. Im Haus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Fasanenstraße 79/80 (Charlottenburg), findet eine Kunstauktion statt. Der Erlös der versteigerten Kunstgegenstände kam dem Theodor-Heuss-Müttergenesungsheim in Herzlia in Israel zugute.
13. 03. Regisseur Christoph Schlingensief, Schauspieler Martin Wuttke und Oberstaatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt gründen im Prater der Volksbühne (Mitte) die Partei »Chance 2000«. Ziel der Partei war es, daß jeder Bundesbürger selbst für den Bundestag kandidiert.
14. 03. Vierzig Radfahrer des »Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)« versammeln sich unter den Bögen des Brandenburger Tors und blockieren so kurzfristig den Autoverkehr, um gegen die Verdrängung des Radverkehrs in Berlins Mitte zu protestieren.
14. 03. Zum Abschluß des internationalen Treffens der Werbeagenturen der Branchen Werbung, Zeitschriften und Design in Berlin werden »Werbe- Oscars« vergeben. Die besten Entwürfe wurden in der Kunsthalle in der Budapester Straße (Charlottenburg) ausgestellt.
15. 03. In Friedrichshain wird der Grundstein für den Erweiterungsbau des Evangelischen Zentrums Georgenkirchstraße gelegt. Der Neubau ergänzte die vorhandenen Gebäude des Hauses der Berliner Mission.
15. 03. In Lichtenberg findet der 1. Rathaus-Marathon statt. An dem Lauf über 42,195 km beteiligten sich 135, an dem Drittelmarathon über 14 km 227 Läufer, darunter zahlreiche Prominente, u.a. Lichtenbergs Bürgermeister Dr. Wolfram Friedersdorff.
16. 03. Die Berliner Fluggesellschaft Germania stellt auf dem Flughafen Tegel ihre erste Boeing »737-700« vor. Zur Flottenerneuerung hatte das Luftfahrtunternehmen bis zum Sommer insgesamt zwölf Düsenmaschinen des neuen Typs bestellt.
16. 03. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe »Wanderungen, ein Fontane-Fest«, als Ehrung des am 20. September 1898 in Berlin gestorbenen Schriftstellers Theodor Fontane, gibt das Theater im Palais (am Festungsgraben, Mitte) die 100. Vorstellung von »Effi Briest«.
17. 03. Der Berliner Maler Karl Horst Hödicke erhält den Fred-Thieler-Preis für Malerei, der zum siebentenmal von der Berlinischen Galerie verliehen wurde. Der Preis wurde dem Künstler bei einer Ausstellungseröffnung am Geburtstag Thielers überreicht.
17. 03. Die Fahrradstation in den Hackeschen Höfen (Rosenthaler Straße 40/41, Mitte) stellt ihr »Tourenprogramm 98« vor. Es enthielt aktuelle Angebote an geführten Tagestouren und Fahrradreisen in Berlin und Brandenburg.
18. 03. Der Berliner Reiseveranstalter »Team-Reisen Spezialagentur für Veranstaltungen« meldet beim Amtsgericht Charlottenburg Konkurs an. Etwa 80 Kunden des Kuba-Spezialisten befanden sich derzeit im Urlaub auf der Karibikinsel. 147 Urlauber besaßen ein Ticket.
18. 03. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde eröffnet kurz vor seinem 100. Jahresstag sein neues Verbandshaus am Spandauer Damm 274 (Ch'burg). Die Dachorganisation der Berliner Kleingärtner mit rund 78 000 Parzellenbesitzern gab dafür 2,7 Mill. Mark aus.
19. 03. Der Seniorchef der Unternehmensgruppe Alba, Franz-Josef Schweitzer, stirbt im Alter von 63 Jahren. Der langjährige Chef der Berliner Recycling-Firma war wegen seines sozialen Engagements ausgezeichnet worden. Er war Gründer des Basketballvereins Alba.
20. 03. In Berlin findet zum zweitenmal eine Konferenz in der Reihe der »Neuen Traditionen« statt. Die Konferenz, an der 250 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur teilnahmen, hatte das Thema »Geistige Führung im neuen Jahrhundert«.
20. 03. In der Galerie Nord (Tiergarten) wird eine Ausstellung zum Leben der Schriftstellerin Bettina von Arnim eröffnet. Bücher, Briefe und Veröffentlichungen dokumentierten das politische und soziale Engagement der selbstbewußten und kritischen Frau.
21. 03. Der Berliner Boxer Graciano Rocchigiani wird nach zehn Jahren zum zweitenmal Weltmeister. Er gewann im Kampf um den Titel im Halbschwergewicht gegen den Amerikaner Michael Nunn in der Berliner Max-Schmeling-Halle vor 8 500 Besuchern 2:1 nach Punkten.
21. 03. Im Deutschen Technikmuseum Berlin am U-Bahnhof Gleisdreieck wird die Schau »150 Jahre Faszination Weltausstellung« eröffnet. Im Spiegel von Architektur und Technik wurden bis zum 3. Mai frühere Weltausstellungen vorgestellt.
22. 03. An der Humboldt-Universität Berlin geht ein dreitägiger sozialpolitischer Kongreß zu Ende. Stadtteilinitiativen, Arbeitslosengruppen, Ausländer- und Studentenvertreter schlossen sich zu einem Sozialbündnis gegen Sozialabbau und Kürzungspolitik zusammen.
22. 03. Der frühere Bundesbauminister und Beauftragte für den Regierungsumzug nach Berlin, Klaus Töpfer, wird für seine Verdienste um die Stadt mit der Ernst-Reuter-Plakette geehrt. Eberhard Diepgen würdigte ihn als »Baumeister des wiedervereinten Berlins«.
22. 03. In Steglitz wird mit einem Fanfarenzug und Hoffest der 100. Jahrestag des Alten Rathauses an der Schloßstraße/Ecke Grunewaldstraße gefeiert. Das Gebäude war am 22. März 1898 eingeweiht worden.
23. 03. Eine Bücherspende des russischen Präsidenten Boris Jelzin wird an das Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin übergeben. Es handelte sich um rund 550 Nachschlagewerke und Lehrmaterialien in russischer Sprache.
23. 03. Die Senatsbauverwaltung kündigt an, daß der Boulevard »Unter den Linden« komplett neu gestaltet wird. Mehr als 100 europäische Architekten hatten in den zurückliegenden Wochen ihre Entwürfe für Kioske, Pavillons, Telefonhäuschen und Bänke eingereicht.
24. 03. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Berliner Industrie im Januar 1997 den kleinsten Umsatz seit 1991 erreichte. Er sank um fast 10 % auf 4,1 Mrd. DM.
24. 03. Der Akademische Senat der Humboldt-Universität zu Berlin berät einen Strukturplan für Einsparungen bis zum Jahr 2000. Danach sollte bis zum 31. März dem Wissenschaftssenator ein Plan vorgelegt werden, der u.a. den Abbau von 83 Professorenstellen vorsah.
25. 03. Der Circus Busch-Roland eröffnet in Berlin seine Jubiläumstour mit der Inszenierung »50 Jahre Circus Roland Bremen«. Die Idee stammte von Oliver Geier-Busch, dem Sohn des verstorbenen einstigen Direktors Heinz Geier-Busch.
26. 03. Das Abgeordnetenhaus beschließt mit hauchdünner Mehrheit die Verwaltungsstruktur für das neue Jahrtausend. Die Zahl der Bezirke sollte ab 2001 von 23 auf zwölf Bezirke reduziert werden. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit kam mit 140 Stimmen zustande.
26. 03. Der Spandauer Ortsteil Staaken feiert sein 725jähriges Bestehen. Die Feier fiel bescheiden aus. Achteinhalb Jahre nach der Grenzöffnung schien der 1951 in Ost- und West-Staaken getrennte Ort noch nicht zu einer gemeinsamen Identität gefunden zu haben.
27. 03. Am Pariser Platz (Mitte) wird Richtfest für den Neubau der Deutschen Genossenschafts-Bank gefeiert. Das von dem amerikanischen Architekten Frank O'Gehry entworfene Gebäude neben der Akademie der Künste sollte ein Haus der Finanzen und der Künste werden.
27. 03. Der Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke veröffentlicht seine Memoiren »Meine sieben Leben«. Gemeinsam mit Harald Wiesner hatte Juhnke ein Buch über seine rund 40 Jahre im Show-Geschäft verfaßt.
28. 03. Rund 500 Berliner demonstrieren gegen die geplante Novellierung des Asylbewerberleistungsgesetzes in Berlin. Nach diesem Gesetz sollten die Leistungen für Asylbewerber eingeschränkt werden, wenn die Bezieher illegal nach Deutschland eingereist waren.
29. 03. Im Hotel Adlon am Pariser Platz (Mitte) konstituiert sich der Förderkreis des »Anti-Defamation Forum« (ADF). Das Anfang des Jahres gegründete ADF wendete sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
30. 03. Aus dem von Bausenator Jürgen Klemann vorgestellten West-Mietspiegel geht hervor, daß die Altbaumiete 1997 deutlich höher lag als 1996. Dagegen gingen die Mieten im Neubaubereich aufgrund nicht erzielbarer Preisvorstellungen um fast 4 % zurück.
30. 03. Siegfried Stock (SPD) wird zum Bezirksbürgermeister von Treptow gewählt. 30 Bezirksverordnete stimmten für ihn, zehn gegen ihn, bei einer Enthaltung. Der 48jährige Lehrer trat die Nachfolge des verstorbenen Bürgermeisters Michael Brückner an.
31. 03. Das Bezirksamt Prenzlauer Berg genehmigt den Bau eines Multiplexkinos in dem denkmalgeschützten Gebäude der Schultheiss-(Kultur-) Brauerei. Das Kino sollte über 1 800 Sitzplätze in acht Sälen verfügen.
31. 03. Das Statistische Landesamt teilt mit, daß die Berliner Wirtschaft 1997 wieder leicht zugelegt hat. Die positive Wende betraf ausschließlich den Westteil (1,3 %). Im Ostteil setzte sich der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit minus 1,8 % verstärkt fort.
01. 04. Der Senat hebt die Fehlbelegungsabgabe in elf Gebieten im Westteil der Stadt auf, um die Abwanderung der Mieter zu stoppen. Die Gebiete lagen in den Bezirken Wedding, Tiergarten, Wilmersdorf, Schöneberg, Kreuzberg und Neukölln.
01. 04. Berliner Gegner des Transrapid-Projekts beginnen auf dem Wittenbergplatz eine Protestaktion. Innerhalb von zwei Stunden gaben 500 Gegner ihre Unterschrift. 200 weitere Unterschriften wurden an den BUND geschickt. 90 000 sind zum Stopp des Projekts nötig.
02. 04. Die Baukommission des Bundestages in Bonn beschließt, künftig keine Wohnungen für seine Bediensteten mehr im Ostteil Berlins bauen zu lassen. Das Programm wurde von ursprünglich 12 000 auf 9 100 Wohnungen reduziert.
02. 04. Das Lichtenberger Naturschutz- und Grünflächenamt beginnt im Sanierungsgebiet Victoriastadt/Kaskelstraße eine Pflanzaktion für 100 neue Straßenbäume. Kranke Bäume wurden ausgetauscht und Lücken geschlossen. Für die jungen Bäume wurden Baumpaten gesucht.
02. 04. Die Kaufhof-Warenhäuser am Hauptbahnhof (Friedrichshain) und am Prerower Platz (Hohenschönhausen) erhalten den Doppelnamen »Galerie Kaufhof«. Die Waren wurden übersichtlicher und klarer präsentiert. Dazu kamen in allen Etagen integrierte Markenshops.
03. 04. In der »Berliner Zeitung« erscheint eine Todesanzeige des Aktionspolitikers Dieter Kunzelmann. Kunzelmann, der seit dem 20. Oktober 1997 von der Polizei gesucht wurde, gehörte 1983 bis 1985 zur Alternativen Liste im Abgeordnetenhaus.
03. 04. Die Berliner Staatsbibliothek teilt mit, daß sie den gesamten Nachlaß von Gustaf Gründgens (1899-1963) erworben hat. Die 70 laufende Archivmeter umfassenden Dokumente wurden nach einem Rechtsstreit seinem Adoptivsohn aus Zeesen bei Berlin abgekauft.
03. 04. Für den Erweiterungsbau des Deutschen Historischen Museums auf dessen 363 m² großem Grundstück an der Mollergasse hinter dem Zeughaus fordert die Berliner Finanzverwaltung Mittel vom Bund. Architekt des Baus war Ieoh Ming Pei.
04. 04. Das Schloß Niederschönhausen wird erstmals zu regelmäßigen Führungen geöffnet. Auch Konzerte und Autorenlesungen sowie Trauungen des Standesamtes Pankow waren vorgesehen.
04. 04. Berlins größte Reederei, die Stern- und Kreisschiffahrt GmbH, eröffnet die Saison mit dem Start der ersten Schiffe um 10.00 und 14.00 Uhr von der Jannowitzbrücke sowie um 10.50 und 14.50 Uhr von der Schloßbrücke (beide Mitte).
04. 04. Der Maler und Grafiker Wolf Vostell stirbt im Alter von 65 Jahren in Berlin an Herzversagen. Mit Happenings und Aktionen hatte er lange Zeit das künstlerische Leben in Berlin mitgeprägt.
05. 04. Die Belgierin Marleen Renders (1:10:04 Stunden) und der Kenianer Andrew Eypan (1:03:57 Stunden) gewinnen den 18. Berliner Halbmarathon des Sportclubs Charlottenburg. Der Startschuß fiel um 10.00 Uhr in der Karl-Marx-Allee (Mitte).
05. 04. Zum 90. Geburtstag von Herbert von Karajan erhält die Matthäikirchstraße am Kulturforum in Tiergarten den Namen des Dirigenten und Berliner Ehrenbürgers. Das Gebäude der Philharmonie, in dem Karajan lange Zeit wirkte, erhielt die Nummer 1 der Straße.
05. 04. Juliane Bartel, langjährige Moderatorin der Fernseh-Talkshow »3 nach 9« und »Alex«, stirbt 52jährig überraschend in Berlin. Juliane Bartel war seit den 60er Jahren vor allem für den Sender Freies Berlin tätig gewesen.
06. 04. Ein Waldexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz gibt bekannt, daß die Hasen in Berlin wegen fehlender Rückzugsmöglichkeiten »stark gefährdet« sind. Hasen gab es lediglich noch auf Friedhöfen, im Grunewald und auf einigen Wiesen und Feldern.
06. 04. Im Hohenhönhausener Ortsteil Malchow, an der Landesgrenze zu Brandenburg, trifft der erste Storch dieses Jahres ein. Auf dem Schornstein einer stillgelegten Gärtnerei nistete seit mehreren Jahren ein Storchenpärchen.
06. 04. Das Rathaus in Hellersdorf wird als Verwaltungszentrum des Bezirkes, das bis dahin in provisorischen Räumlichkeiten arbeitete, am Alice- Salomon-Patz 3 eröffnet.
07. 04. Der Senat beschließt, daß Umweltsünder künftig mit höheren Bußgeldern rechnen müssen. Bei sogenannten Kleinverschmutzungen sollte das Bußgeld verdoppelt bzw. verdreifacht werden. Das Wegwerfen von Zigarettenschachteln sollte 60 bis 100 DM kosten.
07. 04. Bundesaußenminister Klaus Kinkel legt am Werderschen Markt (Mitte) den Grundstein für den Erweiterungsbau des Auswärtigen Amtes. Um Offenheit und Transparenz zu demonstrieren, sollte das Bauwerk große Glasflächen erhalten.
08. 04. Werner Orlowsky (parteilos), engagierter Kreuzberger Politiker, begeht seinen 70. Geburtstag. Als Baustadtrat, zunächst für die AL, später für die SPD, hatte er sich von 1981 bis 1989 für behutsame Stadterneuerung und gegen Abriß eingesetzt.
08. 04. Der Berliner Aktionskünstler Ben Wagin pflanzt im Rathauspark des Bezirks Lichtenberg acht Bäume. Dabei handelte es sich um Pflanzen aus dem von Wagin angelegten »Parlament der Bäume« gegenüber dem Reichstagsgebäude.
09. 04. An der Landsberger Allee in Friedrichshain wird das UCI-Multiplex-Kino eröffnet. Es war das fünfte Großkino dieser Art und verfügte über acht Säle mit 2 080 Plätzen. Das Großkino »Kosmos« ist nur knapp 1 000 m entfernt.
09. 04. Neuköllns Bezirksbürgermeister Bodo Manegold (CDU) gibt den »Startschuß« für die Neuköllner Brunnen-Saison. Dank Sponsorenhilfe konnten die Anlagen auf dem Karl-Marx-Platz, Kranoldplatz und im Britzer Schloßgarten angestellt werden.
10. 04. Die BVG und die Stern- und Kreisschiffahrt GmbH starten in die diesjährige Freiluftsaison. Gemeinsam boten sie erstmals eine kombinierte Tour im historischen Bus und in dem ebenso historischen Dampfer »Kaiser Friedrich« an. Start war an der Neuen Wache.
11. 04. Zum Gedenken an den Studentenführer Rudi Dutschke versammeln sich 200 Menschen am Kurfürstendamm an jener Stelle, an der Dutschke am 11.4.1968 bei einem Attentat schwer verletzt wurde. Am 24.12.1979 starb Dutschke an den Spätfolgen der Schußverletzung.
11. 04. Im Märkischen Viertel (Reinickendorf) startet eine Radtour zur Osterquelle in Lübars. Das Wasser wurde verkauft und der Erlös der Apostel-Petrus-Gemeinde für ihre Jugendarbeit überlassen.
12. 04. Anne Geelhaar stirbt in Berlin kurz nach ihrem 84. Geburtstag. Die 1914 in Teichrode/Posen geborene Schriftstellerin veröffentlichte 60 Kinderbücher, darunter »Drei Hasen im Schnee«. Sie schrieb in der DDR Hör- und Fernsehspiele.
12. 04. Am Ostersonntag lädt die Fahrradstation in den Hackeschen Höfen (Mitte) zu einer »Bahnhofsgeschichtstour« ein. Zunächst ging es vom Bahnhof Lichtenberg mit dem Zug nach Zehdenick und von dort aus über Mildenberg bis zum Bahnhof Dannenwalde.
13. 04. Die Heimreisewelle am Ostermontag führte zu kilometerlangen Staus auf Autobahnen in Richtung Berlin. Von Hamburg und Rostock aus erreichten die Staus teilweise 20 km Länge.
14. 04. Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe teilen mit, daß sie im Rahmen des Frühjahrsputzes 3 059 Kubikmeter Müll aus sogenannten wilden Ablagerungen beseitigt haben. Die Palette reichte von »blauen Müllsäcken« bis zu Sperrmüll und Sonderabfällen.
15. 04. Die Forschungsfirma »BioGenes« vom »Innovationspark Wuhlheide« stellt ihren zum Patent angemeldeten Test auf Leberkrebs vor. Noch in diesem Jahr sollte das Verfahren zur Früherkennung von Leberkrebs auf den Markt kommen.
16. 04. Zum 20. Todestag von Lucius D. Clay würdigt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen die Verdienste des Berliner Ehrenbürgers. Der frühere amerikanische Militärgouverneur war Initiator der Luftbrücke nach West-Berlin gewesen.
16. 04. Die Freie Universität Berlin feiert den 30. Jahrestag ihrer Gründung mit einer Immatrikulationsfeier. Festredner war Ernst Benda, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Gründerstudent mit der Matrikelnummer 462.
17. 04. Die Arbeitsgemeinschaft »Leben mit Obdachlosen« fordert eine Umwandlung der zeitlich begrenzten »Kältehilfe« in eine ganzjährige »Armenhilfe«. Zahlreiche der 38 Berliner Notübernachtungen hatten schließen müssen, als Ende März die Fördermittel ausliefen.
17. 04. Der Berliner Unternehmer Hartwig Piepenbrock überläßt der Sammlung des Kupferstichkabinetts, am Matthäikirchplatz 8 (Tiergarten), zwei Picasso-Lithographien und eine Tuschfederzeichnung des Bauhaus-Künstlers Josef Albers.
18. 04. Eine Rotte Wildschweine aus dem Grunewald legt kuzzeitig den Verkehr in der Königstraße am Wannsee lahm. Vier Bachen und etwa 15 Frischlinge wanderten über die Königstraße, inspizierten eine Tankstelle und pflügten diverse Gärten um.
19. 04. Bei laufendem Betrieb beginnt der Umzug von 500 000 Büchern, die nach der Fusion der Amerika-Gedenkbibliothek und der Berliner Stadtbibliothek nach neuen Schwerpunkten geordnet werden. Die Neuordnung sollte im Spätherbst abgeschlossen sein.
19. 04. Auf einer Gedenkveranstaltung zum 55. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto verleiht die Jüdische Gemeinde von Berlin der Sängerin Paula Lindberg-Salomon den Heinrich-Stahl-Preis. Sie hatte ihre Karriere in den 20er Jahren in Berlin begonnen.
21. 04. Der Senat beschließt ein regionales Förderprogramm, wonach bis 2002 Investitionen in der gewerblichen Wirtschaft sowie in der wirtschaftsnahen Infrastruktur in Höhe von rund acht Milliarden DM unterstützt werden.
22. 04. Das Statistische Landesamt teilt mit, daß sich die Zahl der Berliner Familien mit Kindern, die ihren Unterhalt aus Arbeitslosengeld und - hilfe bestreiten müssen, seit 1991 verdoppelt hat. Die Zahl der Familien mit Sozialhilfe hatte sich verdreifacht.
23. 04. Unter dem Motto »Zum Gück gibt's Bücher« laden Berlins öffentliche Bibliotheken zum »Welttag des Buches« ein. »Lange Nächte« mit Führungen, Trödelmärkten und Buchvorstellungen gehörten zum Programm.
23. 04. Am Morgen beginnt die Räumung eines der Zelte der Berliner Kabarett-Anstalt (BKA) am Kulturforum (Tiergarten). Das zweite Zelt blieb stehen, da es sich auf Kirchengelände befand. Einen neuen Standort in Siemensstadt hatten die Kabarettisten abgelehnt.
24. 04. Das Café »Einstein« in der Straße Unter den Linden (Mitte) erhält vom Bezirksamt Mitte die Genehmigung, rund 20 Tische mit Stühlen auf dem Mittelstreifen des Boulevards aufzustellen.
24. 04. Der Berliner Schriftsteller Stefan Heym begeht im »Westin Grand Hotel« seinen 85. Geburtstag. Das Interesse der Medien und der Anhänger Heyms war groß.
25. 04. Erstmals nach fast vier Jahren fährt wieder ein Zug über die sanierten Fernbahngleise der 1882 eröffneten Stadtbahn zwischen Hauptbahnhof (Ostbahnhof) und Zoologischen Garten. Die Schienen lagen in Beton, zum Lärmschutz mit Platten aus Blähbeton bedeckt.
25. 04. Das Evangelische Johannesstift in Spandau feiert mit einem Festakt und einem Gottesdienst den 140. Jahrestag seines Bestehens. Die Diakonieeinrichtung war 1858 von Johann Hinrich Wichern in Plötzensee gegründet worden und zog 1910 nach Spandau um.
26. 04. Zum Tulpenfest auf dem Pariser Platz (Mitte) begrüßte der holländische Keukenhof am Nachmittag die Berliner Bürger. Eine Reiterformation warf am Brandenburger Tor Tausende von Blumen in die Menge.
26. 04. Tausende Berliner nutzten das erste Frühsommerwochenende, um am 119. Baumblütenfest in Werder an der Havel teilzunehmen. Neben einem Festumzug gab es vielfältige Veranstaltungen.
27. 04. Der »Erlebnisgarten Ökolaube« im Britzer Garten öffnet wieder seine Pforten für Schulkinder aus Berlin und dem Umland. Hier konnten die Kinder den naturnahen Umgang mit Pflanzen und Tieren auf spielerische Weise kennenlernen.
27. 04. Vier Fallschirmspringer mit Ex-Turnolympiasieger Eberhard Gienger springen erstmals vom Fernsehturm (Mitte) mit Fallschirmen ab. Rund 30 Sekunden dauerte die genehmigte Aktion, bevor sie auf einem markierten Platz am Neptunbrunnen landeten.
28. 04. Die Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth legt den Grundstein für das Wohnungsprojekt für Abgeordnete und Bundesbedienstete im Bezirk Tiergarten. In der Nähe des Reichstagsgebäudes in Spreenähe sollten auf dem Moabiter Werder 715 Mietwohnungen entstehen.
28. 04. Der Berliner Senat stimmt einem Sanierungskonzept für die 235 Jahre alte Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) zu. Die finanzielle Grundausstattung sollte durch Verkauf und Tausch von KPM-Grundstücken gesichert werden.
29. 04. Andreas Wecker, der mehrfache Welt- und Europameister im Turnen, unterzeichnet einen Vertrag mit dem Berliner Friedrichstadtpalast. Der 28jährige sollte in der neuen Revue »Elements« ab Februar 1999 artistische Solodarbietungen zeigen.
30. 04. Im Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße (Charlottenburg) findet eine Veranstaltung zum 50jährigen Jubiläum des Staates Israel statt. Neben Musik und Tanz sorgte eine Satellitenleitung für Liveübertragungen der Ereignisse in Jerusalem.
01. 05. Ein Abschnitt des vier Kilometer langen Ufers in der Stralauer Bucht erhält zur Erinnerung an den vor 25 Jahren am Rummelsburger See gedrehten DEFA-Film »Die Legende von Paul und Paula« den Namen Paul-und-Paula-Ufer.
01. 05. Das 35. Berliner Theatertreffen beginnt am Abend mit einem Paukenschlag, dem »verrücktesten Musik-Drama« unter dem Titel »The Unanswered Question«, das der Schweizer Christoph Marthaler im Schiller-Theater zeigt. Das Theatertreffen ging bis zum 21. Mai.
01. 05. In Berlin findet zum »Tag der Arbeit« ein Sternmarsch der Gewerkschaften statt, an dem sich 8 000 Menschen beteiligen. Eine weitere Demonstration in Kreuzberg verlief ruhig, wogegen es abends in Mitte und Prenzlauer Berg erhebliche Straßenschlachten gab.
02. 05. Acht Oldtimer mit internationaler Besatzung nehmen an der 5. Segelregatta für historische Lastensegler vom 1. bis 2. Mai auf dem Berliner Müggelsee teil. Die Segler (Finowmaßkähne) waren in den Jahren zwischen 1910 und 1929 in Dienst gestellt worden.
02. 05. Der Zugang zum Märkischen Museum in Mitte ist wieder über die »Virchow-Pforte« möglich. Der ebenerdige Zugang vom Köllnischen Park war für den Berliner Mediziner Rudolf Virchow eingerichtet worden, um dem betagten Arzt das Treppensteigen zu ersparen.
03. 05. Auf der Avus (Wilmersdorf) finden die letzten offziellen Rennen statt. Mit der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft endete die Ära der traditionsreichen Rennstrecke, die 1921 in Betrieb genommen worden war.
03. 05. Die drei Museen für Islamische, Indische und Ostasiatische Kunst geben in der Lansstraße 8 in Dahlem ihr Abschiedsfest. Die Sammlungen konnten zukünftig auf der Museumsinsel (Mitte) besichtigt werden. In Dahlem verblieb das Museum für Völkerkunde.
04. 05. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß am Jahresende 1997 insgesamt 266 825 Personen sogenannte laufende Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen. Das waren 15,4 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt waren 7,8 % der Berliner auf Sozialhilfe angewiesen.
04. 05. An der Jüdischen Volkshochschule beginnt das Sommertrimester mit diversen Veranstaltungen. Gleichzeitig begannen 25 Seminare, die sich mit jüdischen Bräuchen und Traditionen, der Geschichte der Juden in England und Frankreich beschäftigten.
05. 05. Am europäischen Protesttag der Behinderten gegen Diskriminierung läßt sich ein Mitglied der Basisgruppe des Berliner Behindertenverbandes am Rathaus Lichtenberg, das für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich ist, mit einem Kran vor ein Fenster hieven.
05. 05. Zwischen der Amerika-Gedenkbibliothek (Kreuzberg) und der Stadtbibliothek (Mitte) wird ein stündlich verkehrendes Sammeltaxi in Betrieb genommen. Dies war nach der Vereinigung beider Häuser und der Umlagerung einzelner Bestände notwendig geworden.
06. 05. Nach dem von Innenminister Manfred Kanther veröffentlichten Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist Berlin »die Hochburg der autonomen Szene in Deutschland«. 1997 gab es in Berlin 357 sogenannte Gewalttaten mit linksextremistischem Hintergrund.
06. 05. In Spandau beginnt die erste Probesprengung zum Abriß der alten Spandauer Schleuse. Wegen der unmittelbaren Nähe der historischen Zitadelle und neuer Wohnbebauungen im Altstadt-Kolk verliefen die Probesprengungen mit äußerster Vorsicht.
07. 05. Das Statistische Landesamt teilt mit, daß sich der Preisauftrieb im April in Berlin beschleunigt hat. Die Lebenshaltungskosten der Haushalte stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Prozent.
07. 05. Aus Anlaß des 50. Jahrestages der Staatsgründung Israels gibt der israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, einen Empfang im Berliner Schauspielhaus. Unter den 2 000 geladenen Gästen befanden sich auch der Bundeskanzler und der Bundespräsident.
07. 05. Die traditionelle Lichtenberger Wirtschaftsbörse wird erstmals in der Möllendorff-Passage eröffnet. Auf einer Ausstellungsfläche von 1 500 m² präsentierten sich 75 Unternehmen unterschiedlichster Branchen.
07. 05. Im neugegründeten »Theater der Träume« in der Treskowallee 112 (Lichtenberg) wird das Kindermusical »Der Froschkönig« aufgeführt. Im Herbst sollte die Reihe mit dem Musical »Max & Moritz« fortgesetzt werden.
08. 05. Hunderte Arbeitslose folgen dem Aufruf des »Aktionsbündnisses Erwerbslosenproteste« und fahren schwarz zur monatlichen Protestdemonstration Erwerbsloser. Sie wollten damit auf die Notwendigkeit eines Sozial- oder Arbeitslosentickets in Berlin hinweisen.
08. 05. Das deutsch-russische Museum Berlin-Karlshorst erinnert mit Filmvorführungen, Museumsbesuch, Lesungen in deutscher und russischer Sprache, Spezialitätenessen und einer Diskussion über die Zukunft sowjetischer Ehrenmale an das Kriegsende 1945.
09. 05. Die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg wählt den Schriftsteller Günter Grass zum Mitglied der Abteilung Literatur. Grass war 1989 aus der Akademie, deren Präsident er von 1983 bis 1986 war, aus Protest gegen das Zögern im Fall S. Rushdi ausgetreten.
09. 05. Das Gesundheitszentrum für Naturheilverfahren in der Prenzlauer Allee eröffnet die Woche der traditionellen chinesischen Medizin. Ärzte und Fachpersonal der Einrichtung und Gastprofessoren aus Shanghai stellten naturheilkundliche Behandlungsmethoden vor.
09. 05. Die Berliner CDU-Fraktion erteilt Forderungen aus den eigenen Reihen nach einer Zuzugssperre für Ausländer in den sozial schwachen Bezirken Kreuzberg und Wedding eine Absage. Jedoch sollten Asylbewerber dort nicht mehr untergebracht werden.
09. 05. Das Standesamt Tiergarten läßt eine Bekanntmachung verbreiten, wonach sich Heiratswillige jetzt auch im Zoologischen Garten trauen lassen können. Die erste Eheschließung dieser Art wurde für den 15. Mai im Hyppoquarium angekündigt.
10. 05. Der Jüdische Kulturverein Berlin bezieht seine neuen Räumlichkeiten im Jewish Communication Center in der Oranienburger Straße 26 (Mitte). Das erste jüdische Kommunikationszentrum in Deutschland hatte zu diesem Zeitpunkt 300 Mitglieder.
10. 05. Die Fans des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC feiern im Ku-Dorf an der Joachimsthaler Straße 15 das Ende der Spielsaison. Die Berliner Band »The Clogs« präsentierte den offiziellen Hertha-BSC-Song »Hertha«, mit dem die Gruppe bekannt wurde.
10. 05. Mit 30°C wird der heutige Tag von den Meteorologen zum bislang wärmsten 10. Mai dieses Jahrhunderts gekürt. Der bisherige Spitzenwert für diesen Tag lag in Berlin bei 26,5°C.
11. 05. Der Aufsichtsrat der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) ernennt den Nürnberger Unternehmensberater Reiner Linhard zum neuen Geschäftsführer. Gleichzeitig wurde ein unter Linhards Mitarbeit entstandener Sanierungsplan für die KPM beschlossen.
11. 05. Die Unabhängige Kommission zur Überprüfung des DDR-Parteivermögens entscheidet, daß das »Haus der Demokratie« (Mitte) an den Deutschen Beamtenbund verkauft wird. Der Kaufpreis betrug 14,7 Millionen Mark.
12. 05. Parlamentspräsidentin Rita Süssmuth macht den ersten Spatenstich für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (Mitte) des Bundestages. Der Block sollte mit einer öffentlichen Fußgängerbrücke über die Spree mit dem Paul-Löbe-Haus (Tiergarten) verbunden werden.
12. 05. Nach einjährigem Sendeverbot geht das rechtsextreme Programm »Radio Germania« im Offenen Kanal Berlin wieder auf Sendung. Nach Verstößen gegen den Jugendschutz war die Ausstrahlung Anfang 1997 zeitweilig untersagt worden.
13. 05. Die »Arbeitsgemeinschaft Deutschlandhalle« präsentiert ein Konzept, in dem ein mindestens fünfjähriger Betrieb der Halle, ein Investitionsvolumen bis zu sechs Millionen Mark und keinerlei finanzielle Belastungen für den Landeshaushalt garantiert werden.
13. 05. Der amerikanische Präsident Bill Clinton trifft zur Teilnahme an den Feiern zum 50jährigen Luftbrückenjubiläum in Berlin ein. Am Abend fand ein Festakt im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) statt.
14. 05. Elf Monate nach der Grundsteinlegung wird am Gebäude der neuen Betriebswerkstatt Grünau der Berliner S-Bahn Richtfest gefeiert. 136 Mitarbeiter sollten hier in der Instandhaltung und 43 Mitarbeiter in der Verwaltung Beschäftigung finden.
14. 05. USA-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Helmut Kohl würdigen vor 10 000 Berlinern in Tempelhof die vor 50 Jahren zur Versorgung der Bevölkerung und der Berliner Garnisonen eingerichtete »Luftbrücke« als Beispiel für den Freiheitswillen der Menschen.
14. 05. Die Pressesprecherin des Deutschen Theaters (Mitte) teilt mit, daß auslaufende Solo-Verträge mit 16 Altstars im Rentenalter im nächsten Jahr nicht mehr verlängert werden. Dazu gehörten auch Inge Keller, Käthe Reichel und Walter Schmidinger.
15. 05. Der Regisseur Christoph Schlingensief eröffnet im Prater (Prenzlauer Berg) für neun Tage das »Hotel Prora«. Die spektakuläre Aktion seiner Partei »Chance 2000« sollte auf die Nöte der Erwerbslosen hinweisen.
15. 05. Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) stellt den »Jahresgesundheitsbericht für 1996« vor. Danach stieg die Lebenserwartung in Berlin, lag aber unter Bundesdurchschnitt. Berliner Männer konnten mit 72 Lebensjahren, Frauen mit 79 Lebensjahren rechnen.
16. 05. Das Berliner Missionswerk lädt in Johannisthal (Treptow) zu einer Begegnung mit kubanischer Kultur ein. Es wurden Musik, Tanz, Theater und Dia-Vorführungen über die Zuckerinsel in der Karibik geboten.
16. 05. Bei einer umfangreichen Verkehrskontrolle werden in Berlin 5 700 Auto- und Motorradfahrer kontrolliert. 18 Autofahrer mußten zur Blutentnahme. Zehn Fahrern wurden an Ort und Stelle die Führerscheine abgenommen.
16. 05. Im Schloß Niederschönhausen findet die erste Trauung nach der Wiedereröffnung im April 1998 statt. Das Schloß, nach dem Ende der DDR geschlossen, war im 18. Jahrhundert 55 Jahre lang Wohnsitz der Gemahlin Friedrichs II., Königin Elisabeth Christine.
17. 05. In der Akademie der Künste wird die bisher umfangreichste Retrospektive mit Fotografien von Ellen Auerbach eröffnet. Die 92jährige in New York lebende Fotografin, die als Jüdin Deutschland 1933 verlassen mußte, war bei der Eröffnung anwesend.
17. 05. Der Liedermacher Wolf Biermann nimmt in der Berliner Staatsbibliothek (Mitte) den Deutschen Nationalpreis entgegen. Altbundeskanzler Helmut Schmidt nannte Biermann ein Vorbild für Zivilcourage.
17. 05. Über 12 000 Besucher besichtigen am Tag der offenen Tür historische Busse und Pferdebahnen sowie moderne Busse und Straßenbahnen im kombinierten Straßenbahn- und Omnibusbetriebshof Lichtenberg, Siegfriedstraße 30-35.
18. 05. Mit der Enthüllung einer Gedenktafel an seinem langjährigen Wohnhaus am Viktoria-Luise-Platz 1 ehrt der Bezirk Schöneberg den Theaterleiter, Regisseur und Bühnenautor Rudolf Bernauer (1880-1953). Bernauer begann seine Karriere am Deutschen Theater.
18. 05. Das Berliner Schöffengericht beginnt den Prozeß gegen den Berliner Musical-Manager von »Shakespeare-and-Rock'n'Roll«, Roland Berger. Berger war wegen Betruges, Untreue und Konkursverschleppung angeklagt.
19. 05. Der Senat beschließt die Richtlinien einer »Eigenheiminitiative«. Die Förderung sollte vor allem jungen Familien zugute kommen, um die zunehmende Abwanderung von Steuerbürgern zu bremsen.
19. 05. Das Berliner Grips-Theater und die Kölner Fundus-Gruppe unterzeichnen einen Mietvertrag für das Domizil des Theaters im Haus am Hansaplatz (Tiergarten). Der Vertrag hatte eine Laufzeit von 20 Jahren.
20. 05. Edzard Reuter (70), Sohn des legendären Bürgermeisters Ernst Reuter und früherer Chef von Daimler Benz, wird der 106. Ehrenbürger Berlins seit 1813. Die Stadt verdankte ihm vor allem die Ansiedlung der Debis-Zentrale am Potsdamer Platz.
21. 05. Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker nimmt an einer Schwimmstaffel des 6. Berliner Trimmfestivals im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (Köpenick) teil. Der 77jährige war einer der ältesten der Staffel von 50 Schwimmern über 50 Jahre.
22. 05. Im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude wird eine Informationsstelle der Senatsschulverwaltung eingerichtet. Hier konnten sich vor allem Bundesbedienstete, die mit dem Regierungsumzug nach Berlin kommen, über das Spektrum der Berliner Schulen informieren.
22. 05. Eine der letzten nicht modernisierten Tatra-Straßenbahnen startet um 11.00 Uhr zur offiziellen Abschiedsfahrt. 447 Bahnen, die jünger als elf Jahre waren, wurden modernisiert. Die älteren Exemplare wurden entweder abgestellt oder ins Ausland verkauft.
22. 05. Nuntius Giovannie Lajalo stellt den Siegerentwurf für die künftige Nuntiatur des Vatikans in Deutschland vor. Das Gebäude, das zugleich Kanzlei und Residenz sein wird, entsteht in Neukölln direkt neben der St.-Johannes-Basilika in der Lilienthalstraße.
23. 05. Im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude (Mitte) findet die Bundeshauptversammlung des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) statt. Verkehrsminister Matthias Wissmann kündigte an, daß rund um Berlin in den nächsten 12 Jahren 150 km Radweg ausgebaut werden.
24. 05. Die ILA'98 (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung) auf dem Flugplatz in Schönefeld schließt nach siebentägiger Dauer mit einem Rekordbesuch von 226 000 Besuchern. Allein am letzten Tag kamen 36 000 Flugbegeisterte.
24. 05. Der Hauptbahnhof (bis 1950 Schlesischer Bahnhof, dann bis 1987 Ostbahnhof) wird in Ostbahnhof zurückbenannt. Der erste Ostbahnhof am Küstriner Platz (Franz-Mehring-Platz, Friedrichshain) war mit Inbetriebnahme der Stadtbahn 1882 stillgelegt worden.
24. 05. Die Deutsche Bahn AG eröffnet mit dem Fahrplanwechsel die erneuerte Stadtbahnstrecke zwischen Ostbahnhof und dem Bahnhof Zoologischer Garten. Es war ein verfehlter Start, denn es kam zum Stau der Züge und für mehrere Tage zu Ausfällen und Verspätungen.
25. 05. Das Statistische Landesamt teilt mit, daß Berlin im vergangenen Jahr den größten Wanderungsverlust seit den 50er Jahren zu verzeichnen hat. 1997 sank die Einwohnerzahl Berlins um 26 926 Personen. 139 535 Menschen zogen aus der Stadt, 117 365 kamen hinzu.
25. 05. Für die Bundeszentrale der FDP in Berlin wird Richtfest gefeiert. Der Gebäudekomplex in der Reinhardtstraße 12-16 (Mitte) sollte zum Jahresende komplett fertig und der Umzug im Sommer 1999 abgeschlossen sein.
26. 05. Unter der Adresse www.bewag.de wird die Homepage der Bewag im Internet angezeigt. Die Bewag wollte über das Internet Haushaltskunden, Sondervertragskunden, Medien, Aktionäre, Analysten und die Öffentlichkeit über ihre Dienstleistungen informieren.
26. 05. Der Senat beschließt, das marode Olympiastadion (Charlottenburg) zu sanieren und zu einer multifunktionalen Arena auszubauen. Die Überdachung des Stadions und der Bau einer neuen Fußballarena auf dem ehemaligen Reichssportfeld wurden abgelehnt.
26. 05. Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW, Lichtenberg) führt einen Informationstag für Studienanfänger durch. Am folgenden Tag konnten Hörsäle und Labors besichtigt und Fachvorträge gehört werden.
27. 05. Das »carrousel Theater an der Parkaue« (Lichtenberg) nimmt das zeitlose Lehrstück »Reineke Fuchs« von Johann Wolfgang von Goethe in seinen Spielplan auf.
27. 05. Rund 2 000 niedergelassene Ärzte samt Praxishelferinnen demonstrieren in der westlichen Innenstadt mit Spruchbändern und Trommeln für ein höheres Honorarbudget der Krankenkassen.
27. 05. Der Physiker Prof. Ernst Ruska stirbt in Berlin. Ruska hatte 1931 zusammen mit M. Knoll das erste Elektronenmikroskop mit magnetischen Linsen gebaut. 1986 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
28. 05. Im Theater des Westens an der Kantstraße (Charlottenburg) bricht kurz vor Beginn der Vorstellung ein Feuer aus. Rund 600 Zuschauer mußten aus dem Saal geleitet werden. Menschen kamen nicht zu Schaden.
28. 05. Auf dem Klingelhöfer-Dreieck (Tiergarten) wird der erste Spatenstich für das letzte innerstädtische Hauptstadt-Bauvorhaben vorgenommen. Bis zum Jahr 2000 sollten die CDU-Bundeszentrale, die Botschaft Mexikos, Büroräume und exklusive Wohnungen entstehen.
29. 05. Das 2,6 Hektar große Waldstück zwischen Rummelsburger Landstraße und Am Walde (Köpenick) ist für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Auf dem Gelände des ehemaligen russischen Munitionsdepots wurden in einjähriger Arbeit 70 Tonnen Munition geborgen.
29. 05. Auf dem Boxhagener Platz wird der erste »Friedrichshainer Ökomarkt« eröffnet. Obst, Gemüse und Milchprodukte aus kontrolliert biologischem Anbau sowie »fair« gehandelte Produkte aus Entwicklungsprojekten in der Dritten Welt konnten erworben werden.
29. 05. Im Stadtbezirk Kreuzberg wird der dritte Karneval der Kulturen eröffnet. Mittelpunkt war ein großer Umzug am Pfingstsonntag (31. Mai), an dem sich rund 3 500 Teilnehmer in 95 Formationen aus 60 Ländern beteiligten.
30. 05. Auf dem Flughafen Tegel löst der Bundesgrenzschutz Strahlenalarm aus. Von einem Paket in der Fracht einer Lufthansamaschine aus Frankfurt am Main waren überhöhte Strahlungen ausgegangen.
30. 05. Kräftige Gewitter unterbrechen das freundliche Pfingstwetter. In Berlin stürzten zehn Bäume um. Rund 80 Keller mußten ausgepumpt werden. Der U-Bahn-Verkehr zwischen Frankfurter Allee und Tierpark wurde wegen Wassereinbruchs unterbrochen.
01. 06. Im Alten Museum am Lustgarten (Mitte) wird die Ausstellung »Neue Antike« eröffnet. Sie zeigte Exponate aus der bedeutenden Antikensammlung Berlins, die 1930 - mit der Eröffnung des Pergamon-Museums - auf drei Gebäude verteilt worden war.
01. 06. Die Berliner Tänzerin, Schauspielerin und Autorin Lotti Huber stirbt im Alter von 85 Jahren in Berlin. Die 1,50 m kleine Allroundkünstlerin war vor allem durch die Werke von Filmemacher Rosa von Praunheim Anfang der 80er Jahre berühmt geworden.
02. 06. Im Foyer des Rathauses Neukölln wird eine Ausstellung über das Leben im Nachkriegsberlin eröffnet. Die Schau »Mit Kohldampf auf den Trümmerberg« zeigte Ergebnisse eines Volkshochschulkurses zur Regionalgeschichte.
02. 06. Die Jungdemokratinnen/Junge Linke demonstrieren auf einer als »Spaßdemo« deklarierten Veranstaltung zwischen Alexanderplatz und Pariser Platz (Mitte) gegen »Einschränkungen des Demonstrationsrechts«. 100 Polizisten paßten auf elf Demonstranten auf.
03. 06. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin eröffnet im Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße (Charlottenburg) ein Internet- Café. Insbesondere wurden die im Internet weltweit verfügbaren Informationen über das jüdische Leben zugänglich gemacht.
03. 06. In Pankow wird die 1. Berufsschule in der Hermann-Hesse-Straße 34 eingeweiht. Sie war bis 1990 eine Berufshilfsschule und danach eine Filiale der Loschmidt-Oberschule Charlottenburg. Die Ausbildung umfaßte u.a. Agrarwirtschaft, Holz- und Metalltechnik.
03. 06. Der Landesschutzpolizeidirektor Gernot Piesters, Einsatzleiter bei der Absicherung der Militärfeier aus Anlaß des öffentlichen Gelöbnisses der Bundeswehr vor dem Roten Rathaus am 10. Juni, kündigt die höchste Sicherheitsstufe mit 2 000 Polizisten an.
04. 06. In Kreuzberg beginnt nach vierjähriger Planung der Bau eines Hauses für aidskranke Menschen in der letzten Lebensphase. Das sechsgeschossige Haus in der Reichberger Straße 129 sollte 21 Appartements haben und im Juni 1999 fertig sein.
04. 06. Der Tagesspiegel veröffentlicht Zahlen aus der vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden vorgelegten Kriminalstatistik für 1997. Darin lag Berlin bei Schlägereien bundesweit an der Spitze. In der Verbrechenshäufigkeit kam Berlin an 4. Stelle.
04. 06. Im Stülerbau, Schloßstraße 1 (Charlottenburg), wird eine bis zum 18. Oktober dauernde Ausstellung mit Werken des Malers Paul Klee eröffnet. Der Sammler Heinz Berggruen stellte 36 Werke seiner aus 90 Bildern bestehenden Klee-Kollektion zur Verfügung.
05. 06. Ein Kinderfest auf dem Alexanderplatz (Mitte) verwandelt acht Stunden lang den Platz in einen »Abenteuerspielplatz«. Marktstände, Spiel-, Wissens- und Bastelstände sowie Theater- und Konzertveranstaltungen waren im Programm für die jungen Besucher.
05. 06. Fast 500 Berliner und zum Teil weitgereiste Gäste nehmen auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde an der Heerstraße Abschied von der Schauspielerin Lotti Huber. Die 85jährige war am 1. Juni in Berlin verstorben.
05. 06. Im Bundeshaus Unter den Linden 50 (Mitte) wird eine Ausstellung mit den Arbeiten zum Kunstwettbewerb »Kunst für die Bundestagsneubauten Paul-Löbe- und Maria-Elisabeth-Lüders-Haus« eröffnet.
06. 06. Die Verleihung des Deutschen Filmpreises findet erstmals auf dem Pariser Platz unmittelbar vor dem Brandenburger Tor statt. Der Verkehr rund um das Tor war tagelang eingeschränkt und an diesem Abend völlig gestoppt worden.
06. 06. Im Kupferstichkabinett, am Matthäikirchplatz 8 (Tiergarten), werden unter dem Titel »Dürer-Holbein-Grünewald« 185 Meisterzeichnungen aus dem Berliner und dem Baseler Kabinett gezeigt. Die Sammlungen waren bis zum 23. August zu sehen.
07. 06. In der Samariterkirche findet das 1. Benefizkonzert im Stadtbezirk Friedrichshain des Aktionskreises »Kinder von Tschernobyl« der Galiläa-Gemeinde statt. Schirmherr der Veranstaltung war Bezirksbürgermeister Helios Mendiburu.
07. 06. Im Zoopalast in Charlottenburg findet zum Tode der Sängerin und Schauspielerin Lotti Huber am 1. Juni eine Hommage satt. Es wurde der Film »Affengeil« von Rosa von Praunheim gezeigt, mit dem die Karriere Lotti Hubers begann.
07. 06. Für Prof. Günter Tembrock findet im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin aus Anlaß seines achtzigsten Geburtstages ein Ehrenkolloquium statt. Der Tierforscher hatte u.a. seit 1951 ein Tierstimmenarchiv mit etwa 300 000 Aufnahmen aufgebaut.
07. 06. Die Berliner Wasserbetriebe führen am Tag der offenen Tür folgende Führungen bzw. Besichtigungen durch: »Führung durch einen Abwasserkanal«, »Hauptpumpwerk Prenzlauer Berg«, »Wasserwerk Jungfernheide«, »Pumpwerk Friedrichshain«, »Klärwerk Falkenberg«.
07. 06. 20 000 Radler nehmen an einer Sternfahrt unter dem Motto »Berlin fährt Rad« des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs und der Grünen Liga teil. In Berlin gab es derzeit rund 2,5 Millionen Fahrradfahrer.
07. 06. Der Gerichtsreporter Rudolf Hirsch stirbt im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Friedrichshagen. Er hatte in den Jahren 1951 bis 1981 auf der letzten Seite der Wochenzeitung »Wochenpost«, die in Berlin erschien, Gerichtsfälle humorvoll kommentiert.
08. 06. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) feiert in ihrer Gründungsstadt Berlin ihren 100. Geburtstag. Die BBA ist für die Prüfung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zuständig.
08. 06. Auf dem Gelände des früheren Friesen-Schwimmstadions (Friedrichshain) bricht ein Großbrand aus, bei dem auch die ehemalige Gymnastikhalle in Flammen aufgeht. Zündelnde Kinder wurden als Verursacher vermutet.
09. 06. Der Senat stimmt dem Vorschlag der Kultusministerkonferenz (KMK) zu, die Museumsinsel mit ihren Bauten zur Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO anzumelden. Die KMK mußte die Eintragung bei der UNESCO-Weltkulturerbe-Kommission beantragen.
09. 06. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Zahl der Verkehrsunfälle in Berlin im März gegenüber dem Vorjahr um fast ein Fünftel gestiegen ist. Insgesamt wurden 12 601 Unfälle registiert, 18,1 % mehr als im März 1997.
10. 06. Im Heimatmuseum Lichtenberg an der Parkaue wird bis zum 31. März 1999 die Ausstellung »Auf der Suche nach der Stadt Lichtenberg« gezeigt. Die Gründerjahre Lichtenbergs, der Bau des Rathauses 1898, die Verleihung des Stadtrechts 1907 wurden dokumentiert.
10. 06. Bundespräsident Roman Herzog wird in Berlin für sein Bemühen um die Aussöhnung zwischen Christen und Juden mit dem Leo-Baeck- Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland ausgezeichnet.
10. 06. Vor dem Roten Rathaus sprechen 332 Rekruten aus dem Jägerbataillon 1 in Kladow und dem Luftwaffenausbildungsregiment 1 im brandenburgischen Holzdorf ihr Gelöbnis. Am Marx-Engels-Forum demonstrieren knapp 1 000 Menschen lautstark gegen die Zeremonie.
11. 06. Der Senat befaßt sich mit einer großen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Konkurs des Berliner Metropol- Theaters. Kultursenator Peter Radunski teilte mit, daß das Theater 1998 statt der zugewiesenen 28,9 Mill. Mark 36,3 Mill. gefordert hatte.
11. 06. Im Königin-Elisabeth-Krankenhaus Herzberge (Lichtenberg) findet bis zum 18. Juni die Festwoche im EDKE (Evangelisches Diakoniewerk Königin Elisabeth) statt. Am Festakt zum 150jährigen Jubiläum nahm der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen teil.
11. 06. Die Berliner Polizei begeht mit einer Feierstunde im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) und einem ökumenischen Gottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche ihr 150jähriges Jubiläum.
11. 06. Das Abgeordnetenhaus beschließt das Dritte Verwaltungsreformgesetz. Das neue »Allgemeine Zuständigkeitsgesetz« regelte die Zuständigkeiten von Senat und Bezirken neu.
12. 06. Im Jewish Communication Center in der Oranienburger Straße in Mitte wird ein Anne-Frank-Zentrum eröffnet. Das Zentrum war die deutsche Partnerorganisation des Amsterdamer Hauses. Es setzte sich für Toleranz und Völkerverständigung ein.
12. 06. Der Neubau der Gemäldegalerie des Kulturforums (Tiergarten) wird feierlich eingeweiht und ist ab 14. Juni für das Publikum zugänglich. Der 285 Mill. Mark teure Bau beherbergt die nach 60 Jahren wiedervereinte Gemäldesammlung der Staatlichen Museen.
13. 06. Volker Hassemer, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft »Partner für Berlin«, , teilt mit, daß sich Berliner Hotels bereit erklärt hätten, mehr als 50 000 Mark der erforderlichen 200 000 Mark für die Müllbeseitigng nach der Love Parade zu übernehmen.
13. 06. In der Komischen Oper (Mitte) hat Sergej Prokofjews Oper »Die Liebe zu den drei Orangen« Premiere. Die von Andreas Homoki als kunterbunte Comic-Commedia inszenierte Oper wurde vom Premierenpublikum begeistert aufgenommen.
14. 06. Die Berliner Wasserbetriebe bieten am 2. Tag der offenen Tür u.a. folgende Führungen und Besichtigungen an: »Führung durch einen Abwasserkanal«, »Museum im Wasserwerk«, »Wasserwerk Friedrichshagen«, »Aufbereitungsanlage Tegel« und »Klärwerk Ruhleben«.
14. 06. Mehr als 12 000 Besucher zählt die neue Gemäldegalerie auf dem Kulturforum (Tiergarten) am ersten Öffnungtag. Auf der 1,8 km langen Hängfläche in 53 Sälen wurden 1 116 Meisterwerke der europäischen Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert gezeigt.
14. 06. In der Rykestraße in Prenzlauer Berg findet ein »Jüdisches Straßenfest« statt. Neben Informationsmöglichkeiten gab es auch Imbiß- und Getränkestände.
15. 06. Die 20. Große Strafkammer verurteilt einen Außenhandelskaufmann eines Steglitzer Reisebüros zu sechs Jahren und neun Monaten Haft. Er hatte 296 Kunden betrogen. Eine 1995 verhängte vierjährige Stafe wegen Kokainschmuggels wurde einbezogen.
16. 06. Im Königin-Elisabeth-Krankenhaus Herzberge (Lichtenberg) wird nach zwölfjähriger Rekonstruktion das Haus 1 eröffnet. Pastor Thomas Passauer, Vorsitzender des Vorstandes des Evangelischen Diakoniewerks, übergab symbolisch den Goldenen Schlüssel.
16. 06. Der Senat beschließt den Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen »Ministergärten« zwischen Ebert- und Wilhelmstraße (Mitte), auf dem Gebäude für Vertretungen der Bundesländern vorgesehen sind. Seit dem Krieg und wegen der Mauer lag das Land brach.
16. 06. Der Akademische Senat der Humboldt-Universität zu Berlin nominiert erstmals zwei Studenten für die Wahl zum Vizepräsidenten für den Bereich Lehre und Studium. Im Falle einer Wahl wäre dieser Vorgang einmalig in der deutschen Universitätsgeschichte.
16. 06. Eine Diskussion über das »Schwarzbuch des Kommunismus« in der Urania wird von 30 jungen Frauen und Männern mit Trillerpfeifen, Rufen und Handgreiflichkeiten behindert. Herausgeber Stéphan Courtois kam nicht zu Wort. Die Polizei mußte mehrfach eingreifen.
17. 06. Zum 45. Jahrestag des Aufstandes vom 17. Juni 1953 finden auf dem Friedhof Seestraße in Wedding und an der Kreuzung Leipziger/Ecke Wilhelmstraße (Mitte) zentrale Gedenkveranstaltungen statt.
17. 06. Der Tagesspiegel veröffentlicht eine Mitteilung des Statistischen Landesamtes Berlin, wonach 1997 die höchste Rate bei Scheidungen in Berlin nicht im 7. sondern im 8. Ehejahr lag. 1997 waren 9 782 Ehen geschieden worden, 6,5 % mehr als im Vorjahr.
18. 06. Im Abgeordnetenhaus findet ein Hearing der Enquete-Kommission »Zukunftsfähiges Berlin« statt. Es wurden Empfehlungen für die Abgeordneten im Hinblick auf die lokale Agenda 21, die Umsetzung der Beschlüsse der Weltumweltkonferenz in Rio, erarbeitet.
19. 06. Schulsenatorin Ingrid Stahmer eröffnet in den Räumen des FEZ in der Wuhlheide (Köpenick) die erste Jugendtechnikschule Deutschlands. Kinder und Jugendliche ab acht Jahre konnten sich hier mit den Grundlagen der Technik beschäftigen.
19. 06. Im Berliner Tempodrom, In den Zelten (Tiergarten), beginnt die dreitägige Messe »Hanf 2000«. 60 Aussteller demonstrierten die vielen Verwendungsmöglichkeiten der Nutzpflanze.
20. 06. Unter dem Motto »Aufstehen für eine andere Politik« fordern Zehntausende Demonstranten einen Regierungswechsel. Der friedliche Sternmarsch führte zum Alexanderplatz. Der Regierende Bürgermeister Diepgen wurde nach Rangeleien in Sicherheit gebracht.
20. 06. Unter dem Motto »Arbeit zuerst für Deutsche« demonstrieren 300 Rechtsextremisten in Hohenschönhausen. Nachdem Widerstand gegen den urspünglich in Mitte geplanten NPD-Aufmarsch laut wurde, war er kurzfristig und geheim in den Nordosten verlegt worden.
21. 06. Der erste kalendarische Sommertag macht seinem Namen in Berlin alle Ehre: 29°C, Sonnenschein, blauer Himmel. Die Parks und Freibäder hatten Hochbetrieb. Am Nachmittag zog es wegen des Fußball-WM-Spiels Deutschland-Jugoslawien viele vor den Fernseher.
21. 06. Bereits einen Tag nach dem NPD-Aufmarsch in Hohenschönhausen wird heftige Kritik an Innensenator Jörg Schönbohm laut. Dieser hatte laut »Bündnis gegen Rechts« den Aufmarsch weder verhindert noch die Strecke und den Zeitpunkt vorher bekanntgegeben.
22. 06. Der Berliner Rundfunkrat wählt die bisherige ZDF-Programmgeschäftsführerin des ARD/ZDF-Senders Phoenix, Barbara Groth, zur neuen Fernsehdirektorin. Damit hatte der Sender Freies Berlin als erste öffentlich-rechtliche Anstalt eine Frau an der Spitze.
22. 06. Der Berliner Schauspieler Klaus Piontek stirbt im Alter von 63 Jahren. Er hatte 38 Jahre lang zu den Unverzichtbaren im Ensemble des Deutschen Theaters gehört. Als Markgraf Rüdiger in der Tragödie »Kriemhilds Rache« stand er letztmalig auf der Bühne.
23. 06. Nach viermonatiger Restaurierung wird das Denkmal Alexander von Humboldts vor der Humboldt-Universität zu Berlin (Mitte) enthüllt. Es mußten Teile erneuert, Fugen geschlossen und Schmutzschichten von dem weißen carrarischen Marmor entfernt werden.
23. 06. Der Senat beschließt eine Änderung des Straßengesetzes, wonach Baustellen an Straßen nur noch erlaubt sind, wenn eine Beeinträchtigung des Verkehrs ausgeschlossen ist.
24. 06. Das erste stationäre Hospiz in Berlin wird in der Neuköllner Delbrückstraße eingeweiht. Das Hospiz der gemeinnützigen Trägergesellschaft Ricam (ricambio, ital., Übergang) bot 15 todkranken Menschen in ihren letzten Lebenstagen Betreuung an.
25. 06. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Berlin im vergangenen Jahr weiter gestiegen ist. Ende 1997 erhielten 148 573 Haushalte laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Das waren 15,6 % mehr als im Vorjahr.
25. 06. Unter dem Motto »Für den Vorrang der Beschäftigung heimischer Arbeitskräfte« findet in Berlin eine sternförmige Großdemonstration der Fachgemeinschaft Bau statt. Sie wurde vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der IG Bau nicht unterstützt.
26. 06. Am Gendarmenmarkt (Mitte) wird ein »Classic Open Air-Festival eröffnet. Das Festkonzert stand im Zusammenhang mit den Eröffnungsfeierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Beginns der Luftbrücke in Berlin.
26. 06. Die Freie Universität Berlin gedenkt mit einem Festakt des 30. Jahrestages der Eröffnung ihres Klinikums. Die als FU-Klinikum Steglitz gegründete Einrichtung hieß seit 1994 in Erinnerung an die US-Hilfe Klinikum Benjamin Franklin.
27. 06. Der 20. Umzug zum Christopher-Street-Day zwischen Gedächtniskirche (Charlottenburg) und Brandenburger Tor (Mitte) hat Rekordbeteiligung. Die Veranstalter sprachen von 300 000, die Polizei von »etwas mehr als 220 000 Teilnehmern und Zuschauern«.
27. 06. Im »carrousel Theater an der Parkaue« (Lichtenberg) wird das Kinderstück »Der tapfere Theo« nach einer Idee von Erhard Dietl uraufgeführt. Das Stück entstand in einer Koproduktion mit dem Theater Cache-Cache in Wien.
27. 06. Mit einem Großen Zapfenstreich gehen auf dem Flughafen Tempelhof die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Beginns der Berliner Luftbrücke zu Ende. An der Veranstaltung nahmen etwa 10 000 Besucher teil.
28. 06. In Berlin werden die ersten 1 000 Care-Pakete der Organisation Care-Deutschland für Bulgarien verladen. Im Rahmen des Luftbrückenfestes starteten das »historische« Flugzeug vom Typ DC-3 sowie eine von der französischen Botschaft gecharterte Transall.
28. 06. In Spandau wird der erste Neubauteil der Eisenbahnbrücke über die Klosterstraße eingehängt. Der 302 Tonnen schwere Koloß wurde im Schneckentempo in seine Position gebracht. Die Montage des ersten Brückenelements hatte am 18. April begonnen.
29. 06. Der Berliner Jazzmusiker und Komponist Horst Jankowski stirbt im Alter von 62 Jahren in Radolfzell am Bodensee an einem Krebsleiden. Jankowski hatte seit 1975 rund zwei Jahrzehnte lang das Tanzorchester des Berliner Senders Rias geleitet.
30. 06. Der Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal ist im Bereich der Sandkrugbrücke (Tiergarten) wieder voll schiffbar. Damit wurde ein entscheidender Engpaß zwischen dem West- und Osthafen beseitigt. Die Sanierung kostete 35 Millionen Mark.
30. 06. Der Senat beschließt einen Maßnahmenkatalog zur Sicherheit und Sauberkeit auf den Bahnhöfen und deren Umfeld. Die Maßnahmen sollten vor allem das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste erhöhen.
01. 07. In der Jablonskistraße 34 (Prenzlauer Berg) wird ein offener Jugendtreff eröffnet. Das mit EU-Mitteln geförderte Investitionsprojekt sollte Jugendlichen über 14 Jahre eine Art Spiel- und Aufenthaltsort zur Gestaltung ihrer Freizeit bieten.
01. 07. Der frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Jerzy Kanal, wird durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen mit der höchsten Auszeichnung Berlins, der Ernst-Reuter-Plakette, geehrt.
01. 07. In Berlin gelten für die Schadstoffe des Straßenverkehrs - Ruß, Benzol und Stickstoffdioxyd - strengere Grenzwerte. Schon ab acht Mikrogramm Ruß pro Kubikmeter Luft und ab zehn Mikrogramm Benzol konnte der Verkehr eingeschränkt oder verboten werden.
01. 07. Die Instandsetzung des nördlichen Eingangsbereichs Oranienburger Straße/Göschenplatz des S-Bahnhofs Wittenau beginnt. Nach der Trockenlegung des Mauerwerks sollte der gesamte Innenbereich nach denkmalschützerischen Gesichtspunkten saniert werden.
02. 07. Auf dem Gelände zwischen Heinrich-Heine-, Annen- und Dresdener Straße (Mitte) wird der Grundstein für den Bau der »Annenhöfe« gelegt. Die »Bayerische Hausbau« wollte 400 neue Wohnungen sowie Büros und Ladenflächen für 190 Millionen bauen.
02. 07. Der ehemalige Präsident der USA, George Bush, übergibt die Skulptur »Der Tag, an dem die Mauer barst« an das Alliierten- Museum. Die Skulptur von Veryl Goodnight zeigt fünf Pferde, die über die Reste der gefallenen Berliner Mauer in die Freiheit stürmen.
03. 07. Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigt die Meldeauflagen der Polizei für 22 Hooligans. Die 17- bis 30jährigen Männer galten als Rädelsführer für Gewalttaten. Vier von Ihnen waren an blutigen KrawalIen bei der Fußball-WM in Lens beteiligt.
03. 07. Die Mackensenstraße (Schöneberg) - nach Generalfeldmarshall August von Mackensen - wird umbenannt in Else-Lasker-Schüler- Straße. Die Lyrikerin Lasker-Schüler lebte fast 40 Jahre in Berlin, bevor sie 1933 aus Nazideutschland fliehen mußte.
03. 07. Zum 125jährigen Bestehen der Berliner Stadtgüter beginnt auf dem Gut Kleinziethen ein dreitägiges Jubiläumsfest. Baurat James Hobrecht und der Arzt Robert Virchow hatten den Bau der unterirdischen Entwässerung und das Anlegen von Rieselfeldern angeregt.
04. 07. Der Obmann der SPD in der Bundestagsbaukommission, Peter Conradi, teilt mit, daß der Umzug von Bundestag und Bundesregierung von Bonn nach Berlin um 1,5 Milliarden Mark billiger wird. Er sollte statt ursprünglich 20 nur 18,5 Milliarden Mark kosten.
04. 07. Mit einem Sommerfest feiert die Freie Universität Berlin ihren 50. Geburtstag. Open-Air-Musik, Kinderspiele, Bratwurst und Bier waren reichlich vorhanden, nur die Sonne fehlte.
05. 07. In Berlin wird mit mehr als 2 000 Regenminuten innerhalb von 48 Stunden ein neuer Jahrhundertrekord verzeichnet. Insgesamt regnete es am Wochenende 35,5 Stunden. Dauerregen gab es vom 4. Juli von 10.20 Uhr bis zum 5. Juli früh 3.20 Uhr.
05. 07. Am Marx-Engels-Forum schließt die Gartenbauausstellung »Von der Suche nach dem Standort«. Rings um die Plastiken hatten Landschaftsarchitekten und Künstler Vorschläge unterbreitet, wie man in Berlin einen innerstädtischen Garten Eden einrichten kann.
06. 07. Eine 120 Tonnen schwere Granitplatte, die von Norwegen mit dem Schifff nach Berlin transportiert wurde, wird mit einem Tausend-Tonnen-Kran auf den Boden eines Wasserbeckens vor der norwegischen Botschaft in der Stülerstraße (Tiergarten) montiert.
06. 07. Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) fordert eine konzertierte Aktion zum Abbau der Arbeitslosigkeit. Sie verlangte ein Ende des »unkoordinierten Nebeneinanders der verschiedenen Politikbereiche«, eine der Ursachen für wachsende Arbeitslosigkeit.
06. 07. Bundespräsident Roman Herzog unternimmt eine S-Bahn-Fahrt von Bellevue (Tiergarten) nach Ostkreuz (Friedrichshain), um sich über das Zusammenwachsen von Ost und West, die Modernisierung und die Pläne bei der S-Bahn zu informieren.
07. 07. Das Landgericht Berlin weist eine Unterlassungsklage des Deutschen Pelz Instituts gegen den Verein Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg zurück. Die Tierschützer hatten vor Pelzgeschäften mit Flugblättern »Mein Pelz ist mein Leben« demonstriert.
07. 07. Der Leiter der Geschäftsführung, Rolf Eckrodt, teilt mit, daß der Bahntechnikkonzern Adtranz sein Werk in Pankow schließen und in Deutschland 1 400 Stellen abbauen wird. Rund die Hälfte des Personalabbaus sollte auf Berlin und Brandenburg entfallen.
07. 07. Der Berliner Senat beschließt den Entwurf des Landeshaushaltes 1999. Das Volumen lag bei 41 Milliarden Mark und damit rund vier Milliarden Mark unter dem des Vorjahres.
07. 07. Der Senat beschließt, einen Teil der Berliner Wasserbetriebe zu privatisieren. Maximal 25,1 % der Aktien konnten Investoren erwerben, das Land Berlin sollte mit 50,1 % die Aktienmehrheit behalten. Der Verkauf sollte zwei Milliarden Mark einbringen.
07. 07. Vom Arbeitsamt in der Gotlindestraße (Lichtenberg) zum Friedrichshainer Sozialamt am Bersarinplatz demonstrieren ca. 250 Arbeitslose unter dem Motto »Vom Arbeitsamt zum Sozialamt«. Sie waren dem Aufruf gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen gefolgt.
08. 07. Die Senatsschulverwaltung teilt mit, daß rund 360 Berliner Jugendliche in den vergangenen zwei Jahren von ihnen verursachte Graffitis mit eigener Hand entfernen mußten. Die Aktion lief im Rahmen des Wiedergutmachungsprojektes »Aktionsplan Graffiti«.
08. 07. Für 410 000 Berliner Schüler beginnen die Sommerferien, die bis zum 23. August gehen, mit Winterwetter. 1977 war es in Berlin am Heiligabend mit 15°C wärmer als am 8. Juli 1998, an dem nur 14°C erreicht wurden.
09. 07. Durch Verzicht der Bauunternehmer auf Forderungen in Höhe von 22 Millionen Mark wird der Konkurs der Checkpoint Charlie KG abgewendet. Das Bauprojekt Quartier 201A (Friedrich-/Ecke Krausenstraße, Mitte) war eines von insgesamt fünf Projekten der KG.
09. 07. Nach Alarmmeldungen von der debis-Baustelle (Tiergarten) am Potsdamer Platz über ein Feuer in der Tunnelbaustelle wird ein Kabelbrand in einem benachbarten Technikgebäude festgestellt. 90 Feuerwehrleute und 30 Löschfahrzeuge waren im Einsatz.
10. 07. In der Frauenklinik der Charité (Mitte) kommen Vierlinge zur Welt. Mutter und Kinder waren wohlauf. Weitere Angaben wurden nicht mitgeteilt, denn die Mutter hatte ihre Geschichte wegen der Seltenheit exklusiv an ein Berliner Boulevardblatt verkauft.
10. 07. Am Pariser Platz in Mitte wird der Grundstein für die französische Botschaft (neben der Dresdner Bank und einem Geschäftsblock) gelegt. Bis auf die Gebäude der Akademie der Künste und der US-Botschaft war die Projektplanung Pariser Platz abgeschlossen.
11. 07. Auf einem 70 000 m² großen Gelände einer Chemiefabrik an der Provinzstraße (Wedding) bricht ein Brand aus. Die auf dem Areal lagernden Tanks mit 25 000 Liter Propangas, 10 000 Liter Stickstoff und 7 000 Liter Alkohol blieben vom Brand verschont.
11. 07. Die zehnte Love Parade im Tiergarten verläuft ohne größere Zwischenfälle. Während die Veranstalter von 600 000 bis einer Millionen Tänzern ausging, sprach die Polizei bis zum Beginn der Abschlußkundgebung von 350 000 Teilnehmern.
11. 07. In der St.-Lukas-Kirche an der Bernburger Straße (Kreuzberg) beginnt das »3. Multikulturelle Sommerfestival«, das bis zum 4. September dauert. Unter dem Titel »Heimatlieder« traten Musiker aus 14 Ländern auf.
12. 07. Ein Jugendtreffen, das vom griechisch-deutschen Jugendzentrum »Filia« veranstaltet wurde, geht nach einer Woche zu Ende. 50 Jugendliche und Pädagogen aus fünf Ländern berieten über Wege zur Überwindung von Rassismus und Gewalt.
12. 07. Ein dreitägiges Ausbildungs-Fest »Zukunft für junge Menschen« in Kreuzberg, an dem rund 20 000 Menschen teilnahmen, wird beendet. Organisiert wurde es vom »Kreuzberger Kreis«, einer regionalen Ausbildungsinitiative von über 60 Firmen.
13. 07. Der Caritasverband des Erzbistums Berlin teilt mit, daß sein Haushalt 1998 um rund acht Millionen Mark niedriger als im Vorjahr liegt. Der Etat für die Verbände in Berlin, Brandenburg und Vorpommern belief sich auf insgesamt 152,7 Millionen Mark.
13. 07. In Berlin-Buch wird der Grundstein für den Neubau des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie gelegt. Das Institut, das derzeit an drei Standorten in Berlin untergebracht ist, soll im Jahr 2000 in Buch vereint sein.
14. 07. Finanz-Staatssekretär Frank Bielka teilt auf eine parlamentarische Anfrage mit, daß das Land Berlin Ende 1997 mit genau 56,718 601 Milliarden Mark verschuldet war. Außerdem trug das Land Bürgschaften in Höhe von 21,339 Milliarden Mark.
14. 07. Am Weißen See (Weißensee) werden im Rahmen der Umgestaltung des Parks die Seeterrassen wieder eröffnet.
15. 07. In der Unterhavel werden 30 000 junge Aale ausgesetzt. Die 15 cm langen und 10 g schweren Jungtiere waren im Bermudadreieck geschlüpft und wurden mit dem Golfstrom nach Europa gespült. Schleusen verhinderten den natürlichen Zugang zur Havel.
16. 07. Im künftigen Regierungsviertel ist die erste Phase der Spree-Rückverlegung abgeschlossen. Der für den Bau des Nord-Süd- Tunnels trockengelegte Abschnitt wurde wieder mit Wasser gefüllt. Die Spree war für die Arbeiten zwei Jahre umgeleitet worden.
16. 07. Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding teilt mit, daß die drei Berliner Flughäfen im ersten Halbjahr mit 5,8 Millionen Fluggästen ein Plus von 2,1 % erzielten.
17. 07. Das »Netzwerk Artikel 3«, das für gleiche Rechte von Menschen mit Behinderungen eintritt, verleiht dem Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) die »Krücke des Monats«. Er erhielt die »Auszeichnung« wegen Schikanen des Amtes gegen Behinderte.
17. 07. In Berlin wird ein Volksbegehren für mehr Bürgerrechte gestartet. Unter dem Motto »Erwecken Sie die Berliner Demokratie« sollten zunächst 25 000 Unterschriften gesammelt werden, teilte die Intitative »Mehr Demokratie« mit.
18. 07. Im Tiergarten werden Grillbereiche erstmalig legal genutzt. Nach dem neuen Grünanlagengesetz von Berlin konnten die Bezirke in ihren Parks Flächen für diese Freizeitaktivität ausweisen. Tiergarten machte als erster Bezirk Gebrauch von der Regelung.
18. 07. In der Info-Box am Potsdamer Platz (Mitte) findet eine Summer-Party statt. Auf zwei Etagen wurde getanzt. Scheinwerfer und Laserkanonen tauchten die umliegenden Baustellen in zuckende Lichtblitze.
18. 07. Hunderte Skater fahren erstmals legal auf der Straße des 17. Juni (Tiergarten). Für eine »Skate Parade« war die Straße bis zum späten Abend zwischen Siegessäule und Klopstockstraße für den Autoverkehr gesperrt.
19. 07. Der Umzug der Fachbereiche Recht und Wirtschaft der Amerika-Gedenkbibliothek in die Berliner Stadtbibliothek (Breite Straße 32-34, Mitte), der am 18. Juli begann, wird beendet. Damit war die Vereinigung der Bestände beider Bibliotheken abgeschlossen.
19. 07. In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße (Tiergarten) wird eine Ausstellung eröffnet, die an den aktiven Widerstand der Sinti und Roma am 16. Mai 1944 gegen ihre Ermordung in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau erinnert.
20. 07. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in Plötzensee und einer Feier in Tiergarten erinnert die Bundesregierung an die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. An der Gedenkstunde im Ehrenhof des Bendlerblockes nahmen 300 Gäste teil.
21. 07. An dem bisher heißesten Tag des Jahres klettern die Ozonwerte an der Meßstelle in Buch auf 186 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Berlin strebte an, den Wert nicht über 110 Mikrogramm ansteigen zu lassen. Sommersmogalarm wird bei 240 Mikrogramm ausgelöst.
21. 07. Der Tagesspiegel veröffentlicht ein Interview mit dem Verleger Michael Naumann, der in einer SPD-geführten Bundesregierung als »Staatsminister für Kultur« vorgesehen ist. Naumann sprach sich u.a. für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses aus.
22. 07. Fünf Wochen nach ihrem Einzug in den Neubau im Tiergarten begrüßt die Berliner Gemäldegalerie ihren 100 000. Besucher. Von den 3 000 Gemälden der Sammlung im Museum am Kulturforum waren rund die Hälfte in der ständigen Ausstellung zu sehen.
23. 07. Hermann Prey, der 1929 in Berlin geborene Bariton, stirbt 69jährig in München an einem Herzinfarkt. Noch vier Tage zuvor hatte er im Münchner Prinzregententheater auf der Bühne gestanden. Prey galt als einer der bedeutendsten Sänger der Nachkriegszeit.
23. 07. Die Deutsche Bahn AG stellt das Projekt zum Bau des Inter City Hotels am Berliner Ostbahnhof (Friedrichshain) vor. Bis zur Jahrtausendwende sollten hier Geschäfts- und Städtereisende eine zentral gelegene Unterkunft finden.
24. 07. In Zehlendorf wird auf dem Volksfestgelände (Eingang Marshallstraße) das Deutsch-Amerikanische Volksfest, das den Abzug der Alliierten weitgehend unbeschadet überstanden hat, eröffnet.
24. 07. Der Förderverein für arbeitslose Jugendliche und vier andere Träger der Jugendarbeit in Mitte veranstalten im Sportpark Mitte (Chausseestraße 96) erstmals eine Fahrrad-Rallye. Die Veranstaltung gehörte zum Projekt »Leben lernen - Lernen leben«.
25. 07. An der Ecke der Tiergarten- und Klingelhöferstraße (Tiergarten) wird das neue Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung der Öffentlichkeit übergeben. Als Stätte der Begegnung sollte es u.a. zur Annäherung zwischen den Weltreligionen beitragen.
25. 07. 17 Stunden lang haben 2 000 Hellersdorfer in ihren Wohnungen kein Wasser. Eine Frischwasserleitung am Verbindungsweg zwischen Alter Hellersdorfer Straße und dem Marktplatz war geborsten. Zwei Zapfsäulen wurden provisorisch eingerichtet.
26. 07. Am Bebelplatz (Mitte) startet eine Bus-Stadtrundfahrt unter dem Motto »Thespis in Spree-Athen«. Sie machte mit der jahrhundertealten Theatergeschichte Berlins bekannt.
26. 07. An der Hansabrücke (Tiergarten) startet das Schiff »Captain Cook« zu einer »Litera-Tour« durch Berlin. Die Veranstalter hofften auf einen Tour-Erfolg, da Berlin so häufig wie keine andere deutsche Stadt in Gedichten, Liedern und Prosa beschrieben wird.
27. 07. Mit Preissenkungen bis zu 70 % beginnt in Berlin der Sommerschlußverkauf. Nach dem bisher nicht sehr umsatzfördernden Sommer war ausreichend Ware in den Regalen übriggeblieben.
27. 07. Der bisherige Direktor der Berliner Nationalgalerie, Peter-Klaus Schuster, wird mit einer Feier offiziell verabschiedet. Über zehn Jahre hatte er das Amt ausgefüllt und nach 1989 wesentlich zur Wiedervereinigung der Staatlichen Museen beigetragen.
28. 07. Das Statistische Landesamt teilt mit, daß bei der medizinischen Versorgung mit niedergelassenen und ambulanten Ärzten der Westteil Berlins mit 188 Medizinern auf je 100 000 Einwohner in Deutschland an der Spitze liegt. Berlin insgesamt hatte Platz zwei.
28. 07. In drei Berliner Kinos, im Zoo-Palast und Gloria-Palast (Charlottenburg) sowie im Sojus (Marzahn), kommt es zu Warnstreiks, mit denen die Mitarbeiter ihren Gehaltsforderungen Nachdruck verleihen.
29. 07. Hohenschönhausens Finanzstadtrat Mattias Stawinoga (SPD) verhängt eine Haushaltssperre bis »mindestens Ende September«. Der Bezirk, dem ein Millionen-Defizit im Haushalt drohte, war hinter Mitte und Treptow der dritte Bezirk, der zu dieser Maßnahme griff
29. 07. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, Manfred Birkhahn, gibt bekannt, daß die 160 Mitarbeiter des Hertie-Kaufhauses am Blücherplatz (Kreuzberg) nach der für Ende März 1999 geplanten Schließung nicht übernommen werden.
30. 07. Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin schlägt in einem Testspiel den dänischen Meisterschaftszweiten Silkeborg IF 3:1. Damit blieb die Mannschaft in ihrer Saisonvorbereitung weiterhin ungeschlagen. Sie gewann zehn Testspiele, zwei endeten unentschieden.
31. 07. Die George-C.-Marshall-Brücke, das erste Teilstück der Nord-Süd-Straße (B 96), wird feierlich eröffnet. Die 30,5 m lange, 25,7 m breite und fünfspurige Stahlbetonkonstruktion verband das Schöneberger Ufer mit dem Reichpietschufer am Landwehrkanal.
31. 07. Wilhelm von Boddien, Vorsitzender des Fördervereins des Berliner Stadtschlosses, eröffnet eine Ausstellung rund um die ausgegrabenen Fundament-Teile des Schlosses. 16 Tafeln erläuterten die Schloßgeschichte und 31 Tafeln skizzierten die Mauerrestfunde.
01. 08. Artur (Atze) Brauner feiert seinen 80. Geburtstag mit ca. 500 Gästen im »Cinemaxx Colosseum«. Dem Filmproduzenten wurde u.a. als Geschenk eine Urkunde überreicht, die ihn als Ehrenmitglied des Balletts des Friedrichstadtpalastes auswies.
01. 08. Am Haus der Kulturen der Welt starten vier Ruderboote zur ersten Etappe der 1 507 km langen Langstrecken-Wanderfahrt nach Paris. Die Crew, die jeweils nach einer Woche ausgewechselt wurde, wollte am 1. Oktober in Paris an Land gehen.
01. 08. An der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) beginnt der Studienstart für die Neuimmatrikulierten. Nur ein Drittel der Bewerber hatten einen Studienplatz erhalten. Die Hälfte der Interessenten an dem international ausgerichten Studium waren Frauen.
02. 08. An der Wildensteiner Straße 13 in Karshorst ehrt man den Architekten und Baumeister Oscar Gregorovius anläßlich seines 85. Todestages mit der Enthüllung einer Gedenktafel. Er hatte u.a. den Grundstein für die 1895 gegründete Kolonie Karlshorst gelegt.
02. 08. Das Deutsche Traber-Derby auf der Bahn in Mariendorf feiert eine Premiere. Erstmals in der 103jährigen Geschichte siegte mit dem Niederländer Hendrik Grift ein ausländischer Fahrer. Grift gewann mit dem dreijährigen Hengst Felix Santana das Finale.
02. 08. Die neue westliche Autobahnbrücke des Schönefelder Kreuzes über den Berliner Ring wird für den Verkehr von Berlin in Richtung Dresden freigegeben. Die Gegenrichtung wurde am 6. August für den Verkehr aus Richtung Dresden geöffnet.
03. 08. Der Humanistische Verband übernimmt in Hellersdorf die Kindertagesstätte »Zum Hasenhügel«. Mit dieser Einrichtung betrieb der Verband insgesamt sieben Einrichtungen mit 760 Plätzen und 96 Mitarbeitern im Ostteil Berlins.
04. 08. Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß Ende März 3 419 446 Einwohner in Berlin registriert wurden. Das waren 1 951 weniger als im Vormonat.
04. 08. Der Senat bestätigt offiziell, daß das Internationale Dokumentationszentrum »Topographie des Terrors« erst im Jahr 2000 eröffnet wird. Der Grundstein für den Ausbau des Zentrums war am 8. Mai 1995 gelegt worden.
04. 08. Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg GmbH (VVB) bestätigt die Tarifeinführung zum 1. November. Mehr als 40 Verkehrsunternehmen mußten den Verkauf der neuen Verbundfahrscheine sichern.
04. 08. In der Lepsiusstraße 57 (Steglitz) ereignet sich gegen 6.00 Uhr eine Gasexplosion, die ein viergeschossiges Wohnhaus zum Einsturz bringt. Die Trümmer begruben mehrere Einwohner, von denen sich drei selbst befreiten und einer gerettet wurde.
05. 08. Aus dem bei einer Gasexplosion am 4. August in der Lepsiusstraße 57 (Steglitz) zerstörten Wohnhaus werden sieben Tote geborgen. Die fast 600 Einsatzkräfte insbesondere von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk fanden keine Überlebenden mehr.
05. 08. Im Umweltbüro Pistoriusstraße 17 (Weißensee) wird die Ausstellung »Naturschutz und Tourismus« eröffnet. Die Ausstellung war eine Leihgabe des Umweltladens Mitte und des Geographischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin.
05. 08. Unter dem Vorwurf des Betrugs in 665 Fällen mit einem Gesamtschaden von 130 Millionen Mark werden der Vorstandschef der Berliner Volksbank, Ulrich Misgeld, und weitere sechs Personen festgenommen.
06. 08. Aus dem Duftgarten des Boseparks an der Manteuffelstraße (Tempelhof) wird die Bronzeskulptur »Das säende Mädchen« gestohlen. Die 1930 entstandene Figur hatte einen Wert von etwa 20 000 Mark.
06. 08. Das Tanz-Musical »Fame«, das 1997 im Schiller Theater seine Europapremiere hatte, beginnt mit Mitgliedern des Originalensembles und neuen Talenten eine neue Tournee im Schiller Theater. Das Musical wurde bis zum 20. August aufgeführt.
06. 08. Die neugebaute Hochstraßenbrücke und die Hochstraße zwischen Böttger- und Wiesenstraße (Wedding) werden für den Verkehr freigegeben. Die Brücke mit 39,40 m Länge und 18,90 m Breite kostete sieben Millionen Mark.
06. 08. Der Landeswahlausschuß gibt einer Beschwerde der Republikaner statt, woraufhin diese in den Wahlkreisen Tempelhof und Lichtenberg/Friedrichshain zur Bundestagswahl antreten können. Die Wahlkreise hatten die Partei vorher nicht zugelassen.
06. 08. Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Bergmann-Borsig (Pankow) präsentiert die Asea Brown Boveri (ABB) die Ausstellung »100 Jahre Büro«. Gezeigt wurden Interieurs der Jahrhundertwende, aus der DDR-Zeit und aktuelle Ensembles.
07. 08. Der etwa 800 m lange Abschnitt der neuen Jafféstraße zwischen Harbig- und Heerstraße (Charlottenburg) wird freigegeben. Damit war die Straße auf ihrer gesamten Länge vom Messedamm bis zur Heerstraße in beiden Richtungen befahrbar.
07. 08. In der Karl-Marx-Allee vom Strausberger Platz bis zum Frankfurter Tor wird das 2. Internationale Berliner Bierfestival eröffnet. Auf dem Festival, das bis zum 9. August dauerte, wurden über 800 Biermarken von 140 Brauereien aus 17 Bierregionen angeboten.
07. 08. Im Volkspark Friedrichshain, am Kleinen Teich, wird ein Ensemble von sechs Plastiken eingeweiht. Es waren Arbeiten der letzten zwei Jahrzehnte von den Berliner Bildhauern Wieland Förster, Peter Kern, Rolf Biebl, Friedrich B. Henkel und Werner Stötzer.
07. 08. Bei einem kurz nach 19.00 Uhr am Kremnitzufer im Ortsteil Kohlhasenbrück ausgebrochenen Waldbrand werden ca. 30 000 m² einer Kiefernschonung vernichtet. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da lange Wasserleitungen verlegt werden mußten.
08. 08. Der Stadtplaner Werner Bialluch veranstaltet unter dem Motto »Visit Tomorrowland - Sony Center am Potsdamer Platz« drei Führungen. Anhand der Baugerüste sollten »visionäres Bauen« und die »zukunftsgerichtete Stadtplanung« anschaulich gemacht werden.
08. 08. An dem Bauzaun in der Lepsiusstraße 57 (Steglitz), hinter dem das Wohnhaus stand, das bei einer Gasexplosion am 4. August einstürzte, wobei sieben Menschen starben, wird ein Holzkreuz aus zwei weiß getünchten Leitern aufgestellt.
09. 08. Fußball-Zweitligist Tennis Borussia Berlin kommt gegen Energie Cottbus zu seinem ersten Punktspiel-Erfolg nach dem Aufstieg aus der Regionalliga. Die Mannschaft gewann durch einen Treffer von Kreso Kovacec in der 70. Minute 1:0 (0:0).
09. 08. Eine von 150 Wissenschaftlern durchgeführte Untersuchung der Ozonbildung im Großraum Berlin-Brandenburg wird abgeschlossen. Das Experiment begann am 13. Juli und belegte, daß von Berlin eine Abluftfahne bis zu 80 km weit über das flache Umland ausging.
10. 08. In der »Möwe« im Palais am Festungsgraben (Mitte) präsentieren der Schauspieler Wilfried Wieland Pucher und die Flötistin Juliane Otto Briefe, Texte und Musik aus der Zeit Friedrichs II.
11. 08. Der Germanist Prof. Wilhelm Emrich stirbt 88jährig in Berlin. Emrich hatte von den späten fünfziger bis in die frühen achtziger Jahren an der Freien Universität Berlin gewirkt. Er galt als Kafka-Experte.
11. 08. Im Sportforum, Weißenseer Weg 51-55 (Hohenschönhausen), wird das 5. Berliner Kinderfestival eröffnet. Das Festival, das bis zum 16. August dauerte, wurde von »Juventus - Verein zum Schutz für Kinder und Jugend« vor fünf Jahren ins Leben gerufen.
11. 08. Im Pergamon-Museum ist das erste Drittel des Pergamon-Altar-Frieses restauriert. Der 113 Meter lange und zwei Meter hohe Fries zeigt die »Schlacht der Götter und Giganten« und gehört zu den bekanntesten Kunstwerken der Antike auf der Museumsinsel.
11. 08. Auf dem im Umbau befindlichen Reichstagsgebäude (Tiergarten) bricht am Abend ein Feuer aus. Ca. 10 m² Dachhaut standen in Flammen. Der Brand wurde nach Einsatz von zwei Löschzügen innerhalb 17 Minuten unter Kontrolle gebracht.
11. 08. Die 1. offizielle Berliner Stadtmeisterschaft im Seifenkistenrennen wird im Rahmen des 5. Kinderfestivals im Sportforum Hohenschönhausen eröffnet. Die Rennen wurden auf insgesamt zwölf Stock-Cars amerikanischen Fabrikats durchgeführt.
12. 08. Die S-Bahn nimmt mit Betriebsbeginn den planmäßigen Verkehr auf dem Ostring wieder auf. 18 Tage Bus-Ersatzverkehr hatten ein Ende. In dieser Zeit waren die Gleise zwischen Ostkreuz und Greifswalder Straße grundlegend saniert worden.
12. 08. Die Senatsverwaltung appelliert an die Autofahrer in der Stadt, wegen der Ozonwerte von bis zu 180 Mikrogramm je Kubikmeter, ihre Autos stehenzulassen. Ein Ozonalarm wie in anderen Bundesländern drohte in Berlin aber nicht.
13. 08. Mitarbeiter des Deutschen Tierhilfswerkes kaufen auf Berliner Wochenmärkten, in Markhallen und Supermärkten 1 500 Eier, um die angegebene Freilandhaltung zu überprüfen. Die Eier wurden mit UV-Licht auf Käfigspuren an der Schale geprüft.
13. 08. Am 37. Jahrestag des Mauerbaues werden am Peter-Fechter-Kreuz in der Zimmerstraße (Kreuzberg) Kränze niedergelegt. An der Bernauer Straße/Ecke Ackerstraße wurde die Gedenkstätte Berliner Mauer (70 m Mauer, Todesstreifen und Grenzlaternen) eröffnet.
13. 08. Dem Leiter der Abteilung Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung beim Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg, Bernhard Jenschke, wird im Roten Rathaus (Mitte) das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
14. 08. Berlins Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) äußert sich besorgt über die hohe Zahl von illegal einreisender Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Es gab bei diesem Personenkreis mehr illegale Einreisen als Abschiebungen.
14. 08. Die Türkische Gemeinde zu Berlin, die größte in Deutschland, fordert Politiker aller Parteien auf, das Thema Ausländer nicht im Wahlkampf zu mißbrauchen. Manche Politiker griffen jetzt »oft und gerne« auf die sogenannte Ausländerproblematik zurück.
15. 08. Im Tierpark Berlin (Lichtenberg) wird eine 43jährige Frau von einem Elefanten mit einem Stein beworfen und zielsicher am Kopf getroffen. Sie hatte versucht, das Tier zu fotografieren.
15. 08. In der Gormannstraße (Mitte) öffnet der erste Laden für Kunstbuchattrappen (leere Buchhüllen). Die Betreiber - zwei Künstler - zielten vor allem auf Architekten und Anwälte, die zur Ausstattung ihrer Büros »beeindruckende Requisiten« benötigten.
15. 08. Im Berliner Dom (Mitte) wird beim diesjährigen zweiten Domfest das Mosaik mit dem Titel »Selig sind die Friedfertigen« feierlich übergeben. Das Kuppelmosaik war im Zweiten Weltkrieg zerstört und neu angefertigt worden.
16. 08. Etwa 500 Experten nehmen an dem bis zum 19. August dauernden Kongreß der Internationalen Gesellschaft für Pharmakoepidemiologie, der erstmals in Berlin tagt, teil.
16. 08. Mit fast einer halben Million Besuchern geht das 38. Deutsch-Amerikanische Volksfest in Zehlendorf zu Ende. Es stand unter dem Motto »Arizona - The Grand Canyon State«.
17. 08. Eine mehr als einstündige Störung eines Stellwerk-Rechners im Ostbahnhof legt den Zugverkehr auf der Stadtbahn in einer Richtung lahm. Betroffen waren insgesamt 52 Züge, darunter zwölf ICE und IC. Andere Züge wurden umgeleitet.
18. 08. Der Bewag-Sprecher Reinhard Heitzmann bestätigt, daß die Bewag die zur Privatisierung anstehenden 49 % der Berliner Wasserbetriebe des Landes Berlin mit Gemeinschaftsunternehmen zu erwerben plane.
18. 08. Auf dem Gelände der ehemaligen Uni-Kinderklinik im Stadtbezirk Wedding wird für ein evangelisches Geriatriezentrum Richtfest gefeiert. Das Zentrum, dessen Baukosten 76 Mill. Mark betrugen, sollte Patienten stationär, teilstationär und ambulant versorgen.
18. 08. In Berlin wird der Weltkongreß der Mathematiker eröffnet. Die alle vier Jahre vergebenen Preise gingen an Wissenschaftler aus den USA und Großbritannien. An dem bis zum 27. August dauernden Treffen nahmen 3 500 Wissenschaftler teil.
18. 08. Der Senat ernennt den 57jährigen Physiker Prof. Ingolf Hertel zum Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung. Hertel, seit März 1995 erster Präsident der Wissenschaftsgesellschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, kam vom Max-Born-Institut in Adlershof.
18. 08. Das Bezirksamt Mitte beschließt ein Werbeverbot für »öffentliche Parks und Plätze von gesamtstädtischer Bedeutung«. Danach durften zur Bundestagswahl von Parteien keine Plakate an definierten Orten (Pariser Platz, Gendarmenmarkt u.a.) angebracht werden.
19. 08. Auf Initiative des Grafikers Klaus Staeck (SPD) nehmen Intellektuelle und Künstler an einem »Ideentreff« im Willy-Brandt-Haus teil, um über die künftige Europapolitik der SPD zu beraten. Teilnehmer waren u.a. die Politiker G. Schröder und O. Lafontaine.
20. 08. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof und das Astrophysikalische Institut in Potsdam veranstalten den ersten bundesweiten »Tag der Raumfahrt«. Ausgestellt wurden u.a. Weltraumprojekte, Satelliten, Kameras und Bilder.
20. 08. Zum Berliner Tag der Raumfahrt werden im Planetarium am Insulaner (Schöneberg) Vorträge über den Berliner Sternenhimmel und über aktuelle Raumfahrtmissionen gehalten sowie Raketenmodelle, Bauteile und die Heißwasserrakete »Aquarius« gezeigt.
20. 08. Die Hotelkette Best Western eröffnet mit dem neu erbauten City Consul in der Frankfurter Allee (Lichtenberg) ihr erstes Hotel im Osten der Stadt.
20. 08. Im Tschechischen Kulturzentrum (Leipziger Straße 60, Mitte) werden bis zum 16. Oktober zwei Fotoausstellungen zur Erinnerung an den Prager Frühling gezeigt. Die Aufnahmen wurden von den Dokumentaristen Vladimir Lammer und Bohumil Dobrovolski gemacht.
20. 08. In der Staatsbibliothek im Haus Unter den Linden wird bis zum 2. Oktober eine Ausstellung zum Leben und Werk des Autors und Weltbürgers Arnold Höllriegel veröffentlicht. Heinz Knobloch las zur Eröffnung aus dem Buch »In 80 Zeilen durch die Welt«.
20. 08. Das Fazit eines Gutachtens des Kieler Institutes für Gesundheits-System-Forschung, wonach sieben der 75 Berliner Kliniken in den kommenden vier Jahren geschlossen werden sollen, wird veröffentlicht.
20. 08. SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder formuliert in der Berliner Parteizentrale die Ziele nach der Wahl am 27. September: »Bündnis für Arbeit und Ausbildung« und ein »Startprogramm«, das wirtschafts-, finanz- und sozialpolitische Maßnahmen enthält.
21. 08. Die Berliner Bäder Betriebe veranstalten zur Erinnerung an die Berliner Luftbrücke ein internationales Flugzeugtreffen. Die Wasserflugzeuge, die auf der Havel landeten, konnten im Strandbad Wannseee bis zum 23. August besichtigt werden.
21. 08. Im Ortsteil Heiligensee (Reinickendorf) wird ein Wohnheim für geistig behinderte Frauen und Männer eröffnet. Träger der Einrichtung, in dem 24 Personen ein neues Zuhause fanden, war das Jugend- und Fürsorgewerk.
21. 08. Vor dem Brandenburger Tor (Mitte) starten ab 20.00 Uhr ca. 45 Ballonfahrer-Teams zum 5. Internationale Ballonfahrertreffen am 22. und 23. August auf der Trabrennbahn in Karlshorst.
22. 08. Auf der Trabrennbahn Karlshorst (Lichtenberg) wird das bis zum 23. August dauernde fünfte Internationale Ballonfahrertreffen eröffnet. An dem Treffen nahmen mehr als 40 Ballons, u.a. aus Österreich, England, Luxemburg und Deutschland teil.
22. 08. Bereits zum viertenmal haben mehr als 35 Museen von 19.00 Uhr bis 2.00 Uhr am 23. August in der »Langen Nacht der Museen« geöffnet. Rund 160 000 Besucher wurden in den Museen und den 20 angeschlossenen Ausstellungshäusern gezählt.
22. 08. Die niederländischen Leiter des Tanztheaters der Komischen Oper in der Behrenstraße, Marc Jonkers und Jan Linkens, moderieren zum Auftakt ihrer Abschieds-Spielzeit ein »Tanz Spezial« mit Szenen aus dem Repertoire.
22. 08. Im Rahmen der »Schaustelle Berlin 1998« beginnen in der Staatsbibliothek Führungen im Gebäude Unter den Linden, das mit 60 000 m² den größten umbauten Raum in Berlins Mitte darstellt. Die Rundgänge sollten u.a. ein Bild der Sanierungsarbeiten vermitteln.
22. 08. Die als Schinkel-Museum der Alten Nationalgalerie für Skulpturen genutzte Friedrichswerdersche Kirche (Mitte) wird nach halbjähriger Schließung für Rekonstruktions- und Renovierungsarbeiten nach dem Schinkelschen Original wiedereröffnet.
23. 08. Das Hotel Adlon am Pariser Platz in Mitte begeht den ersten Jahrestag seiner Wiedereröffnung. Wegen des großen Ansturms von Neugierigen mußten die verschlissenen Polstermöbel in der Lobby ausgewechselt und die Hotelhalle komplett renoviert werden.
23. 08. Damian Kallabis, Mitglied des SC Charlottenburg, gewinnt bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im 3000-m-Hindernis-Finale in 8:13,10 vor Alessandro Lambruschini (Italien) mit 8:16,70 und Jim Svenoy (Norwegen) mit 8:18,97 Minuten.
23. 08. Auf der 10. Europaparty zwischen Tauentzienstraße und Kurfürstendamm(Charlottenburg) amüsieren sich am Wochenende rund 2,5 Millionen Besucher. Rund 500 Stände und sieben Bühnen waren aufgebaut worden.
24. 08. Mit Beginn des neuen Schuljahres beginnt in 550 dritten Klassen aus 188 Berliner Grundschulen der Unterricht in Englisch oder Französisch. Der Fremdsprachenunterricht war Bestandteil der Grundschulreform, die bis zum Jahr 2000 umgesetzt werden sollte.
24. 08. Vertreter der Deutschen Orchestervereinigung, des Deutschen Bühnenvereins und der Intendant des Symphonieorchesters Berlin, Jochen Thärichen, beraten mit dem Kultursenator Peter Radunski die Einführung eines neuen Tarifvertrages für die Orchestermusiker.
24. 08. In der Staatlichen Münze am Molkenmarkt werden probeweise die ersten Euromünzen hergestellt. Die Münze sollte 20 % der deutschen »Euro-Erstausstattung« in Höhe von 12,1 Milliarden Geldstücken realisieren.
24. 08. Den Eingang des neuen Chinesischen Gartens in Marzahn ziert als Gastgeschenk von 18 chinesischen Energiespezialisten, die an einer Ausbildung in Lübbenau teilnehmen, ein Tai-Hu-Stein. Rund 30 Pekinger Handwerker arbeiteten seit 1997 an dem Park.
24. 08. Die 700 m lange Röhre »Hannelore III« des Eisenbahntunnels (Tiergarten) wird nach ihrem Durchstich der Presse präsentiert. Im Jahre 2003 sollten vier Tunnelröhren für zwei ICE und zwei Regionalbahnen zwischen Lehrter Bahnhof und Papestraße nutzbar sein.
24. 08. Nach etwa siebenmonatiger Sperrung wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten wird das rund vier Kilometer lange Teilstück der U-Bahn-Linie U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel (Reinickendorf) wieder in Betrieb genommen.
25. 08. Der Millionärsgattin Ulla Klingbeil wird für ihre Initiativen zur Unterstützung sozial schwacher Mitbürger im Opernpalais Unter den Linden (Mitte) das Bundesverdienstkreuz durch Senatorin Ingrid Stahmer überreicht.
25. 08. Die Landesregierung verständigt sich auf einer Senatssitzung zur Finanz- und Investitionsplanung bis zum Jahr 2003. In den nächsten vier Jahren sollten die Ausgaben nochmals um 900 Millionen Mark auf 39,1 Milliarden Mark gesenkt werden.
25. 08. Im Sommerzelt der Ufa-Fabrik in der Viktoriastraße (Tempelhof) wird das »Erste Internationale Comedy-Fest« eröffnet. Die Veranstaltung, an der Interpreten aus Frankreich, England und der Bundesrepublik teilnahmen, ging bis zum 30. August.
26. 08. Die »Frauenwohnstatt«, ein Wohnheim für obdachlose Frauen, wird in Spandau eröffnet. Das Wohnheim, die erste Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes für in Not geratene Frauen, hat 26 Zimmer in vier Etagen, eine Gemeinschaftsküche und zwei Teeküchen.
26. 08. Die Spree, die wegen des Baus des Tiergartentunnels vor zwei Jahren umgeleitet wurde, kehrt in ihr altes Flußbett zurück. Die Stern- und Kreisschiffahrt feierte die Wiedereröffnung des 100 m langen Spree-Abschnitts am Reichstag mit einem Schiffskonvoi.
26. 08. An der Freien Universität zu Berlin wird die bis zum 29. August dauernde europäische Rektorenkonferenz CRE, an der rund 500 Rektoren teilnehmen, eröffnet.
26. 08. Der 22jährige Berliner Robert Bartko gewinnt bei den Weltmeisterschaften der Bahnradsportler in Bordeaux die Bronzemedaille in der 4000-m- Einzelverfolgung.
26. 08. Stiftungsdirektor Hermann Simon begrüßt auf der ständigen Ausstellung »Tuet auf die Pforten ... - die Geschichte der neuen Synagoge« im Centrum Judaicum (Oranienburger Straße, Mitte) den 500 000. Besucher.
26. 08. Der neue Chef des Berliner Landeskriminalamtes, Hans-Ulrich Voß, wird im Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke (Tempelhof) offiziell in sein Amt eingeführt. Der 51jährige löste den in den Ruhestand getretenen Dieter Schenk ab.
26. 08. Die aus Stuttgart umgesiedelte Mercedes-Benz-Vertriebszentrale für Deutschland nimmt im Gebäude am Potsdamer Platz offiziell ihre Geschäfte auf. 550 Kollegen waren mit ihren Familien nach Berlin gezogen, 200 Mitarbeiter kamen aus Berlin oder dem Umland.
26. 08. Bischof Wolfgang Huber übermittelt die Einladung des Ökumenischen Kirchentages 2003 nach Berlin der Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Barbara Rinke, und dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer.
26. 08. Im Olympiastadion findet ein Konzert der »Rolling Stones«, Vorgruppe »Big Country«, statt. In Vorbereitung auf das Konzert wurden für die Bühne in fünftägiger Arbeit von 250 Männern 310 Tonnen Stahl verschraubt. Der Aufbau kostete vier Millionen Dollar.
27. 08. Im Theodor-Wolff-Park (Kreuzberg) wird die Wegverbindung zwischen Friedrich- und Wilhelmstraße nach der Schriftstellerin und Förderin junger Literaten Rahel Varnhagen in Rahel-Varnhagen-Promenade benannt.
27. 08. In der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird mit einem feierlichen Programm der 50. Jahrestag des Staates Israel begangen.
27. 08. Die Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet einen wirtschaftswissenschaftlichen Kongreß zum deutschen Arbeitsmarkt. Ca. 70 Experten aus Europa und den USA äußerten sich in Vorträgen und Seminaren zu diesem Problem.
27. 08. Im Sportforum Hohenschönhausen präsentieren bis zum 30. August 250 Aussteller die neueste Reha-Technik für Menschen mit Behinderungen. Auf der Ausstellung wurden gleichzeitig Kontaktangebote von über 60 Selbsthilfegruppen und Verbänden angeboten.
28. 08. Am Prerower Platz wird Richtfest für das erste Multiplex-Kino im Stadtbezirk Hohenschönhausen gefeiert. Der Cinemaxx-Filmpalast sollte neun Säle für 2 000 Besucher haben. Bauherr war der Zehlendorfer Ulrich Weber.
28. 08. Mit der Aufführung der Oper »Oberon« von Carl Maria von Weber wird das Naturtheater im Kurpark an der Dahlwitzer Landstraße in Friedrichshagen wiedereröffnet. Pfingsten 1931 war das Theater mit William Shakespeares »Sommernachtstraum« eingeweiht worden.
28. 08. Der Verein für Körperkultur Berlin-Südwest weiht am Ostpreußendamm (Steglitz) sein für 3,9 Millionen Mark gebautes Vereinshaus ein.
28. 08. In der Methfesselstraße 7 (Kreuzberg) wird eine Gedenktafel für Prof. Konrad Zuse enthüllt. Zuse konstruierte zwischen 1930 und 1944 die Rechenautomaten Z 1 bis Z 4. Z 3 war der erste funktionsfähige Computer der Welt.
28. 08. In der Steglitzer Körnerstraße wird die Internationale Schule mit Sitz in der privaten Kant-Schule feierlich eröffnet. Die Absolventen konnten vorerst nur das deutsche Abitur ablegen - das internationale Bakkalaureat konnte ab 1999 abgelegt werden.
28. 08. Mit einem dreitägigen Fest wird der Görlitzer Park (Kreuzberg) nach zwölfjähriger Bauzeit eingeweiht. Der 13 Hektar große Park mit dem Pamukkale Brunnen als Herzstück entstand auf dem Gelände des in den 60er Jahren abgerissenen Görlitzer Bahnhofs.
28. 08. Bei dem nach Plänen des Architekten und Bauherrn Ekkehard Weyhrauch zu einem Einkaufszentrum umgestalteten alten Rennbahnhof Karlshorst (Lichtenberg) wird Richtfest gefeiert.
29. 08. Die Stadtteilbibliothek Niederschöneweide in der Schnellerstraße 81 (Treptow) wird mit einem Hausfest eröffnet.
29. 08. Die Arenberger Dominikanerinnen feiern ihr 100jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür im Dominikus Krankenhaus in der Reinickendorfer Kurhausstraße. Künstler des Stadtbezirks waren mit einer Ausstellung beim Jubiläum vertreten.
29. 08. Im 37. Stock des Forum Hotels am Alexanderplatz (Mitte) werden die für zwei Millionen Mark erweiterten Räume des Spielcasinos eröffnet. Seit der Eröffnung des Casinos im Mai 1990 hatte die Landeskasse 228 Millionen Mark Spielbankabgabe eingenommen.
30. 08. Zum achtenmal veranstaltet die Berlin-Brandenburgische Schiffahrtsgesellschaft am »Historischen Hafen« auf der Fischerinsel in Mitte das Hafenfest. Neben vielen Festlichkeiten rund um das Märkische Ufer wurden Fahrten auf Museumsschiffen geboten.
31. 08. Im Völkerkundemuseum Berlin-Dahlem wird die 7. Internationale Konferenz der »European Association of Southeast Asian Archeologists« eröffnet. In 70 Vorträgen wurden Forschungsergebnisse zur Prähistorie, Archäologie und zur Kunstgeschichte vorgestellt.
31. 08. Etwa 12 000 Befürworter der Legalisierung des Hanfanbaus ziehen zur zweiten »Hanfparade« vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. 150 Verkaufs- und Informationsstände zum Thema Hanf und Produkte aus Hanf bildeten den »Markt der Möglichkeiten«.
31. 08. Im Zoologischen Garten stirbt der zehnjährige Elefantenbulle »Mampe« an einer Infektion.
31. 08. Das Grips-Theater (Tiergarten) beginnt die neue Saison mit dem Erfolgsmusical »Linie 1« von Volker Ludwig. Erzählt wurde die Story der abenteuerlichen Begegnungen eines Berlin besuchenden Mädchens aus der Provinz auf der Fahrt mit der U-Bahn-Linie 1.
31. 08. Am Märkischen Museum wird die Statue Theodor Fontanes aus carrarischen Marmor auf einem 2,50 m hohen Stahlsockel aufgestellt. Die von Max Klein geschaffene Statue war zur Jubiläumsausstellung, Beginn am 10. September, aus dem Lapidarium geholt worden.
31. 08. Im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC) nimmt der 7. Weltkongreß für Nuklearmedizin und Biologie seine Arbeit auf. An dem bis zum 4. September dauernden Treffen nahmen ca. 3 500 Mediziner und Biologen aus aller Welt teil.
31. 08. Die Staatsanwaltschaft durchsucht die Räume des Verlages »Das Neue Berlin« (Mitte). Gesucht wurden Manuskripte, Druckfahnen und andere Unterlagen zum Buch »Der Überläufer« von Hansjoachim Tiedge, der 1985 vom BND zur DDR übergelaufen war.
01. 09. 84 Polizeibeamte, zwei Beamte der Landeskartellbehörde und ein Staatsanwalt durchsuchen das Hochbauamt in Köpenick und transportieren das gesamte Aktenmaterial der Jahre 1994 bis 1998 wegen des Verdachts auf Bestechung ab.
01. 09. Der mit 17,5 m höchste künstliche Kletterfelsen Berlins wird an der Havemannstraße/Ecke Kemberger Straße (Marzahn) für die Kletterfreunde freigegeben. Eigentümer des Felsens ist der Deutsche Alpenverein.
01. 09. An der Breiten Straße wird Richtfest am Haus der Unternehmerverbände gefeiert. Als Einzugstermin sahen der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Deutsche Industrie- und Handelstag und die Bundesvereinigung der Arbeit den 1. Oktober 1999 vor.
02. 09. Das Sony-Center am Potsdamer Platz feiert Richtfest. 1 000 geladene Gäste, der Architekt des Sony-Centers, Helmut Jahn, der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, der Geschäftsführer der Sony Berlin GmbH, Edgar van Ommen, nahmen teil.
02. 09. Die Berlinische Galerie im Kunstforum der Grundkreditbank zeigt in der Gastausstellung »Lichtseiten« 160 fotografische Arbeiten. Die gesamte fotografische Sammlung der Galerie logierte im Notdepot der Kreuzberger Schultheiß-Brauerei.
03. 09. Nach eineinhalb Jahren Umbau des Kaufhofs am Alexanderplatz (Mitte) eröffnet die »Galeria Kaufhof« ihre um 15 000 m² gewachsene 23 000 m² große Verkaufsfläche. Der Umbau kostete 36 Millionen Mark.
03. 09. Im Messezelt am Alexanderplatz (Mitte) wird die bis zum 6. September dauernde Eigentums-Messe eröffnet. Auf der Messe wurden Projekte und Finanzierungsmodelle vorgestellt, sowie Informationen rund um das Eigenheim in Berlin angeboten.
03. 09. Im Cinemaxx auf dem Debis-Areal (Tiergarten) am Potsdamer Platz besuchen rund 2 000 Besucher am ersten Tag der offiziellen Öffnung das neue Kino. Von den 19 Sälen mit 3 500 Plätzen waren bereits 14 geöffnet.
03. 09. Im BKA-Theater am Mehringdamm findet ein Treffen von Kultureinrichtungen statt, zu dem die Berliner Kabarett-Anstalt (BKA) eingeladen hat. Die BKA wollte ein Volksbegehren zur Abwahl des Berliner Senats initiieren.
04. 09. Im Kulturforum am Matthäikirchplatz (Tiergarten) wird eine bis zum 29. November 1998 dauernde Ausstellung über Fontane und die bildende Kunst eröffnet.
04. 09. Auf dem Platz am Anhalter Bahnhof gastiert bis zum 27. September Deutschlands berühmteste Puppenbühne, die Augsburger Puppenkiste. Zwölf Tieflader transportierten die Teile nach Berlin. 50 Helfer errichteten das 210 t schwere und 1 000 m² große Theater.
04. 09. Die 4. Berliner Seniorenmesse »Aktiv im Alter« wird statt am Alexanderplatz mit erweiterter Ausstellungsfläche auf dem Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Über 120 Aussteller gaben Anregungen für ein erfülltes Leben jenseits der Fünfzig.
04. 09. Mit einer Kunstausstellung im Universitätsklinikum Benjamin Franklin, einer Deutsch-Polnischen Woche und Veranstaltungen freier Kulturträger warten die Steglitzer Kulturtage, die zum Auftakt zwei Konzerte bringen, bis zum 19. September auf.
04. 09. Im Cinemaxx Colosseum wird mit Texten und Musiken von Erich Kästner, Bertolt Brecht, Kurt Weill und Dada Beda die »Kunstmeile« in der Schönhauser Allee eröffnet. Bis zum 4. Oktober wurden über 250 Arbeiten von 82 Künstlern ausgestellt.
04. 09. 40 Künstler stellen im Berliner Kronprinzenpalais (Mitte) Arbeiten zum Thema »Die Macht des Alters« aus. Träger der Ausstellung waren das Deutsche Historische Museum, die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn und das Kunstmuseum Bonn.
05. 09. Im Siemens-Forum, Rohrdamm 85 (Spandau), finden bis zum 6. September die 1. Deutschen Existenzgründertage '98 in Berlin- Brandenburg statt.
05. 09. Für das erste Projekt zur Umgestaltung der Marzahner Promenade - dem neuen Freizeitzentrum - wird das Richtfest gefeiert. Auf 27 000 Quadratmetern sollten Kino, Bowlingbahn, Gaststätten, Diskothek, Fitneß-Studio und Verkaufseinrichtungen entstehen.
05. 09. In Tempelhof, Wolframstraße 95-96, wird das neueröffnete Schokoladenmuseum der Schokoladenfabrik Rausch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als besondere Attraktion wurden Führungen durch die Produktionsstätte angeboten.
05. 09. 75 Jahre Berliner Hafen- und Lagerwirtschaft (Behala) am 26. Februar und 75 Jahre Westhafen am 3. September sind Anlaß für ein Hafenfest in Moabit (Tiergarten). Unter anderem wurde die Ausstellung »Berlin aus dem Kahn gebaut« gezeigt.
05. 09. Der Koordinierungsrat der Länder Berlin und Brandenburg kommt in Brandenburg unter der Leitung der Regierungschefs, Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe, zu seiner fünften Sitzung zusammen. Themen waren Abfallwirtschaft und Universitätszusammenarbeit.
06. 09. Der SC Borussia Friedrichsfelde veranstaltet in den Gärten der »Märkischen Aue« den 6. Friedrichsfelder Gartenlauf. Der Lauf wurde in vier Kategorien durchgeführt: 600 m für Behinderte der Kastanienhof-Schule, sowie die 2-, 6- oder 10-Kilometer-Strecke.
06. 09. Senat und Abgeordnetenhaus gedenken der Spaltung der Stadtverwaltung von Groß-Berlin vor 50 Jahren. Am Eingang des Neuen Stadthauses in Mitte wurde eine Gedenktafel enthüllt. Tondokumente erinnerten an die Ereignisse vom 6. September 1948.
07. 09. Das Land Berlin verleiht erstmals die Louise-Schroeder-Medaille, mit der Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich im Sinne des Vermächtnisses von Louise Schroeder verdient gemacht haben. Erste Preisträgerin war die Publizistin Carola Stern.
08. 09. Der Präsident der Postdirektion Berlin, Manfred J. Helbig, übergibt dem mit dem Regierungsumzug beauftragten Bundesbauminister Eduard Oswald die Postleitzahlen für das Bundespräsidialamt, den Bundestag, das Kanzleramt und für weitere Bundesdienststellen.
08. 09. Am »Welttag der Alphabetisierung« feiert der Berliner Verein »Lesen und Schreiben« sein 15jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. In Berlin waren 20 000 Analphabeten bekannt.
08. 09. Vom Arbeitsamt werden die Zahlen zum 31.8. für Berlin vorgelegt. Danach waren 266 600 Berliner arbeitslos gemeldet. Die Quote war im Jahresvergleich von 17,6 % auf 17,5 % zurückgegangen. Das war keine Trendwende, denn der Stellenabbau hielt weiterhin an.
08. 09. Die Deutsche Entertainment AG des Berliner Konzertveranstalters Peter Schwenkow umwirbt an der Frankfurter Börse erstmals Aktionäre. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken wurden Aktien zu einer Preisspanne zwischen 57,00 und 69,00 Mark angeboten.
08. 09. Eine Gruppe ehemalige Berliner jüdische Emigranten kommt erstmals nach ihrer Flucht wieder nach Berlin. Sie wurde von Innensenator Jörg Schönbohm und Parlamentspräsident Herwig Haase empfangen und besichtigte die Stätten jüdischen Lebens.
08. 09. Das Innovations- und Gründerzentrum im Biomedizinischen Forschungscampus Berlin-Buch wird eröffet. Auf dem 6 000 m² großen Areal hatten sich 21 Firmen angesiedelt.
08. 09. Auf dem Gelände des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin-Adlershof (WISTA) wird der Grundstein für den Neubau des Chemieinstituts der Humboldt-Universität zu Berlin gelegt.
09. 09. Auf einem 3 600 m² großen Areal, Tiergartenstraße 16/17 (Tiergarten), wird in Anwesenheit des indischen Staatspräsidenten Kocheril Raman Narayanan der Grundstein für die neue indische Botschaft gelegt.
09. 09. Am Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg) werden die 41 Wasserfontänen des Brunnens offiziell wieder in Betrieb genommen. Der seit 1993 abgestellte Brunnen war über mehrere Monate von Grund auf saniert worden.
09. 09. Mit einem Brillant-Feuerwerk im Viktoria-Park am Kreuzberg klingen die 25. Kreuzberger Festlichen Tage aus. Die Festtage waren aus der Verkaufsmesse mit Volksfest »Rund um den Kreuzberg« vom Juli/August 1949 hervorgegangen.
09. 09. An der Rosenstraße (Mitte) wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an den erfolgreichen Protest von Frauen gegen die Verhaftung ihrer jüdischen Männer 1943, die sogenannte Fabrikaktion, enthüllt. Würdigungen sprachen Rita Süssmuth und Ignatz Bubis.
09. 09. Am Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wird der Grundstein für den künftigen Berliner Hauptbahnhof gelegt. Das Bundesverkehrsministerium bezeichnete die Aktion als erste Maßnahme mit deutlicher Signalwirkung für den Transrapid.
09. 09. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth präsentiert Vertretern der Presse die nun fertiggestellte, innen begehbare Kuppel über dem Plenarsaal des Reichstags. Besonders beeindruckt zeigte sie sich vom Lichtumlenkelement und den Vorrichtungen zur Verschattung.
10. 09. Im Märkischen Museum (Mitte) wird die Jubiläumsausstellung »Fontane und sein Jahrhundert« eröffnet.
10. 09. Bundespräsident Roman Herzog zeichnet im Schloß Bellevue (Tiergarten) den US-Regisseur Steven Spielberg, Regisseur des Films »Schindlers Liste«, mit dem Großen Bundes-Verdienstorden mit Stern aus.
10. 09. In der Karl-Marx-Straße wird im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen der Grundstein für das Einkaufszentrum Forum Neukölln gelegt. In dem Gebäude sollten Möglichkeiten zur Bildung, Unterhaltung und Erholung angeboten werden.
10. 09. Der Musikwissenschaftler Habib Hassan Touma, 1934 in Nazareth geboren und 1964 nach Berlin gekommen, stirbt. Touma studierte an der Freien Universität Berlin und wurde 1969 Mitarbeiter des Berliner Instituts für Traditionelle Musik.
10. 09. Der Wirtschaftskreis Köpenick, dem 120 Mitgliedsfirmen angehören, legt seinen Masterplan zur Gestaltung der Köpenicker Altstadt vor. Die Stagnation der vergangenen Jahre hatte zu eine »historischen Steinwüste mit heruntergelassenen Rolläden« geführt.
11. 09. Berlins Innen- und Justizverwaltungen stellen erstmals ein Lagebild der organisierten Kriminalität in der Stadt vor. Danach hatten im vergangenen Jahr 5 900 Straftaten im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität gestanden.
11. 09. Bei Rowohlt Berlin erscheint Carola Sterns Buch »Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary«. Das Buch war auch ein Beitrag zum 100. Jahrestag des Berliner Metropol-Theaters.
12. 09. Im Wappensaal des Roten Rathauses heiratet die Eisschnelläuferin Claudia Pechstein, Olympiasiegerin 1994 über 5 000 m, den Börsenmakler Marcus Bucklitsch. Der Regierende Bürgermeister hatte die Trauung in seinem Amtssitz ausnahmsweise genehmigt.
12. 09. Das Marzahner Naturschutz- und Grünflächenamt (NGA) ruft die Bevölkerung angesichts wiederholter Zerstörungen in den öffentlichen Anlagen um Mithilfe auf. Ein für 20 000 Mark erneuerter Brunnen war bereits nach 24 Stunden beschädigt worden.
12. 09. Am ersten »Bahntag« kommen trotz Dauerregens knapp 10 000 Besucher, um sich die Baugruben für den Neubau des Lehrter Bahnhofs (Tiergarten) anzusehen. Begehrt waren auch Fahrten mit dem ICE ins Betriebswerk Rummelsburg.
12. 09. Gewerkschaften und andere Gruppen fordern vor dem Brandenburger Tor einen Politikwechsel. Dieter Scholz, DGB-Chef von Berlin-Brandenburg, plädierte vor 2 000 Teilnehmern für eine Bewegung für Arbeit und soziale Gerechtigkeit.
13. 09. Im Deutschen Theater (Mitte) findet aus Anlaß des 125. Geburtstages des Regisseurs Max Reinhardt eine Matinee mit anschließendem Colloquium statt. Der Intendant des Deutschen Theaters, Thomas Langhoff, hatte zu dieser Veranstaltung geladen.
13. 09. Im Park von Schloß Britz wird die Bronzeskulptur »Das Milchmädchen« des russischen Bildhauers Pawel P. Sokolow enthüllt. Die Kosten für den Abguß der Skulptur aus dem Schloßpark Glienicke in Höhe von 69 000 DM waren von 156 Spendern übernommen worden.
13. 09. Das 1840 gebaute älteste Schiff Berlins wird zum endgültigen Liegeplatz im Neubau des Technikmuseums in Kreuzberg gehievt. Der 18 Tonnen schwere und 13 Meter lange Kaffenkahn war 1987 nahe der Spandauer Zitadelle von Tauchern gefunden worden.
14. 09. Für ein Gewerbe- und Gründerzentrum in Hellersdorf wird Richtfest gefeiert. Auf einer Nutzfläche von 21 200 m² entstanden in der Jenaer/Ecke Döbelner Straße 116 Mieteinheiten, die ab Ende 1998 genutzt werden konnten.
14. 09. Die Senatsbauverwaltung teilt mit, daß derzeit fast ein Drittel aller Berliner Brunnen trocken liegen. Von den 247 Springbrunnen in der Stadt sprudelten nur noch 183.
14. 09. Im Lichtenberger Rathaus beraten 100 jugendliche und ältere Besucher gemeinsam mit Politikern über Strategien gegen Rechtsextremismus. Anlaß war das Café Germania in der Normannenstraße, das zunehmend zu einem Sammelpunkt für Neonazis und Skins wurde.
14. 09. Im Rahmen der 3. Lichtenberger Museumswoche, die vom 3. bis zum 20. September dauert, erfolgt ein Streifzug durch die Lichtenberger Verkehrsgeschichte. Die Besucher erfuhren Historisches zum ehemaligen Pferdebahnhof und zur Industriebahn.
15. 09. Zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR-Fluggesellschaft Interflug, deren Liquidation durch die Treuhand am 8. Februar 1992 beschlossen wurde, veranstaltet der Luftfahrklub »Otto Lilienthal« eine Gedenkfeier.
15. 09. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) eröffnet am Hausvorgteiplatz 3/4 (Mitte) seine Berliner Geschäftsstelle. Dem Verband gehörten über 930 Stadtwerke an. Die Mitgliedsunternehmen repräsentierten einen Umsatz von insgesamt 60 Milliarden Mark.
15. 09. Ein Jahr vor dem Umzug von Parlament und Regierung wird die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin - Hannover feierlich eröffnet. Der planmäßige Betrieb begann zum Fahrplanwechsel am 27. September. Die Fahrzeit - regulär ohne Halt - betrug 107 Minuten.
15. 09. Im Immobilien-Streit um das »Kempinski Hotel Bristol Berlin« gibt das Landgericht der Räumungsklage der Frankfurter Advanta-Gruppe gegen das Hotel statt. Falls eine Sicherheitsleistung von 18 Mill. Mark nicht erbracht wird, könnte die Räumung erfolgen.
15. 09. Der Senat beschließt, mit Wirkung vom 1. Januar 1999 die Fehlbelegungsabgabe drastisch zu senken. Die Fehlbelegungsabgabe sollte nur noch gezahlt werden, wenn die Einkommensgrenze um mindestens 50 % überschritten wird.
16. 09. Hans Senftleben, der älteste Zeitzeuge der deutschen Leichtathletik, stirbt im Alter von 101 Jahren in seiner Charlottenburger Wohnung. Der Berliner war älter als der Deutsche Leichtathletik-Verband und älter als sein Traditionsverein SC Charlottenburg.
16. 09. Im Berliner Roten Rathaus und auf dem Bebelplatz (Mitte) wird die Ausstellung »Stadt in der Landschaft« eröffnet. Mit einem Schilderwald auf dem Bebelplatz wollten die Künstler auf den »Verlust von Lebensqualität im Moloch Berlin« aufmerksam machen.
16. 09. In Kreuzberg wird nach zehnmonatiger Renovierung und Ausbau - unterstützt von der Klassenlotterie mit 450 000 Mark - die seit 1982 existierende Suppenküche der Schwestern der Mutter Teresa wiedereröffnet. Jährlich wurden ca. 50 000 Mahlzeiten ausgegeben.
16. 09. Mit einem symbolischen Spatenstich beginnt die Sanierung und der Umbau der ehemaligen Schultheiss-Brauerei (Prenzlauer Berg) zu einem Zentrum für Kultur, Gewerbe und Dienstleistungen. Rund 100 Millionen Mark sollten bei dem Projekt investiert werden.
16. 09. Das Statistische Landesamt von Berlin teilt mit, daß die Zahl der Eheschließungen an der Spree um über ein Drittel gesunken ist. 15 399 Paare schlossen 1997 den Bund fürs Leben, 414 weniger als 1996. Besonders stark war der Rückgang im Osten Berlins.
17. 09. Die bisherige Außenstelle der US-Botschaft in der Neustädtischen Kirchstraße (Mitte) wird in den Rang einer Botschaft erhoben. Damit unterhielten die USA erstmals eine Botschaft mit zwei Standorten - Bonn und Berlin.
17. 09. Bei der Hubschrauber-Montage der Allianz-Leuchtwerbung auf dem Dach des »Treptowers« in Treptow fällt ein ein Quadratmeter großes Stück 140 Meter tief auf die Spreeuferpromenade. Die 16 Tonnen schwere Last war in der Luft ins Trudeln gekommen.
17. 09. Im Foyer des Zeughauses (Mitte) und in der Staatsbibliothek Haus 2 (Tiegarten) wird bis zum 27. September die Ausstellung »Schaufenster der Wissenschaft - Forschung für Kunst« gezeigt. Sie informierte über Restaurierungs- und Konservierungstechniken.
18. 09. Das Berliner Kammergericht löst mit einer Entscheidung, das Beschmieren von Häuserwänden oder Eisenbahnbrücken nicht generell als Sachbeschädigung zu werten, Empörung und die Forderung nach Gesetzesänderungen zur Verfolgung von Graffiti-Sprayern aus.
18. 09. Der Aufsichtsrat der Berlin-Brandenburg Flughafen-Holding gibt bekannt, daß ein Konsortium um das Bauunternehmen Hochtief den Zuschlag für den Bau des Großflughafens Schönefeld erhalten hat.
18. 09. Ein Schlosser stürzt bei Bauarbeiten am Fernsehturm (Mitte) von einer Arbeitsbühne in 257 m Höhe und fällt, weil er sich nicht angeleint hatte, auf das 7 m tiefer angeordnete Sicherheitspodest. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
19. 09. Die Bäckerinnung Berlin veranstaltet gemeinsam mit dem »Wochenblatt« und dem »Volksblatt« auf dem Alexanderplatz (Mitte) das große Berliner Brotfest. Es wurden Brotsorten aus ganz Deutschland präsentiert und als Höhepunkt Berlins bester Bäcker gekürt.
19. 09. Im Berliner Ensemble (Mitte) hat das von Klaus Emmerich inszenierte Stück »Die Rundköpfe und die Spitzköpfe« von Bertolt Brecht Premiere.
19. 09. Der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, beklagt den »Bedeutungsverlust der Kirche in Berlin«. Den zahlenmäßig kleinen katholischen und evangelischen Kerngemeinden stand eine zunehmende Mehrheit Indifferenter und Ungetaufter gegenüber.
20. 09. Zum 25. Berlin-Marathon sind 25 530 Läufer am Start. Begleitet vom Jubel der etwa eine Million Zuschauer gewann der 28jährige Brasilianer Ronaldo da Costa das Rennen mit neuer Bestzeit in 2:25:26 Stunden.
20. 09. Morgens um 1.30 Uhr beginnt im Rahmen der »Langen Tagesspiegel-Kinonacht« im Cinemaxx auf dem Debis-Gelände (Tiergarten) am Potsdamer Platz die Gaunerkomödie »Shooting Fish«. Weitere Filmvorführungen begannen um 4.00 Uhr und um 8.00 Uhr.
21. 09. Der Berliner Verein für Rechtschreibung und Sprachpflege (BVR) startet ein Volksbegehren gegen die ab 1999 einzuführende Rechtschreibreform. Ziel der Initiatoren war es, die Neuregelung durch eine Änderung des Schulgesetzes zu kippen.
21. 09. Die Ausflugsflotte der Reederei Stern- und Kreisschiffahrt stellt von ihrem 27-Linien-Programm fünf ausgesprochene Sommerrouten mit Kurs Neue Mühle und Woltersdorfer Schleuse ein. Saisonschluß 1998 war der 25. Oktober.
21. 09. Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) eröffnet auf dem Gelände der ehemaligen Bolle-Meierei in Moabit das neue Berliner Dienstgebäude seines Ministeriums. Es war das erste Bundesressort, das seinen Sitz in Berlin bezog.
22. 09. Senatssprecher Michael-Andreas Butz teilt nach einer Senatssitzung mit, daß zur Mittelbeschaffung für den geplanten Großflughafen Schönefeld ab 1999 auf allen Berliner Flughäfen Flughafengebühren in Höhe von 16,80 Mark pro Person und Flug erhoben werden.
22. 09. Der Berliner Senat beschließt eine Bundesratsinitiative, um Graffiti-Sprayer weiterhin strafrechtlich verfolgen zu können. Hintergrund war eine Entscheidung des Berliner Kammergerichts vom 8. August/18. September, die die Verfolgung erheblich erschwerte.
22. 09. Der britische Botschafter Sir Paul Lever legt an der Wilhelmstraße (Mitte) den Grundstein für das neue britische Botschaftsgebäude. Die Schlüsselübergabe und damit die »Rückkehr an einen historischen Ort« war für den 28. Februar 2000 vorgesehen.
23. 09. Auf dem Gelände der Spreehöfe, Wilhelminenhofstraße/Ecke Edisonstraße (Köpenick), hat das Kino »Kinowelt« mit fünf Sälen für 1 000 Zuschauer Premiere. Das letzte Kino in der Umgebung, das »UT« in der Wilhelminenhofstraße, war 1990 geschlossen worden.
23. 09. Die »Blade Night Berlin«, die Freigabe der Straße rund um die Siegessäule für Skateboard-Läufer, beginnt um 20.00 Uhr. Es war die neunte und letzte Veranstaltung in diesem Jahr. Eine Neuauflage im Jahr 1999 war vorgesehen.
24. 09. Die Umweltressortchefs von Berlin und Brandenburg legen den ersten gemeinsamen Raumordnungsbericht beider Länder vor. Danach sollten bis zum Jahr 2010 in der Region Berlin/Brandenburg rund 6,5 Millionen Menschen leben. 600 000 wären Neuzugänge.
24. 09. Der Mercedes-Manager Walter Müller wird als neuer Präsident des Berliner Erstligisten Hertha BSC präsentiert. Müller war Direktor der Niederlassung von Daimler-Benz in Berlin.
25. 09. Die langjährige Leiterin des denkmalgeschützten Lichtenberger Stadtbades in der Hubertusstraße gibt auf. Marlene Nispel hatte seit der Schließung des Bades vor sieben Jahren vergeblich versucht, einen Investor zu finden.
25. 09. Die etwa drei km lange S-Bahn-Strecke Lichterfelde Ost - Lichterfelde Süd wird feierlich eingeweiht. Die seit 1984 stillgelegte Strecke war mit einem Volumen von 77 Mill. Mark wieder hergerichtet worden. Damit waren etwa 307 S-Bahn-Kilometer in Betrieb.
26. 09. Die neugegründete »American Academy in Berlin« mit Sitz in Wannsee nimmt ihre Arbeit auf. Zu den ersten »Berlin- Preisträgern« der Academy gehörte der amerikanische Dramatiker Arthur Miller, der zu einem Studienaufenthalt in Berlin weilte.
27. 09. Berlins Ausländerbeauftragte Barbara John reist nach Bosnien-Herzegowina, um Verhandlungen über die Rückkehr von Bürgerkriegsflüchtlingen zu führen. Falls die lokale Verwaltung die Rückkehr zuläßt, wollte Berlin die Flüchtlinge finanziell unterstützen.
27. 09. Mit dem Winterfahrplan geht die neuerbaute Hochgeschwindigkeits-ICE-Trasse nach Hannover in Betrieb. Die Fahrzeit verkürzte sich um etwa eine Stunde. Außerdem bot die Bahn nun auch nach Basel Fahrten zum Preis von 49 Mark - 69 Mark ohne Bahn-Card - an.
27. 09. Bei den Bundestagswahlen erhält nach dem vorläufigen Endergebnis in Berlin die SPD 37,8 % der Stimmen, die CDU 23,7 %, die PDS 13,5 %, Bündnis 90/Die Grünen 11,3 % und die FDP 4,9 %. Auffällig waren die Verluste der CDU in den westlichen Bezirken.
27. 09. Die BVG nimmt die erste Expreßbuslinie im Osten Berlins in Betrieb. Die Bus-Linie X 69, die die Linie 269 ersetzte, verkehrte alle 20 Minuten zwischen Köthener Straße in Marzahn-West und dem Müggelschlößchenweg in Köpenick.
28. 09. In der Nacht vom 27. zum 28. September wird auf den Grabstein des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, auf dem jüdischen Friedhof in der Heerstraße (Spandau) ein Anschlag verübt.
28. 09. Innensenator Jörg Schönbohm reist für drei Tage nach Bosnien-Herzegowina. Schönbohm besuchte Sarajevo und Banja Luka, um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen und sich zu informieren, welche Bedingungen die Rückkehrer erwartet.
28. 09. Das Spielcasino im Europa Center schließt und zieht in ein am 2. Oktober eröffnetes Gebäude am Potsdamer Platz um. Die Spielbank Berlin war nun in vier Etagen untergebracht und ging im ersten Jahr von einer Umsatzerwartung von 120 Millionen Mark aus.
29. 09. Der Senat beschließt, insgesamt 57 marode Schulen mit Hilfe privater Finanzierungsformen in den kommenden Jahren zu sanieren. Durch den Verkauf sollte ein Investitionsvolumen in Höhe von 300 Millionen Mark erwirtschaftet werden.
29. 09. Der Senatssprecher teilt mit, daß Berlin im Frühjahr 1999 einen neuen, zentralen Festplatz auf einem 7,5 Hektar großen Areal am Kurt-Schumacher-Damm (Wedding) erhält. Der Senat wollte für notwendige Bauarbeiten zehn Millionen DM bereitstellen.
30. 09. Der Berliner Theater Club feiert mit einem Galaabend im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) sein 25jähriges Bestehen. Auf der Bühne fanden sich viele Künstler ein, die Club-Gründer Otfried Laur engagiert und zu Ehren gebracht hatte.
30. 09. Am Deutschen Herzzentrum Berlin wird ein Referenzzentrum für angeborene Herzfehler eingerichtet. Seit 1988 wurden an der Klinik über 1 000 erwachsene Patienten mit angeborenem Herzfehler operiert. Hinzu kamen jährlich rund 500 Eingriffe bei Kindern.
30. 09. Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen wird der Grundstein für das 50-Millionen-Mark-Projekt Seniorenresidenz Nova Vita am Emser Platz 5 (Wilmersdorf) mit 114 Wohnungen gelegt. Bauherr war die Rentaco AG.
01. 10. Die Hellersdorfer Kommunale Beschäftigungsagentur »Hekoba« startet in ihre Aufbauphase. Ab Januar 1999 sollte sie vollständig wirksam sein. In Hellersdorf waren 3 980 Sozialhilfempfänger, davon 60 % Jugendliche, an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
01. 10. Am Haus Wilhelm-Kuhr-Straße 3 in Pankow wird eine Gedenktafel für Reinhold Burger, den Erfinder der Thermosflasche, enthüllt. Burger lebte und arbeitete hier bis zu seinem Tode am 21. Dezember 1954.
01. 10. Zur dritten Kunstmesse »art forum berlin« präsentieren auf dem Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) 146 Galerien aus 22 Ländern ihr Angebot zeitgenössischer Kunst.
01. 10. An der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) beginnt die Amtszeit des neuen Präsidenten, Helmut Schmidt. Sein Vorgänger war Rainer Knigge. Die feierliche Amtsübergabe durch Wirtschaftssenator Peter Radunski folgte am 12. Oktober.
02. 10. Nach dem Wahldebakel der Berliner CDU bei den Bundestagswahlen fordert der parteiinterne Kreis »Union 2000« eine Umbildung und eine deutliche Verjüngung des Senats. Kritiker forderten die Ablösung von Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU).
02. 10. In Vorbereitung auf den am morgigen Sonnabend stattfindenden fünften folkloristischen Festumzug zum Tag der Deutschen Einheit wird der Pariser Platz (Mitte) in einen Marktplatz umgewandelt, auf dem alle Bundesländer landestypische Spezialitäten anbieten.
02. 10. Bundespräsident Roman Herzog eröffnet die Daimler-City am Potsdamer Platz. Auf dem 68 000 m² großen Areal sollten rund 10 000 Menschen Arbeit finden. Zum Bau gehörten u.a. 600 Wohnungen, ein Musical-Theater, ein Spielcasino und das Grand Hyatt-Hotel.
02. 10. Das Imax-Kino auf dem Daimler-Benz-Areal am Potsdamer Platz wird eröffnet. Das Kino, das 440 Besuchern Platz bot, vermittelte dem Zuschauer durch eine spezielle Vorführtechnik den Eindruck, als befände er sich direkt im Filmgeschehen.
02. 10. Die Spielbank Berlin feiert nach ihrem Umzug vom Europa Center in das Gebäude am Potsdamer Platz in vier Etagen auf einer 10 000 m² Fläche mit einer Gala ihre Eröffnung. Das Casino ging von einer Umsatzerwartung von 120 Mill. Mark im ersten Jahr aus.
02. 10. Der 20 Millionen Mark teure Neubau des U-Bahnhofs Mendelssohn-Bartholdy-Park nahe dem Potsdamer Platz wird eröffnet. Er schloß die Lücke zwischen den U-Bahnhöfen Gleisdreieck und Potsdamer Platz. Im Februar war der erste Spatenstich erfolgt.
03. 10. Am Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) wird das traditionelle Oktoberfest eröffnet. Auf 20 000 Quadratmetern waren bis zum 18. Oktober 14 Bahnen und Karussells sowie viele Verkaufsstände geöffnet.
03. 10. Erstmals in diesem Jahrhundert fällt in Berlin an einem 3. Oktober Schnee. Der ungewöhnlich frühe Schneefall unterbot den bisherigen Jahrhundertrekord um mehr als zwei Wochen.
03. 10. Deutschlands Fest zum Tag der Einheit wird am Pariser Platz in Mitte gefeiert. Höhepunkt der von allen Bundesländern getragenen Feier war traditionell der folkloristische Festumzug zwischen der Siegessäule und dem Roten Rathaus mit 30 Festwagen.
04. 10. Mehr als eine Million Menschen besichtigten am Wochenende das neue Stadtviertel von Daimler-Benz am Potsdamer Platz. Der Verkehr auf den Straßen rund um die Daimler-City kam zeitweise zum Erliegen.
04. 10. Das Archiv des katholischen Erzbistums Berlin in der Tempelhofer Götzstraße zeigt am »Tag der Zeitgeschichte« eine Auswahl seiner Bestände, informiert über seine Tätigkeit und ergänzt die Informationen durch mehrere Führungen.
05. 10. Verkehrssenator Jürgen Klemann teilt auf Anfrage mit, daß die Berliner S-Bahn teurer betrieben wird als die Hamburger. Während bei der Hamburger Stadtbahn der Zugkilometer 27,23 Mark kostete, waren es in der Hauptstadt 32,75 Mark.
05. 10. In Hellersdorf wird am Alice-Salomon-Platz 5 eine Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik eröffnet. Zunächst sollten dort 1 275 Studenten ausgebildet werden.
06. 10. In der »Brotfabrik« in Prenzlauer Berg wird erstmals eine Ausstellung über das Schicksal der rund 10 000 Zeugen Jehovas während der NS-Zeit eröffnet. Das Thema der Ausstellung lautete »Standhaft trotz Verfolgung - Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime«.
06. 10. Der Senat beschließt, eine zentrale Energiewirtschaftsstelle einzurichten. Ziel dieser neuen Stelle sollte sein, die Energiebewirtschaftung der 6 000 Schulen, Kitas und Dienstgebäude zentral zu steuern und Berlin gegenüber der Bewag zu vertreten.
06. 10. Der Präsident der Direktion Potsdam der Deutschen Post, Hans-Jürgen Niehof, stellt das neue Shop-in-Shop-System, bei dem die Deutsche Post ihre Filialen in Berliner Einzelhandelsunternehmen, z.B. bei Reichelt, Meyer & Beck und Extra, einrichtet, vor.
06. 10. Ein Konsortium um den Baukonzern Hochtief erhält den Zuschlag für die Schlußverhandlungen zum Bau des Großflughafens Berlin Brandenburg International und zur Privatisierung der Flughafen-Holding BBF.
07. 10. Im Hof des jüdischen Gemeindehauses in der Charlottenburger Fasanenstraße wird erstmals ein jüdischer Festtag öffentlich gefeiert. Zum Laubhüttenfest - Sukkoth - hatten die Jüdische Gemeinde zu Berlin und die Ronald S. Lauder Foundation eingeladen.
07. 10. Neben dem Hotel Estrel in der Neuköllner Sonnenallee wird der Grundstein für ein neues Kongreß-Center gelegt. Nach Fertigstellung wird die Kapazität des Centers von 6 500 Tagungsplätzen nur noch durch das ICC mit über 10 000 Plätzen übertroffen.
08. 10. In der Berliner Philharmonie wird die Gründung der ersten Berliner Waldorf-Schule vor 70 Jahren gefeiert. Inzwischen gab es zehn derartige Schulen mit über 2 000 Schülern.
08. 10. Im Verwaltungsgericht beginnt die Verhandlung um eine Klage von Bernd Wolff gegen den Berliner Senat wegen Überschreitung der Lärm- und Abgaswerte in der Schildhornstraße (Steglitz). Insgesamt stritten 20 Berliner vor Gericht um verkehrsberuhigte Zonen.
08. 10. Die Senatsverwaltung für berufliche Bildung teilt mit, daß Ende September noch rund 1 900 Berliner Jugendliche keinen Ausbildungsplatz hatten. Das war ein Drittel weniger als im Vorjahr.
09. 10. Mitarbeiter einer Gartenbaufirma legen vor dem Alten Museum (Mitte) Rollrasen aus. Das Gelände des Lustgartens wurde nach historischen Plänen neugestaltet. Im Zentrum des Platzes sollte ein Springbrunnen angelegt werden.
09. 10. Die Landeswahlleitung gibt das endgültige Ergebnis der Bundestagswahlen in Berlin bekannt. Die SPD hatte 37,8 % der Stimmen, die CDU 23,7 %, die PDS 13,4 %, Bündnis 90/Die Grünen 11,3 % und die FDP 4,9 %.
10. 10. Auf dem Flughafen Tempelhof wird des 75. Jahrestages der Eröffnung des zivilen Luftverkehrs und des Flughafens Tempelhof am 8. Oktober 1923 gedacht. Im Ehrenhof gab es Programme auf zwei Bühnen. Es gab Führungen durch unbekannte Teile des Gebäudes.
11. 10. Bei einem ökumenischen Gottesdienst gedenken mehr als 3 000 Motorradfahrer aus Berlin und Brandenburg in der Gedächtniskirche (Charlottenburg) der tödlich verunglückten Biker. In der diesjährigen Sommersaison kamen in der Region 55 Menschen ums Leben.
11. 10. In der Neuen Nationalgalerie in der Potsdamer Straße (Tiergarten) geht die Lyonel-Feininger-Retrospektive mit einem Besucherrekord zu Ende. An den beiden letzten Tagen kamen rund 7 000 Kunstfreunde, so daß sich die Gesamtzahl auf rund 135 000 erhöhte.
12. 10. Im Krankenhaus Lindenhof, Gotlindestraße (Lichtenberg), findet eine Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung statt, auf der es um die Erhaltung des Krankenhauses geht, das geschlossen und in das Oskar-Ziethen-Krankenhaus integriert werden soll.
12. 10. Der Schauspieler Bernhard Minetti stirbt im Alter von 93 Jahren in Berlin. Der Charakterdarsteller hatte seine Karriere in den dreißiger Jahren unter Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater begonnen und widmete sich bis ins hohe Alter seiner Kunst.
12. 10. In der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg wird eine kulturwissenschaftliche Tagung »Zeitschriften in der DDR« eröffnet. In Vorträgen wurden an drei Tagen die Rolle der einst von der SED und dem Staatsapparat überwachten Zeitschriften erörtert.
13. 10. Nach monatelangem Disput im Rat der Bürgermeister erläßt der Berliner Senat die neue Verordnung über das Halten von Hunden in der Stadt. Sie sollte das Halten aggressiver Hunde erschweren und verbot die Zucht und den Erwerb gefährlicher Tiere.
14. 10. Der Extra-Markt, eine ehemalige Konsum-Kaufhalle, im Wohngebiet Allende 2 schließt für Umbauarbeiten. Um die Versorgung des Neubaugebietes zu sichern, wurde ein Bus-Shuttle zum neuen »Allende Center« eingerichtet.
14. 10. Im Kino Cinemaxx am Potsdamer Platz wird erstmals der Premierenteppich ausgerollt. Die Eröffnung des Hauses erfolgte mit der Uraufführung des Erotikthrillers »Solo für Klarinette« von Nico Hofman mit Götz George und Corinna Harfouch.
14. 10. Der Bürgermeister von Weißensee, Gert Schilling (SPD), legt den ersten Sozialbericht des Bezirks vor. Danach war die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Weißensee von 364 im Jahr 1990 auf 2 698 im Jahr 1997 gestiegen.
14. 10. Im Chinesischen Garten in Marzahn enthüllt der Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder (SPD), eine dreigeschossige Pagode aus Granit. Bis zum Jahr 2000 sollte der um die Pagode entstehende See und der gesamte Park fertiggestellt sein.
15. 10. Mit einem außergerichtlichen Vergleich zwischen der Kempinski AG und der Frankfurter Advanta-Gruppe endet vor dem Schöneberger Kammergericht eine Berufungsverhandlung im Immobilien-Streit. Das Kempinski Hotel Bristol Berlin mußte nicht geräumt werden.
15. 10. Am Müggelheimer Damm/Ecke Pablo-Neruda-Straße wird das größte Bauprojekt der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgebung e.G., das »Allende-Center«, eröffnet. Auf dem 8 000 m² großen Gelände befanden sich über 30 Fachgeschäfte und diverse Einrichtungen.
15. 10. SPD und Bündnis 90/Die Grünen einigen sich darauf, daß die Berliner Grünen-Politikerin Andrea Fischer neue Gesundheitsministerin wird.
16. 10. Die Akademie der Künste verleiht an acht Studenten und junge Landschaftsarchitekten den mit 7 500 Mark dotierten Peter-Joseph- Lenné-Preis. Sie hatten die Planungen für einen Park auf dem Friedrichswerder übernommen.
16. 10. Der seit Jahren geplante Zusammenschluß der Bankgesellschaften Berlin und Nord/Landesbank kommt nicht zustande. Der Aufsichtsrat der Nord/Landesbank hatte den Termin für den Zusammenschluß abgesagt.
17. 10. Auf dem Messegelände am Funkturm wird die »aaa'98 Hauptstadt-Autoshow« eröffnet. 250 Aussteller, davon 39 aus 19 ausländischen Staaten, zeigten neue Produkte und Entwicklungen rund um das Auto.
17. 10. Das Kulturamt Tiergarten veranstaltet vier Tage der »offenen Ateliers«. 40 Moabiter Maler, Fotografen, Bildhauer und andere Künstler gewährten Einblicke in ihre Arbeitsstätten. Es gab Tourenpläne und kostenlose Führungen.
18. 10. Im Roten Rathaus (Mitte) werden sechs neue Stadtälteste gekürt: Martin Kruse, Werner Dolata, Klaus Dieter Friedrich, Gerhard Neulin, Kurt Sanderling und Günter Straßmeir. Die Zahl der lebenden Stadtältesten erhöhte sich damit auf 32.
18. 10. Am Kablower Weg stürzen zwei neue Brückenelemente der im Bau befindlichen S-Bahn-Brücke des Streckenabschnitts zwischen den Bahnhöfen Grünau und Eichwalde auf zwei unbesetzte Baufahrzeuge. Der Schaden wurde auf 1,6 Mill. Mark geschätzt.
18. 10. Die Berliner Akademie der Künste verleiht den Konrad-Wolf-Preis an den österreichischen Filmemacher Michael Haneke.
19. 10. Am Marlene-Dietrich-Platz (Tiergarten) nahe dem Potsdamer Platz eröffnet das Fünf-Sterne-Hotel Grand Hyatt. Unter Generalmanager Michael Kiel waren 185 ausgelernte Gastronomie-Kräfte angestellt.
19. 10. Die Gewerkschaft der Polizei beziffert die Einnahmeverluste seit 1995 in Berlin durch Nichtahnden von Geschwindigkeitsüberschreitungen nach Radarmessungen mit mehr als 43,6 Millionen Mark. Als Hauptgrund wurde die »mittelalterliche Ausstattung« genannt.
20. 10. In Berlin beginnt erstmals ein gemeinsames Programm des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Es gab Einblicke in das jüdische Leben in der Türkei, in Deutschland und in das türkische Leben in Deutschland.
20. 10. Das Bezirksamt Kreuzberg stimmt der Ansiedlung der Berlinischen Galerie in Gewölben der früheren Schultheiss-Brauerei an der Methfesselstraße in einer »Paketlösung« zu.
21. 10. Im Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm (Mitte) findet die Trauerfeier für den verstorbenen Schauspieler Bernhard Minetti statt. Anschließend wurde der Leichnam des Schauspielers auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, Chausseestraße (Mitte), beigesetzt.
21. 10. Im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Post beginnt der Lebensmittelmarkt Reichelt in seiner Filiale am Platz der Vereinten Nationen 4 (Friedrichshain) mit der Betreuung einer Poststelle im Shop-in-Shop-System.
21. 10. Für den Erweiterungsbau des Bundesverkehrsministeriums an der Invalidenstraße (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Da Verkehrs- und Bauministerium zusammengelegt wurden, galt der Bau bereits als zu klein. Über einen weiteren Neubau wurde nachgedacht.
22. 10. An der Porzer Straße in Treptow wird eine 41 Meter lange und 102 Tonnen schwere Brücke in einem Stück mit einem Spezialkran auf ihre Pfeiler gelegt. Sie verband zwei bislang getrennte Viertel miteinander: Altglienicke und die Neubausiedlung Falkenhöhe.
23. 10. Der Verein »Bürger für bessere Bahnen« veröffentlicht eine Studie mit 1 700 Meßdaten, wonach die Berliner Straßenbahnen bis zu einem Drittel der Fahrzeit vor roten Ampeln warten. Damit war die Berliner Straßenbahn die »trödeligste in Deutschland«.
23. 10. Bei einem Marathon-Schach-Simultanturnier in Marzahn spielt Weltmeister Anatoli Karpow gegen 25 Berliner und Brandenburger Spieler. Kurz vor Mitternacht bezwang Helmut Rübensam den fünffachen Weltmeister nach dem 78. Zug.
24. 10. Ein 56jähriger Mann aus dem Wedding wird nach einer Routine-Kontrolle beim Einlaß in der US-Botschaft an der Neustädtischen Kirchstraße in Mitte festgenommen. Er war mit zwei Messern, einer Gaspistole und einer Sprengstoff-Attrappe ausgerüstet.
24. 10. Auf dem Friedhof an der Gärtner-/Ecke Rhinstraße wird ein »Denk-Ort« für die namenlosen Toten des Speziallagers Nr. 3 des sowjetischen Geheimdienstes NKWD an der Genslerstraße übergeben. In dem Lager waren nach Kriegsende Tausende ums Leben gekommen.
24. 10. Im Tunnel der U-Bahn-Linie U9 vom Zoo zum Hansaplatz eröffnet das Unternehmen Metro Cinevision das erste U-Bahn-Kino der Welt. Auf einer 550 m langen Leinwand wurden vom Zug sequentiell 900 Projektoren aktiviert, die einen laufenden Film simulierten.
25. 10. Auf dem Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) endet die »aaa'98 Hauptstadt-Autoshow« mit einem Besucherrekord. Über 211 126 Schaulustige pilgerten während der neun Messetage durch die Ausstellung. Allein am Sonntag kamen 20 604 Besucher.
25. 10. Die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg lädt in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio Berlin zu einer Veranstaltung zum 75. Geburtstag des Rundfunks in Deutschland ein.
26. 10. Im U-Bahnhof Kottbusser Tor (Kreuzberg) befreit die Polizei nach sechs Stunden einen dreijährigen Jungen aus den Händen eines Geiselnehmers. Ein algerischer Geiselnehmer wollte mit der Aktion ein Flugticket nach Algerien erpressen.
26. 10. Im Museum Berlin-Karlshorst wird eine Ausstellung mit Fotos des russischen Frontkorrespondenten Timofej Melnik eröffnet. Sie zeigte Bilder aus dem zerstörten Berlin, die Melnik ohne Siegesgefühle nach seiner Ankunft im Frühjahr 1945 gemacht hatte.
27. 10. Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg stimmen dem überarbeiteten Entwurf des Landesentwicklungsplanes zur Standortsicherung des künftigen Flughafens Berlin-Brandenburg International in Schönefeld zu.
27. 10. Der Landesdenkmalrat protestiert gegen den geplanten Abriß der ungarischen Botschaft (Mitte) und des Schimmelpfenghauses (Charlottenburg). Beide Fälle hätten »exemplarische Bedeutung für die Gefährdung einer ganzen Denkmalkategorie«.
27. 10. Berlins SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus feiern bei einem Sektumtrunk die Kanzler-Wahl. Dabei wurde das gemeinsame Ziel einer rot-grünen Koalition auch in Berlin nach der nächsten Wahl »spätestens in einem Jahr« bekräftigt.
28. 10. Mit großer Mehrheit wird die SPD-Abgeordnete Gabriele Schöttler von dem SPD-Landesausschuß und der SPD-Fraktion als Arbeits- und Frauensenatorin nominiert. Der frühere Jugendsenator Thomas Krüger hatte seine Kandidatur zurückgezogen.
28. 10. Die Kaufhalle Tip, eine ehemalige Konsum-Kaufhalle, die als Extra-Markt am 14. Oktober geschlossen wurde, wird im Wohngebiet Allende 2 nach einem Umbau wiedereröffnet. In der Umbauphase sicherte ein Bus-Shuttle die Versorgung vom »Allende-Center«.
28. 10. Der Autor Rolf Hochhuth unterzeichnet den Mietvertrag für das Berliner Ensemble zwischen seiner Ilse-Holzapfel-Stiftung und dem Land Berlin. Der künftige BE-Intendant Claus Peymann wollte Hochhuths Stück »Der Stellvertreter« in den Spielplan aufnehmen.
28. 10. Den Wappentieren im Köllnischen Park (Mitte) wird eine Sonderration Obst und Süßes spendiert. Anlaß für die Extra- Fütterung der Bären war der 761. Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung Berlins (exakt: Cöllns an der Spree) am 28. Oktober 1237.
28. 10. Vor dem Carstenn-Schloß am Hindenburgdamm 28 wird die vom accurat-verlag herausgegebende Chronik »Liebling Lichterfelde« von der Nachfahrin des Gründers der Villenkolonie Groß-Lichterfelde, Johanna von Carstenn-Lichterfelde (85), mit Bäkewasser getauft.
29. 10. Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg teilt mit, daß in diesem Winter noch etwa 4 000 Obdachlose eine Unterkunft benötigen. Weitere 9 000 lebten in Berlin bereits in einem städtischen Obdachlosenheim oder in Billigpensionen.
29. 10. Berlins früherer Bürgermeister Walter Momper (SPD) erklärt erstmals öffentlich, als Spitzenkandidat seiner Partei für die Abgeordnetenhauswahlen 1999 anzutreten. Er wollte die derzeitige große Koalition mit der CDU durch eine »Reformkoalition« ablösen.
30. 10. Der Berliner Schriftsteller Christoph Hein wird auf der ersten Tagung des aus Ost-PEN und West-PEN vereinten PEN-Zentrums Deutschland mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt.
30. 10. Die internationalen Fachmessen für Verkehrstechnik Innotrans '98 und Eurailspeed '98 zeigen bis zum 1. November im DB-Werk in Grunewald Hochgeschwindigkeitszüge aus Italien, Frankreich, Belgien, aus der Schweiz und aus Deutschland.
30. 10. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin feiert mit einem Festakt im Schauspielhaus sein 75. Jubiläum. Am 29. Oktober 1923 hatte die frisch installierte Rundfunkstation im Vox-Haus an der Potsdamer Straße die ersten Klänge über den Äther geschickt.
31. 10. Mit dem letzten Oktobertag registrieren die Meteorologen für den Oktober mit rund 100 Litern Regen pro Quadratmeter fast das Dreifache der durchschnittlichen Monatsmenge (36 Liter). Damit war der Oktober buchstäblich »ins Wasser gefallen«.
31. 10. Mit einem Festgottesdienst im Berliner Dom (Mitte) feiern die evangelischen Schulen Berlins und Brandenburgs ihr 50jähriges Bestehen. Insgesamt wurden in protestantischen Schulen 4 400 Schüler unterrichtet.
01. 11. Der Zeichner Dieter Goltzsche wird vom Neuen Berliner Kunstverein mit dem mit 20 000 Mark dotierten Hannah-Höch-Preis 1998 ausgezeichnet. Damit erhielt nach Emmet Williams und Wolf Vostell erstmals ein ostdeutscher Künstler die Auszeichnung.
01. 11. Die dreitägige Präsentation von Hochgeschwindigkeitszügen Europas auf dem Gelände des Bahnbetriebswerkes Grunewald geht zu Ende. Mehr als 150 000 Besucher hatten die zehn hochmodernen Schienenfahrzeuge, darunter Eurostar und ICE 3, besichtigt.
01. 11. Die Benutzungsgebühren für Rettungs- und Geburtshilfewagen der Berliner Feuerwehr, die erst Ende 1997 von 330 auf 440 Mark gestiegen waren, werden auf 415 Mark gesenkt.
02. 11. Die acht Meter hohe Turmspitze mit Kugel und Kreuz wird von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am Breitscheidplatz (Charlottenburg) abgebaut. An der Turmspitze waren starke Korrosionsschäden festgestellt worden.
02. 11. Im Rathaus Zehlendorf wird eine Ausstellung eröffnet, die den Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin (FU) gewidmet ist. In mehreren Vitrinen wurden Fotografien und Dokumente ausgestellt, die FU-Archivar Armin Spiller zusammengetragen hatte.
03. 11. Der Geschäftsführer des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Gerd Eßer, kündigt an, daß der DBB bis Mitte 2001 sein neues Hauptquartier in Berlin nehmen werde. Aus diesem Grunde ist den Mietern des »Hauses der Demokratie« (Mitte) gekündigt worden.
03. 11. Der Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Deutschland, der Schweizer Jean-Noel Wetterwald, verlegt seinen Dienstsitz von Bonn nach Berlin in die Wallstraße (Mitte).
04. 11. Die neu gestaltete Uferpromenade am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal (Kieler Straße, Mitte) wird der Öffentlichkeit übergeben. An der rund 300 m langen Promenade wurden 84 Bäume gepflanzt sowie eine Fußgängerbrücke und eine Aussichtsplattform errichtet.
04. 11. Das Berliner Oberverwaltungsgericht billigt der Islamischen Föderation, der zwölf Moscheevereine angehören, den Status einer Religionsgemeinschaft zu. Damit war in Deutschland erstmals der Weg frei, die islamische Religion an Berliner Schulen zu lehren.
05. 11. Nach sechsmonatiger Restaurierung der Südfassade ist die Neue Wache Unter den Linden (Mitte) wieder zugänglich. Viele Spaziergänger unterbrachen ihren Linden-Bummel, um in der Halle mit der nachgebildeten Käthe-Kollwitz-Plastik Besinnung zu finden.
05. 11. Über 122 000 Berliner haben sich mit ihren Unterschriften gegen den Bau der Magnetschnellbahn Berlin - Hamburg ausgesprochen, teilen die Organisatoren in Berlin mit. Das Abgeordnetenhaus mußte sich nun erneut mit dem Bau des Transrapid beschäftigen.
05. 11. Das Einkaufs- und Dienstleistungscenter Forum Landsberger Allee an der Landsberger Allee/Ecke Storkower Straße, das aus drei miteinander verbundenen Gebäuden besteht, wird mit einem großen Fest eröffnet.
05. 11. Im »Separée« (Lichtenberg) gastieren die Pantomimen Wolfram von Bodecker und Alexander Neander bis zum 8. November mit dem Programm »Silence - Théātre Mimomigique«. Die Künstler wollten mit dem Stück die Zuschauer in eine »Welt des Märchenhaften« führen.
06. 11. Am Erweiterungsbau des zukünftigen Bundesaußenministeriums (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Außenminister Joseph Fischer mahnte, nie zu vergessen, daß sein künftiger Amtssitz einst »Hitlers Reichsbank und Honeckers Festung« war.
06. 11. Das neue Domizil der America-Academy Berlin am Wannsee wird eingeweiht. Der Kulturbeauftragte im Kanzleramt, Michael Naumann, registrierte einen »nicht politisch« sondern »kulturell« definierten Überdruß an amerikanischen Leitbildern in Deutschland.
06. 11. Der langjährige Intendant des Berliner Philharmonischen Orchesters, Dr. Wolfgang Stresemann, stirbt in Berlin.
06. 11. Der Berliner Rundfunksender Radio Paradiso, das erste private christliche Radio-Vollprogramm in Deutschland, meldet Konkurs an. Es wurde eine Auffanggesellschaft gebildet, um den Sender zu retten.
07. 11. Der RIAS-Kammerchor feiert mit einem Konzert im Kammermusiksaal der Philharmonie (Tiergarten) sein 50jähriges Bestehen. Das A-cappella- Konzert wurde von Marcus Creed geleitet.
07. 11. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) verzichtet auf dem Landesparteitag seiner Partei überraschend auf eine Bewerbung als SPD- Spitzenkandidat zur Abgeordnetenhauswahl im Herbst 1999. Damit waren nur noch Klaus Böger und Walter Momper im Rennen.
07. 11. Zum Marzahner »Kreativ-Workshop« werden am 7. und 8. November im Schülerfreizeitzentrum Marzahn die besten Ideen aus dem Wettbewerb »Marzahn 2000«, der seit September läuft, ausgestellt.
08. 11. Die Berliner Staatsanwaltschaft teilt mit, daß S. Serow und W. Orlow, die beiden geständigen Entführer des 20jährigen Matthias Hintze, nun auch wegen der Verschleppung und Tötung ihres russischen Landsmannes Alexander Galius angeklagt werden.
08. 11. Am Fernsehturm am Alexanderplatz (Mitte) geht nach gut einer Woche die Modellbahnausstellung des »Vereins für Berlin-Brandenburgische Stadtbahngeschichte Weinbergsweg« zu Ende. Die Exposition wurde von über 20 000 Eisenbahnfreunden besucht.
09. 11. In der Neuen Synagoge, Oranienburger Straße (Mitte), findet die zentrale Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 statt. Am Abend nahmen 3 000 Berliner an einem Schweigemarsch zum jüdischen Gemeindehaus teil.
09. 11. Der Berliner Schauspieler Harald Juhnke feiert im Maxim Gorki Theater (Mitte) sein 50. Bühnenjubiläum. Vor 50 Jahren hatte er in dem damaligen »Haus der Kultur der Sowjetunion« einen russischen Offizier in dem Stück »Ljubow Jarowaja« gespielt.
10. 11. Im Märkischen Museum (Mitte) wird der 20 000. Besucher in der Ausstellung »Fontane und sein Jahrhundert« begrüßt. Die Jubiläumsbesucherin war eine Germanistin aus Marburg.
10. 11. Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing teilt mit, daß die Teilprivatisierung der Wohnungsbaugesellschaft Gehag mit ihren 29 000 Berliner Wohnungen abgeschlossen ist. 75 % der Gehag-Anteile gingen für 950 Millionen Mark an eine Hamburger Gesellschaft.
11. 11. Das historische Weinhaus Huth, das letzte am »alten« Potsdamer Platz noch verbliebene Gebäude, wird nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnet. Im Gebäude sind u.a. das Restaurant »Diekmann«, ein Coffee-Shop und eine Weinhandlung untergebracht.
11. 11. Nach der Heimspielniederlage von Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen demolieren 14 Fans auf der Heimfahrt einen U-Bahn-Waggon und richten Sachschäden in Höhe von 20 000 Mark an. Ein 21jähriger Lichtenberger wurde lebensgefährlich verletzt.
11. 11. Der Lebensmittelmarkt Meyer & Beck betreut im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Post in der Hildburghauser Straße 3 a (Tempelhof) eine Poststelle in seiner Filiale im Shop-in-Shop-System.
11. 11. Das Berliner Projekt »Treffpunkt Hilfsbereitschaft« erhält den mit 75 000 Mark dotierten Karl-Kübel-Preis 1998. Die 400 ehrenamtlichen Helfer hatten sich u.a. in der Jugendarbeit engagiert und Alleinerziehende unterstützt.
11. 11. Der Regionalexpreß 3612 fährt am Morgen westlich vom S-Bahnhof Wuhlheide bei Tempo 60 einem Arbeitszug in die Seite. Keiner der 66 Reisenden wurde verletzt. Der gesamte Zugverkehr im Osten Berlins war gestört.
12. 11. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker spricht sich in Berlin dafür aus, die Aufarbeitung der DDR-Geschichte durch Einrichtungen wie die Gauck-Behörde langsam einzustellen. »Wir sollten dazu kommen, daß wir nicht mehr in Opfer und Täter einteilen.
12. 11. Das Berliner Abgeordnetenhaus wählt Anette Fugmann-Heesing (SPD) zur Bürgermeisterin, Gabriele Schöttler zur neuen Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen, Eckhart Werthebach zum Innensenator und Wolfgang Branoner zum Wirtschaftssenator.
12. 11. Jugendstaatssekretär Klaus Löhe teilt auf eine parlamentarische Anfrage mit, daß die Zahl der Wohnungslosen in Berlin seit 1995 rückläufig ist. Offiziell wurde die um mehr als 1 000 gesunkene Zahl der Obdachlosen mit 8 891 angegeben.
13. 11. Das Berliner Polizeiorchester begeht mit einem Galakonzert in der Berliner Philharmonie sein 50jähriges Bestehen.
13. 11. In Berlin tritt die neue Verordnung über das Halten von Hunden in Kraft. Nunmehr mußten Hunde in Treppenhäusern und auf allen Wegen sowie bei Veranstaltungen an die Leine genommen werden. Das Halsband mußte Namen und Anschrift des Besitzers tragen.
14. 11. Die Synode der Evangelischen Kirchen in Berlin-Brandenburg beschließt, den Haushalt für 1999 und 2000 drastisch zu schrumpfen. Parallel dazu wurde eine umfangreiche Stellenstreichung beschlossen.
14. 11. Mit einer Kranzniederlegung wird des 250jährigen Bestehens des Invalidenfriedhofs an der Scharnhorststraße (Mitte) gedacht. Die Ehrung mit militärischem Zeremoniell fand am Grab des preußischen Generals Gerhard von Scharnhorst statt.
14. 11. Bei stadtweiten nächtlichen Alkoholkontrollen erwischt die Polizei 834 Kraftfahrer, die unter Alkohol stehen. Davon waren 194 im Alter von 18 bis 25 Jahren. 43 Fahrer mußten an Ort und Stelle den Führerschein abgeben.
15. 11. Im Berliner Velodrom (Prenzlauer Berg) wird erstmals ein Amateur-Championat der Springreiter ausgetragen. Sieger war Lothar Makowei vom Reit- und Fahrverein Gadebusch auf seinem Pferd Rafos.
15. 11. Im Palast der Republik (Mitte) beginnen die Vorbereitungen zur Asbestsanierung. Die Kosten für die zweieinhalbjährigen Arbeiten waren mit 69 Millionen Mark beziffert worden. Während dieser Zeit sollte die Fassade des Hauses komplett erhalten bleiben.
15. 11. Bei der zentralen Kundgebung zum Volkstrauertag im Berliner Dom wirbt Bundespräsident Roman Herzog für Versöhnung und Verständigung. In der neugestalteten Neuen Wache (Mitte) und auf dem Jüdischen Friedhof (Weißensee) wurden Kränze niedergelegt.
16. 11. In der Berliner Akademie der Künste wird der Anna-Seghers-Preis 1998 an die sorbische Schriftstellerin Roza Domascyna (Jahrgang 1951) und an den kubanischen Autor David Mitrani (Jahrgang 1966) vergeben. Die Auszeichnung war mit je 15 000 Mark dotiert.
16. 11. Die Polizei durchsucht wegen des Verdachts umweltgefährdender Abfallbeseitigung 21 Gebäude in Berlin, darunter Diensträume des Bezirksamtes Weißensee. Im Sportstadion an der Rennbahnstraße waren 13 800 Kubikmeter kontaminierter Bauschutt aufgetaucht.
17. 11. Die Stiftung Stadtmuseum Berlin legt ihr zweites Jahrbuch vor. Es war der langjährigen Direktorin des Berlin-Museums, Irmgard Wirth, gewidmet. Mehrere Beiträge im Jahrbuch beschäftigten sich mit der Gründungsgeschichte des Märkischen Museums.
17. 11. Eine Jury aus Berliner Staatssekretären verständigt sich darauf, zwei von zehn Entwürfen für das Berliner Olympiastadion in die engere Wahl zu nehmen. Von einem Hamburger Architekturbüro waren Kosten von 537 Millionen Mark errechnet worden.
17. 11. Das Transrapid-Unternehmen teilt das Ergebnis einer Untersuchung des Bielefelder Emnid-Instituts zum Bau der Magnetschnellbahn zwischen Berlin und Hamburg mit. Danach wurde der Bau von 63 % der Bundesbürger befürwortet.
18. 11. Wissenschaftler der Technischen Universität bestätigen, daß im Berliner Grundwasser Rückstände von Schmerzmitteln u.a. Medikamenten enthalten sind. Derzeit sei noch nicht bekannt, wie diese nicht abbaufähigen Stoffe langfristig auf den Menschen wirken.
18. 11. Die Berliner Polizei nimmt den vor vier Tagen aus einem Potsdamer Gefängnis geflohenen Hintze-Entführer Sergej Serow in einer Wohnung in der Gaudystraße 4 (Prenzlauer Berg) fest. Ein Hausbewohner hatte ihm die leere Wohnung überlassen.
18. 11. Im Hotel Adlon (Mitte) findet eine Diamantengala statt, bei der der New Yorker Juwelier Henry Dunay seine insgesamt 20 Millionen Mark teure Kollektion vorstellt. Dunay versorgte die Reichen der Welt. Auf der Gästeliste stand auch Eis-Star Katharina Witt.
19. 11. Die »Berliner Zeitung« berichtet über ein Gespräch mit der neuen Arbeitssenatorin Gabriele Schöttler, in dem sich diese für die Beibehaltung der derzeitigen Zahl von 20 000 Berliner ABM-Stellen einsetzt. Die ABM-Zeit für Ältere sollte verlängert werden.
19. 11. Unter dem Motto »Schüler machen Geschichte« wird in der Katholischen Liebfrauenschule in der Ahornallee (Charlottenburg) eine Ausstellung zu »25 Jahre Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte« eröffnet.
19. 11. Die im Rat der Bürgermeister vereinten Bezirksbürgermeister Berlins lehnen mit großer Mehrheit die von Umweltsenator Peter Strieder vorgeschlagene Einrichtung eines »Umweltstreifendienstes« aus dem Senats-Personalüberhang als »fern jeder Realität« ab.
20. 11. Der Sarkophag Karls des Großen trifft im Berliner Museum für Spätantike ein, wo er in den nächsten vier Monaten restauriert werden soll. Das zwölf Zentner schwere Kunstwerk war zuvor in der Aachener Domschatzkammer in seine Einzelteile zerlegt worden.
20. 11. Das neugestaltete Zehlendorfer Behring-Krankenhaus wird feierlich übergeben. Innerhalb von sechs Jahren war die Heilstätte bei laufendem Betrieb für rund 117 Millionen Mark komplett umgebaut und so zu einer der modernsten Kliniken der Stadt geworden.
21. 11. Der Mete-Eksi-Preis der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Türkischen Elternvereinigung Berlin wird zum 7. Mal verliehen. Ausgezeichnet wurden die Kreuzberger Musikalische Aktion und das multikulturelle Jugend- und Integrationsprojekt YAAM.
21. 11. Mit einem Tag der offenen Tür im Jugendzentrum Johannisthal (Treptow) wird die neue Kinder- und Jugendbibliothek eröffnet. Sie verfügte über einen Leseraum mit Musikanlage und thematisch geordneter Belletristik.
21. 11. Der Berliner Fußballklub Hertha BSC bringt dem Tabellenführer FC Bayern München vor 75 000 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) durch einen 1:0-Sieg die zweite Saisonniederlage bei.
22. 11. Bertolt Brechts Schauspiel »Der gute Mensch von Sezuan« hat am Berliner Maxim Gorki Theater (Mitte) gefeierte Premiere. In der Doppelrolle war die zierliche Katharina Thalbach zu sehen. Die Handlung war nicht in China, sondern in Berlin angesiedelt.
23. 11. Am Landwehrkanal zwischen Dovestraße und der Schleuse an der Müller-Breslau-Straße (Charlottenburg) beginnen Fällungen von zunächst 110 Bäumen. Sie waren, besonders die Pappeln, überaltert und gefährdeten die Uferbefestigung.
23. 11. Der Rat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wählt den Generaldirektor der Deutschen Bibliothek, Klaus-Dieter Lehmann, zum Präsidenten der Stiftung. Lehmann wurde sowohl von den Bundesländern als auch von der neuen Bundesregierung unterstützt.
23. 11. Die ehemalige Eiskunstlauf-Weltmeisterin Gaby Seyfert feiert in Berlin ihren 50. Geburtstag. Aus diesem Anlaß erschien ihre Autobiographie »Da muß noch was sein - Mein Leben - zwischen Pflicht und Kür«.
23. 11. Als erste oberste Bundesbehörde nimmt das Bundespräsidialamt am Spreeweg 1 (Tiergarten) dicht am Schloß Bellevue den Dienst auf. Das ellipsenförmige Verwaltungsgebäude wurde nach Plänen der Architekten Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg errichtet.
23. 11. Die beiden großen Weihnachtsmärkte an der Alexanderstraße (Mitte) und an der Gedächtniskirche (Charlottenburg) werden eröffnet. Der Markt an der Alexanderstraße war mit 26 000 m² Fläche wesentlich größer als bisher.
24. 11. Der Bundesrechnungshof kritisiert Verschwendung von Steuergeldern beim Bau des S-Bahn-Ringes in Berlin. Bei bedarfsgerechter Ausführung der geplanten Stellwerke und Gleisanlagen hätten sich die Kosten um mindestens 55 Mill. Mark reduzieren lassen.
24. 11. Der Senat entscheidet nach jahrelanger Hängepartie, das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) in Friedrichshain unter der Regie der Berliner Bäder-Betriebe fortzuführen. Die Bäder-Betriebe wollten das SEZ für 35 Millionen Mark um- und ausbauen.
24. 11. Im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht (Lichtenberg) wird die 500. Wohnung an die neuen Mieter übergeben. Seit 1997 wurden am Ostufer der Rummelburger Bucht 544 Wohnungen errichtet. Der letzte Bauabschnitt umfaßte nochmals 106 Wohnungen.
25. 11. Die Randstad Organisation für Zeit-Arbeit GmbH eröffnet in Hohenschönhausen ihre erste Niederlassung im Berliner Osten. Damit war das Unternehmen mit fünf Büros in der Hauptstadt vertreten.
25. 11. Die Bundesregierung tritt erstmals zu einer Kabinettssitzung in Berlin zusammen. Im ehemaligen Staatsratsgebäude am Schloßplatz (Mitte) wurde unter Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Programm für arbeitslose Jugendliche beschlossen.
26. 11. Ein dreijähriger Nilpferdbulle, der im Nilpferdhaus des Berliner Zoos für Nachwuchs sorgen soll, wird auf den Namen »Ede« getauft. An einem Namenswettbewerb hatten sich 1 420 Zoobesucher beteiligt und Namen wie Bommel, Backe und Knops vorgeschlagen.
26. 11. Am Flughafen Tegel ist Richtfest für ein neues acht Mill. Mark teures Empfangsgebäude. Nahezu unbemerkt hatte die Bundesregierung vor rund sechs Monaten begonnen, Tegel zum Regierungsflughafen auszubauen. Nach dem Konzept sollte Tegel geschlossen werden.
26. 11. Die Zahl der in Berlin Studierenden wird bekanntgegeben. An der Freien Universität Berlin waren 43 113, an der Humboldt- Universität zu Berlin 31 507 und an der Technischen Universität Berlin 30 112 Studenten eingetragen.
26. 11. Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts votiert gegen den Umzug der Zentrale von München nach Berlin. Als Repräsentanz in Berlin sollte ein »Kopfbüro« dieser größten Mittlerorganisation deutscher Kultur und Sprache im Ausland eingerichtet werden.
26. 11. Das Abgeordnetenhaus beschließt, die Diäten ab Dezember 1998 um 62 DM auf monatlich 5 162 DM zu erhöhen. Die Kostenpauschale wurde von 1 460 DM auf 1 530 DM angehoben. Den Beschluß trafen alle vier Fraktionen: CDU, SPD, PDS und Bündnis 90/Die Grünen.
27. 11. Das Dahlemer Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland erhält einen verschollen geglaubten Schutzbrief des preußischen Königs Friedrich II. zurück. Der König hatte den Schutzbrief 1774 ausgestellt, um die Freimaurer zu schützen.
27. 11. Die Grünfläche an der Spanischen Allee/Ecke Breisgauer Straße (Zehlendorf) erhält den Namen Guernicaplatz. Im Juni 1939 war die Wannseeallee anläßlich der Rückkehr der Legion Condor von der Zerstörung Guernicas in Spanische Allee umbenannt worden.
27. 11. Die Paul-Gauguin-Schau in der Neuen Nationalgalerie (Tiergarten) wird um zwei Gemälde aus der Sammlung des New Yorker Guggenheim-Museums bereichert. Die beiden 1891 auf Tahiti gemalten Bilder blieben jedoch nur für einige Wochen in Berlin.
27. 11. Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG verlegt ihren Firmensitz von Hohenschönhausen in das Quartier 205 in der Friedrichstraße (Mitte).
28. 11. Der 21jährige Untersuchungshäftling Essam Sch. flieht bei einem Hofgang aus der Justizvollzugsanstalt Moabit. Er hatte sich auf einem der Höfe versteckt und kletterte anschließend über die Mauer an einer Pforte.
28. 11. In Berlin findet der Landesparteitag der PDS statt. Laut Landesvorsitzender Petra Pau sei die Partei bereit, nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Oktober 1999 einen rot-grünen Senat zu tolerieren. Eine PDS-Koalition hielt sie für »eher unrealistisch«.
28. 11. Zum Auftakt der diesjährigen Spenden-Aktion »Rote Schleifen für Berlin« der Berliner Aids-Hilfe kommen 55 000 Mark zusammen. Das waren 10 000 Mark mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. 500 Helfer, darunter viele Prominente, hatten Geld gesammelt.
29. 11. Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (Potsdamer Straße, Tiergarten) begeht mit einem Tag der offenen Tür ihr 20jähriges Bestehen. Besucher hatten Gelegenheit, die öffentlichen und vor allem die internen Bereiche des Gebäudes kennenzulernen.
29. 11. Der 64jährige Berliner Manfred Freiherr von Richthofen wird auf dem 25. Bundestag des Deutschen Sportbundes (DSB) erneut zum Präsidenten gewählt. Richthofen war seit 1985 Landessportbund-Präsident in Berlin und seit 1994 DSB-Präsident.
29. 11. Nach dreitägiger Dauer wird im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) die diesjährige »Weihnachts-Ostpro« geschlossen. Mehr als 80 000 Menschen waren gekommen, um die Produkte von rund 100 Firmen aus den neuen Bundesländern kennenzulernen.
30. 11. Auf einer Tourismus-Fachveranstaltung in Berlin gibt Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner bekannt, daß der Tourismus in Berlin mit einem Bruttoumsatz von fünf Mrd. Mark an fünfter Stelle der Branchen liegt. 50 000 Menschen waren im Tourismus beschäftigt.
30. 11. Der Wetterdienst MC-Wetter teilt mit, daß der November 1998 in Berlin nach 1993 als zweitkältester November der vergangenen zehn Jahre in die Statistik eingeht. An elf Tagen wurden eine dünne Schneedecke oder Schneereste gemeldet.
30. 11. Senatskanzleichef Volker Kähne teilt mit, daß jeder zehnte der offiziell angemeldeten Rundfunknutzer in Berlin wegen geringer Einkommen keine Gebühren bezahlen muß. Insgesamt waren Ende Oktober in Berlin 1,55 Millionen Rundfunkgeräte angemeldet.
30. 11. In der Bockwindmühle in Marzahn wird der 100 000. Besucher begrüßt. In den viereinhalb Jahren nach Eröffnung des Denkmals hatte sich die Bockwindmühle zu einem Publikumsmagneten entwickelt.
30. 11. Die »Berliner Zeitung« veröffentlicht eine Meldung, wonach ein Berliner Wissenschaftler einen Aids-Test entwickelt hat, mit dessen Hilfe bereits nach einer halben Minute das HI-Virus nachzuweisen ist. Die Zulassung sollte Anfang 1999 beantragt werden.
30. 11. Mit einem »Abschlußfest« enden die Aktivitäten des Neonazi-Lokals »Café Germania« in der Normannenstraße (Lichtenberg). Grund für die Schließung waren Mietschulden. Die Betreiber kündigten an, den Treffpunkt 1999 im Berliner Umland wiederzueröffnen.
01. 12. Der Senat beschließt, daß die Berliner Kabarettanstalt (BKA) die geforderten 300 000 Mark als Zuschuß für den Umzug auf den Schloßplatz (Mitte) und als Anschubfinanzierung erhält.
01. 12. Der Senat entscheidet sich bei der Sanierung des Olympiastadions für einen Entwurf der Architekten Gerkan, Marg und Partner. Danach sollte die Mehrzweck-Arena 77 000 Sitzplätze und ein neues Dach erhalten. Die Kosten wurden mit 537 Mill. Mark beziffert.
01. 12. Im Tierpark Friedrichsfelde wird die einmillionste Besucherin, die 69jährige Gisela Kasten aus Heiligenstadt (Thüringen), begrüßt. Sie erhielt vom Verwaltungschef Manfred Bienge, der den Rückgang der Besucherzahlen feststellte, eine Jahreskarte für 1999.
01. 12. Der Senat stimmt der Bebauungsplanänderung für den Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz (Mitte) zu. Abweichend von den Gestaltungsvorgaben für den Platz wurde damit die Errichtung des Gebäudes mit gläserner Fassade und Gitterstruktur erlaubt.
02. 12. Ein vietnamesischer Zigarettenhändler wird am Mittag an der Lichtenberger Brücke auf offener Straße erschossen. Die Täter hatten auf den Flüchtenden geschossen, obwohl dieser sich zwischen Passanten befand. Die Polizei verhörte sechs Vietnamesen.
02. 12. Die Düsseldorfer Kamps AG gibt die Übernahme der Berliner Bäckerei Thoben Kuchen GmbH & Co zum 1. Januar 1999 bekannt. Thoben hatte 1997 mit 590 Mitarbeitern in 50 Filialen 50 Mill. Mark umgesetzt. Die Kamps AG wollte in Berlin in 135 Filialen verkaufen.
02. 12. Der Senat startet mit Unterstützung von Sponsoren eine siebenwöchige Werbekampagne für mehr Sauberkeit in der Stadt. Unter dem Motto »Berlin. Es ist Eure Stadt« wurde mit Plakaten, Faltblättern und Postkarten u.a. gegen Hundekot, Graffiti vorgegangen.
02. 12. Der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Regierende Bürgermeister Hans-Jochen Vogel wird in Berlin mit dem Preis der Heinz-Galinski- Stiftung ausgezeichnet. Vogel hat Zeichen gegen das Vergessen und für Demokratie gesetzt, hieß es in der Laudatio.
02. 12. Im Prozeß um einen brutalen Überfall auf eine Kneipe in Prenzlauer Berg am 9. Juni 1998 werden die beiden Räuber zu jeweils 13 Jahren Haft verurteilt. Ein Richter des Berliner Landgerichts gab mehreren Polizisten Mitschuld an der Mißhandlung der Wirtin.
03. 12. In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die 7. Hippologica eröffnet. Rund 400 Aussteller aus zwölf Ländern zeigten Neuigkeiten rund um Pferde und Reitsport.
03. 12. Im Haus der Kulturen der Welt beginnt ein internationales Schriftstellertreffen zum Thema »Europa - Wunschtraum oder Alptraum?«. Zur Eröffnung sprachen die Autoren György Konrád, Claudio Magris und Peter Schneider.
03. 12. In der Universitätsklinik Charité wird der mit Hilfe von Spendengeldern renovierte Oskar-Hertwig-Hörsaal am Institut für Anatomie in der Philippstraße (Mitte) offiziell übergeben. Ein Verein hatte bei Berliner Ärzten und Zahnärzten gesammelt.
03. 12. Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin (FU) beschließt, einen Privatweg auf dem FU-Gelände nach dem früheren Studentenführer Rudi Dutschke zu benennen. Der Bezirk Zehlendorf hatte es zuvor abgelehnt, eine Straße nach Dutschke zu benennen.
04. 12. In der Neuköllner Oper hat die Oper »Das Wunder von Neukölln« Uraufführung. Das Stück »aus Neukölln für Neukölln« von Peter Lund (Text) und Wolfgang Böhmer (Musik) beschrieb die Liaison zwischen arbeitsloser Kassiererin und einem Karrierejournalisten.
04. 12. Nächtlicher Sprühregen verwandelt Straßen und Gehwege in tückische Schlitterbahnen. Am Vormittag wurden 430 Autounfälle registriert, obwohl seit 3.00 Uhr mit Salz gestreut worden war. 400 Fußgänger wurden mit Brüchen in Krankenhäuser eingeliefert.
04. 12. Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird eine Karikaturenausstellung der Cartoonfabrik Köpenick eröffnet. Die Exposition hatte den Titel »Schreckliche Bilder - Meisterwerke des schwarzen Humors«.
05. 12. Rund 350 Rechtsextremisten fordern vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel die Freilassung des NPD-Vorstandsmitglieds Frank Schwerdt. Sie waren unter Polizeischutz zur JVA geleitet worden. 1 000 Polizisten schützten sie dort vor Gegendemonstranten.
05. 12. Der zweite Adventssonnabend bringt den Berliner Einzelhändlern gute bis hervorragende Verkaufsergebnisse. Die bevorstehende Nikolaus- Bescherung sowie der starke Schneefall sorgten für einen Ansturm auf typische Geschenke sowie Winterkleidung und Schuhe.
05. 12. Der Bahnhof Zoologischer Garten, Berlins wichtigster Fernbahnhof, wird für einen Tag geschlossen, weil Signaltechnik und Weichen westlich vom Bahnhof den neuen Belastungen angepaßt werden müssen. Der Ersatzbetrieb funktionierte ohne Störungen.
06. 12. Der Kulturbeauftragte der Bundesregierung Michael Naumann kündigt in »radio kultur« eine Kulturstiftung für Berlin an, die eigenständig über die Bundeszuschüsse für Kultur entscheiden soll, damit die Zuschüsse nicht »im Straßenbau versickern«.
06. 12. Im Tierheim Lankwitz endet am Nikolaustag eine Aktion, bei der Hunde, die länger als sechs Monate dort waren, für 100 Mark abgegeben werden. Seit Juli 1998 konnten in dem Heim wegen Überfüllung kaum noch Hunde aufgenommen werden.
06. 12. Der Berliner Landesverband des Vereins »Mehr Demokratie« teilt mit, daß bereits 15 000 Berliner den Antrag für ein Volksbegehren »Mehr Demokratie in Berlin« unterschrieben haben. Bis zum 31. Januar 1999 waren mindestens 25 000 Unterschriften nötig.
07. 12. Die Industrie- und Handelskammer zu Berlin stellt ihren »Vierten Büroflächenbericht« vor. Danach standen etwa 1,5 Mill. Quadratmeter oder zehn Prozent der Bürofläche in Berlin leer. Für die Zeit ab 2002 wurde ein Sinken des Leerstands prognostiziert.
07. 12. Der Tagesspiegel veröffentlicht ein Interview mit Polens Präsidenten Aleksander Kwasniewski, in dem sich dieser für eine Rückgabe der in Krakau liegenden Bestände der Berliner Staatsbibliothek einsetzt. Kulturgüter sollten allgemein zugänglich bleiben.
07. 12. Am Morgen beträgt die Schneeschicht in Berlin zehn bis 15 Zentimeter. Nach Angaben von Meteorologen war in der Stadt seit sieben Jahren nicht mehr so viel Schnee auf einmal gefallen.
07. 12. Im Innenausschuß des Abgeordnetenhauses bemängeln Vertreter aller Parteien, daß es noch kein Personalkonzept für die Sicherung des Regierungsviertels gibt. Für den neuen Polizeiabschnitt Regierungsviertel hatten die Bauarbeiten noch nicht begonnen.
07. 12. Die »Berliner Zeitung« veröffentlicht Ergebnisse einer Umfrage der Berliner »Info GmbH«, wonach sich jeder dritte Berliner nach der Wahl von 1999 in Berlin eine rot-grüne Koalition wünscht. Nur 17 % wünschten sich eine Fortsetzung der Großen Koalition.
07. 12. Im Doping-Prozeß verhängt das Berliner Landgericht gegen den letzten Angeklagten eine hohe Geldstrafe. Der ehemalige Leiter der Sportmedizin beim SC Dynamo Berlin, Bernd Pansold, wirkte bei der Vergabe anaboler Steroide an neun jungen Schwimmerinnen mit.
07. 12. Die Bewag nimmt eine 380-Kilovolt-Leitung zwischen der Lützowstraße (Tiergarten) und dem neuen Umspannwerk Friedrichshain in der Eldenaer Straße in Betrieb. Damit ist die Stadt erstmals seit 1952 nicht mehr in zwei »Stromhälften« geteilt.
08. 12. Das neue Stadtinformationssystem »www.berlin.de« wird nach kurzzeitigen Störungen im Roten Rathaus (Mitte) gestartet. Als erste Stadt Deutschlands unternahm Berlin seinen Internet-Auftritt mit privaten Partnern: debis, Metro-Konzern und Volksbank.
08. 12. Im Deutschen Theater (Mitte) vergibt Bundespräsident Roman Herzog den von ihm gestifteten »Zukunftspreis« an Prof. Peter Grünberg. Der Physiker hatte auf der Basis des MR-Effekts (MR=Magnetoresistenz) hochempfindliche Magnetfeldsensoren entwickelt.
08. 12. Die Innung der Berliner Bäckereien verleiht an 65 Backstuben das Gütesiegel »Goldene Brezel«. Von den 228 Bäckereien, die Mitglied der Innung waren, hatten sich 80 um das Gütesiegel beworben.
09. 12. In der Staatsbibliothek Berlin (Mitte) wird eine Ausstellung mit Reiseerlebnissen und Forschungen des vor 200 Jahren verstorbenen Universalgelehrten Johann Reinhold Forster eröffnet. Forster hatte in Berlin die Schule besucht.
09. 12. Das Landesschulamt teilt mit, daß umfassende Sprachtests unter Weddings Erstkläßlern alarmierende Ergebnisse gebracht haben. Danach wurde bei 46 % der Kinder darunter vielen deutschen ein erheblicher Förderbedarf in der deutschen Sprache festgestellt.
10. 12. Das Berliner Reichstagsgebäude zeigt sich erstmals ohne Baugerüst. Die Einweihung des Reichstagsgebäudes erfolgte in der Sitzungswoche vom 19. bis zum 23. April 1999. Am 23. Mai 1999 wurde in dem Gebäude der Bundespräsident gewählt.
10. 12. Im Deutschen Technikmuseum (Trebbiner Straße, Kreuzberg) wird eine Sonderausstellung über die deutsche Luftfahrt bis 1945 eröffnet. Die Exposition war eine »Vorschau« auf die im Sommer 2000 zu eröffnende neue Wasser- und Luftfahrtabteilung des Museums.
10. 12. Mit einem Festakt eröffnet Bayern in der Behrenstraße 21-22 (Mitte) als erstes Bundesland seine Berliner Vertretung. Das Gebäude war 1992 von der Treuhand erworben und für 41 Millionen Mark als Landesvertretung ausgebaut worden.
10. 12. Mit Mahnwachen, Konzerten und Lesungen begehen Menschenrechtsgruppen und Wohlfahrtsverbände in Berlin den 50. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte. Im Haus der Kulturen der Welt (Tiergarten) feierten Schüler von Unesco-Projektschulen.
11. 12. Nach längeren Anlaufschwierigkeiten geht die »Weltpremiere« des Musicals »Der Herr der Ringe« über die Bühne des eigens dafür errichteten Fantasy-Zelts an der Oranienburger Straße (Mitte). Es gab nur mäßigen Applaus.
11. 12. Das Berliner Abgeordnetenhaus beschließt den Landeshaushalt 1999. Der Etat hatte ein Volumen von 42,2 Milliarden Mark und lag damit um 5,8 % unter dem des laufenden Jahres. Das Ruhegehalt für Senatoren wurde von bisher 50 % auf 31,5 % gesenkt.
12. 12. In der Charlottenburger Trinitatis-Kirche am Karl-August-Platz beginnt eine Festwoche zum 100. Jubiläum des Denkmals märkischer Backsteingotik. Seit März des Jahres war das Innere der Kirche erneuert worden.
12. 12. Auf dem Gelände des ehemaligen Transformatorenwerkes Oberschöneweide werden mit Konzerten und einer Filmvorführung die Reinbeckhallen eröffnet. Sie waren erster Teil des neu entstehenden Kulturstandortes in der Industriebrache.
12. 12. Der italienische Modekonzernchef Luciano Benetton eröffnet am Kurfürstendamm (Charlottenburg) eine neue Filiale. Das neue Geschäft mit 1 800 Quadratmetern Verkaufsfläche war im Gebäude des ehemaligen Kinos Gloria Palast eingerichtet worden.
12. 12. In der Galerie »Mitte« in der Singerstraße wird die Ausstellung »100 Jahre Druckerei Graetz« eröffnet. Gezeigt wurden historische Druckbeispiele und Plakate von Künstlern wie Käthe Kollwitz sowie Originaldrucke aus den 70er und 80er Jahren.
13. 12. Kräftige Sturmböen statt des von den Meteorologen prophezeiten Blitzeises bringt das Tief »Luzie« nach Berlin. Die Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus und mußte bei 148 Einsätzen Sturmschäden beseitigen. 90 Einsätze galten Wasserschäden.
13. 12. In der Akademie der Künste zu Berlin wird eine Ausstellung eröffnet, die dem Dramatiker und Regisseur Heiner Müller (1929-1995) gewidmet ist. Akademiepräsident György Konrád würdigte Müller als Nationaldichter und Brecht-Nachfolger.
13. 12. Nach dreijähriger Bauzeit nimmt die Deutsche Bahn den Regionalverkehr am Bahnhof Friedrichstraße wieder auf. Reisende konnten nun von den Bahnsteigen A und B mit fünf Regional-Expreß-Linien in das Brandenburger Umland fahren.
13. 12. Anläßlich des 75. Geburtstages der Schauspielerin Inge Keller am 15. Dezember findet im Deutschen Theater eine Matinee statt. Die Künstlerin signierte das von Hans-Dieter Schütt herausgegebene Foto-Text-Buch »Inge Keller - Alles aufs Spiel gesetzt«.
14. 12. Berlins Energieversorger Bewag präsentiert seinen Aktionären im Internationalen Congress Centrum (Charlottenburg) das beste Ergebnis der gesamten Firmengeschichte. Der Bilanzgewinn hatte sich auf 224 Millionen Mark verdoppelt.
14. 12. Bei einer Gala in Berlin werden u.a. der Fußballer Michael Preetz und die Eisschnelläuferin Claudia Pechstein zu »Berliner Sportlern des Jahres 1998« gekürt. Mannschaft des Jahres wurde Hertha BSC und Trainer des Jahres Jürgen Röber (Hertha BSC).
14. 12. Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen den 67jährigen Rudolf M. wegen Mordes an dem 20jährigen DDR-Gefreiten Reinhold Huhn. M. wurde vorgeworfen, vor einer Tunnel-Schleusung von Ost- nach West-Berlin den Grenzsoldaten erschossen zu haben.
14. 12. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder teilt mit, daß die Suche nach einem privaten Investor für einen Neubau auf dem Schloßplatz (Mitte) gestoppt wurde. Anstelle des Palastes der Republik schlug er ein »Haus unserer Demokratie« vor.
15. 12. Die Berliner Wasserbetriebe kündigen eine Werbekampagne zu höherem Wasserverbrauch an. Besonders im Ost-Teil der Stadt war der Wasserverbrauch drastisch gesunken, so daß die Kanalisation streckenweise austrocknete und es zu Geruchsbelästigungen kam.
15. 12. Nach 37 Jahren Unterbrechung nimmt die S-Bahn den Verkehr zwischen Tegel und Hennigsdorf, Streckenlänge zehn Kilometer, wieder auf. Damit wurde neun Jahre nach der Maueröffnung eine weitere Lücke im S-Bahn-Netz zwischen Berlin und dem Umland geschlossen.
16. 12. Das Büro des früheren Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher teilt mit, daß dieser wieder als Anwalt in Berlin tätig sein wird. Der 71jährige wollte wieder in dem Berliner Büro einer Bremer Kanzlei arbeiten, in das er 1966 eingetreten war.
16. 12. Das Statistische Jahrbuch Berlin 1998 wird veröffentlicht. Danach erhöhte sich die Zahl der (angemeldeten) Stadthunde um 1 200 auf 98 793. Die Zahl der Stadtmenschen nahm dagegen um 33 004 auf 3 425 759 ab. Die meisten Vierbeiner gab es in Reinickendorf.
17. 12. Der Rat der Bürgermeister einigt sich über die Maßnahmen zur Einrichtung eines Umweltstreifendienstes. Danach sollten 100 Mitarbeiter (50 Beamte wollte der Senat bereitstellen) für den Dienst gegen Hundekot, Müll und Farbschmiererei tätig werden.
17. 12. Ein neunjähriger Junge wird auf dem Weg in die Schule in der Kinzigstraße (Friedrichshain) von einem Dobermann angefallen und schwer verletzt. Der angetrunkene 54jährige Hundehalter stand tatenlos daneben, während Passanten den Hund zurückrissen.
17. 12. Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befürwortet, in Berlin ein »Zentrum für Fotografie« einzurichten. Die Standorte Potsdamer Straße und Unter den Linden sollten für die »einheitlich geführte« Staatsbibliothek erhalten bleiben.
17. 12. Im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes (Tiergarten) wird der Bundesadler feierlich enthüllt. Das 2,5 Tonnen schwere Wappentier aus Aluminium wurde vor einer Glasfassade aufgehängt und war deshalb auch an seiner Rückseite gestaltet worden.
18. 12. Rund 1 000 Berliner Ärzte schließen ihre Praxen und beteiligen sich an einer Protestaktion der Kassenärztlichen Vereinigung von Berlin im Audimax der Technischen Universität Berlin. Sie protestierten gegen Honorar- und Medikamentenbudgetierungen.
18. 12. Der Stadtbezirk Mitte veröffentlicht eine eigene Prognose über die Bevölkerungsentwicklung im Bezirk bis ins Jahr 2010. Danach hielt der Trend an, daß Familien mit Kindern die City verlassen und Singlehaushalte nachziehen.
18. 12. Die 2,9 km lange Straßenbahnstrecke zwischen Mollstraße/Ecke Otto-Braun-Straße und dem Hackeschen Markt, die nach fast 32 Jahren wieder über den Alexanderplatz führt, wird eingeweiht. Zunächst fuhren dort die Linien 5, 6, 15 und N 92.
19. 12. Eine Serie von Anschlägen auf Bahnanlagen erreicht Berlin; am Abend fährt ein Containerzug südlich des Karower Kreuzes (Weißensee) auf zehn Beton-Platten. Die Bahn AG beschloß umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen mit Hubschraubern und Kameras.
19. 12. Bereits zum zweitenmal in diesem Jahr wird auf das Grab des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski, auf dem Jüdischen Friedhof in Charlottenburg ein Sprengstoffanschlag verübt. Die Grabplatte wurde völlig zerstört.
20. 12. In der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) hat das Ballett »Der Dämon« nach der Musik von Paul Hindemith gefeierte Premiere. Der zweite Teil des Abends galt »Josephs Legende«, nach der Musik von Richard Strauss und der Choreographie von Mark Baldwin.
20. 12. Eine Parade von zwölf »Coca-Cola-Weihnachtstrucks« als Abschluß einer bundesweiten Werbetour lockt am Nachmittag Tausende Berliner auf die Straße des 17. Juni (Tiergarten). Die umliegenden Straßen mußten für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden.
20. 12. Das Deutsche Rote Kreuz in Berlin schaltet eine weihnachtliche »Kummernummer« für Kinder und Familien in Not. Um in Krisensituationen Beistand leisten oder Hilfsangebote empfehlen zu können, standen zwölf erfahrene Mitarbeiter bereit.
20. 12. Frank Lehmann, Berlins »König der Currywürste«, stirbt in seiner Wohnung am Kurfürstendamm (Charlottenburg). Der 58jährige Millionär, Begründer der Berliner Imbißkette »Franky's Curry-Station«, hatte im Bett geraucht und war eingeschlafen.
21. 12. Der Vorsitzende der PDS-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Weißensee, Martin Dressel, tritt aus der Fraktion aus. Dressel, der den Bau der Mauer verteidigt hatte, war in seiner eigenen Partei in die Kritik geraten.
21. 12. Bundesbauminister Franz Müntefering kündigt in Berlin an, daß der Bundeskanzler nicht mit 70, sondern mit 200 Beamten in das provisorische Kanzleramt am Schloßplatz (Mitte) einziehen wird. Das neue Kanzleramt sollte im Oktober 2000 bezugsfertig sein.
21. 12. Eine anonyme Bombendrohung legt für 30 Minuten den Bahnhof Lichtenberg lahm. Nach der Evakuierung wurde auf dem gesamten Bahnhofsgelände vergeblich nach den angekündigten Sprengsätzen gesucht. Die Polizei sah keinen Zusammenhang mit den Bahnerpressungen.
22. 12. Der Berliner Senat beschließt höhere Abschleppgebühren für die Hauptstadt. Danach wurde die Gebühr wochentags von 234 Mark auf 255 Mark erhöht. Abends und nachts sowie am Wochenende mußten Falschparker statt 274 Mark nun 298 Mark bezahlen.
22. 12. Der Berliner Senat schreibt die Richtlinien für die Verleihung des Peter-Joseph-Lenné-Preises für weitere zehn Jahre fort. Der Landschafts-, Stadtplanungs- und Architekturpreis war mit 7 500 Mark dotiert worden.
23. 12. Der Berliner Reiseveranstalter Fax & Fly gibt bekannt, daß 850 Berliner vom Konkurs der spanischen Fluggesellschaft »Canarias Regional Airlines« betroffen sind. Statt Teneriffa wurde den Urlaubern ein Weihnachtsurlaub in der Türkei angeboten.
23. 12. Der Berliner Einzelhandelsverband äußert sich zufrieden über das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Verkaufsschlager waren Mobiltelefon-Handys. Auch Familien, bei denen ein Partner zu Hause war, wünschten das zweite Handy.
24. 12. Die Sängerin und Schauspielerin Margot Friedlaender erliegt in Berlin 81jährig einem Krebsleiden. Die gebürtige Berlinerin war von den NS-Machthabern zur »Halbjüdin« erklärt worden und konnte ihr Talent erst nach dem Zweiten Weltkrieg entfalten.
24. 12. Rund 1 600 Berliner Waisenkinder nehmen kostenlos an der Generalprobe der Zirkusgala »Menschen-Tiere-Sensationen« teil. Die Benefizaktion »Ein Berliner Herz für Waisenkinder« war vom Deutschen Kinderhilfswerk und anderen Trägern organisiert worden.
24. 12. Unbeeindruckt vom Heiligen Abend beginnt im »Tresor« in der Leipziger Straße (Mitte) um 23.00 Uhr die Technoparty »White Gloger«. Auch andere Einrichtungen in Berlin hatten mit Veranstaltungen »ohne Festcharakter« geöffnet.
25. 12. Am 1. Weihnachtstag muß das überfüllte Tierheim in Lankwitz zahlreiche Tiere aufnehmen, die als Weihnachtsgeschenk nicht willkommen waren. Dazu gehörten elf Hunde, vier Katzen und zwei Kleintiere.
25. 12. Durch einen Adventskranz wird um Mitternacht ein Brand am Buschrosenplatz in Britz (Neukölln) ausgelöst. Nach einem weiteren Brand in einem Kreuzberger Seniorenheim mußte ein Bewohner mit einer Rauchvergiftung in ärztliche Behandlung gebracht werden.
26. 12. Der Förderverein Stralauer Dorfkirche e.V. (Friedrichshain) überreicht der Evangelischen Kirchengemeinde einen Scheck in Höhe von 14 000 Mark für die Restaurierung der Orgel. Der Verein hatte in den sechs Jahren seines Bestehens 65 000 Mark gesammelt.
27. 12. Der langjährige Präsident der Berliner Ärztekammer, Ellis Huber, verliert sein Amt an den bisherigen Stellvertreter Günther Jonitz, Chirurg im Krankenhaus Moabit. Huber war bisher der einzige links-alternative Ärztekammerpräsident in Deutschland.
27. 12. Die gotische Meierei auf der Pfaueninsel wird erstmals nach längerer Zeit wieder zur Besichtigung freigegeben. Das Gebäude mit der einer alten Klosterruine ähnelden Fassade, war 1794/95 von Johann Gottlieb Brendel erbaut worden.
28. 12. Der langjährige Oberbürgermeister von Ost-Berlin Herbert Fechner stirbt im Alter von 86 Jahren in Berlin. Der am 27. August 1913 in Berlin geborene Fechner war ab 1953 Stellvertreter des Oberbürgermeisters und von 1967 bis 1974 Oberbürgermeister.
28. 12. Der Jahresbericht der Wirtschaftsverwaltung weist aus, daß Berlin wieder Schlußlicht beim Wirtschaftswachstum in Deutschland ist. Für 1999 erwartete man, daß Berlin in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt vom Regierungsumzug profitieren wird.
28. 12. Die Barmer Ersatzkasse Berlin teilt mit, daß den Medizinern in diesem Jahr in Berlin bis zu 1 500 Behandlungsfehler unterlaufen sind. Beschwerden betrafen vor allem die Arbeit von Chirurgen, gefolgt von Internisten und anderen Fachbereichen.
29. 12. Die Berliner Feuersozietät Öffentliche Leben begeht ihr 280jähriges Jubiläum. Sie war am 29. Dezember 1718 vom sogenannten Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. gegründet worden.
29. 12. Das erstmalige Treffen des »Chaos Computer Clubs« in Berlin geht zu Ende. Rund 1 500 Teilnehmer befaßten sich mit technologischen Entwicklungen und deren gesellschaftlichen Folgen sowie auch mit dem Tod des 26jährigen Berliner Hackers Boris F. (Tron).
30. 12. 18 Jahre nach der Einstellung des S-Bahn-Betriebes fährt die S-Bahn wieder nach Spandau. Damit waren alle Bezirke der Hauptstadt per S- Bahn zu erreichen. Der Wiederaufbau der 4,9 km langen Strecke von Pichelsdorf nach Spandau kostete 136 Mill. Mark.
30. 12. Das Zeughaus Unter den Linden schließt um 21.00 Uhr für drei Jahre; das historische Gebäude, zuletzt Deutsches Historisches Museum, sollte einer Totalsanierung und Erweiterung unterzogen werden.. 700 000 Ausstellungsstücke wurden in Sicherheit gebracht.
31. 12. Annähernd 400 000 Menschen finden sich rund um das Brandenburger Tor ein, um auf der größten Silvesterparty Deutschlands den Wechsel in das letzte Jahr vor der Jahrtausendwende zu feiern.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de