Berlin im Jahr 1959
08. 01. Der Senator für Volksbildung erläßt eine neue »Ordnung der Reifeprüfung an den Oberschulen Wissenschaftlichen Zweiges (Gymnasien) im Lande Berlin«. Damit wurde die Ordnung der Reifeprüfung an den höheren Schulen Preußens vom 22. Juli 1926 aufgehoben.
09. 01. In Anwesenheit von Vertretern der Universität und des öffentlichen Lebens wird der Neubau der Fakultät für Bergbau- und Hüttenwesen der Technischen Universität in der Hardenbergstraße 42 (Charlottenburg) mit einer Feierstunde eingeweiht.
12. 01. Das am 7. Dezember 1958 gewählte Abgeordnetenhaus wählt auf seiner konstituierenden Sitzung Willy Henneberg erneut zu seinem Präsidenten und Willy Brandt wieder zum Regierenden Bürgermeister.
15. 01. Frank Pfütze wird in Rostock geboren. Der Schwimmer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Silbermedaille über 4 x 200 m Freistil.
15. 01. Das am 7. Dezember 1958 gewählte Abgeordnetenhaus wählt den neuen Senat, der aus sechs Abgeordneten der SPD und fünf Abgeordneten der CDU bestand.
17. 01. Entsprechend den Koalitionsvereinbarungen zwischen SPD und CDU übergibt Bürgermeister Franz Amrehn (CDU) die bisher von ihm und seinen Vorgängern wahrgenommene Dienstaufsicht über die Polizei an Innensenator Joachim Lipschitz (SPD).
27. 01. Anläßlich des 100. Geburtstages Kaiser Wilhelms II. treffen sich die Mitglieder der Familien Hohenzollern und Hohenzollern- Sigmaringen in der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Hansa-Viertel zu einem Gedenkgottesdienst.
28. 01. Der bisherige Finanzstadtrat und stellvertretende Bürgermeister von Schöneberg, Konrad Dickhardt (SPD), wird von der Bezirksverordnetenversammlung zum neuen Bezirksbürgermeister gewählt.
29. 01. Das Hauptportal des Lehrter Bahnhofs (Tiergarten) wird gesprengt; der Abriß ist damit abgeschlossen.
07. 02. Nach Kurzbesuchen in London und Paris erörtert der amerikanische Außenminister John Foster Dulles in Bonn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer und Außenminister Heinrich von Brentano aktuelle Fragen der Berlin- und der Deutschland-Politik.
10. 02. Die CDU-Fraktion des Abgeordnetenhauses wählt einstimmig erneut Egon Endres zu ihrem Vorsitzenden sowie Alfons Waltzog und Günter Riese zu dessen Stellvertretern.
11. 02. Die DDR gewinnt in der Ostberliner Dynamo-Sporthalle (Hohenschönhausen) ein Hallenhandball-Länderspiel gegen Jugoslawien mit 17:14 Toren.
13. 02. Die »Historische Kommission zu Berlin«, bereits am 28. Juli 1958 neugegründet, beginnt mit einem Festakt im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin ihre Arbeit.
01. 03. Der Physiker Max von Laue scheidet aus seiner Stellung als Direktor des Fritz-Haber-Institutes aus, bleibt aber wissenschaftliches Mitglied des Instituts.
06. 03. Der amerikanische Verteidigungsminister Neil H. McElroy erklärt vor Journalisten, daß es kaum möglich sein werde, um Berlin einen »begrenzten Krieg« zu führen, da es für den Westen unvermeidbar wäre, mit sowjetischen Streitkräften zusammenzustoßen.
07. 03. Im Rathaus Charlottenburg eröffnet Bezirksbürgermeister Kurt Wegner eine heimatkundliche Ausstellung unter dem Motto »Charlottenburg im Wandel der Zeiten«.
08. 03. Der Chemiker und Atomforscher Otto Hahn erhält an seinem 80. Geburtstag von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Anerkennung seiner Verdienste, besonders für die Entdeckung der Uranspaltung, die Helmholtz-Medaille.
09. 03. In der sowjetischen Botschaft in Ost-Berlin trifft der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer mit dem sowjetischen Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow zu einem Gespräch zusammen.
14. 03. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt weiht in Wannsee (Zehlendorf) in Anwesenheit des Chemikers Otto Hahn und dessen früheren Mitarbeiterin, der Physikerin Lise Meitner, das »Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung Berlin« feierlich ein.
14. 03. Der Maler und Graphiker Max Lingner, Gründungsmitglied der am 24. März 1950 in Ost-Berlin neu gegründeten Deutschen Akademie der Künste, stirbt nach langer, schwerer Krankheit in Berlin.
15. 03. Dänemark schlägt in der Deutschlandhalle die Mannschaft der Bundesrepublik in einem Hallenhandball-Länderspiel mit 17:15 Toren.
15. 03. Eine Schiffsfähre zwischen Bernauer Straße (Tegel) und der Insel Reiswerder wird eröffnet.
19. 03. Der Bundestag beschließt, die geplanten Mittel zur Förderung der Westberliner Wirtschaft von 100 auf 500 Millionen Mark zu erhöhen.
21. 03. Prof. William Guertler, Gründer und langjähriger Herausgeber des Handbuches und der Zeitschrift für Metallkunde, stirbt in Berlin.
24. 03. Der bisherige Polizeivizepräsident Hans-Georg Urban wird vom Senat zum neuen Senatsdirektor in der Verwaltung für Verkehr und Betriebe ernannt. Er trat dieses Amt am 7. Oktober 1959 an.
25. 03. Die Stadtverordnetenversammlung faßt den »Beschluß über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens«.
25. 03. Im Rathaus Schöneberg verleiht Volksbildungssenator Joachim Tiburtius den Berliner Kunstpreis 1959 in der Sparte Darstellende Kunst an Elsa Wagner (Berlin) und in der Sparte Literatur an Gregor von Rezzori (Rothenburg ob der Tauber).
11. 04. Bei einer Parade verabschiedet sich der Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte in Deutschland, General Pierre Jacquot, von der Berliner Garnison. Im Rathaus Schöneberg traf er mit dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt zusammen.
12. 04. Die Grunewaldkirche, die 1943 durch eine Luftmine zerstört und in den Jahren 1956 bis 1959 wieder hergestellt wurde, wird wieder eingeweiht.
14. 04. Der bisherige Bezirksstadtrat für Finanzen in Reinickendorf, Ernst Sünderhauf (SPD), wird zum Senatsdirektor in der Verwaltung für Finanzen ernannt.
17. 04. In West-Berlin beginnt die Diskussionstagung der »Sektion für Kristallkunde« der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft. Am zweiten Tagungstag fanden die wissenschaftlichen Sitzungen in Ost-Berlin statt.
21. 04. Der Senat stimmt den Plänen des Kuratoriums der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zum Neubau der Kirche unter Einbeziehung der Turmruine zu und beschließt, dafür einen Zuschuß von drei Millionen Mark zu gewähren.
22. 04. Auf dem Gelände der 1931 erbauten, in der »Reichskristallnacht« und später durch Bomben zerstörten Synagoge wird am Fraenkelufer 10-16 (Kreuzberg) die neuerbaute Synagoge feierlich eingeweiht.
23. 04. Auf dem Gelände des Großtanklagers der Deutschen Shell AG am Salzhof (Spandau) wird die bisherige Lagerkapazität durch einen neuen 35-Millionen-Liter-Öltank verdoppelt.
26. 04. Eine Delegiertenkonferenz der SED der Westberliner Bezirke bildet eine Leitung der Westberliner Parteiorganisation der SED und wählt Gerhard Danelius zum Sekretär.
28. 04. Vom Senat wird beschlossen, der evangelischen und der katholischen Kirche erstmals im Haushaltsjahr 1959 bis zu 75 % des nachgewiesenen Aufwands für den Religionsunterricht zu erstatten.
09. 05. In West-Berlin erfolgt die Grundsteinlegung zur neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die nach Entwürfen des Architekten Egon Eiermann ein neues Wahrzeichen der Stadt werden soll.
10. 05. Der Wolga-Chor aus Kuibyschew, der anläßlich der »Woche der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft« in der DDR weilt, gibt im Neuköllner Europa-Palast ein Gastspiel. Der Chor war bereits am 8. Mai im Friedrichstadtpalast aufgetreten.
11. 05. Vom 11. Mai bis 22. Juni und vom 13. Juli bis 5. August findet die Genfer Außenministerkonferenz statt. Die vier Großmächte berieten über die Wiedervereinigung Deutschlands und die Berlin-Frage. Das Treffen blieb erfolglos.
15. 05. In West-Berlin werden die ersten Funk-Taxis in Betrieb genommen.
21. 05. Das Moorgebiet »Fließwiese Ruhleben« (Charlottenburg), eine langgestreckte, von Süden nach Norden verlaufende torfige Rinne, wird unter Naturschutz gestellt.
23. 05. Der Landesparteitag der Berliner SPD wählt Willy Brandt wieder zum Landesvorsitzenden.
25. 05. Für das Springer-Verlagshaus wird der Grundstein gelegt.
26. 05. In der Archenhold-Sternwarte (Treptow) wird ein Kleinplanetarium des Kombinats Carl Zeiss Jena der Öffentlichkeit übergeben. Es konnte 5 000 Sterne an die künstliche Himmelskuppel projizieren.
27. 05. Der Tag für das Auslaufen des Berlin-Ultimatums der Sowjetunion vom 27. November 1958 verstreicht ohne Zwischenfälle. Seit 11. Mai verhandelten die vier Großmächte im Rahmen der Genfer Außenministerkonferenz u.a. über die Berlin-Krise.
29. 05. Die Nachrichtenagentur DPA gibt bekannt, daß die Berliner SED mit der Druckerei Hentschel, Heidrich & Co. einen Vertrag über den Druck ihrer Zeitung »Die Wahrheit« abgeschlossen hat. Als verantwortlich für ihren Inhalt wurde Albert Grohmann angegeben.
08. 06. Kapellmeister Rolf Kleinert wird vom Vorsitzenden des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Hermann Ley, zum Generalmusikdirektor ernannt und als neuer Chefdirigent des Berliner Rundfunk-Sinfonieorchesters berufen.
11. 06. In einem Freundschaftsspiel besiegt der DDR-Fußballmeister ASK Vorwärts Berlin vor 25 000 Zuschauern im Friedrich-Ludwig- Jahn-Sportpark (Prenzlauer Berg) die Elf von Hertha BSC mit 7:1 Toren.
18. 06. Das Schloß Bellevue im Tiergarten wird nach seiner Restaurierung als Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin seiner Bestimmung übergeben.
26. 06. Der Ruderer Kurt Moeschter stirbt. Der Athlet des Rudervereins Berliner Hellas gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Goldmedaille im Zweier ohne Steuermann. Deutscher Meister war er in dieser Bootsklasse 1927 und 1928.
02. 07. Die von der Berliner Handwerkskammer errichtete Gewerbeförderungsanstalt in der Obentrautstraße (Kreuzberg) wird ihrer Bestimmung übergeben. Sie bot jeweils 350 Gesellen und Meistern die Möglichkeit, sich praktisch und theoretisch fortzubilden.
03. 07. Der Neubau der Juristischen Fakultät in der Dahlemer Van't-Hoff-Straße, der mit einem Kostenaufwand von 4,8 Millionen Mark errichtet wurde, wird mit einem Festakt seiner Bestimmung übergeben. Er bot Arbeitsmöglichkeiten für 1 200 Studenten.
05. 07. Gustav »Bubi« Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle am Messedamm (Charlottenburg) mit einem Punktsieg über Hanswerner Wohlers seinen Titel als Box-Europameister im Mittelgewicht.
05. 07. Auf Veranlassung des »Grundbesitzer-Vereins Berlin-Frohnau e. V.« wird in der Wiltinger Straße (Frohnau) eine Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges aufgestellt.
06. 07. Der Maler und Zeichner George Grosz verstirbt überraschend im Alter von 65 Jahren. Er war wenige Wochen zuvor aus seiner fast 30 Jahre währenden Emigration in den USA nach Berlin zurückgekehrt.
07. 07. Barbara Krause wird in Berlin geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Goldmedaille über 100 m, 200 m und 4 x 100 m Freistil.
08. 07. Eine Ausstellung des von den Nationalsozialisten verfemten und von der SED ausgegrenzten Malers Horst Strempel mit Arbeiten aus den Jahren 1926 bis 1929, Landschaften, Porträts und Tuschezeichnungen, wird im Haus am Lützowplatz (Tiergarten) eröffnet.
10. 07. Die erste Ostberliner Selbstbedienungsgaststätte wird im Strandbad am Müggelsee eröffnet.
11. 07. In Berlin wird mit 37,8°C im Schatten der heißeste Tag seit 1830 registriert.
11. 07. Der Betriebswirtschafter Otto Schnutenhaus wird zum neuen Rektor der Technischen Universität Berlin für das Universitätsjahr 1959/60 gewählt.
14. 07. 5 000 Studenten der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin veranstalten zu Ehren von Bundespräsident Prof. Theodor Heuss einen Fackelzug.
19. 07. Die Grünanlage an der Ecke Franzensbader/Hubertusbader Straße (Wilmersdorf) erhält den Namen »Carl-Ludwig-Schleich- Promenade« nach dem 1922 verstorbenen ehemaligen Leiter der Chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Groß-Lichterfelde.
21. 07. Zur Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt die Berliner Verkehrspolizei erstmals ein neues, mit einem Photoapparat gekoppeltes mobiles Radargerät ein.
30. 07. Im Auftrag der Bundesregierung verhandelt Bundesschatzminister Hermann Lindrath mit der Regierung in Washington, um eine amerikanische Beteiligung beim Bau des Klinikums der Freien Universität Berlin in Steglitz zu erreichen.
02. 08. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt informiert die Senatsmitglieder über seine Genfer Gespräche mit den westlichen Außenministern. Anschließend gab das Senatspresseamt die Forderungen des Senats für Verhandlungen zum Thema Berlin bekannt.
06. 08. In den Räumen der Deutschen Akademie der Künste am Robert-Koch-Platz (Mitte) wird eine Ausstellung mit rund 150 Bildern eröffnet, die von ihren Mitgliedern und anderen Malern der DDR in den letzten Jahren geschaffen wurden.
09. 08. Der favorisierte Hamburger Hengst Eidelstedter mit Otto Vogt im Sulky gewinnt auf der Rennbahn Mariendorf das mit 60 000 Mark dotierte Blaue Band des 64. Deutschen Traber-Derbys in einer Kilometerzeit von 1:25,00 min.
14. 08. Der Magistrat erklärt das von der Volkskammer der DDR beschlossene »Gesetz über das Post- und Fernmeldewesen« sowie fünf vom zuständigen DDR-Minister erlassene Anordnungen über die Postdienste für seinen Bereich als geltend.
15. 08. Das im Rahmen des »Nationalen Aufbauwerks« geschaffene Freibad Wernersee im Ortsteil Mahlsdorf wird von Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Franz Bachmann seiner Bestimmung übergeben.
16. 08. Das Meteorologische Institut der Freien Universität Berlin registriert die höchsten Niederschlagsmengen seit über 100 Jahren. Im Gebiet um das Riemeisterfenn an der Krummen Lanke wurden bis zu 210 l/mē gemessen.
18. 08. Auf eigenem Platz (Wedding) verliert Hertha BSC auch das Rückspiel gegen den DDR-Fußballvizemeister ASK Vorwärts Berlin, diesmal jedoch nur mit 1:2. Das Hinspiel hatte am 11. Juni im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Prenzlauer Berg) stattgefunden.
23. 08. Vor 20 000 Zuschauern belegt Bodo Lange (Zwickau) den 1. Platz bei den Europameisterschaften der Außenbord-Motorboote der Klasse B (251-350 Kubikzentimeter) auf dem Tegeler See.
24. 08. Der bisherige Menzelplatz im Ortsteil Grunewald wird im Rahmen einer Feierstunde mit Justizsenator Kielinger und Wilmersdorfs Bezirksbürgermeister Wilhelm Dumstrey nach dem vor einem Jahr verstorbenen Dirigenten in Leo-Blech-Platz umbenannt.
28. 08. Der als Fußgänger- und Radfahrweg rekonstruierte Krahmerweg (Steglitz) über den Teltowkanal wird von Bausenator Rolf Schwedler seiner Bestimmung übergeben. Er war die 68. nach dem Krieg in West-Berlin wiederhergerichtete Brücke.
29. 08. Der Bischof der Russisch-Orthodoxen Kirche für Berlin und ganz Deutschland, Joann, stattet dem Magistrat in Ost-Berlin seinen Antrittsbesuch ab.
29. 08. Generalstaatsanwalt Martin Teuber wird vom Magistrat für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.
04. 09. Bundesminister Ernst Lemmer gibt auf einer Sitzung des Präsidiums des Bundes der Vertriebenen in Berlin die Stiftung eines Ernst-Reuter- und eines Jakob-Kaiser-Preises für die beste Rundfunk- bzw. Fernsehsendung gesamtdeutschen Charakters bekannt.
07. 09. In der Kurfürstenstraße 132 wird eine von der Deutschen Gesellschaft für internationalen Jugendaustausch erworbene Villa als Jugendhotel mit 49 Betten eröffnet. Die Villa war 1896 für den Bankier Georg Fromberg errichtet worden.
11. 09. Die bis zum 27. September geöffnete 10. Deutsche Industrie-Ausstellung in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) steht ganz im Zeichen einer verstärkten Wirtschaftshilfe der Bundesrepublik für West-Berlin.
12. 09. Das 11. Berliner Oktoberfest wird eröffnet. Obwohl es noch »Oktoberfest am Zoo« hieß, fand es diesmal auf einem etwa 30 000 Quadratmeter großen Areal am Landwehrkanal zwischen dem Tiergarten und der Friedrich-Wilhelm-Straße (Klingelhöferstraße) statt.
13. 09. Der 4. Ost-Berliner Büchermarkt findet bis zum 19. September erstmals unter dem »Magistratsschirm« in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) statt.
23. 09. Der Platz nördlich des S-Bahnhofs Lindenthaler Allee (Zehlendorf) erhält den Namen »Mexikoplatz«.
25. 09. Im Olympischen Reiterstadion beginnt die dreitägige Deutsche Meisterschaft der Spring- und Dressurreiter.
26. 09. Eine Otto-Nagel-Ausstellung wird anläßlich des 65. Geburtstages des Künstlers am 27. September in der Berliner Nationalgalerie eröffnet.
27. 09. Das neue Jüdische Gemeindehaus in der Fasanenstraße (Charlottenburg) wird feierlich eingeweiht. Es enthielt neben einem Betsaal und Konferenzräumen auch eine Volkshochschule, eine Religionsschule und die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde.
28. 09. Der Große Sendesaal im Funkhaus an der Masurenallee (Charlottenburg) wird nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder eingeweiht.
28. 09. Berlins ältestes Kino, das »Pritzkow-Lichtspieltheater« in der Memhardtstraße am Alexanderplatz (Mitte), wird kurz vor dem 60. Jahrestag seiner Eröffnung geschlossen.
29. 09. Im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin beginnt der 24. Deutsche Physikertag.
30. 09. Der DDR-Fußballmeister ASK Vorwärts Berlin gewinnt vor 65 000 Zuschauern im Walter-Ulbricht-Stadion (Chausseestraße, Mitte; Abriß 1992) das Heimspiel in der ersten Runde um den Europapokal gegen den englischen Meister Wolverhampton Wanderers mit 2:1.
01. 10. Das Institut für anorganische Katalyseforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird gegründet. Direktor des Instituts wurde der Chemiker Prof. Günther Rienäcker.
03. 10. Auf dem Flughafen Schönefeld landet erstmals eine Düsenmaschine. Es handelte sich um eine »Caravelle« der Scandinavian Airlines System (SAS).
04. 10. Im Rahmen der Feiern zum 10. Jahrestag der Gründung der DDR erklärt das SED-Politbüromitglied Erich Honecker auf einer Kundgebung auf dem Strausberger Platz (Friedrichshain) den Bau einer Autobahn Berlin - Rostock zum Jugendobjekt.
04. 10. Der Pergamonsaal mit dem Altarfries wird im Pergamonmuseum (Mitte) wiedereröffnet.
06. 10. Die Westberliner Polizei entfernt aus den Einrichtungen der Reichsbahn in den Westsektoren die aus Anlaß des 10. Jahrestages der Gründung der DDR dort gehißten Fahnen mit dem Staatswappen der DDR.
06. 10. Für das neue Ausflugsprojekt Müggelturm (Köpenick) wird der Grundstein gelegt. Der 1958 abgebrannte Komplex wurde durch Spenden der Berliner und unentgeltlich geleistete Arbeitsstunden wieder aufgebaut.
07. 10. Als Reaktion auf die neue DDR-Staatsflagge verfügt Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier das Hissen der schwarzrotgoldenen Fahne auf dem Reichstagsgebäude (Tiergarten).
07. 10. Auf mehreren Westberliner S-Bahnhöfen, die der DDR-Reichsbahn unterstellt sind, kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Die Proteste richteten sich dagegen, daß die Züge wegen des 10. Jahrestages der DDR mit dem DDR-Staatsemblem versehen waren.
09. 10. Im Harnack-Haus in Dahlem findet eine Feier zum 80. Geburtstag des Physikers Prof. Max von Laue statt. Von Laue hatte 1914 den Nobelpreis erhalten und war von 1919 bis 1943 Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik an der Berliner Universität.
10. 10. Im Biesdorfer Schloß, das von 1887 bis zum Ende der zwanziger Jahre von der Familie Siemens als Sommersitz genutzt wurde, wird der erste »Dorfklub« für die LPG »Morgenrot« als »Sozialistisches Kulturzentrum« eröffnet.
11. 10. Die neuerbaute Auferstehungskirche der Methodisten in der Bergmannstraße 22 (Kreuzberg) wird von Bischof Friedrich Wunderlich (Frankfurt am Main) geweiht.
13. 10. Das »Haus der Jugend« in der Zillestraße (Charlottenburg) wird der Öffentlichkeit übergeben. Das Haus enthielt neben anderen Einrichtungen auch einen Saal mit 414 Plätzen für verschiedene Veranstaltungen.
13. 10. Die »Landesstelle Berlin gegen Suchtgefahren e.V.« bezieht das renovierte Schulgebäude in der Charlottenburger Gierkezeile 39 als neues Domizil. Es trug den Namen des Sozialhygienikers und früheren SPD-Reichstagsabgeordneten Alfred Grotjahn.
16. 10. Die Feierlichkeiten anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Staatlichen Ingenieurschule Beuth Berlin beginnen mit einem großen Festakt in der Kongreßhalle (Tiergarten). Die Festrede hielt Prof. Walter Niens, Direktor der AEG.
16. 10. Die Ruhrkohle AG eröffnet offiziell ihren nach einem Entwurf des Architekten Paul G. R. Baumgarten (1900-1984) errichteten siebengeschossigen Neubau in der Bismarckstraße 107 (Charlottenburg).
16. 10. Dem Baudirektor Charles Bouché wird anläßlich der 50-Jahr-Feier der Staatlichen Ingenieurschule Beuth Berlin das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.
17. 10. Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Staatlichen Ingenieurschule Beuth Berlin werden die Schulräume für eine Besichtigung geöffnet.
21. 10. Am Hindenburgdamm in Lichterfelde erfolgt die Grundsteinlegung für das Klinikum der Freien Universität Berlin.
22. 10. Im Ernst-Reuter-Haus (Straße des 17. Juni 110-114, Charlottenburg) wird der dreitägige 11. Deutsche Jugendgerichtstag unter dem Generalthema »Die Jugendkriminalrechtspflege als Personenfrage und als Aufgabe der Zusammenarbeit« eröffnet.
23. 10. Das letzte Pferdegespann der Stadtreinigung und Müllabfuhr in Ost-Berlin wird außer Dienst gestellt.
28. 10. Nach Zustimmung der Bezirksverordnetenversammlung von Tiergarten und Charlottenburg beschließt der Senat eine Veränderung der Grenze zwischen beiden Bezirken.
30. 10. Zwischen der Warschauer Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin wird ein Vertrag über Zusammenarbeit abgeschlossen.
01. 11. Im Studentendorf Schlachtensee beziehen die ersten Kommilitonen ihre Zimmer.
02. 11. An der U-Bahn-Station Blaschkoallee erfolgt der erste Rammstoß für die Verlängerung der U-Bahn-Linie C (U7) in Richtung Süden vom bisherigen Endbahnhof Grenzallee nach Britz-Süd. Vor anderthalb Jahren war diese U-Bahn-Linie nach Norden verlängert worden.
06. 11. In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet Bürgermeister Franz Amrehn die 8. Internationale Buchausstellung Berlin 1959.
06. 11. Der Ruderer Kurt Runge stirbt. Der Athlet der Berliner Ruder-Gesellschaft gewann bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 mit dem deutschen Achter die Bronzemedaille. In dieser Bootsklasse war Runge 1912 Deutscher Meister.
10. 11. Zum 200. Geburtstag Friedrich Schillers veranstaltet der Berliner Senat eine offizielle Gedenkfeier im Auditorium maximum der Freien Universität Berlin. Die Festansprache hielt der Baseler Germanist Prof. Walter Muschg.
10. 11. In der Wilmersdorfer Prinzregentenstraße 69/70 werden drei Häuser mit insgesamt 70 Ein- bis Dreizimmerwohnungen eingeweiht, die besonders für die Benutzung durch Blinde - z.B. Ersatz aller optischen durch akustische Signale - hergerichtet sind.
12. 11. Die Ostberliner Müllabfuhr mustert die letzten Pferde aus und übergibt sie als »Ehrenpensionäre« dem Tierpark.
12. 11. Vor der Presse fordert Verkehrssenator Otto Theuner den Ausbau des Flughafens Tegel, da Tempelhof das steigende Verkehrsaufkommen nicht mehr bewältigen konnte.
14. 11. Durch einen K.-o.-Sieg in der ersten Runde verteidigt der Berliner Gustav (Bubi«) Scholz seinen Titel als Europameister und Deutscher Meister im Mittelgewicht der Berufsboxer gegen den Kölner Peter Müller.
17. 11. Bischof D. Dr. Otto Dibelius weiht das neuerbaute Haus der Inneren Mission in der Paulsenstraße 55/56 (Steglitz). Die früheren Räume der Inneren Mission in der Dessauer Straße am Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) waren im Krieg zerstört worden.
20. 11. Rudolf Külüs, der bisherige Pächter und künstlerische Leiter des Hebbel-Theaters in der Stresemannstraße (Kreuzberg), erklärt vor der Presse, daß er das Haus von der Rheinischen Hypotheken-Bank und der Berliner Volksbank gekauft habe.
20. 11. Der Forscher Manfred von Ardenne gibt seinen Institutskomplex in Berlin-Lichterfelde West auf und übernimmt in Dresden (Weißer Hirsch) die Leitung eines neuen Instituts.
21. 11. In der vollbesetzten Werner-Seelenbinder-Halle (Fritz-Riedel-Straße, Prenzlauer Berg) schlägt die DDR-Eishockey-Nationalmannschaft in ihrem 75. Länderspiel Norwegen mit 3:1.
22. 11. Zum erstenmal ist die Figur »Sandmännchen« im Ostberliner Fernsehfunk zu sehen.
26. 11. Das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität Berlin wird eingeweiht.
26. 11. Der Leiter des Berliner Presse- und Informationsamtes, Hans E. Hirschfeld, erhält an seinem 65. Geburtstag aus den Händen des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt die ihm vom Senat verliehene Ernst-Reuter-Medaille in Silber.
28. 11. Der Weihnachtsmarkt auf dem Ostberliner Marx-Engels-Platz (Schloßplatz, Mitte) wird in diesem Jahr als ausgesprochener »Kinderweihnachtsmarkt« eröffnet.
29. 11. Für ein neues Gebäude der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe und der Fachschule für Optik und Phototechnik wird zwischen Marchstraße und Abbestraße (Charlottenburg) der Grundstein gelegt.
29. 11. Bischof D. Dr. Otto Dibelius weiht die nach sechsjährigen Restaurierungsarbeiten wiederhergestellte Kapernaum-Kirche in der Seestraße 34/35 (Wedding).
30. 11. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den »Siebenjahrplan 1959 bis 1965 der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin«.
04. 12. Der Chemiker Prof. Georg Lockemann stirbt in Mühle Hollenstedt. Lockemann hatte 1907 die Leitung der chemischen Abteilung des Robert- Koch-Instituts in Berlin übernommen. Seit 1921 lehrte er Geschichte der Chemie und Pharmazie an der Berliner Universität.
05. 12. Der Boxer Gustav (Bubi«) Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) gegen André Drille erfolgreich seinen Europameistertitel im Mittelgewicht.
06. 12. Die Emmaus-Kirche auf dem Lausitzer Platz (Kreuzberg) wird nach ihrem Wiederaufbau ihrer Bestimmung übergeben. Die 1893 geweihte und mit 2 500 Sitzplätzen größte Berliner Kirche war 1944 durch Bomben zerstört worden.
11. 12. Das vom DDR-Gesundheitsministerium gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften zu Berlin veranstaltete »Berliner Symposion über Fragen der Carcinogenese« wird in Ost-Berlin eröffnet. An dem Symposium nahmen 90 Krebsforscher aus Europa teil.
12. 12. Die Evangelische Kirche veranstaltet in der Deutschlandhalle (Charlottenburg) zum Auftakt der Sammelaktion »Brot für die Welt« eine Großkundgebung, auf der dazu aufgefordert wird, den Hunger in der Welt durch Spenden überwinden zu helfen.
14. 12. In der Steffelbauerstraße (Köpenick) wird die für 1,5 Mill. Mark gebaute Betriebspoliklinik Oberspree ihrer Bestimmung übergeben. Sie stand nicht nur den Angehörigen der Köpenicker Betriebe, sondern auch der Bevölkerung des Stadtbezirks zur Verfügung.
14. 12. Bis zum 19. Dezember findet unter dem Thema »Der deutsche Imperialismus und der Zweite Weltkrieg« erstmals eine Tagung der »Kommission der Historiker der DDR und der UdSSR« in Ost-Berlin statt.
17. 12. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt stellt vor dem Abgeordnetenhaus den Anstieg des Produktionsindexes von West-Berlin während des Jahres um 10,9 % fest.
17. 12. Das im Kriege beschädigte und nunmehr restaurierte Denkmal des Politikers Simon Bolivar wird in der Ibero-Amerikanischen Bibliothek in Lankwitz (Steglitz) wieder aufgestellt. Im Anschluß an die Feier wurde eine Bolivar-Gesellschaft gegründet.
18. 12. Der Magistrat übernimmt das DDR-Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens« für Ost-Berlin. Es sah den Aufbau der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule für alle Kinder bis zum Herbst 1964 vor.
18. 12. Der Leiter der Außenkommission der Freien Universität Berlin, Dr. Horst W. Hartwich, wird von König Paul von Griechenland mit dem »Goldenen Kreuz Georg I.« ausgezeichnet.
20. 12. Nach anderthalbjähriger Bauzeit wird die wiederhergestellte Dorfkirche in Karow (Pankow) von Bischof D. Dr. Otto Dibelius geweiht.
31. 12. Das Große Fenn, ein von Kiefernbeständen umgebenes Moor im Düppeler Forst (Zehlendorf), wird unter Naturschutz gestellt.

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