Berlin im Jahr 1956
03. 01. Der »Deutsche Fernsehfunk« der DDR beginnt mit der Ausstrahlung eines regulären Fernsehprogramms, das von mehr als 13 600 angemeldeten Geräten (Typ »Leningrad«) empfangen werden konnte.
05. 01. An der Freien Universität Berlin beginnen die Universitätstage 1956 zum Thema »Öffentliche Meinung als Problem«.
13. 01. Prof. Max Volmer tritt sein Amt als Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin an.
27. 01. Die Grüne Woche Berlin 1956 wird eröffnet.
01. 02. Der Telefon-Wetterdienst des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin beginnt mit Meldungen rund um die Uhr.
04. 02. Die Strecke Berlin - Warschau wird als zweite internationale Fluglinie von Schönefeld aus eröffnet.
08. 02. In Lichtenberg müssen etliche Reinwasserbehälter der Berliner Wasserwerke geleert werden, da das Teerwerk in Erkner seine Phenolabfälle heimlich unter der Eisdecke des Flakensees entsorgt hatte.
09. 02. Das neue Funkhaus des Rundfunks der DDR in der Nalepastraße (Köpenick) wird eingeweiht.
10. 02. Der Bibliothekar Prof. Albert Predeek stirbt in Berlin. Predeek war von 1929 bis 1945 Direktor der Bibliothek der Technischen Hochschule zu Berlin.
20. 02. Der Techniker und Physiker Heinrich Barkhausen stirbt in Dresden. Barkhausen war nach dem Studium in München und Berlin u.a. vier Jahre als Industrieforscher bei Siemens auf den Gebieten Elektronenröhren und elektrische Schwingungen erfolgreich tätig.
24. 02. Aus den Reservelagern werden durch die Alliierte Kommandantur 25 000 Tonnen Briketts ausgegeben, um der Kohleknappheit in der Stadt zu begegnen. Mit Temperaturen bis -24°C und gewaltigen Schneemassen herrschten ungewöhnlich harte Winterbedingungen.
25. 02. In allen Teilen Berlins finden Großeinsätze statt, um die in den Vortagen bei Temperaturen bis -24°C gefallenen ungewöhnlichen Schneemassen zu beseitigen.
27. 02. Rosemarie Gabriel wird in Luckenwalde geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den XXI. Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Bronzemedaille über 200 m Delphin.
29. 02. Die Berliner Wechselstuben kaufen 407,50 Mark (Ost) für 100,00 Mark (West) und verkaufen 100,00 Mark (Ost) für 26,06 Mark (West).
02. 03. Das »St. Hedwigsblatt« der katholischen Diözese Berlin wird von DDR-Behörden beschlagnahmt. In der Zeitung war ein Hirtenbrief der deutschen Bischöfe erschienen, der sich gegen die materialistische Ideologie in der DDR gewandt hatte.
05. 03. Auf Vorschlag des Generaldirektors der Staatlichen Museen, Geheimrat Prof. Ludwig Justi, wird das ehemalige Kaiser-Friedrich-Museum am Kupfergraben zum Gedenken an den Gründer der Staatlichen Museen, Wilhelm von Bode, in Bode-Museum umbenannt.
16. 03. In West-Berlin tagt erstmals der Deutsche Bundesrat. Gegen diese Sitzung wurde von sowjetischer Seite bei den Westalliierten Protest eingelegt.
20. 03. Vertreter des Roten Kreuzes der DDR übergeben am Brandenburger Tor dem Westberliner Roten Kreuz den ersten direkt nach West-Berlin geleiteten Transport deutscher Umsiedler aus Polen.
24. 03. In der Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) beginnt die sechstägige 3. Parteikonferenz der SED. Während einer Sondersitzung wurden die Delegierten mit der Geheimrede Chruschtschows zum Personenkult und seinen Folgen vertraut gemacht.
28. 03. Die 6. Große Strafkammer des Landgerichts verurteilt den Kaufmann Karl Oberjat (Margarinekönig«), dem enge Beziehungen zu hohen Senatsvertretern nachgesagt wurden, zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe sowie zu einer Geldstrafe von 110 000 Mark.
31. 03. Die Forschungsstelle für die Geschichte der Kulturpflanzen der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin wird anläßlich der Emeritierung ihrer Leiterin, Elisabeth Schiemann, geschlossen.
01. 04. In West-Berlin wird mit dem Bau eines Stadtautobahnringes begonnen.
05. 04. Im 1. Gesetz zur Änderung der Bezirksgrenzen werden geringfügige Begradigungen des Grenzverlaufs zwischen Wedding und Reinickendorf festgelegt.
12. 04. Andrea Eife wird in Leipzig geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 4 x 100 m Freistil. 1973 war sie Weltmeisterin über 4 x 100 m Freistil.
14. 04. Die Berliner Radiosondenaufstiege werden von diesem Tag an vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin durchgeführt.
16. 04. Prof. Richard Kolkwitz, langjähriger Mitarbeiter (1901 - 1938) der »Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung« in Dahlem und deren Nachfolgeinstitutionen, stirbt in Berlin.
20. 04. Am Hüllenpfuhl in der Gatower Feldflur in Berlin-Spandau werden elf Weißstörche, die in Mitteleuropa in ihrem Bestand teilweise stark gefährdet sind, auf ihrem Rastplatz beobachtet.
22. 04. In den Berliner Zeitungen sorgt die Entdeckung eines von der amerikanischen Besatzungsmacht angelegten rund 300 Meter langen Spionagetunnels, der vom Westberliner Ortsteil Rudow (Neukölln) nach Alt-Glienicke (Treptow) führte, für Schlagzeilen.
25. 04. Kultursenator Joachim Tiburtius schließt mit dem Dirigenten Herbert von Karajan einen Vertrag mit »Lebensdauer-Charakter«. Die Berliner Philharmoniker hatten Karajan am 3. März 1955 zum neuen künstlerischen Leiter des Orchesters gewählt.
01. 05. Auf dem Marx-Engels-Platz (Schloßplatz, Mitte) findet die erste Militärparade der zwei Monate zuvor gebildeten Nationalen Volksarmee der DDR statt. Diese Paraden wurden trotz der Proteste der Westalliierten bis 1989 in jedem Jahr abgehalten.
03. 05. Die erste nach dem Krieg erbaute U-Bahn-Strecke zwischen Seestraße und Kurt-Schumacher-Platz wird eröffnet.
12. 05. Der Berliner Propst Heinrich Grüber wird als erster Deutscher zum Ehrendoktor der Theologischen Comenius-Fakultät der Prager Karls- Universität ernannt.
12. 05. Auf dem 110. Stiftungsfest des akademischen Vereins »Hütte« wird das neue Vereinshaus in der Carmerstraße 12 (Charlottenburg) eingeweiht.
16. 05. Die BVG (West) nimmt ihren ersten neugebauten U-Bahn-Wagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb (Typ D, Wagen 2000/2001).
24. 05. Das Ballett »Schneewittchen« von Karl-Rudi Griesbach wird am Metropol-Theater (Friedrichstraße, Mitte) uraufgeführt.
24. 05. Der Ausschuß für kommunale und regionale Angelegenheiten des Europarates tagt in Berlin. Berlin erhielt gemeinsam mit Coventry den Europapreis 1955.
26. 05. In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die »Große Berliner Kunstausstellung« eröffnet.
28. 05. In der Königin-Luise-Straße in Dahlem wird in Anwesenheit des Bundespräsidenten Prof. Theodor Heuss das neue Gebäude des Instituts für Wirtschaftsforschung der Bestimmung übergeben.
29. 05. Für die Ofenbatterie IV der Gaskokerei Mariendorf, mit der die Gaserzeugung auf 1,2 Millionen Kubikmeter täglich erhöht werden kann, wird der Grundstein gelegt.
29. 05. Im Auditorium maximum der Freien Universität Berlin findet die erste gemeinsame Immatrikulationsfeier mit der Technischen Universität Berlin statt. Die Festansprache hielt Bundespräsident Prof. Theodor Heuss.
01. 06. Der amerikanische Botschafter James B. Conant und der Regierende Bürgermeister Otto Suhr führen die ersten Spatenstiche für den Bau des Amerika-Hauses in der Hardenbergstraße (Charlottenburg) aus.
03. 06. Thomas Flach wird in Potsdam geboren. Der Segelsportler des SC Berlin-Grünau, später Yachtclub Berlin-Grünau, gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 und in Atlanta 1996 die Goldmedaille im Soling. In dieser Bootsklasse war er 1992 Weltmeister.
03. 06. Bei der Eisenbahn wird der Ausstattungsstandard der 1. Wagenklasse abgeschafft. Gleichzeitig wurde die ehemalige 2. Wagenklasse zur 1. Klasse und die ehemalige 3. Wagenklasse zur 2. Klasse erklärt.
03. 06. Der S-Bahnhof Plänterwald wird eröffnet.
10. 06. In der Wuhlheide wird eine sieben Kilometer lange Kindereisenbahn eröffnet.
12. 06. Der Ringer Adolf Rieger stirbt. Der Athlet gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Silbermedaille im klassischen Stil, Mittelgewicht B (bis 82,5 kg). Rieger war Deutscher Meister 1924 im Schwergewicht und 1927 im Halbschwergewicht.
14. 06. Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin feiert im wiederhergerichteten Lichthof ihres Hauptgebäudes in der Invalidenstraße (Mitte) ihr 75jähriges Bestehen.
15. 06. Die ehemalige Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße 8 (Kreuzberg) wird gesprengt. Die Trümmer wurden bis zur Grundmauer beseitigt.
16. 06. Der Berliner Landesverband des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) schlägt Verhandlungen zwischen dem Senat, dem Regierenden Bürgermeister Otto Suhr, dem Magistrat und dem Oberbürgermeister Friedrich Ebert vor.
17. 06. Der Pressezeichner und Buchillustrator Fritz Koch-Gotha stirbt in Rostock. Koch-Gotha kam 1902 nach Berlin, wo er jahrzehntelang tätig war.
22. 06. Die Jahreshauptversammlung des Deutschen Roten Kreuzes findet zum erstenmal seit seiner Neugründung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Berlin statt.
22. 06. Die VI. Internationalen Filmfestspiele werden eröffnet.
28. 06. Romy Kermer wird in Chemnitz geboren. Die Eiskunstläuferin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Silbermedaille. Sie war bei den Weltmeisterschaften 1974 Dritte, 1975 Zweite.
29. 06. Der neue sowjetische Stadtkommandant, Generalmajor Andrej S. Tschamow, stattet dem Regierenden Bürgermeister Prof. Otto Suhr seinen offiziellen Antrittsbesuch ab.
05. 07. Das Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg), das bisher unter sowjetischer Verwaltung stand und vom ostdeutschen Berliner Rundfunk genutzt wurde, wird dem Senat von West-Berlin übergeben.
07. 07. Der Mediziner und Dichter Gottfried Benn stirbt in Berlin. Er führte von 1917 bis 1935 und von 1945 bis 1953 in Berlin eine Praxis als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern des 20. Jahrhunderts.
12. 07. Das Gesetz über die Friedhöfe West-Berlins wird erlassen.
17. 07. In der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) findet eine Großkundgebung zum 20. Jahrestag des Beginns des spanischen Bürgerkrieges unter dem Motto »Für Spaniens Freiheit - 1936-1939« statt.
19. 07. Paul Rohrbach, der von 1912 bis 1919 an der Handels-Hochschule Berlin Vorlesungen über Kolonialwirtschaft hielt, stirbt in Langen (Würtemberg).
19. 07. Der akademische Grad »Diplomsoziologe« und das Diplom der Hochschule für Politik werden von Volksbildungssenator Joachim Tiburtius amtlich bestätigt.
22. 07. Der favorisierte Corsaro gewinnt auf der Trabrennbahn Mariendorf mit Erich Speckmann im Sulky das 61. Deutsche Traber-Derby.
23. 07. Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Altersheim der Puls-Stiftung in der Pulsstraße (Charlottenburg) wird wiedereröffnet.
27. 07. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland nimmt auf einer außerordentlichen Sitzung in West-Berlin eine Erklärung an, in der die Einführung der Wehrpflicht abgelehnt wird.
31. 07. Monika Kallis wird in Stralsund geboren. Die Ruderin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille im DDR-Achter. In dieser Bootsklasse war sie 1975 Weltmeisterin.
08. 08. Die wiederaufgebaute Hannemannbrücke über den Teltowkanal in Steglitz wird ihrer Bestimmung übergeben.
11. 08. Der Oberbürgermeister von Istanbul, Prof. Gökay, überreicht dem amtierenden Bürgermeister Franz Amrehn im Rathaus Schöneberg eine zur Erinnerung an die Eroberung Konstantinopels durch die Türken vor 500 Jahren geprägte Medaille.
14. 08. Vertreter des Senats und des Senders Freies Berlin sowie der in Liquidation befindlichen Reichsrundfunkgesellschaft einigen sich darauf, daß das Rundfunkhaus in der Masurenallee (Ch'burg) Eigentum des Landes Berlin wird und vom SFB genutzt werden kann.
14. 08. Im Alter von 58 Jahren stirbt der Schriftsteller, Regisseur und Mitbegründer des »Berliner Ensembles« am Schiffbauerdamm, Bertolt Brecht. Er wurde am 17. August auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte) beigesetzt.
15. 08. Nach Fertigstellung der Schleuse Jungfernheide und des zweiten Teilstücks wird der etwa drei Kilometer lange Kanal von der Schleuse Charlottenburg zum Westhafen (Westhafenkanal) für den Verkehr freigegeben.
17. 08. Der am 14. August in Ost-Berlin verstorbene Schriftsteller, Regisseur und Mitbegründer des »Berliner Ensembles«, Bertolt Brecht, wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte) beigesetzt.
17. 08. Die 56. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften werden in West-Berlin eröffnet.
20. 08. In einer Festsitzung gedenkt die Bezirksverordnetenversammlung von Wilmersdorf des 50. Jahrestages der Verleihung des Stadtrechtes. Zuvor hatte Bürgermeister Wilhelm Dumstrey in der Wilhelmsaue, dem ältesten Teil des Bezirks, einen Gedenkstein enthüllt.
21. 08. Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof der St.-Hedwigs-Gemeinde (Liesenstraße, Mitte) beigesetzt.
27. 08. Der Senat unterrichtet das Abgeordnetenhaus über die Vergünstigungen für Ehrenbürger und Stadtälteste. Dazu gehörten u.a. die Jahresfreikarte der BVG sowie die kostenlose Zustellung des Gesetzes- und Verordnungsblattes und des Amtsblattes für Berlin.
31. 08. Der Volkskomiker Erich Carow stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof am Krematorium Wilmersdorf beigesetzt.
31. 08. Für den Bau eines Wassersportheimes erwirbt der akademische Verein »Hütte« ein Grundstück an der Scharfen Lanke (Spandau), das aber erst 1957 vom Verein übernommen wurde.
01. 09. Als einzige Ausbildungsstätte dieser Art in Deutschland wird in der Friedrichstraße (Mitte) eine Fachschule für Artistik eröffnet.
03. 09. Die Berliner Ullstein AG und das Hamburger Verlagshaus Springer schließen einen Vertrag über gegenseitige Beteiligung ab.
04. 09. Für das kommende Wintersemester wird die Zahl der Studenten der Technischen Universität Berlin auf maximal 9 500 begrenzt. Die Universität hatte im vorangegangenen Sommersemester mit rund 9 250 Studenten ihre Kapazitätsgrenze nahezu erreicht.
08. 09. Der Architekt Oskar Kaufmann stirbt in Budapest. Kaufmann lebte seit 1900 in Berlin, war bis zu seiner Auswanderung nach Tel-Aviv 1933 der führende Theaterarchitekt in Berlin (Hebbeltheater, Volksbühne). Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Ungarn.
14. 09. In einer Feierstunde erhält das Charlottenburger Gymnasium den Namen des wegen seiner Beteiligung am Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 hingerichteten Generalobersten Erich Hoepner, der an dieser Schule sein Abitur abgelegt hatte.
15. 09. Die 7. Deutsche Industrieausstellung wird eröffnet.
16. 09. Die 6. Berliner Festwochen werden eröffnet.
20. 09. Vor dem Abgeordnetenhaus gibt dessen Präsident Willy Brandt bekannt, daß der einmillionste Flüchtling aus der DDR im Notaufnahmelager Marienfelde (Tempelhof) eingetroffen sei und um politisches Asyl nachgesucht habe.
22. 09. Der Magistrat stellt Mittel für die Wiederaufstellung der Quadriga auf dem Brandenburger Tor und die Umgestaltung der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte) zur Verfügung.
24. 09. Ilona Slupianek, verheiratete Briesenick, wird in Demmin geboren. Die Leichtathletin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Goldmedaille im Kugelstoßen.
26. 09. Die Deutschlandhalle AG wird mit einem Stammkapital von 1,5 Millionen Mark gegründet.
27. 09. Auf der XI. Tagung der Ostberliner Volksvertretung wird der bisherige Vorsitzende des Rates des Stadtbezirks Mitte, Wilhelm Thiele (SED), zum ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt.
28. 09. Die Reichsbahn schließt den Berliner Außenring durch Inbetriebnahme der Strecke Golm - Saarmund.
01. 10. Das Wetteramt Berlin (Tempelhof) des Deutschen Wetterdienstes wird errichtet. Es diente hauptsächlich zur meteorologischen Betreuung der Luftfahrt.
03. 10. Für die Kongreßhalle im Tiergarten wird der Grundstein gelegt.
08. 10. Die Schauspielerin Lucie Höflich (Helene Lucie von Holwede) stirbt in Berlin. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Dahlem, Königin-Luise-Straße 57 (Zehlendorf).
19. 10. Das aus Spenden von 130 Städten errichtete Ernst-Reuter-Haus in der Straße des 17. Juni 110-114 (Charlottenburg) wird als Sitz der Zweigstelle Berlin des Deutschen Städtetages eröffnet.
22. 10. In Ost-Berlin läßt das Innenministerium der DDR die »BZ am Abend« beschlagnahmen weil sie Rede-Auszüge des Führers der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP), Wladislaw Gomulka, zu Herrschaftsmethoden Stalins in Osteuropa enthielt.
01. 11. Die BVG (Ost) stellt die Omnibuslinien 37 »U-Bahnhof Lichtenberg - Bürknersfelde (Marzahn)« und 41 »Dimitroffstraße - Bürknersfelde« auf O-Bus-Betrieb um.
02. 11. Der jüdische Theologe Leo Baeck stirbt 83jährig in London. Baeck war seit 1912 Gemeinderabbiner in Berlin, lehrte an der Berliner Hochschule für Wissenschaft des Judentums und war von 1943 bis 1945 im KZ Theresienstadt inhaftiert.
05. 11. Einem Aufruf des Senats und des Abgeordnetenhauses folgend, versammeln sich abends über 100 000 Westberliner vor dem Schöneberger Rathaus zu einer Protestkundgebung gegen die Niederschlagung des ungarischen Aufstands durch sowjetische Truppen.
06. 11. In der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) findet eine von der SED organisierte Solidaritätskungebung für die Niederschlagung des »konterrevolutionären Putsches« in Ungarn statt.
06. 11. Wilhelm Ahrens, der von 1924 bis 1933 Vorsitzender des Hauptverbandes deutscher Krankenkassen war und 1953 zum Stadtältesten ernannt wurde, stirbt in Berlin.
07. 11. Das Kottbusser Ufer im Bezirk Kreuzberg wird zum 90. Geburtstag des Komponisten Paul Lincke in Lincke-Ufer umbenannt. Seit 1966 heißt die Straße Paul-Lincke-Ufer.
16. 11. Das Bilka-Kaufhaus an der Joachimsthaler Straße (Charlottenburg) wird eröffnet.
16. 11. Der Magistrat beschließt - einer Regelung für die DDR entsprechend - eine Erhöhung der Renten und der Sozialfürsorgeunterstützung.
17. 11. Die Operette »Wer braucht Geld« (später unter dem Namen »In Frisko ist der Teufel los« bekannt) von Guido Masanetz wird im Metropol-Theater (Friedrichstraße, Mitte) uraufgeführt.
17. 11. Der Präsident der Deutschen Akademie der Künste, Prof. Otto Nagel, eröffnet in den Sälen der Akademie am Robert-Koch-Platz (Mitte) die »Jahresausstellung 1956«. Sie umfaßte 152 Gemälde und 32 Plastiken von Künstlern der DDR, der BRD und West-Berlins.
23. 11. Karin Guthke wird in Berlin geboren. Die Wasserspringerin des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Bronzemedaille im Kunstspringen. Bei den Spielen in Montreal 1976 belegte sie den fünften Platz.
26. 11. Christa Stubnick, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Silbermedaille über 100 m.
26. 11. Das Abgeordnetenhaus stimmt einmütig der Errichtung eines Instituts für Kernforschung (Hahn-Meitner-Institut) mit einem Reaktor des Typs L 54 der Atomics International (50 kW) in Wannsee zu.
26. 11. Das Abgeordnetenhaus von West-Berlin begeht mit einem Festakt den 10. Jahrestag der Konstituierung der ersten aus Wahlen (am 20. Oktober 1946) hervorgegangenen Berliner Stadtverordnetenversammlung nach 1945.
28. 11. Vor dem Roten Rathaus (Mitte) werden zwei Plastiken des Bildhauers Fritz Cremer, die Aufbauhelfer als Symbole der gemeinsamen Arbeit am Aufbau Berlins darstellen, aufgestellt.
28. 11. Gisela Köhler, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, erringt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Silbermedaille über 80 m Hürden.
30. 11. Christa Stubnick, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Silbermedaille über 200 m.
30. 11. Zum erstenmal tagt die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung im wiederhergestellten Großen Sitzungssaal des Roten Rathauses (Mitte).
01. 12. Der Berliner Boxer Wolfgang Behrendt erringt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Goldmedaille im Bantamgewicht. Er war der erste Olympiasieger aus der DDR. Nach seiner Ausbildung als Kameraassistent arbeitete er als Fotograf in Berlin.
01. 12. Der Boxer Harry Kurschat gewinnt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Silbermedaille im Leichtgewicht. 1955 war er Europameister, 1953, 1954 und 1956 Deutscher Meister.
02. 12. Das Prager Marionetten-Theater unter Leitung von Prof. Josef Skupa beginnt mit einer Vorstellung im Theatersaal der Freien Universität Berlin ein mehrtägiges Gastspiel in West-Berlin.
05. 12. An der Grenzkontrolle Berlin/Babelsberg werden zum erstenmal seit der Blockade 1948/49 amerikanische Transporte von sowjetischen Soldaten an der Weiterfahrt über die Autobahn ins Bundesgebiet gehindert.
06. 12. Der Berliner Hockeyspieler Heinz Radzikowski gewinnt bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1976 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
10. 12. Der Chirurg Werner Forßmann, seit November 1956 Ordinarius an der Freien Universität Berlin, erhält den Nobelpreis für Medizin.
12. 12. Vom Hauptausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses wird grundsätzlich ein Etatzuschuß von einer Million Mark für die Freie Universität Berlin bewilligt.
13. 12. Die Handelsorganisation (HO) eröffnet in der Klement-Gottwald-Allee (Berliner Allee, Weißensee) ihre erste Berliner »Selbstbedienungsverkaufsstelle für Lebensmittel«.
13. 12. Das Abgeordnetenhaus übernimmt das »Bundesgesetz über den Ladenschluß«.
14. 12. Auf einer Festveranstaltung in der Werner-Seelenbinder-Halle (Fritz-Riedel-Straße, Pr'berg) werden die Medaillengewinner der DDR bei den Olympischen Sommerspielen in Melbourne als »Verdiente Meister des Sports« bzw. mit anderen Auszeichnungen geehrt.
15. 12. Das neugegründete Institut für Dokumentation der Akademie der Wissenschaften zu Berlin umfaßt u.a. die Bereiche Chemie, Technik, Landwirtschaft, Information, Dokumentationsnetz, Methodik und Literaturdienst.
17. 12. Im Treppenhaus des Instituts für organische Chemie der Freien Universität Berlin wird eine Gedenktafel enthüllt, die daran erinnert, daß O. Hahn und F. Straßmann hier 1938 die Uran-Spaltung entdeckt hatten. Das Gebäude heißt seither Otto-Hahn-Bau.
18. 12. Auf dem Berliner Maifeld (Charlottenburg) wird die 2,60 Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Olympia-Glocke geborgen.
22. 12. Der Architekt Otto Kohtz stirbt in Berlin. Kohtz schuf u.a. das Verwaltungsgebäude für den Reichslandbund in der Dessauer Straße (Kreuzberg). Sein Entwurf für ein Bürohochhaus am Platz der Republik galt als Markstein in der Entwicklung des Hochhauses.
22. 12. Roswitha Beier wird in Riesa geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin errang bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 100 m Delphin und 4 x 100 m Lagen.
26. 12. Dr. Katharina Heinroth, die seit dem 3. August 1945 dem Zoologischen Garten zu Berlin als kommissarische Leiterin bzw. als Direktorin vorstand, tritt in den Ruhestand. Ihr wurde am 9. April 1957 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen.
28. 12. Der Magistrat beschließt die Bildung einer Maschinen-Traktoren-Station (MTS) für die Berliner Landwirtschaft.
29. 12. Christine Errath wird in Berlin geboren. Die Eiskunstläuferin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Bronzemedaille. 1973 und 1974 war sie Weltmeisterin.

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