Berlin im Jahr 1951
09. 01. In West-Berlin wird die Todesstrafe abgeschafft.
11. 01. Otto Suhr wird zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.
11. 01. 53 Urnen von Teilnehmern am antifaschistischen Widerstand aus allen Teilen Deutschlands werden an der Ringmauer auf dem Friedhof Friedrichsfelde beigesetzt. Die 20 Bronztafeln an dieser Stelle wurden 1973 durch eine Porphyrtafel mit 537 Namen ersetzt.
14. 01. Auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird die Gedenkstätte der Sozialisten von Wilhelm Pieck eingeweiht. Das 1926 von Mies van der Rohe geschaffene Monument - 1935 von den Nationalsozialisten zerstört - wurde nicht wieder rekonstruiert.
18. 01. Das Amtsgericht Charlottenburg teilt mit, daß die ehemalige »Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e. V., Sitz Berlin« aus dem Vereinsregister gelöscht wurde, da weder Mitglieder noch Vermögen vorhanden waren.
18. 01. Das Berliner Abgeordnetenhaus wählt in seiner dritten Sitzung Prof. Ernst Reuter erneut zum Bürgermeister. Er trug nach der Verfassung vom 1. Oktober 1950 erstmals die Bezeichnung Regierender Bürgermeister. Reuter erhielt 77 der 125 abgegebenen Stimmen.
31. 01. In einer Halle am Funkturm (Charlottenburg) erreichen die deutschen Boxamateure in ihrem ersten Nachkriegsländerkampf gegen die österreichische Boxnationalstaffel ein Unentschieden (10:10).
01. 02. Das bisher zum Bezirk Spandau gehörende West-Staaken wird auf der Grundlage eines Gebietstauschs zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungsmacht in die Verwaltung Ost-Berlins übernommen.
01. 02. Auf der Grundlage der Verfassung vom 1. Oktober 1950 wird in West-Berlin die bisherige Bezeichnung »Magistrat von Groß- Berlin« durch »Der Senat von Berlin« ersetzt. In Ost-Berlin blieb die Bezeichnung »Magistrat von Groß-Berlin« weiterhin gültig.
01. 02. Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wird die Wiederaufrichtung des »Vereins Versuchsanstalt für Luftfahrt« mit Geschäftsstelle in München eingetragen.
03. 02. In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die erste Grüne Woche Berlin 1951 eröffnet. Bis zum 11. Februar besuchten rund 310 000 Menschen die Ausstellung, davon rund die Hälfte aus Ost-Berlin und der DDR.
08. 02. Kohlhasenbrück erhält eine Omnibusverbindung zum Rathaus Zehlendorf (Linie 3).
09. 02. Die CDU-Fraktion des Abgeordnetenhauses wählt Ernst Lemmer als Nachfolger von Dr. Walther Schreiber zum Fraktionsvorsitzenden.
11. 02. Im ersten internationalen Fußballvergleich nach dem Zweiten Weltkrieg stehen sich im Olympiastadion (Charlottenburg) die Stadtmannschaften von Zürich und Berlin gegenüber. Das Spiel endete unentschieden 2:2.
22. 02. Der Magistrat beschließt die Gründung einer Handwerkskammer Groß-Berlin.
23. 02. Der sozialdemokratische Politiker Hugo Heimann, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in New York.
03. 03. Jürgen Schütze wird in Arnsdorf geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im 1000-m-Zeitfahren. Schütze war DDR-Vizemeister 1970 und 1971.
03. 03. In Berlin stirbt der Chemiker Rolf Mumbrauer, Leiter des Instituts für technische Chemie an der Technischen Universität Berlin.
05. 03. In der Senatsverwaltung für Inneres wird eine Dienststelle für Verfassungsschutz eingerichtet.
06. 03. Im Großen Saal der Landesbildstelle eröffnet der Senator für Bau- und Wohnungswesen, Dr. Werner Müller, eine Schulbautagung, auf der er erklärt, daß in West-Berlin die Zahl der Klassenräume bis 1954 von 6 500 auf 7 700 erhöht werden soll.
07. 03. Die Alliierte Kommandantur übergibt den Westberliner Behörden eine Grundsatzerklärung zu ihrer weiteren Tätigkeit und die »Erste Abänderungsurkunde« zum »kleinen Besatzungsstatut« vom 14. Mai 1949.
07. 03. Die Alliierte Kommandantur genehmigt das Gesetz über die Errichtung der »Treuhandstelle Reichspatentamt«.
07. 03. Die Dorotheenstraße (Mitte) wird in Clara-Zetkin-Straße umbenannt. 1995 erhielt sie wieder ihren früheren Namen.
11. 03. Für den Ausbau des Sportplatzes an der Cantianstraße (Prenzlauer Berg) zum »Berliner Sportpark« - später in »Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark« umbenannt - erfolgt der erste Spatenstich.
15. 03. Der Magistrat beschließt die Übernahme des Walter-Ulbricht-Stadions und der Werner-Seelenbinder-Halle in die Verwaltung der Abteilung Volksbildung sowie die Bildung einer »Volksbildungs- und Kulturstätten GmbH«. Sie übernahm die Leitung der Filmtheater.
19. 03. Der Senat beschließt die Herausgabe eines »Gesetz- und Verordnungsblattes für Berlin« durch den Senator für Justiz ab 1. April 1951.
21. 03. Rolf Jobst wird in Eberswalde geboren. Der Ruderer des SC Berlin-Grünau gewann bei den Olympischen Spielen in München die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann. Im Achter war er 1970 Weltmeister, 1971 Vize-Europameister und DDR-Meister.
22. 03. Der Magistrat billigt den Volkswirtschaftsplan 1951.
27. 03. Die Ruine der Krolloper am Platz der Republik (Tiergarten) wird gesprengt. Während der NS-Zeit war die Krolloper vorübergehend Sitz des Reichstages.
28. 03. Volkspolizisten geben am Potsdamer Platz mehrere Schüsse auf einen amerikanischen Touristenbus ab. Es wurde niemand verletzt. Die Businsassen sollten Westberliner Jugendliche beim Verteilen antikommunistischer Flugblätter im Ostsektor fotografiert haben.
30. 03. Das auf Grund der Berliner Verfassung geschaffene Oberverwaltungs- und Verwaltungsgericht nimmt im Gebäude des ehemaligen Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (Charlottenburg) seine Tätigkeit auf.
30. 03. Klaus-Jürgen Grünke wird in Bad Lauchstädt geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille im 1000-m-Zeitfahren. In dieser Disziplin war er Weltmeister 1974 und 1975.
01. 04. Ludwig Reichel wird zum Professor mit Lehrstuhl und Direktor des Instituts für Chemie an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin berufen.
01. 04. Auf der Landeskonferenz der Jungen Union Berlin fordert deren Vorsitzender, Rudolf Luster, die Gründung einer Gesellschaft für die Wiedervereinigung Deutschlands.
02. 04. Unter der Leitung des Rektors der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Walter Friedrich, konstituiert sich ein zentrales Friedenskomitee der Universität.
02. 04. Der Senat beschließt die Bildung eines vorbereitenden Rundfunkrats für einen eigenen Berliner Sender, dessen Vorsitz der Senator für Volksbildung haben soll.
04. 04. Der Beiwagenbetrieb für O-Busse wird bei der BVG (West) aufgegeben.
11. 04. Im Volkshaus Weißensee beginnt der bis zum 12. April andauernde 2. Landesparteitag der Berliner NDPD. Max Schneider wurde einstimmig zum Vorsitzenden wiedergewählt. Sein Stellvertreter wurde Egbert von Frankenberg.
12. 04. Oberbürgermeister Friedrich Ebert gibt die Ernennung des Bürgermeisters von Mitte, Wilhelm Thiele, zu seinem Bevollmächtigten für die Weltjugendfestspiele bekannt.
12. 04. Der Magistrat beschließt die Umbenennung von 24 Straßen in den Bezirken Mitte, Treptow, Lichtenberg und Pankow, die bisher Namen des preußischen Königs- und des deutschen Kaiserhauses oder deren Generalität trugen.
14. 04. Die Ausstellung »Berlin im Aufbau« (Malerei und Grafik) wird eröffnet.
18. 04. Der Bundestag wählt die Berliner Abgeordneten Louise Schneider (SPD) zum Mitglied sowie Dr. Robert Tillmanns (CDU) und Dr. Hans Reif (FDP) zu stellvertretenden Mitgliedern der Beratenden Versammlung des Europarates.
19. 04. Innerhalb der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin wird eine veterinärmedizinische Abteilung gegründet. Am 4. Februar 1952 wurde sie zur eigenständigen Veterinärmedizinischen Fakultät umgebildet.
19. 04. Das Abgeordnetenhaus beschließt, landwirtschaftliche, gärtnerische und landwirtschaftlich-technologische Institute in West-Berlin zu einem »Hochschulinstitut für Landwirtschaft und Gartenbau« der Technischen Universität Berlin zusammenzuschließen.
20. 04. Der Tiermediziner Kurt Neumann-Kleinpaul, seit 1919 Mitarbeiter der Tierärztlichen Hochschule (1934 eingegliedert in die Friedrich-Wilhelms-Universität), scheidet aus seiner alten Lehrstätte aus und nimmt eine Tätigkeit an der Freien Universität auf.
20. 04. Das Berliner Fernsehstudio des Nordwestdeutschen Rundfunks am Heidelberger Platz (Wilmersdorf) gestaltet seine erste Probesendung, die aber nur in Berlin zu empfangen war.
20. 04. Sechs der sieben Professoren der Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin wechseln zur neugegründeten Veterinärmedizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin über.
22. 04. In Ost-Berlin konstituiert sich das Nationale Olympische Komitee der DDR. Zu dessen Präsident wurde Kurt Edel (SED) gewählt.
23. 04. Der Allgemeine Studentenausschuß (AStA) der Freien Universität Berlin bezieht ein Haus in der Garystraße 20 (Zehlendorf).
23. 04. Die Geschäftsbereiche Forsten, Güter, Markthallen sowie Schlacht- und Viehhöfe werden vom Senat mit Wirkung vom 1. April 1951 aus der Zuständigkeit des Senators für Verkehr und Betriebe in die des Senators für Wirtschaft und Ernährung überwiesen.
25. 04. Der Magistrat von Ost-Berlin schreibt einen Wettbewerb für die städtebauliche und architektonische Gestaltung der Stalinallee (Karl- Marx-Allee) aus.
26. 04. Friedrich Ebert, Oberbürgermeister von Ost-Berlin, übergibt das im Zweiten Weltkrieg teilzerstörte Podewilssche Palais in der Klosterstraße (Mitte) an den Jugendverband Freie Deutsche Jugend (FDJ).
28. 04. Im Studentenhaus am Steinplatz (Charlottenburg) beginnt der zweitägige Landesparteitag der Berliner CDU. Der Parteitag bestätigte Dr. Walther Schreiber als Vorsitzenden des Landesverbandes und wählte Dr. Ferdinand Friedensburg zu dessen Stellvertreter.
30. 04. Auf der 52 km langen Strecke von Spandau West nach Königs Wusterhausen beginnt der elektrische S-Bahn-Betrieb. Die Züge fuhren im 20-Minuten-Takt. Der dampfbetriebene Personenverkehr von Köngs Wusterhausen zum Görlitzer Bahnhof wurde eingestellt.
30. 04. Der Invalidenfriedhof (Scharnhorststraße, Mitte) wird amtlich für weitere Beisetzungen geschlossen.
01. 05. Die elektrifizierte S-Bahn-Strecke Grünau - Königs Wusterhausen wird in Betrieb genommen.
01. 05. Prof. Bruno Drews wird als ordentlicher Professor auf den neuerrichteten Lehrstuhl für Gärungsgewerbe an die Technische Universität Berlin berufen.
02. 05. Die IG Metall und der Verband der Berliner Metallindustrie vereinbaren für alle in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter rückwirkend ab 1. April 1951 eine Erhöhung des Ecklohns um 10 Pfennig pro Stunde.
04. 05. Der Senat wird mittels eines Dringlichkeitsantrags aller Fraktionen beauftragt, durch Übernahme einer Bürgschaft in Höhe von 30 000 Mark die Restfinanzierung für den Ausbau der Avus als Rennstrecke sicherzustellen.
04. 05. Prof. Walter Friedrich tritt sein Amt als Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin an.
07. 05. Das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz (Neukölln), das in den letzten Kriegstagen völlig zerstört wurde, wird als Neubau wiedereröffnet.
07. 05. Die BVG (West) führt die erste allgemeine Tariferhöhung durch, wonach ein Einzelfahrschein fünf Pfennig mehr kostet.
10. 05. Der Magistrat beschließt, weitere 23 Ostberliner Straßen, die Namen von Mitgliedern des früheren preußischen Königshauses und von Feldherren tragen, nach Wissenschaftlern, Künstlern oder »politischen Kämpfern gegen die Reaktion« umzubenennnen.
10. 05. Die Prinz-Albrecht-Straße (Mitte) wird in Niederkirchnerstraße umbenannt.
12. 05. Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter eröffnet am Stuttgarter Platz (Charlottenburg) den ersten Interzonenbusbahnhof Berlins. Zwölf Buslinien verbanden West-Berlin mit fast allen größeren Städten Westdeutschlands.
15. 05. Der Generaldirektor der Reichsbahn, Erwin Kramer (SED), kündigt auf einer Pressekonferenz eine weitgehende Entflechtung des Eisenbahnknotenpunktes Berlin an. Danach sollten alle Kopfbahnhöfe, wie der Görlitzer Bahnhof, aus dem Stadtbild verschwinden.
16. 05. Die nach den Wahlen vom 3. Dezember 1950 erforderliche Neubildung der Westberliner Bezirksämter wird abgeschlossen.
23. 05. Der Präsident der in Ost-Berlin ansässigen Deutschen Akademie der Künste, Arnold Zweig, eröffnet in der Kunstgalerie Reinhard Franz in West-Berlin eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers und Akademiemitglieds Fritz Cremer.
24. 05. Es beginnt die »Berliner Woche der exakten Naturwissenschaften« im Hörsaal des Physikalischen Instituts der Technischen Universität Berlin. Initiator dieser Veranstaltung war Prof. Jean D'Ans. Insgesamt wurden 62 wissenschaftliche Vorträge gehalten.
26. 05. Innerhalb der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin wird eine Abteilung für Veterinärmedizin eröffnet, der sieben Professoren, etwa dreißig Assistenten und zweihundert Studenten angehören.
31. 05. Die Umbenennung von Wörther Platz und Weißenburger Straße (Prenzlauer Berg) in »Kollwitzplatz« und »Kollwitzstraße« nach der Malerin Käthe Kollwitz wird im Verordnungsblatt für Groß-Berlin bekanntgegeben.
31. 05. Der Magistrat beschließt, weitere 69 Straßen und Plätze, die Namen von Politikern Preußens und des Deutschen Reiches tragen, umzubenennen.
01. 06. Der Senator für Post- und Fernmeldewesen, Dr. Hugo Holthöfer, eröffnet in Nikolassee die neue Empfangsstation für den Ultra- Kurzwellen-Dienst zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet. Sie ermöglichte täglich 2 000 Ferngespräche von und nach Berlin.
01. 06. Eine Statistik weist aus, daß die Feuerwehr in West-Berlin über 23 Berufswachen und 18 Freiwillige Wehren verfügt.
02. 06. Zur Eröffnung der 700-Jahr-Feier Weddings im Volkspark Rehberge unterstreicht Bürgermeister Walter Röber in seiner Rede den Aufbauwillen und die Freiheitsliebe der Weddinger Bevölkerung.
04. 06. Der Weihbischof von Paderborn, Wilhelm Weskamm, wird von Papst Pius XII. zum Bischof von Berlin ernannt, nachdem alle für das Bistum Berlin zuständigen Stellen ihre Zustimmung zu seiner Wahl durch das Berliner Domkapitel gegeben haben.
06. 06. Die I. Internationalen Filmfestspiele in West-Berlin werden eröffnet. Bis zum 18. Juni wurden im »Titania-Palast« in der Schloßstraße (Steglitz) 34 Spielfilme gezeigt
08. 06. Das Schuhhaus Leiser eröffnet an der Ecke Wilmersdorfer/Kantstraße (Charlottenburg) seinen ersten größeren modernen Schuhsalon.
09. 06. Henry Ford, der Enkel des Gründers der Ford-Werke, der im Jahr 1945 als Präsident die »Ford-Motor Company« übernahm, trifft in West-Berlin ein und besucht auch die Freie Universität Berlin.
12. 06. In Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter wird das aus Mitteln der Berliner Sporttoto-GmbH wiederhergestellte Schloß Glienicke seiner neuen Bestimmung als Sportler-Erholungsheim übergeben.
12. 06. Eckardt Martens wird in Bützow geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann. In dieser Bootsklasse war er 1970 Weltmeister, 1970 und 1971 DDR-Meister.
14. 06. Dr. Herbert Hausmann, Senator für Verkehr und Betriebe, stempelt das erste Kfz-Nummernschild, das nach dem Kriege wieder das traditionelle Berliner Kennzeichen IA erhält. Zur allgemeinen Einführung der neuen Schilder kam es jedoch nicht.
15. 06. Max von Laue spricht vor der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin den Nachruf für den Physiker Arnold Sommerfeld.
17. 06. Im Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) unterliegt die deutsche Nationalmannschaft im ersten Fußball-Länderspiel nach dem Zweiten Weltkrieg der Türkei mit 1:2 Toren.
19. 06. Lutz Unger wird in Wernigerode geboren. Der Schwimmer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 4 x 100 m Lagen und Bronze über 4 x 100 m Freistil. Er war 1970 Europameister über 4 x 100 m Lagen.
19. 06. Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter fordert vor dem am 12. März 1951 wieder gegründeten Verein der ausländischen Presse in Berlin feste Garantien für einen unbehinderten Verkehr zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet.
25. 06. Die Berliner Berufsfeuerwehr begeht mit einem Festakt im Abgeordnetenhaus ihr 100jähriges Bestehen. Berlin war die erste Gemeinde Deutschlands mit einer Berufsfeuerwehr.
01. 07. In Ost-Berlin wird der (volkseigene Betrieb) VEB Taxi mit 128 neuen Pkw vom Typ EMW (Eisenacher Motoren Werke) gegründet.
01. 07. Das erste internationale Avusrennen nach dem Krieg wird von mehr als 350 000 Zuschauern begeistert verfolgt. Es beteiligten sich etwa 150 Fahrer aus zehn Ländern an den insgesamt acht Rennen mit Autos und Motorrädern.
02. 07. Der Arzt und erste Stadtrat für Gesundheitswesen nach dem Krieg, Prof. Dr. Ernst Ferdinand Sauerbruch, stirbt in West-Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Wannsee, Lindenstraße 1-2.
02. 07. Dietrich Zander wird in Berlin geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann. Im Achter war er 1970 Weltmeister, 1970 und 1971 DDR-Meister.
04. 07. Die neuerbaute 164 Meter lange Frey-Brücke über die Havel in Spandau wird durch den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter für den Verkehr freigegeben.
05. 07. Auf einem überwiegend mit Schulkindern und Lehrern aus dem Bezirk Prenzlauer Berg besetzten Ausflugsdampfer kommt es vor der Treptower Brücke zur Explosion. Von den 127 Passagieren kamen 29 ums Leben. Die Toten wurden in Friedrichsfelde beigesetzt.
09. 07. Nach Abschluß der Luftbrücke am 30. September 1949 wird vom Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter der Flughafen Tempelhof wieder für den zivilen Flugverkehr eröffnet.
09. 07. Gemäß Artikel 43, Absatz 4, der Verfassung von Berlin gibt sich der Senat eine Geschäftsordnung. Danach führt der Regierende Bürgermeister den Vorsitz im Senat und leitet dessen Geschäfte.
10. 07. Die Deutsche Reichsbahn nimmt den neu gebauten Teil des Südlichen Berliner Außenrings zwischen Grünau und Ludwigsfelde in Betrieb.
10. 07. Das Luftbrückendenkmal wird vor 100 000 Berlinern auf dem Platz der Luftbrücke vor dem Flughafen Tempelhof durch den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter enthüllt.
11. 07. Zum Beginn des 3. Deutschen Evangelischen Kirchentages treffen sich unter dem Leitmotiv »Wir sind doch Brüder« evangelische Christen aus allen Teilen Deutschlands in beiden Teilen Berlins.
12. 07. Durch einen Beschluß des Ministerrates wird die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin der Regierung der DDR direkt unterstellt.
17. 07. Die Freie Universität Berlin erhält aus Mitteln der US-amerikanischen Henry-Ford-Stiftung eine Spende von umgerechnet rund 5,5 Mill. Mark zur Errichtung der zentralen Universitätsbibliothek und eines Komplexes mit Hörsälen und Seminaren (Henry-Ford-Bau).
18. 07. Der Chemiker Prof. Dr. Robert Havemann wird von der Westberliner Schutzpolizei beim Verteilen von Flugblättern, die zur Ächtung der Atombombe aufrufen, verhaftet.
19. 07. Das DDR-Ministerium des Innern verbietet ab sofort allen in seinem Zuständigkeitsbereich zugelassenen Kraftfahrzeugen die Durchfahrt West- Berlins.
25. 07. Die Stralauer Brücke (der »Tausendfüßler«) zwischen den Bezirken Treptow und Friedrichshain wird durch Oberbürgermeister Friedrich Ebert dem Verkehr übergeben.
27. 07. Wegen des Hissens einer FDJ-Fahne auf dem Wasserturm des Reichsbahnausbesserungswerkes Tempelhof und wegen des Verteilens von Flugblättern für das Weltjugendtreffen werden 24 Mitglieder der SED und der FDJ von der Westberliner Polizei verhaftet.
30. 07. Der Senat beschließt, sich weder direkt noch indirekt finanziell an der Fortführung des Hebbel-Theaters (Kreuzberg) zu beteiligen.
31. 07. Im VEB Transformatorenwerk Oberschöneweide wird erstmals in Berlin ein »Betriebskollektivvertrag« unterzeichnet.
31. 07. Der neue katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, wird in der St.-Sebastian-Kirche in Wedding feierlich inthronisiert.
01. 08. In der DDR beginnen erste Sendeversuche mit Fernsehbild- und Tonsignalen durch das Rundfunk- und Fernsehtechnische Institut in Berlin.
01. 08. Die erste O-Bus-Linie der Ostberliner BVG wird zwischen Robert-Koch-Platz (Mitte) und Ostbahnhof (Friedrichshain) eröffnet.
02. 08. Die neuerbaute Sporthalle in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) wird vom Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert ihrer Bestimmung übergeben.
03. 08. Das Abgeordnetenhaus beschließt einmütig die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Strafanstalt Plötzensee.
03. 08. Der Ostberliner Magistrat übergibt als letzte der zu den Weltjugendfestspielen (5. bis 19. August) erbauten Sportstätten das Stadion und die Sportstätte an der Cantianstraße ihrer Bestimmung. Die Anlage erhielt den Namen »Berliner Sportpark«.
03. 08. Das Berliner Abgeordnetenhaus fordert die Kooperation von Freier Universität und der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP).
05. 08. Der Ingenieur Otto von Bronk stirbt in Berlin. Bronk entwickelte seit etwa 1900 funktechnische Anlagen. Von 1911 bis 1937 war er Leiter der Patentabteilung bei Telefunken. Er erwarb etwa 100 Patente, vor allem auf dem Gebiet der Funktechnik.
05. 08. In Ost-Berlin werden die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten eröffnet. Sie dauerten bis zum 19. August.
07. 08. Der neue 20-Kilowatt-Kurzwellensender des RIAS wird vom Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter eingeweiht. Er konnte in fast allen Gegenden der DDR gehört werden.
09. 08. Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt eine »Verordnung über das Kündigungsrecht«, wonach jeder Beschäftigte fristlos entlassen werden kann, wenn er u.a. gegen die »Grundsätze der antifaschistisch-demokratischen Ordnung verstößt«.
10. 08. Das neuerbaute Freibad Columbiadamm (Neukölln) wird durch den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter seiner Bestimmung übergeben.
11. 08. Das neuerbaute Freibad am Humboldthain (Wedding) wird von Senator Dr. Paul Hertz seiner Bestimmung übergeben.
11. 08. Der zu einer Grünanlage gestaltete 75 Meter hohe Trümmerberg in Schöneberg wird von der Bezirksbürgermeisterin Dr. Ella Barowsky der Öffentlichkeit übergeben und auf den Namen »Insulaner« getauft.
12. 08. Prof. Georg Pniower beendet nach der Beschlagnahmung des Institutsgebäudes durch die US-Militärbehörde seine Tätigkeit als Direktor des Instituts für Gartengestaltung. Pniower baute ein größeres und moderneres Institut an der Humboldt-Universität auf.
14. 08. Die Alliierte Kommandantur erweitert die Befugnisse der deutschen Versicherungsgesellschaften, die ihren Sitz oder eine Zweigstelle in West- Berlin haben, und erlaubt ihnen, Versicherungen und Rückversicherungen in jeder Währung abzuschließen.
17. 08. Die elfte Delegiertenkonferenz des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) beginnt in West-Berlin. Der Verband forderte die Einstellung aller Kontakte zu Hochschulen der DDR.
20. 08. Das neue Amtliche Fernsprechbuch enthält neben rund 110 000 Westberliner auch etwa 35 000 Ostberliner Fersprechteilnehmer.
25. 08. Die Alliierte Kommandantur ersucht den Senat, für die Errichtung eines wirksamen Kontrollsystems für Reisedokumente auf den Berliner Flugplätzen durch das Polizeipräsidium zu sorgen, da diese Aufgabe künftig deutschen Behörden übertragen werden soll.
28. 08. Der Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wird geschlossen.
30. 08. Der Magistrat bestätigt den vom Vorstand der Ostberliner Handwerkskammer vorgeschlagenen Präsidenten, Kürschner-Obermeister Leopold Pertek, und die zwei Vizepräsidenten Paul Rogall und Hermann Schlimme in ihren Ämtern.
01. 09. Oberbürgermeister Friedrich Ebert legt an der Weberwiese (Friedrichshain) den Grundstein für den Bau des ersten Ostberliner Wohnhochhauses nach dem Krieg. Gleichzeitig damit begann der Aufbau des Wohngebietes in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).
01. 09. Durch Zusammenlegung der von Max Reinhardt 1905 gegründeten Schauspielschule des Deutschen Theaters und der Schauspielklasse des DEFA- Nachwuchsstudios entsteht die Staatliche Schauspielschule (Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«).
01. 09. In Neukölln eröffnet der Kreisverband des DRK ein Flüchtlingsheim in der Karl-Marx-Straße 235.
02. 09. Der Tunnel Unter den Linden (Mitte) wird für den Straßenbahnverkehr geschlossen.
05. 09. Die 1. Berliner Festwochen werden durch Bundespräsident Theodor Heuss im wiederaufgebauten Schiller-Theater (Charlottenburg) eröffnet. Sie dauerten bis zum 30. September.
05. 09. Bundespräsident Theodor Heuss enthüllt während eines Aufenthaltes in Berlin vor dem Schöneberger Rathaus eine Büste des ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert.
06. 09. Der »Internationale Auto-Salon« wird in West-Berlin eröffnet.
07. 09. Im Dahlemer Museum wird die Ausstellung »Alte Meister« mit 140 Gemälden der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts und 200 deutschen Handzeichnungen der Dürer-Zeit eröffnet.
09. 09. In der Hinrichtungsstätte in Plötzensee (Tiergarten) wird der Grundstein zu einer Gedenkstätte für die mehr als 2 000 hier hingerichteten Opfer des Nationalsozialismus gelegt.
10. 09. Im Unionshaus in der Jägerstraße (Mitte) eröffnet der Vorsitzende des Berliner Landesverbandes der CDU (Ost) und stellvertretende Ostberliner Oberbürgermeister Arnold Gohr die Landesparteischule seiner Partei.
12. 09. Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft ratifiziert in München ein Abkommen über die in der Deutschen Forschungshochschule Dahlem zusammengeschlossenen ehemaligen Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
13. 09. Der Magistrat von Ost-Berlin stimmt auf Antrag der Deutschen Reichsbahn nachträglich der Verlegung der Anschlußstrecken des südlichen Außenringes bei Grünau und Schönefeld zu.
16. 09. 35 000 Katholiken begrüßen auf einer großen Kundgebung in der Waldbühne (Charlottenburg) den neuen katholischen Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm.
17. 09. Vom Senat wird beschlossen, einen Beirat für die Staatlichen Bühnen Berlins zu bilden, dem es obliegt, darauf zu achten, daß die den Theatern vom Parlament gewährten Mittel nach den haushaltsrechtlichen Vorgaben eingesetzt werden.
22. 09. In Böhnkes Festsälen in Charlottenburg beginnt der zweitägige Außerordentliche Landesparteitag der CDU, der vornehmlich sozialpolitischen Fragen gewidmet ist.
23. 09. In der Waldbühne (Charlottenburg) besiegt der Hamburger Hein ten Hoff im Kampf um die Europameisterschaft der Berufsboxer im Schwergewicht den Briten Jack Gardner in 15 Runden nach Punkten.
24. 09. Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, stattet dem Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert seinen offiziellen Antrittsbesuch ab.
26. 09. Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, stattet dem Regierenden Bürgermeister Prof. Ernst Reuter seinen Antrittsbesuch ab.
29. 09. Der Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Adolf Dünnebacke (SPD), eröffnet die Festwoche »600 Jahre Dalldorf- Wittenau«. Anschließend übergab Bezirksverordnetenvorsteher Georg Rohde (SPD) den Ergänzungsbau eines Flügels des Rathauses Reinickendorf.
01. 10. Prof. Hermann Gesell, Leiter der Maschinentechnischen Abteilung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin, wird Extraordinarius an der Technischen Universität Berlin.
01. 10. Zum 50. Jahrestag der Ernennung des Ehrenrektors der Freien Universität Berlin und Nestors der deutschen Geschichtswissenschaft, Friedrich Meinecke, zum Ehrendoktor erfolgt die Umbenennung des Historischen Seminars der FU in Friedrich-Meinecke-Institut.
03. 10. Im Materialprüfungsamt in Dahlem beginnt die erste deutsche Rheologentagung. 160 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.
05. 10. In Ost-Berlin wird die Rationierung von Marmelade, Kunsthonig, Sirup, Seife und Textilien aufgehoben.
06. 10. Bundeskanzler Konrad Adenauer, Ehrenbürger der Stadt, eröffnet die unter seiner Schirmherrschaft stehende »Deutsche Industrieausstellung Berlin 1951« am Funkturm (Charlottenburg). Auf ihr wurde das erste deutsche Nachkriegs-Fernsehprogramm gestartet.
07. 10. Der 5. Deutsche Betriebswirtschaftertag wird von Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard in Berlin eröffnet.
08. 10. Die Alliierte Kommandantur teilt mit, daß das Westberliner Abgeordnetenhaus Bundesgesetze nicht nur einzeln, sondern unter bestimmten Bedingungen auch komplex als »Mantelgesetze« übernehmen und entsprechende Ausführungsbestimmungen erlassen darf.
10. 10. Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter übergibt dem dänischen Botschafter in Bonn, Generalmajor Frants Hvass, den Runenstein aus dem Jagdschloßpark Dreilinden, der nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 als Beutegut nach Berlin gebracht worden war.
10. 10. Irina Müller wird in Leipzig geboren. Die Ruderin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 mit dem DDR- Achter die Goldmedaille. Sie war Weltmeisterin in dieser Bootsklasse 1974 und im Vierer mit Steuerfrau 1975.
12. 10. In der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Mitte) hat die überarbeitete Fassung der Oper »Die Verurteilung des Lukullus« von Paul Dessau mit Text von Bertolt Brecht Premiere.
17. 10. Der Schriftsteller Bernhard Kellermann, Verfasser einer Reihe bedeutender Romane und zahlreicher Reisebücher, stirbt in Werder/Havel. Er erhielt 1949 den Titel eines Professors der Humboldt-Universität zu Berlin.
17. 10. Die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin wird mit einem Festakt im Haus der Deutschen Staatsoper am Bahnhof Friedrichstraße (Metropol-Theater, Mitte) gegründet.
18. 10. Die Westberliner Exklave Steinstücken wird von Volkspolizisten umstellt und soll der Stadt Potsdam angegliedert werden. Nach Protesten der Westmächte, des Senats und des Bezirksamtes Zehlendorf zog sich die Volkspolizei wieder zurück.
19. 10. Eine Delegation der Einwohner von Steinstücken wird beim Senat vorstellig, um das weitere Verbleiben ihres Gebietes unter Westberliner Verwaltung zu erreichen.
20. 10. Die »Berliner Stimme« erscheint zum erstenmal als Wochenzeitung der SPD. Ihr verantwortlicher Redakteur war Kurt Mattick.
22. 10. Die Veterinärmedizinische Abteilung der Freien Universität Berlin erhält die für den Gutsbetrieb der Domäne Dahlem entbehrlichen Gebäudeteile für die Einrichtung von Kliniken und Laboratorien.
23. 10. Die im April 1945 von deutschen Truppen gesprengte und für 1,15 Millionen Mark wiederhergestellte Autobahnbrücke Dreilinden wird vom Regierenden Bürgermeister Prof. Ernst Reuter dem Verkehr übergeben.
24. 10. In der Niederlagstraße 3 (Mitte) wird die Fachschule für künstlerischen Tanz, der Vorgängerin der Staatlichen Ballettschule Berlin, gegründet. 1969 zog die Ausbildungsstätte in das neue Schulgebäude in der Erich-Weinert-Straße 103 (Prenzlauer Berg) um.
04. 11. Bundesminister Jakob Kaiser übergibt den Heimatvertriebenen das »Haus der ostdeutschen Heimat« am Kaiserdamm 83 (Charlottenburg).
04. 11. Auf dem Steinplatz (Charlottenburg) weiht die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) einen Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus ein. Die Gedenkrede hielt der Vorsitzende der VOS, Erich Kalweit.
07. 11. Bei dem bislang größten Einbruch der Berliner Nachkriegszeit werden aus der Eisenbahnverkehrskasse der Reichsbahndirektion Berlin rund 3,5 Millionen Mark (Ost) und 300 000 Mark (West) gestohlen.
09. 11. In der Iranischen Straße (Wedding) wird der Erweiterungsbau des Alters- und Siechenheims der Jüdischen Gemeinde eingeweiht. Das Altersheim konnte 140, das Siechenheim 35 Personen beherbergen.
09. 11. Bei einer Gedenkstunde an die Opfer der »Reichskristallnacht« von 1938 teilt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Heinz Galinski, mit, daß die Jüdische Gemeinde Berlin früher fast 200 000 Mitglieder zählte, jetzt aber nur noch 7 000 Mitglieder hat.
16. 11. Das Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre, das bis 1949 seinen Sitz in Berlin-Dahlem hatte, bezieht seine neuen Räume in der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin in der Invalidenstraße 42 (Mitte).
18. 11. Der Regierende Bürgermeister Prof. Ernst Reuter beginnt im RIAS seine Sendereihe »Wo uns der Schuh drückt«, die alle 14 Tage auf dem Programm stand.
22. 11. Die Deutsche Reichsbahn eröffnet den Streckenabschnitt Karower Kreuz - Birkenwerder für die Fernbahn. Der Abschnitt war Teil des geplanten Außenrings um West-Berlin.
24. 11. Das Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin wird eröffnet.
25. 11. Das Zentralkomitee der SED ruft alle Bürger Deutschlands zu einem »Nationalen Aufbauprogramm Berlin« auf. Darin wurde u.a. die Planung der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Fr'hain) als Vorbild für die Architektur der deutschen Hauptstadt herausgestellt.
27. 11. Die überwiegende Mehrheit der Studentenschaft der Technischen Universität Berlin spricht sich auf einer Vollversammlung gegen die Existenzberechtigung der traditionellen Korporationen (Studentenverbindungen) aus.
28. 11. Vertreter von 30 Westberliner Organisationen gründen eine Arbeitsgemeinschaft »West-Ost-Hilfe«. Vorsitzender wurde der Berliner Bundestagsabgeordnete Willy Brandt (SPD).
02. 12. In der Marienkirche (Mitte) wird der Pfarrer Harald Poelchau als erster Sozialpfarrer der evangelischen Kirche in sein Amt eingeführt. Poelchau war während der NS-Zeit Gefängnispfarrer in den Haftanstalten Tegel und Plötzensee.
06. 12. Das Sechstagerennen endet in West-Berlin mit dem Sieg der französischen Radrennfahrer Carrara/Lapebie.
08. 12. Die »Deutsche Bauakademie« wird mit einem Staatsakt im Haus der Deutschen Staatsoper, Friedrichstraße (Mitte), eröffnet. Zum Präsidenten der auf Beschluß der DDR-Regierung vom 25. Januar 1951 gegründeten Akademie wurde Dr. Kurt Liebknecht (SED) berufen.
10. 12. Der zweite, zwischen Alt-Glienicke und dem Adlergestell (Köpenick, Treptow) liegende Bauabschnitt des südlichen Außenrings wird dem Verkehr übergeben. Damit konnte der gesamte Eisenbahnverkehr im Süden und Westen um die Westsektoren herumgeleitet werden.
12. 12. In Ost-Berlin wird die Zentrale Eisenbahnspinne »Grünauer Kreuz« in Betrieb genommen.
22. 12. Das »Nationale Komitee für den Neuaufbau der deutschen Hauptstadt« konstituiert sich im Festsaal des Neuen Stadthauses in der Ostberliner Parochialstraße (Mitte).
28. 12. Der Senat genehmigt mit Beginn des neuen Jahres die Wiederaufnahme des amtlichen Handels mit Wertpapieren an der Berliner Börse.
31. 12. Die alte Aktiengesellschaft der Urania wird von Gerichts wegen aufgelöst, da gesetzliche Fristen für die Weiterführung nicht beachtet worden waren.

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