Berlin im Jahr 1936
01. 01. Der französische Botschafter in Berlin, André François-Poncet, gibt für die französische Kolonie in Berlin einen Neujahrsempfang. Die Franzosen seien stets bereit, »eine aufrichtig dargebotene Hand ebenso aufrichtig zu ergreifen ...«.
01. 01. An vier Stellen Berlins findet um 6.30 Uhr das »Große Wecken« der Wehrmacht statt.
01. 01. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hält über die Berliner Sender eine Neujahrsansprache. 1935 sei durch den »Sieg an der Saar, die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit und den Abschluß des deutsch-englischen Flottenabkommens« geprägt worden.
01. 01. Das Strandbad Müggelsee in Rahnsdorf wird der Verwaltung des Bezirks Köpenick übergeben.
01. 01. Die Reichsrundfunkgesellschaft in Berlin teilt mit, daß im Einvernehmen mit allen zuständigen Stellen Reklamesendungen ab 1. Januar 1936 fortfallen.
01. 01. Die Berliner S-Bahn befördert am Neujahrstag insgesamt 980 000 Fahrgäste. Den am häufigsten frequentierten Bahnhof Zoologischer Garten passierten 26 000 Fahrgäste.
01. 01. Im Ufa-Palast am Zoo hat der Film »Tag der Freiheit, unsere Wehrmacht - Nürnberg 1935« von Leni Riefenstahl in Anwesenheit von Adolf Hitler Uraufführung.
02. 01. Das Landgericht Berlin verurteilt den 29jährigen »Arier« Alfred Roggenbuck »wegen fortgesetzter Rassenschande« zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Der Beklagte hatte mit einer jüdischen Frau Beziehungen unterhalten und drei Monate bei ihr gewohnt.
02. 01. Der Präsident der Reichsbahndirektion Berlin, Dr. Marx, kündigt die Einrichtung von Auskunftsstellen auf den Fernbahnhöfen der Berliner Stadtbahn an. Sie sollten u.a. für die Olympischen Spiele in Berlin wirksam werden.
02. 01. In der Berliner Scala hat die Duisberg-Produktion »Romeo und Julia, sehr frei nach Shakespeare von Theo und Claire« Premiere. In den Hauptrollen waren Claire Waldoff und Theo Lingen zu sehen.
02. 01. Im Titania-Palast (Steglitz) hat der Henny-Porten-Film »Krach im Hinterhaus« Uraufführung. Die Schauspielerin war nach über zwei Jahren erstmals wieder auf der Leinwand zu sehen.
03. 01. In der Berliner Philharmonie werden unter Leitung des Leipziger Gewandhauskapellmeisters Prof. Hermann Abendroth Winfried Wolfs Orchestervariationen über ein Thema von Alessandro Poglietti uraufgeführt.
03. 01. Im Filmtheater Atrium in der Kaiserallee (Tempelhof) wird der Hans-Deppe-Film »Der Außenseiter« mit Heinz Rühmann in der Titelrolle uraufgeführt.
04. 01. Die Nationalgalerie eröffnet im Prinzessinnenpalais Unter den Linden (Mitte) die dritte Folge der Ausstellung »Deutsche Kunst seit Dürer« mit dem Titel »Das Stilleben«.
06. 01. Der Staatskommissar der Hauptstadt Berlin erläßt eine Verordnung, nach der das Berliner Beherbergungsgewerbe wegen der Olympischen Spiele in der Zeit vom 15. Juni bis 31. August nur die gesetzlich vorgeschriebenen Höchstpreise verlangen darf.
06. 01. Im Haus des Handwerks in der Neustädtischen Kirchstraße (Mitte) wird die Ausstellung »Buch und Bild« von Reichskulturwalter Hans Hinkel eröffnet.
08. 01. Die Sternwarte Treptow hat zur Beobachtung der einzigen Mondfinsternis des Jahres mehrere zusätzliche Fernrohre aufgestellt.
08. 01. In Berlin wird zwischen 18.20 und 19.51 Uhr eine totale Mondfinsternis beobachtet. Ein solches Ereignis war zuletzt vor viereinhalb Jahren registriert worden.
09. 01. Auf dem Tempelhofer Flugplatz startet das neue zweimotorige Schnellverkehrsflugzeug »He 111«. Die Heinkel-Maschine flog 410 km/h und wurde als das schnellste Verkehrsflugzeug der Welt ausgegeben.
10. 01. Die Berliner SA-Führung teilt mit, daß sie mit dem Erziehungsminister eine Vereinbarung getroffen habe, nach der Studenten, die SA- Mitglieder sind, bei Gebühren, Stipendien u.ä. bevorzugt werden.
10. 01. Der Ausländer-Dienst des Berliner Verkehrsvereins ruft alle Sprachkundigen, die eine fremde Sprache beherrschen und diese im Ausland erworben haben, auf, sich zur Betreuung für die Olympischen Spiele in Berlin zur Verfügung zu stellen.
11. 01. Die Reiterstandarte 28 veranstaltet in der Nacht zum Sonntag eine Stafette rund um Groß-Berlin. Es wurden etwa 300 Pferde und sämtliche Männer der Reiterstandarte eingesetzt.
11. 01. Zum 25jährigen Jubiläum der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft findet im Rahmen der 25. Hauptversammlung ein Festakt statt.
12. 01. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden die Wettkämpfe im »25. Berliner Hallensportfest« ausgetragen. 3 000 Leichtathleten starteten in 18 Disziplinen.
13. 01. Auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt zwischen Gitschiner Straße und Landwehrkanal (Kreuzberg) beginnt die Bezirksverwaltung mit der Umgestaltung des Geländes in eine Grünfläche. Es wurde auch eine 200 m lange Bank aufgestellt.
13. 01. Auf einer Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft hält Otto Hahn einen Vortrag über »Künstliche radioaktive Atomarten aus Uran und Thor«, in dem er Arbeitsergebnisse von sich, von Lise Meitner und von seinem Assistenten Fritz Straßmann vorstellt.
13. 01. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden Boxkämpfe der Amateure im Rahmen von Olympia-Prüfungskämpfen ausgetragen.
14. 01. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Darbietungen japanischer Eiskunstläufer statt. Sie waren wegen der vom 24. bis 27. Januar stattfindenden Europameisterschaften im Eiskunstlauf nach Berlin gekommen.
14. 01. Im Kino »Atrium« in der Kaiserallee (Charlottenburg) wird Karl Peter Gillmanns Spielfilm »Der Postillion von Lonjimeau« uraufgeführt. In der Regie von Carl Lamac spielten u.a. Willy Eichberger und Lucie Englisch.
15. 01. Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels beruft den Bühnenbildner des Deutschen Opernhauses (Charlottenburg), Benno von Arent, ins Ministerium, um »für eine einheitliche Ausrichtung des deutschen Bühnenbildwesens« zu sorgen.
16. 01. Im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) wird Harry Piels Spielfilm »Der Dschungel ruft« uraufgeführt.
16. 01. Der Transport der Olympischen Glocke von Bochum nach Berlin beginnt.
16. 01. Der Tempelhofer Bürgermeister Reinhard Bruns-Wüstefeld eröffnet einen Schießstand auf dem Boelcke-Sportplatz (Tempelhof).
17. 01. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels äußert in der Deutschlandhalle »offene Worte« über Probleme des Tages: »Ohne Butter werde die Nation fertig, aber wir werden nicht fertig ohne Kanonen.
18. 01. Am »Haus der Schweiz« in der Friedrichstraße/Ecke Unter den Linden (Mitte) fallen die Gerüste. Bis auf die Innenausstattung war das erste Berliner Haus in Stahlskelettbauweise fertiggestellt.
22. 01. In der Akademie der Künste, Pariser Platz 4 (Mitte), wird die Ausstellung »Der künstlerische Buchumschlag« eröffnet. In der Exposition waren Arbeiten der bekanntesten Graphiker vertreten.
22. 01. Das Statistische Amt von Berlin teilt mit, daß die Einwohnerzahl von Berlin im Jahre 1935 um 6 239 Personen zunahm. Die Zunahme basiere ausschließlich »auf der natürlichen Volksvermehrung«.
22. 01. Das Statistische Amt von Berlin teilt mit, daß 1935 nach Berlin 254 868 Personen zuzogen und 254 374 wegzogen.
22. 01. Die »Staatliche Akademie für Kirchen- und Schulmusik« wird in »Staatliche Hochschule für Musikerziehung und Kirchenmusik« umbenannt. Sie hatte ihren Sitz im Schloß Charlottenburg.
22. 01. Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß 1935 auf der Berliner S-Bahn insgesamt 430 331 170 Fahrgäste befördert wurden. Das entsprach einer Steigerung von 8,7 % gegenüber dem Vorjahr.
22. 01. Das Statistische Amt von Berlin teilt mit, daß im Dezember 1935 in Berlin 3 803 Eheschließungen stattfanden. Im Dezember 1934 waren es 5 832. Lebendgeboren wurden 4 732 Kinder bei 5 079 Geburten insgesamt.
23. 01. Im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) wird der Film »Traumulus« mit Emil Jannings uraufgeführt. Regie hatte Carl Froelich.
24. 01. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) beginnen die Europameisterschaften im Eiskunstlauf. An den Meisterschaften nahmen rund 60 Läuferinnen und Läufer aus 16 Ländern teil. Die Wettkämpfe begannen mit der Pflicht der Herren.
24. 01. Im Gloria-Palast (Charlottenburg) wird der Reinhold Schünzel-Spielfilm »Donogoo Tonka« uraufgeführt. In den Hauptrollen waren u.a. Anny Ondra und Viktor Staal zu sehen.
24. 01. Das erste Reitturnier wird vom 24. Januar bis zum 2. Februar in der Deutschlandhalle am Funkturm veranstaltet.
24. 01. Im Primus-Palast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird der Soldatenfilm »Herbstmanöver« uraufgeführt. In der Regie von Georg Jacoby spielten u.a. Hans Söhnker und Ida Wüst.
24. 01. In den Parkanlagen am Fichtenberg in Steglitz wird in der Nacht versucht, vom Denkmal »Der Kriegsblinde« ein Bein abzusägen. Wegen »der niederträchtigen und erbärmlichen Denkmalschändung« setzte der Bezirksbürgermeister Treff eine Belohnung aus.
24. 01. Im Kino »Atrium« in der Kaiserallee (Charlottenburg) wird Carl Hoffmanns Film »Die lustigen Weiber« mit Magda Schneider, Leo Slezak und Ida Wüst uraufgeführt.
25. 01. Wilhelm Furtwängler, Dirigent des Philharmonischen Orchesters Berlin, begeht seinen 50. Geburtstag. An seinem Jubiläum befand er sich auf einer Konzertreise durch Polen.
25. 01. Am Neubau des Reichspostamtes an der Möckernstraße (Kreuzberg) fallen die Gerüste. Es sollte zu den größten und modernsten Postämtern der Welt gehören.
25. 01. In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die »Grüne Woche Berlin 1936« eröffnet. Eine Sonderschau war den Kleingärtnern gewidmet. An zwei Tagen fand auch die 10. Rassehundeausstellung statt.
26. 01. Nach einer Fahrt quer durch Deutschland trifft die Glocke für die XI. Olympischen Spiele in Berlin von Bochum aus in Berlin ein. Bevor sie auf dem Reichssportfeld ihren endgültigen Platz fand, wurde sie an verschiedenen Stellen in Berlin ausgestellt.
27. 01. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden die Europameisterschaften im Eiskunstlauf beendet. Sieger wurden: bei den Paaren Maxi Herber/Ernst Baier (Deutschland), bei den Damen Sonja Henie (Norwegen) und bei den Herren Karl Schäfer (Österreich).
27. 01. Die Messehalle V des Messegeländes am Funkturm (Charlottenburg) wird im Rahmen der Neugestaltung des Messegeländes öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Die 1929 erbaute Halle sollte nach dem 15. Februar 1936 meistbietend verkauft werden.
27. 01. Die Berliner Ratsherrensitzung beschließt, die dem Olympia-Verkehrs- und Quartieramt zugesprochenen 50 000 RM auf 100 000 Reichsmark zu erhöhen. Die Ausgaben erhöhten sich wegen der zahlreichen Auskunftsstellen.
28. 01. Die Anwohner von ulmenbestandenen Alleen in Steglitz finden sich zusammen, um einen Selbsthilfeverein zu gründen. Die Bäume waren von der Ulmenkrankheit befallen und mußten gefällt werden.
31. 01. In Berlin findet eine Tagung der Reichsfachschaft Film zum farbigen Spielfilm statt. Dabei wurde gefordert, daß die Industrie vor diesem neuen Schritt der Kinematographie nicht so unvorbereitet stehen dürfe wie vor sechs Jahren vor dem Tonfilm.
31. 01. Im Capitol am Zoo (Charlottenburg) hat der Film »Anna Karenina« von Clarence Brown mit Greta Garbo und Fredric March deutsche Erstaufführung. Obwohl der Film in seiner Originalfassung gezeigt wurde, war der Andrang außergewöhnlich groß.
31. 01. Der Film »Verlieb Dich nicht am Bodensee« des Regisseurs Carl Heinz Wolff, in dem Kammersänger Helge Roswaenge seine erste Tonfilmrolle spielt, wird im Ufa-Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) uraufgeführt.
01. 02. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird der 3. Reichsberufswettkampf eröffnet. Auf der Veranstaltung sprachen der Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Der Wettkampf wurde in 2 500 Orten ausgetragen.
01. 02. Der U-Bahnhof Nordring erhält den Namen Schönhauser Allee.
01. 02. Die Grüne Woche 1936, die mit der Deutschen Jagdausstellung verbunden war, schließt mit einer Rekordbesucherzahl von 285 000 Besuchern. Dies waren 40 000 mehr als im Vorjahr.
01. 02. Die deutsche Springreitermannschaft gewinnt in der Deutschlandhalle (Charlottenburg) den Großen Preis von Deutschland vor Polen und Italien.
02. 02. Im Filmtheater Atrium (Charlottenburg) wird ein Film der Landesgruppe Groß-Berlin des Reichsluftschutzbundes mit dem Titel »Volk in Gefahr« uraufgeführt.
03. 02. Manfred Klieme wird in Berlin geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
03. 02. Die Berliner Stadtverwaltung lädt in den Börsensaal des Städtischen Schlachthofs (Prenzlauer Berg) zu einem Gefrierfleischessen ein. Mit dieser Aktion sollten Vorurteile gegenüber gefrostetem Fleisch abgebaut werden.
04. 02. Das Organisationskomitee der XI. Olympischen Spiele in Berlin beruft den Berliner Staatskommissar Dr. Julius Lippert in den Vorstand des Organisationskomitees.
04. 02. Reichskanzler Adolf Hitler begründet die Stiftung des Olympia-Ordens.
05. 02. In einer Hinterhauswohnung in der Brunnenstraße (Mitte) entdeckt die Polizei eine 85jährige Greisin und ihren 37jährigen Stiefneffen in halbverhungertem Zustand. An ihrem Körper und in ihrer Behausung waren rund 10 000 Reichsmark versteckt.
05. 02. Im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) wird die Gustaf-Gründgens-Inszenierung des Dramas »Egmont« von Johann Wolfgang von Goethe zum 25. Mal gespielt. Besonderen Applaus erhielt Käthe Gold als Klärchen.
07. 02. Der Spielfilm »Fährmann Maria« von Frank Wysbar hat im Ufa-Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) Berliner Premiere. Die Hauptrollen spielten u.a. Sybille Schmitz und Peter Voß.
08. 02. In Berlin wird der Reichsausschuß zum Schutz des deutschen Blutes gegründet.
09. 02. Georg Maximilian Sterzinsky wird in Warlack (bei Heilsberg, Ostpreußen) geboren. Der Theologe wurde 1960 in Erfurt zum Priester geweiht, war ab 1981 Generalvikar in Erfurt und Meiningen, wurde 1989 Bischof von Berlin und 1991 Kardinal.
10. 02. In Braunschweig wird eine Luftfahrtforschungsanstalt (LFA) gegründet, bei deren Errichtung die Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin vorbereitend mitgewirkt hatte.
11. 02. Der Cine-Central-Film »Ein Walzer um den Stefansturm« mit Olga Tschechowa und Wolf Albach-Retty hat im Primus-Palast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) deutsche Erstaufführung.
12. 02. Bei einer Verkehrsrazzia der Polizei in ganz Berlin werden 2 253 Verkehrssünder ausgemacht. Hauptmängel waren zu schnelles und rücksichtsloses Fahren.
13. 02. Der Eiskunstläufer Ernst Baier (BSchC) gewinnt mit seiner späteren Frau Maxi Herber bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch- Partenkirchen 1936 die Goldmedaille im Paarlauf. Baier und seine Partnerin waren Weltmeister im Paarlauf von 1936 bis 1939.
13. 02. Der Handlungsgehilfe Karl Wilhelm Schmidt heiratet die Volljüdin Rebekka Schönhaus. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn deswegen zu zwei Jahren Zuchthaus.
13. 02. Die Filmkomödie »Schüchterner Casanova« mit Paul Kemp in der Hauptrolle wird im Atrium (Charlottenburg) uraufgeführt. Weitere Darsteller waren Fita Benkhoff, Adele Sandrock und Wilhelm Bendow.
14. 02. Im Gloria-Palast (Charlottenburg) wird Karl Hartls Spielfilm »Die Leuchter des Kaisers« uraufgeführt. Darsteller waren u.a. Sybille Schmitz und Karl Ludwig Diehl.
14. 02. Im Deutschen Theater (Mitte) hat George Bernard Shaws Schauspiel »Candida« Premiere. Darsteller waren u.a. Käthe Dorsch und Karin Evans. Regie führte Paul Otto.
14. 02. Der Eiskunstläufer Ernst Baier vom Berliner Schlittschuh-Club e.V. gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen 1936 die Silbermedaille im Einzelwettbewerb.
14. 02. Im Reichssender Berlin wird Peter Huchels Hörspiel »Ballade im Eisfenster« erstgesendet. Die Musik stammte von Fritz Stuhlmacher. Spielleiter war Harald Braun.
15. 02. Die Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Aus diesem Anlaß wurde mitgeteilt, daß 1935 insgesamt 215 000 Autos verkauft wurden (1932 waren es 44 000 und 1934 rund 157 000).
15. 02. Nach mehrmonatigen Bauarbeiten wird das Funkturmrestaurant am Kaiserdamm (Charlottenburg) wiedereröffnet. Es war beim Brand der »Funkhalle« am 19. August 1935 beschädigt geworden.
17. 02. Der Ufa-Spielfilm »Der Kurier des Zaren« von Richard Eichberg wird im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) uraufgeführt. In der Hauptrolle war Adolf Wohlbrück zu sehen.
17. 02. Bei Bauarbeiten am Halleschen Tor wird ein gut erhaltener Unterkiefer von einem eiszeitlichen Nashorn freigelegt. Weiter fand man einen Ammoniten, der an die Zeit erinnert, in der Norddeutschland vom Meer bedeckt war.
18. 02. Der Direktor des Berliner Zoos, Dr. Lutz Heck, präsentiert der Presse eine neue Freianlage für 30 bis 40 Löwen.
19. 02. Der jüdische Arzt Dr. Julius Hagemann wird vom Berliner Sondergericht wegen »Greuelpropaganda« zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte bei einer Feier in einem Sanatorium Äußerungen gemacht, »die den preußischen Ministerpräsidenten verunglimpften«.
19. 02. Ein dreiteiliger diesel-elektrischer Schnelltriebwagen erreicht bei einer Versuchsfahrt auf der Strecke Berlin - Hamburg einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 205 km/h. Fahrzeuge dieser Bauart wurden danach auf der Strecke Berlin - Breslau eingesetzt.
20. 02. Zwischen Tempelhof und Charlottenburg wird eine 10 km lange Versuchsstrecke zur Übertragung von Fernsehbildern auf dem Funkweg in Betrieb genommen. Am 1. März folgte das erste Fernsehtelefongespräch von Berlin nach Leipzig über Kabel.
20. 02. Im Berliner Zoologischen Garten treffen 20 Bisons und sieben Elche ein, die Zoodirektor Dr. Lutz Heck in Kanada ausgesucht hatte. Die Bisons sollten mit den in Deutschland gehaltenen Wisenten gekreuzt werden.
20. 02. An der Gedächtniskirche in Charlottenburg wird der erste Informationskiosk für die XI. Olympischen Spiele in Berlin in Betrieb genommen. Auf seinem Dach leuchteten überdimensionale Olympia-Ringe.
20. 02. Die Berliner Stadtverwaltung beschließt, in den westlichen Bezirken, die besonders von den Olympischen Spielen betroffen sein werden, »Wüsten und Schandflecke« in Grünanlagen bzw. Parkplätze umzuwandeln. Der Kurfürstendamm wurde zur Parkstraße erklärt.
21. 02. In der Berliner Universität (Mitte) referiert der Wissenschaftler Thilo von Trotha zum Thema »Charakter und Schönheit«. Der »nordische Mensch fordert von der Schönheit auch Charakter, stellt ihn sogar über sie«.
22. 02. Die Berliner Universität entzieht dem international bedeutenden Hormonforscher Selmar Aschheim wegen dessen jüdischer Abstammung die Lehrbefugnis rückwirkend mit Ablauf des 31. Dezember 1935.
22. 02. Die Pressestelle des Reichssportführers warnt davor, »die Bilder deutscher Sportsleute zu Reklamezwecke« zu mißbrauchen. Bilder der Sportler sollten nicht mit den Olympischen Spielen, die dem Amateursport gewidmet sind, in Zusammenhang gebracht werden.
23. 02. Die Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung am Kaiserdamm (Charlottenburg) meldet einen bisher nicht dagewesenen Besucherrekord. Bis 17.00 Uhr waren 95 000, bis zum Abend 112 631 Gäste gezählt worden.
23. 02. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet die Hauptfeier für die Weihe der vom Reichskanzler genehmigten neuen 2 000 Bundesfahnen des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuser-Bund) statt. Die Feier wurde vom Deutschlandsender übertragen.
24. 02. Landesmedizinalrat, Universitäts-Nervenklinik und »Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie« veranstalten einen zweitägigen Kurs zum Thema »Die Erbkrankheiten«, in dessen Mittelpunkt die Sterilisationsgesetzgebung steht.
24. 02. In der Komischen Oper (Mitte) hat Herbert Walters Lustspiel »Ein Mädel von heute« Uraufführung. Für die Hauptrollen waren Hanns Bosenius, Martin Hellberg und Max Tobien verpflichtet worden.
25. 02. In Berlin tagt der Reichsverband der Automobil-Industrie. In seiner Begrüßungsrede forderte Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz- Rübenach angesichts der zunehmenden Verkehrsdichte und der Zahl getöteter Radfahrer den Bau von Radfahrwegen.
26. 02. Die Ortsverwaltung der Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) veranstaltet im Sportpalast (Schöneberg) in Vorbereitung auf die XI. Olympischen Spiele in Berlin eine Kundgebung, an der u.a. auch der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten teilnimmt.
26. 02. Berlins Staatskommissar Dr. Julius Lippert lädt 800 Erwerbslose in den Börsensaal des Städtischen Schlachthofs (Pr'berg) zum Essen ein. Vorurteile gegen Gefrierfleisch sollten abgebaut werden. Die Berliner Küche bevorzugte das knappe Frischfleisch.
26. 02. In sämtlichen öffentlichen Handels- und höheren Handelsschulen Berlins beginnen zweitägige Leistungsschreiben in Kurzschrift und Maschinenschreiben. Die Fertigkeiten des Nachwuchses sollten verbessert werden.
27. 02. Die Ratsherren der Stadt Berlin beschließen u.a., die Hundesteuer für den 2. und 3. Hund auf dieselbe Höhe wie für den 1. festzusetzen. Damit brauchten für drei Hunde nur noch 180 Reichsmark statt wie bisher 360 Reichsmark gezahlt werden.
27. 02. Für das Empfangsgebäude des Stettiner Bahnhofs an der Invalidenstraße (Mitte) an der Nord-Süd-Bahn wird Richtfest gefeiert.
28. 02. Am südlichen Torhaus der Wache am Brandenburger Tor (Mitte) beginnen innen und außen Verschönerungsarbeiten. Sie gehörten zur Vorbereitung der XI. Olympischen Spiele in der Hauptstadt.
28. 02. Im Gloria-Palast (Charlottenburg) wird der Film »Mädchenjahre einer Königin« von Erich Engel mit Jenny Jugo in der Hauptrolle uraufgeführt.
28. 02. Im Titania Palast (Steglitz) wird Toni Huppertz' Film »Soldaten-Kameraden - ein Film aus unserem Volksheer« uraufgeführt. Darsteller waren u.a. Hans Richter und Gustl Stark.
28. 02. Der Präsident der Reichsmusikkammer bittet die gemeinnützigen und berufsmäßigen Konzertveranstalter, »mit Rücksicht auf das deutsche Beethoven-Fest vom 9. Mai bis 12. Juni 1936 in Berlin« ab 25. April bis Mitte Juni 1936 keine Beethovenwerke aufzuführen.
28. 02. Im Sportpalast (Schöneberg) gewinnt Vincenz Hower (Köln) die Deutsche Meisterschaft im Schwergewicht gegen Werner Selle (Düsseldorf), und Europameister Gustav Eder (Köln) besiegt im Ausscheidungskampf zur WM im Boxen Gustave Roth (Belgien) nach Punkten.
29. 02. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) spielt die Olympiamannschaft von Canada gegen eine Deutschland-Auswahl 10:1.
01. 03. Das Statistische Amt der Stadt Berlin teilt mit, daß Berlin 4 224 874 Einwohner hat. Im Februar gab es einen »Zuzugsüberschuß« von 1 322 Personen.
01. 03. Für den neu eröffneten Fernseh-Sprechdienst zwischen Berlin und Leipzig stehen ab sofort öffentliche Sprechstellen in der Hardenbergstraße und im Columbushaus am Potsdamer Platz zur Verfügung. Sie waren täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.
01. 03. Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Fernseh-Sprechdienstes zwischen Leipzig und Berlin führt der Reichspost- und Verkehrsminister in Berlin mit dem Leipziger Oberbürgermeister Dr. Goerdeler das erste Fernseh-Telefongespräch.
01. 03. Die Generalintendanz der Preußischen Staatstheater teilt mit, daß mit Staatsrat Wilhelm Furtwängler vertragliche Abmachungen getroffen wurden, wonach dieser seine Dirigententätigkeit an der Berliner Staatsoper gastweise wieder aufnehmen wird.
02. 03. Der Spielfilm »Der Raub der Sabinerinnen« von R. A. Stemmle hat im Ufa-Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) Uraufführung. Für den Streifen war Emanuel Striese mit seinem Schmieren-Theater gewonnen worden.
03. 03. Carl Antons Spielfilm »Martha - letzte Rose« hat im Atrium in der Kaiserallee (Charlottenburg) eine Festvorstellung. Bei der Veranstaltung wirkten das Orchester der Staatsoper, Helge Roswaenge und Carla Spletter »vor dem Film auf der Bühne« mit.
03. 03. Werner Hochbaums Ärzte-Film »Die ewige Maske« hat im Capitol am Zoo (Charlottenburg) Uraufführung. Darsteller waren u.a. Peter Petersen, Mathias Wiemann und Olga Tschechowa.
04. 03. Das Luftkreiskommando II. veranstaltet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) zugunsten des Winterhilfswerks ein Großkonzert der Luftwaffe, an dem sich zwölf Fliegermusikkorps unter der Leitung des Luftwaffenmusikinspizienten Hans Husadel beteiligen.
04. 03. Die Berliner Schriftsteller Arnold Zweig und Erich Hamburger sowie der Theaterregisseur Wolfgang Langhoff gehören zu den 25 Prominenten, denen die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird, weil sie »die deutschen Belange geschädigt haben«.
06. 03. Am Großen Stern im Tiergarten beginnen Umbauarbeiten, um der »großen Triumph-Straße« vom Berliner Rathaus bis zum Reichssportfeld für die XI. Olympischen Spiele in Berlin das entsprechende Aussehen zu verleihen.
06. 03. Der Kriegsfilm »Im Trommelfeuer der Westfront« wird gleichzeitig an neun Berliner Filmtheatern uraufgeführt.
06. 03. Die Karl-May-Verfilmung »Durch die Wüste« in der Regie von J. A. Hübler-Kahla wird in 22 Berliner Filmtheatern gleichzeitig uraufgeführt.
10. 03. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet in Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung im Berliner Sportpalast (Schöneberg). Die Hauptveranstaltung fand in der Deutschlandhalle statt. Die Kundgebung wurde vom Rundfunk übertragen.
10. 03. Im Haus des Deutschen Handwerks (Mitte) wird eine Uhrenausstellung eröffnet. Sie zeigte u.a. eine »Rollenuhr«, die neben den Stunden auch den Tag anzeigte. Das Uhrwerk wurde mit einer Rolle angetrieben.
11. 03. Das Olympia-Verkehrs- und Quartieramt teilt mit, daß noch 150 000 Quartiere für die XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin benötigt werden. Bisher waren erst 100 000 Quartiere geworben worden, für die es pro Tag und Bett zwischen drei und sechs Mark gab.
11. 03. Im Ufa-Palast am Zoo wird der Ufa-Spielfilm »Die letzten Vier von Santa-Cruz« von Werner Klingler uraufgeführt.
11. 03. Das Moabiter Amtsgericht verurteilt einen Kleingärtner, der Nachbarkatzen mit Baldrian in eine Falle gelockt und erschossen hat, zu 100 Reichsmark Geldstrafe.
12. 03. Im Kino Atrium in der Kaiserallee (Charlottenburg) hat der Spielfilm »Der Favorit der Kaiserin« von Werner Hochbaum Uraufführung. Neben Olga Tschechowa spielte u.a. Willy Eichberger.
12. 03. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP und das Amt für Beamte veranstalten in Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung im Berliner Sportpalast (Schöneberg).
13. 03. Der Spielfilm »Paul und Pauline« von Hein Paul mit der Musik von Paul Lincke hat im Ufa-Theater in der Friedrichstraße, Ecke Taubenstraße (Mitte) Uraufführung. Neben Ludwig Manfred Lommel spielte u.a. Trude Hesterberg.
14. 03. Am Neubau des Reichsluftfahrtministeriums an der Leipziger Straße (ab 16. Januar 1993 Rohwedder-Haus, Mitte) fallen die ersten Gerüste. Am 12. Oktober wurde an dem von Ernst Sagebiel projektierten Monumentalbau Richtfest gefeiert.
15. 03. Der Berliner Polizeipräsident Wolf Graf von Helldorf gibt erstmals »Gebote für die Eltern« heraus, in denen diese wegen möglicher Gefahren vor sogenannten Kinderfreunden gewarnt werden. Die Merkblätter hatten eine Auflage von 400 000 Exemplaren.
15. 03. Seit 8.00 Uhr brauchen die Berliner Telefonteilnehmer sich nicht mehr über das »Fräulein vom Amt« verbinden zu lassen. Mittels des Selbstwähldienstes konnten etwa eine Million verschiedene Nummern gewählt werden.
15. 03. Die Polizeibeamten Groß-Berlins und der Mark veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) in Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung. Redner auf der Veranstaltung war der Polizeipräsident von Berlin, Wolf Graf von Helldorf.
17. 03. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) in Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung. Redner auf der Veranstaltung war der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels.
18. 03. Unter dem Dirigat des Komponisten findet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) ein »Paul-Lincke-Abend« statt. Das Publikum feierte Paul Lincke und die Solisten mit stürmischem Beifall.
18. 03. In Berlin wird der Mittwoch zum zusätzlichen Fischtag erklärt, um die Bedeutung des Fisches als Volksnahrungsmittel zu unterstreichen. Besonders der Seefischverzehr wurde propagiert.
20. 03. Im Atrium in der Kaiserallee (Charlottenburg) wird Johannes Riemanns Film »Die große und die kleine Welt« uraufgeführt. Neben Victor de Kowa, Heinrich George spielten Edna Greyff und Adele Sandrock die Hauptrollen.
20. 03. Im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) wird der Tonfilm »Heißes Blut« mit Marika Rökk, Paul Kemp und Hans Stüwe uraufgeführt. Spielleiter war Georg Jacoby.
21. 03. Die Gauleitung Groß-Berlin und die Gaufachschaft Gemeindeverwaltung der NSDAP veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) in Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung. Redner auf der Veranstaltung war u.a. Dr. Julius Lippert.
21. 03. Die Berliner Gasbetriebsgesellschaft kündigt an, daß ab sofort der neue Gaskühlschrank bezogen werden kann.
23. 03. Das Luftschiff LZ 129 »Hindenburg« startet zu dreitägigen Propagandaflügen über Berlin, vor allem im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Spielen in Berlin.
23. 03. Die Reichsbahndirektion Berlin eröffnet die erste Fernkraftomnibuslinie Berlin - Stettin. Von Berlin bis Joachimsthal führte die Linie über die neuerbaute Autobahn.
23. 03. Der Berliner Dirigent Wilhelm Furtwängler, der wegen eines Ägypten-Gastspiels nicht den Wahl-Aufruf des Reichskultursenats unterzeichnen konnte, identifiziert sich in einem Telegramm mit einem »Bekenntnis zu Adolf Hitler«.
25. 03. Der Berliner Wissenschaftler Prof. Dr. Max Uhle wird anläßlich seines 80. Geburstages für seine Verdienste um die archäologische und geschichtliche Erforschung Amerikas mit der Goethe-Medaille für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
27. 03. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) eine Kundgebung zum Abschluß des sogenannten Wahlkampfes zur Reichstagswahl am 29. März. Redner auf der Veranstaltung war Reichsminister Hermann Göring.
27. 03. Die Berliner Polizei teilt mit, daß sich die Zahl der Diebstähle und Erpressungen in Berlin von 143 766 im Jahre 1932 auf 73 366 im Jahre 1935 verringert hat.
27. 03. Paul Wegeners Spielfilm »August der Starke« wird mit einer Festvorstellung im Capitol am Zoo (Charlottenburg) uraufgeführt. Die Titelrolle spielte Michael Bohnen.
29. 03. Bei der Reichstagswahl stimmen 99 % der Wahlberechtigten für die Liste Hitler. Im Wahlkreis Berlin-West stimmten 1 438 438 mit Ja, 23 171 waren Nein-Stimmen bzw. ungültig. In Berlin-Ost stimmten 1 626 892 mit Ja, 29 682 waren Nein-Stimmen bzw. ungültig.
30. 03. Der Film »Wenn der Hahn kräht« des Regisseurs Carl Froelich mit Heinrich George in einer Hauptrolle hat im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) Uraufführung.
31. 03. Carl Schau beendet seine Tätigkeit als Direktor des Städtischen Gewerbesaals, der in die Beuth-Schule im Wedding übernommen wurde.
31. 03. In Berlin werden neue Richtlinien der Reichsfilmkammer erlassen. Sie zielten auf volle Auslastung der Atelier-Kapazität, vor allem in Babelsberg.
31. 03. Carl Kronacher, Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, wird emeritiert.
31. 03. Der Spielfilm »Engel mit kleinen Fehlern« von Carl Boese wird im Ufa-Palast am Kurfürstendamm uraufgeführt. Hauptrollen verkörperten u.a. Adele Sandrock und Grethe Weiser.
31. 03. Der Pachtvertrag zwischen Paula Busch und der Staatlichen Grundstücksverwaltung für das Zirkusgebäude in der Burgstraße (Mitte) läuft ab. Das marode Gebäude mußte einem Spreeuferweg von der Jannowitzbrücke bis zum Park Monbijou weichen.
01. 04. Der Ingenieur Friedrich Seewald, seit 1925 in der Versuchsanstalt für Luftfahrt tätig, wird Wissenschaftlicher Leiter der Anstalt.
01. 04. Carl Schau übernimmt die Leitung der Beuth-Schule im Wedding.
01. 04. Jahreskarten für den Zoo und das Aquarium werden wesentlich verbilligt. Für den Zoo kosteten sie für Erwachsene 16 Reichsmark und für das Aquarium zehn Reichsmark.
01. 04. Die Schulabteilung des Staatskommissariats von Berlin teilt mit, daß bei den erstmals im Februar und März durchgeführen Prüfungen zur Mittleren Reife 1 200 Schüler die Prüfungen bestanden haben.
01. 04. Obwohl mit diesem Tag laut Gesetz emeritiert, entprach Karl Friedrich Bonhoeffer der Bitte, sein Amt weiterzuführen. 1937 feierte der Psychiater und Neurologe noch sein 25jähriges Dienstjubiläum in der Charité im Kreise der Ärzte und aller Angestellten.
01. 04. Lothar Stäber wird in Erfurt geboren. Der Radsportler gewann bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im Tandem. Stäber war Weltmeister 1960 im Tandem und Sprint.
01. 04. Die Berliner Straßenbahnen fahren ab sofort mit optischen Fartrichtungsanzeigern, mit »Winkern«. Der Fahrer betätigte sie per Hebeldruck.
01. 04. Geza von Bolvarys Spielfilm »Die Entführung« wird im Atrium am Kaiserdamm (Charlottenburg) uraufgeführt. Neben Gustav Fröhlich spielten Marie Luise Claudius und Theo Lingen.
01. 04. Das Berliner Landgericht verurteilt fünf leitende Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung von 19 Arbeitern zu hohen Freiheitsstrafen. Sie wurden für den Tunneleinsturz am 20. August 1935 an der Nord-Süd-Bahn verantwortlich gemacht.
01. 04. Carl Troll übernimmt die Professur für Wirtschaftsgeographie am Institut für Meereskunde der Berliner Universität.
01. 04. Helmut Käutners Inszenierung von »Fräulein Turandot« von Friedrich Forster wird am Theater am Schiffbauerdamm (Mitte) erstaufgeführt.
02. 04. Frank Borzages Spielfilm »Sehnsucht« mit Marlene Dietrich und Gary Cooper erlebt im Capitol am Zoo (Charlottenburg) seine deutsche Erstaufführung.
03. 04. Der Ufa-Film »Die unmögliche Frau« von Johannes Meyer wird im Gloria-Palast (Charlottenburg) uraufgeführt. In Hauptrollen waren Dorothea Wieck und Gustav Fröhlich zu sehen.
04. 04. Der Preußische Ministerpräsident Hermann Göring eröffnet das Teilstück der Autobahn Berlin - Stettin von Schwanebeck bis Joachimsthal. Zur Eröffnung fuhren vom Bahnhof Zoo aus Sonderbusse.
04. 04. Hans Grodotzki wird in Menterode geboren. Der Leichtathlet des ASK Vorwärts Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille über 5 000 m und 10 000 m.
05. 04. Nach einer Verfügung des Staatskommissars Dr. Julius Lippert wird die »Freibad-Müggelsee-G.m.b.H.« aufgelöst.
08. 04. Klaus Löwitsch wird als Sohn eines Architekten in Berlin geboren. Der Schauspieler, der u.a. in Filmen des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder und in Fernsehserien auftrat, erhielt 1970 den Bundesfilmpreis.
08. 04. Auf der Generalversammlung des Union-Clubs in Berlin gibt der Klubpräsident, Vizekanzler Franz von Papen, optimistische Töne für die Zukunft des Klubs vor.
15. 04. Dr. Alfred Mehlitz tritt die Nachfolge von Dr. Kochs als Leiter der Versuchanstalt für Obst- und Gemüseverwertung der Gärtner- Lehranstalt in Dahlem an.
15. 04. Die Auskunfts- und Dolmetscherdienste für die Spiele der XI. Olympiade in Berlin nehmen ihre Tätigkeit auf. Bis August bewarben sich mehr als 4 000 Dolmetscher für einen Einsatz im Rahmen der Spiele.
20. 04. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP führt im Berliner Sportpalast (Schöneberg) die Vereidigung der Politischen Leiter der Partei und der Amtswalter ihrer Gliederungen durch. Die Vereidigung nahm der Minister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels vor.
20. 04. Der Grundstein für das neue Tempelhofer Rathaus wird gelegt.
03. 05. An der Höheren Graphischen Fachschule, Abteilung Kartographie beginnt das Kartographie-Vollstudium im Sommersemester mit 36 Studenten.
06. 05. H. Schimank spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« über »Otto von Guericke als Begründer der experimentellen Naturwissenschaft in Deutschland«.
07. 05. Mit der Neubepflanzung der Straße Unter den Linden (Mitte) wird begonnen, nachdem 1935 - im Zusammenhang mit dem Bau der Nord- Süd-Strecke der S-Bahn - alle Bäume gefällt worden waren.
11. 05. Eine stromlinienförmig verkleidete Dampflok der Baureihe 05 von Borsig erreicht mit 200,4 km/h einen neuen Weltrekord.
11. 05. Die Olympische Glocke wird auf dem Glockenturm des Reichssportfeldes (Charlottenburg) emporgezogen.
12. 05. Klaus Doldinger wird in Berlin geboren. Der Jazzmusiker (Tenorsaxophon, Klarinette, Klavier) gründete 1961 ein eigenes Quartett.
15. 05. Die Schnellbahnverbindung Berlin - Dresden wird in Betrieb genommen.
16. 05. Der Verein Deutscher Chemiker erhält eine neue Satzung, in der als Aufgabe des Vereins u.a. die »Erziehung seiner Mitglieder zur nationalsozialistischen Volksgemeinschaft« definiert wurde.
01. 06. Dr.-Ing. Heinrich Triebnigg übernimmt den Lehrstuhl für Luftfahrttriebwerke an der Technischen Hochschule zu Berlin.
02. 06. Die 53. und letzte Nation (Malta) sagt ihre Teilnahme an den XI. Olympischen Spielen 1936 in Berlin zu.
05. 06. Paul Diepgen spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« über »Die Bedeutung der Geschichte der Naturwissenschaften in der Gegenwart«.
12. 06. Der Maler Rudolf Dammeier stirbt in Berlin.
14. 06. Wolfgang Behrendt wird in Berlin geboren. Der Boxer errang bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 die Goldmedaille im Bantamgewicht und wurde damit der erste Olympiasieger der DDR.
14. 06. Der Architekt Hans Poelzig, Schöpfer des »Hauses des Rundfunks« in der Masurenallee (Charlottenburg), stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Wannsee.
15. 06. Das Pressehauptquartier der XI. Olympischen Spiele in den Schiller-Sälen wird der Benutzung übergeben.
17. 06. Der Minister für Propaganda und Volksaufklärung Dr. Joseph Goebbels informiert sich in den Berliner Siemens-Werken über die Fortschritte der Color-Filmtechnik.
17. 06. Die Dreibundstraße im Bezirk Kreuzberg, die auch durch die Bezirke Schöneberg und Tempelhof verläuft, wird in Immelmannstraße umbenannt. Am 1. Januar 1949 erhielt sie den Namen Dudenstraße.
19. 06. Der Film »Glückskinder« wird uraufgeführt.
20. 06. In Olympia (Griechenland) wird das Olympische Feuer für die XI. Olympischen Spiele in Berlin 1936 entzündet. Es wurde über eine Strecke von 3 075 km nach Berlin getragen.
20. 06. Die ersten Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 ziehen in das Olympische Dorf bei Döberitz ein, auch die ersten Gäste aus Übersee treffen ein und nehmen Quartier im Olympischen Dorf.
22. 06. Der Musterschutz der Olympischen Glocke mit dem Sinnspruch »Ich rufe die Jugend der Welt« wird in das Musterschutzregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 41136 eingetragen.
01. 07. Eugen Klöpfer wird zum Generalintendanten der Theater am Nollendorfplatz (Schöneberg) und in der Saarlandstraße (Stresemannstraße, Kreuzberg) sowie der Volksbühne am Horst-Wessel-Platz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) berufen.
01. 07. Im Rahmen einer Feier wird das Olympische Dorf von der Wehrmacht an das Olympische Komitee übergeben. Im Olympischen Dorf waren die männlichen Teilnehmer der XI. Olympischen Spiele in Berlin aus 53 Nationen untergebracht.
01. 07. Bei einem heftigen Gewitter schlägt der Blitz in das Sommerhaus des Berliner Box-Idols Max Schmeling in Bad Saarow ein, der gerade beim Speisen war. Das Haus brannte völlig nieder. Schmeling mußte in seine Wohnung in Berlin-Dahlem zurückkehren.
01. 07. Der zweite Teil der Berliner Kunstwochen findet wegen der Olympischen Spiele vom 22. Juli bis zum 20. August statt. Das Programm enthielt Konzerte im Weißen Saal und in der Goldenen Galerie sowie Schloßmusik im Schlüterhof.
01. 07. Eine von der Berliner Stadtverwaltung durchgeführte Garagenzählung (1. Juli als Stichtag) ergibt die Zahl von 10 488 mit Unterstellmöglichkeiten für 65 000 Fahrzeuge. Tasächlich waren aber nur 52 042 Plätze belegt.
01. 07. Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels ruft die Berliner auf, den ausländischen Besuchern »zuvorkommend gegenüberzutreten und, wenn sie einer Hilfe bedürfen, ihnen mit Rat und Tat Beistand zu leisten«.
01. 07. Berlin wird von einem Unwetter heimgesucht. Für das gesamte Stadtgebiet wurde der Notstand ausgerufen. Viele Straßen wurden überflutet. Viermal schlug der Blitz ein.
03. 07. Im Ufa-Palast am Zoo findet die Uraufführung des Films von den IV. Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen statt. Der Film »Jugend der Welt« entstand in der Regie von Hans Weidemann. Die Musik stammte von Walter Gronostay.
03. 07. Die Polospieler von Mexiko kommen in Cuxhaven an. Sie traten sofort die Weiterreise nach Berlin an. Die Pferde der Gäste trafen erst eine Woche später ein. Die Polospiele der XI. Olympischen Spiele in Berlin wurden vom 3. bis 8. August ausgetragen.
05. 07. Im Olympiastadion (Charlottenburg) findet die erste Füllprobe statt. Besonders wurden Absperr- und Ordnungsdienst, das Sanitätswesen und die Leistung der Verkehrsmittel überprüft. Außerdem wurden die Zielfilmgeräte und weitere Einrichtungen erprobt.
05. 07. Der deutsche Rundfunk veranstaltet im Rahmen seiner vorolympischen Sendungen in der Zeit von 12.00 bis 12.30 Uhr einen »letzten« Appell. Die Sendung wurde eingeleitet durch die Olympia-Fanfare und den Klang der Olympia-Glocke.
06. 07. Das Organisationskomitee der XI. Olympischen Spiele in Berlin verkauft in der Mauerstraße 26 die letzten Karten für verschiedene olympische Veranstaltungen. Neben Karten für die Wettkämpfe wurden auch Karten für kulturelle Veranstaltungen angeboten.
07. 07. Das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eröffnet anläßlich der Olympischen Spiele die Sonderausstellung »Aus den Schätzen des Kupferstichkabinetts«. Sie zeigte viele Unikate, darunter Stiche von Dürer, Rubens, Michelangelo und Raffael.
07. 07. Die Reichsbahndirektion Berlin stellt für die XI. Olympischen Spiele in Berlin 2 000 Sonderzüge als Vor- und Nachzüge, Auslands-, Verwaltungs- und Gesellschaftssonderzüge bereit. Der Bahnhof Reichssportfeld konnte stündlich 48 000 Besucher abfertigen.
09. 07. Argentiniens Olympia-Mannschaft und die Argentinische Kolonie legen anläßlich ihres Nationalfeiertages einen Kranz am Ehrenmal nieder. Der Olympische Ehrendienst stellte das Spalier.
09. 07. Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele teilt mit, daß das Fotografieren während der Olympischen Spiele von den Zuschauerplätzen aus für Amateure erlaubt ist. Die Aufnahmen sollten so erfolgen, daß die Umsitzenden nicht gestört werden.
09. 07. In Anwesenheit von Max Schmeling wird im Titania-Palast (Steglitz) der einzige Film vom Boxkampf Max Schmelings gegen Joe Louis uraufgeführt. Der Syndikat-Film hatte den Titel »Max Schmelings Sieg - ein deutscher Sieg«.
10. 07. Der Ufa-Film »Weiberregiment« von Regisseur Karl Ritter hat im Ufa-Palast am Zoo Uraufführung. Neben Heli Finkenzeller und Erika von Thellmann spielten u.a. Oskar Sima und Hans Thoms.
10. 07. Japans Olympia-Wasserballer treten gegen Spandau 04 an. Trotz ihrer Schnelligkeit mußten sie sich mit 2:5 geschlagen geben.
12. 07. Nach einer dreijährigen Reparaturphase kann der Plenarsaal des Reichstagsgebäudes wieder besichtigt werden. Es fanden wieder Führungen statt.
13. 07. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße (Mitte) treffen die etwa 300 indischen Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen ein. Indiens Hockeyspielermannschaft schlug die deutsche Vertretung im Finale 8:1 und wurde Olympiasieger.
14. 07. Um 10.30 Uhr startet in Tempelhof die »Fliegende Redaktion« nach Olympia, um den olympischen Fackellauf von Athen nach Berlin zu begleiten.
14. 07. Der »Polizeibefehlsstab für die XI. Olympiade« verbietet für die Zeit der Olympischen Spiele den Zuzug auswärtiger Händler nach Berlin. Zusätzliche »fliegende« Händler durften lediglich Zeitungen und offizielle Olympia-Artikel verkaufen.
14. 07. Die deutschen Filmoperateure, die Aufnahmen vom olympischen Fackellauf von Athen nach Berlin machen, treffen am Abend in Athen ein.
15. 07. Staatskommissar Dr. Julius Lippert empfängt im Berliner Rathaus die Olympia-Mannschaften von Peru und den Philippinen. Das im Olympiaschmuck prangende Rathaus bot einen festlichen Anblick.
15. 07. Im großen Schausaal der Preußischen Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) wird anläßlich der bevorstehenden XI. Olympischen Spiele in Berlin die Ausstellung »Die deutschen Leibesübungen des Mittelalters in Buch und Bild« eröffnet.
16. 07. Die Zeitung »Der Angriff« berichtet, daß sich 24 Länder an der Olympia-Kunstausstellung in der Halle VI des Messegeländes (Charlottenburg) beteiligen. Insgesamt waren 900 Werke dem Olympia-Gedanken gewidmet.
16. 07. Etwa 600 Sinti und Roma werden von ihren bisherigen Standplätzen vertrieben und zur Errichtung des »Zigeunerlagers« Marzahn gezwungen.
16. 07. In Berlin beginnen die Internationalen Festspiele des Tanzes. Bis zum 30. Juli gab es Gastspiele aus aller Welt.
18. 07. Die Zeitung »Der Angriff« berichtet, daß in den 20 Verwaltungsbezirken Berlins 24 Olympia-Verkehrs- und Quartierämter eingerichtet wurden. Sie sollten die 234 557 Betten für die Olympiagäste verteilen.
18. 07. In den Ausstellungshallen am Berliner Funkturm (Charlottenburg) wird die Olympia-Ausstellung »Deutschland« eröffnet.
20. 07. Der zum Olympia-Weltsender zusammengefaßte deutsche Rundfunk beginnt für alle Sender mit der Ausstrahlung eines erweiterten Musikprogramms nach Mitternacht.
20. 07. Auf Anregung des Kommandeurs des Olympischen Dorfs richtet die Deutsche Reichspost für die Bewohner des Olympischen Dorfs eine Fernsehstelle ein.
21. 07. Die Zeitung »Der Angriff« berichtet, daß 1 089 Leichtathleten und -athletinnen aus 45 Ländern für die XI. Olympischen Spiele in Berlin namentlich gemeldet wurden. Amerika führte die Liste mit 81 vor Deutschland mit 78 Teilnehmern und Teilnehmerinnen an.
21. 07. Die Wehrmacht errichtet zur Unterbringung von 1 500 Jugendlichen während der XI. Olympischen Spiele in Berlin ein Zeltlager.
21. 07. Mit der Austragung der Deutschen Kegelmeisterschaften beginnen in der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) auf 40 Bahnen gleichzeitig die Weltmeisterschaften im Kegeln.
23. 07. Die insgesamt 32 Mannschaften für das Internationale Sportstudentenlager treffen in Berlin ein.
23. 07. Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten empfängt die ausländischen Sportführer.
24. 07. Die etwa 400 US-amerikanische Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen in Berlin treffen kurz nach Mitternacht mit der »Manhattan« in Hamburg ein. Nach einem kurzen Empfang im Rathaus setzten sie mit einem Sonderzug die Reise nach Berlin fort.
24. 07. Anläßlich der Kundgebung des Deutschen Schrifttums während der Olympischen Spiele in der Krolloper spricht Christl Cranz, Olympiasiegerin in der Alpinen Kombination von Garmisch-Partenkirchen.
24. 07. 600 Arbeiter der Sattlerei der Auto-Union Spandau führen einen erfolgreichen Lohnstreik durch. Dies war eine der wenigen sozialen Aktionen von Arbeitern in der NS-Zeit. In der Regel wurden soziale Aktionen bereits im Keim erstickt.
24. 07. Die etwa 400 US-amerikanischen Olympiateilnehmer treffen unter der offiziellen Leitung des Präsidenten des amerikanischen Olympischen Komitees, Avery Brundage, gegen 15.00 Uhr mit einem Sonderzug aus Hamburg auf dem Lehrter Bahnhof (Tiergarten) ein.
24. 07. In einer Berliner Maschinenfabrik wird ein Betriebsführer wegen »unsozialen Verhaltens« gegenüber seinen 150 Beschäftigten von einem Ehrengericht zu einer Ordnungsstrafe von 600 Mark verurteilt. Er hatte die Arbeiter mehrmals beschimpft.
25. 07. Im Berliner Zoologischen Garten (Tiergarten) wird das neue Löwenfreigehege eröffnet. Zoo-Direktor Dr. Lutz Heck kündigte ein Löwenrudel mit bis zu fünfzehn Tieren an.
27. 07. Auf dem Reichssportfeld wird ein unbemannter Ballon mit aufgehängten Instrumenten aufgelassen, der auf Grund des regnerischen Wetters außer Sicht gerät. Er diente den Filmaufnahmen Leni Riefenstahls und war Eigentum der Olympia-Filmgesellschaft mbH.
28. 07. In ganz Deutschland starten um 12.00 Uhr die deutschen Olympia-Sternflieger mit 154 Maschinen zu ihrem zweitägigen Flug nach Berlin.
28. 07. Zur Bewältigung des Ankunftsverkehrs anläßlich der XI. Olympischen Spiele in Berlin müssen bereits Entlastungszüge zu den Regelzügen eingesetzt werden.
28. 07. Die Reichsbahndirektion Berlin eröffnet das unterirdische Teilstück der S-Bahn-Strecke Stettiner Bahnhof (Nordbahnhof) - Unter den Linden. Damit ergaben sich am Bahnhof Friedrichstraße u.a. für den nördlichen Vorortverkehr neue Umsteigemöglichkeiten.
29. 07. Im Grunewald (Zehlendorf) wird das Olympiazeltlager der Hitlerjugend eröffnet. Etwa 1 000 Hitlerjungen aus allen Gauen Deutschlands waren angetreten, um den Feierlichkeiten beizuwohnen.
29. 07. Am frühen Morgen treffen auf dem Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) 27 schweizerische Leichtathleten, Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen in Berlin, ein. Sie wurden herzlich begrüßt.
29. 07. Im Deutschen Museum, im nördlichen Flügel des Pergamon-Museums auf der Museumsinsel (Mitte), wird die Ausstellung »Sport der Hellenen« aus Anlaß der XI. Olympischen Spiele in Berlin eröffnet.
29. 07. Rudolf Heß eröffnet feierlich die Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees in der festlich geschmückten Aula der Friedrich-Wilhelms-Universität (Mitte).
30. 07. Das Internationale Olympische Komitee beschließt auf seiner Sitzung in Berlin, die Hymne von Richard Strauss für alle Zeiten als Olympische Hymne anzuerkennen.
30. 07. Die letzten Proben zum Festspiel im Olympiastadion (Charlottenburg) finden um 21.00 Uhr statt. Zu dieser Veranstaltung wurden 100 000 Karten verkauft.
30. 07. Im Beisein des Korpsführers Hühnlein findet am Reichsportfeld ein Generalappell sämtlicher Gliederungen des Olympischen Kraftfahrstabs statt, zu dem etwa 400 Kraftwagen und Krafträder sowie Abschleppfahrzeuge und Sanitätswagen aufgefahren waren.
30. 07. Nach Schließung der Meldelisten ergibt sich die Zahl der Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen in Berlin mit 4 888, von denen 4 503 Männer und 341 Frauen sind. Deutschland stellte dabei die größte Teilnehmerzahl, 382 Männer und 45 Frauen.
30. 07. Der Empfang für die In- und Auslandspresse findet nicht in der Krolloper, sondern im Marmor-Saal des Zoologischen Gartens (Tiergarten) statt. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, begrüßte die Journalisten.
30. 07. Die 20 Mannschaften für das Internationale Jugendlager der XI. Olympischen Spiele treffen in Berlin ein.
30. 07. Die österreichische Olympiamannschaft verläßt Wien. Mit den 262 Sportlern und Funktionären kamen 110 Schlachtenbummler nach Berlin.
30. 07. In der Festhalle des Berliner Rathauses findet ein Frühstück zu Ehren des IOC statt. Es stellte den gesellschaftlichen Auftakt der Olympischen Spiele des Jahres 1936 dar. Staatskommissar Dr. Julius Lippert begrüßte die Gäste aus dem In- und Ausland.
30. 07. Das Kulissenhaus der Berliner Staatstheater fällt einem Brand zum Opfer. Außer den Kulissen für »Wilhelm Tell« wurde fast alles zerstört.
30. 07. Es findet eine nichtöffentliche Aufführung des Olympischen Festspiels statt. Zutritt hatten alle Inhaber von Karten mit dem Aufdruck »unverkäuflich«.
30. 07. Mit rund 275 Mann, ohne die Reiter, die Boxer und verschiedene Leichtathleten, hält die deutsche Olympiamannschaft in Döberitz ihren Einzug ins Olympische Dorf.
31. 07. Der internationale Sportpresse-Kongreß wird eröffnet.
31. 07. Der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten gibt in der Villa Kersten am Rupenhorn (Zehlendorf) ein Frühstück für die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees.
31. 07. Die olympischen Fliegertage erreichen ihren Höhepunkt mit einem Großflugtag in Tempelhof.
31. 07. In Berlin fällt die Entscheidung über den Austragungsort der XII. Olympischen Spiele 1940. Im Wettbewerb zwischen Tokio und Helsinki ging die japanische Hauptstadt als Sieger hervor. Tokio erhielt 36 und Helsinki 27 Stimmen.
31. 07. Im Olympischen Dorf erfolgt eine Mückenvertilgungsaktion.
31. 07. Vor 1 200 Journalisten verwahrt sich Goebbels auf einem internationalen Presseempfang gegen den Vorwurf, mit den Olympischen Spielen Propaganda für das nationalsozialistische Deutschland betreiben zu wollen - »Wenn es der Fall wäre, würde ich es wissen.
31. 07. Zum Besuch der Olympischen Spiele treffen in Berlin 53 Sonderzüge mit rund 25 000 Fahrgästen ein. Außerdem kamen mit den fahrplanmäßigen Zügen 72 000 Personen an.
31. 07. Die Einweihungsfeier der Olympia-Kunstausstellung findet in Berlin in der Halle VI des Ausstellungsgeländes statt. Sie wurde vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, eröffnet.
31. 07. Aus der Tschechoslowakei kommend, erreicht die Olympische Flamme um 11.30 Uhr deutschen Boden.
31. 07. Spiridon Louis, Sieger des Marathonlaufs der I. Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen, trifft als Gast Deutschlands in Berlin ein.
01. 08. Der Olympiafackel-Staffellauf erreicht um 11.42 Uhr aus Griechenland kommend das Berliner Stadtgebiet. Vor den Stufen des Alten Museums (Mitte) wurde das Olympische Feuer entzündet.
01. 08. Am Abend des Eröffnungstages der XI. Olympischen Spiele in Berlin wird unter Leitung von Dr. H. Niedeck-Gebhardt im Olympiastadion (Charlottenburg) das Festspiel »Olympische Jugend« aufgeführt. Im großen Festspiel tanzte Gret Palucca einen Walzer.
01. 08. Die Zahl der eintreffenden Reisenden erreicht am Eröffnungstag der XI. Olympischen Spiele in Berlin mit 147 250 Personen einen vorläufigen Höhepunkt.
01. 08. Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees begeben sich zum Gottesdienst in den Berliner Dom (Mitte).
01. 08. Der Architekt Werner March, der die Anlagen des Reichssportfeldes mit dem Maifeld (Charlottenburg) für die XI. Olympischen Spiele in Berlin schuf, wird mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
01. 08. Der erste deutsche »Fernsehsender Paul Nipkow, Berlin« überträgt die feierliche Eröffnung der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin in 25 »Fernsehstuben« von Groß-Berlin.
01. 08. Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet die XI. Olympischen Spiele in Berlin. Sie vereinten Sportler aus 50 Ländern. 30 000 Brieftauben wurden vor dem Olympiastadion (Charlottenburg) aufgelassen. Die Spiele dauerten bis zum 16. August.
01. 08. Mit Beginn der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin beginnt die erste Live-Übertragung des Sportgeschehens von drei Kamerastellen aus. Als Aufnahmeoperateur arbeitete Walter Bruch, der spätere Erfinder des PAL-Farbfernsehverfahrens.
01. 08. Nach einer Satzungsänderung der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) kommt es auch zu personellen Veränderungen im Vorstand.
01. 08. Im Lustgarten (Mitte) findet die Jugendfeier der Hitlerjugend statt.
01. 08. Der Münchener Gewichtheber Rudolf Ismayr spricht bei der Eröffnung der XI. Olympischen Spiele in Berlin für alle Sportler den olympischen Eid.
01. 08. Wegen der Eröffnung der Olympischen Spiele werden bei den Berliner Gerichten keine Termine durchgeführt. Zur Entgegennahme von eiligen Anträgen waren jedoch Beamte bei den einzelnen Dienststellen anwesend.
01. 08. Mit dem Luftschiff LZ 129 »Hindenburg« wird über dem Olympiastadion (Charlottenburg) ein Propagandaflug durchgeführt.
01. 08. Deutschlands Olympiamannschaft zieht unter Führung des Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten und unter den Klängen der Nationalhymne ins Olympiastadion (Charlottenburg) ein.
02. 08. Zum Ausklang des ersten olympischen Tages gibt es ein festliches Spiel unter nächtlichem Himmel mit dem Titel »Olympische Jugend«, bei dem mehr als 10 000 Knaben und Mädchen, Männer und Frauen mitwirken.
02. 08. Im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) hat Lothar Müthels Inszenierung der Trilogie »Orestie« von Aischylos anläßlich der XI. Olympischen Spiele in Berlin Premiere.
02. 08. Es wird bekanntgegeben, daß der Weltrekord von 10,2 Sekunden, den Jesse Owens (James Cleaveland Owens) im 100-m-Zwischenlauf anläßlich der XI. Olympischen Spiele in Berlin aufstellte, wegen zu starken Rückenwindes nicht anerkannt werden kann.
02. 08. Hans Woellke, Leichtathlet des Polizeisportvereins Berlin und der SG Orpo, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille im Kugelstoßen. Woelke war Deutscher Meister 1934 bis 1938, 1941 und 1942. Er bestritt 18 Länderkämpfe.
02. 08. Gerhard Stöck, Leichtathlet des SC Charlottenburg Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Bronzemedaille im Kugelstoßen. Stöck war 1938 Deutscher Meister im Speerwerfen.
02. 08. Die Frankfurterin Tilly Fleischer erringt mit dem Rekordwurf von 45,18 m im Speerwerfen die erste Goldmedaille für Deutschland bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin. Zweite wurde die Deutsche Luise Krüger mit 43,29 m.
02. 08. Das Wasserbauamt Berlin-Köpenick, das für die olympischen Veranstaltungen in Grünau eine große Wassertribüne erbaute, gibt das Bauwerk nachmittags von 14.30 bis 17.30 Uhr zur kostenlosen Besichtigung frei.
03. 08. Die Beamten des Taschendiebstahl-Dezernats von Berlin verhaften drei international gesuchte Taschendiebe aus Italien. Die 33. Strafkammer des Berliner Landgerichts verhängte in einem Fall 1 Jahr 6 Monate und in den anderen Fällen je 2 Jahre Zuchthaus.
03. 08. Das Olympische Feuer wird vom Olympiastadion (Charlottenburg) nach Grünau gebracht (Austragungsort der Kanu- und Ruderwettbewerbe der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin).
03. 08. Der Geodät Karl Fuhrmann, der von 1906 bis 1931 als Professor für Markscheidekunst an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin tätig war, stirbt in Bochum.
03. 08. Erwin Blask, Leichtathlet des Berliner Sportclubs, erringt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Hammerwerfen. Deutscher Meister war er in dieser Disziplin 1935, 1939 und 1940 sowie im Steinstoßen 1933 und 1934.
03. 08. Bei den Übungen für die in Staaken stattfindenden Segelflug-Vorführungen ereignet sich ein schwerer Unfall. Der Österreicher Ignaz Stiefsohn stürzte beim Kunstflug infolge Flügelbruchs in der Nähe des Flugplatzes tödlich ab.
03. 08. Der letzte Fackelläufer trifft um 22.00 Uhr in Kiel (Austragungsort der Segelwettbewerbe der XI. Olympischen Spiele) ein.
03. 08. Der Amerikaner Jesse Owens (James Cleaveland Owens) gewinnt im Olympiastadion im 100-m-Lauf seine erste von insgesamt vier olympischen Goldmedaillen.
03. 08. Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht eine Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin.
04. 08. Segelfliegen wird als »nationaler Sport« auf dem Flugplatz Staaken vorgeführt.
04. 08. Einbrecher suchen die Lagerräume des Reichssportverlages in der Charlottenstraße 6 (Mitte) heim. Den Tätern fielen 100 000 Olympia-Postkarten in die Hände. Die gestohlenen Postkarten hatten einen Wert von 8 500 Mark.
04. 08. Boris III., Zar der Bulgaren, hält sich seit diesem Tage inkognito in Berlin auf. Er begleitete die Zarin, die sich in einer Berliner Klinik einem chirurgischen Eingriff unterziehen mußte.
05. 08. Der Reichsminister des Auswärtigen von Neurath veranstaltet für die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees und die in Berlin anwesenden Fürsten und Staatsmänner ein Abendessen in den historischen Räumen des Charlottenburger Schlosses.
05. 08. Der Berufsboxer Max Schmeling tritt mit dem Luftschiff »Hindenburg« von Berlin aus eine Fahrt nach Amerika an.
05. 08. Auf Veranlassung von Staatskommissar Dr. Julius Lippert erwirbt die Berliner Stadtverwaltung aus der Olympischen Kunstausstellung am Kaiserdamm (Charlottenburg) eine Anzahl von Gemälden und Plastiken.
05. 08. Der Ringer Erich Siebert gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 im Freistil die Bronzemedaille im Halbschwergewicht. Siebert war Deutscher Meister 1936 im Freistil und 1934 im klassischen Stil. Er bestritt zwei Länderkämpfe.
05. 08. Eine Reihe von Sonderkonzerten, die der Zoologische Garten während der XI. Olympischen Spiele in Berlin veranstaltet, wird mit einem Großen Militär-Sonderkonzert eröffnet.
06. 08. Auf den Olympia-Schießständen in Wannsee beginnen die Wettkämpfe im Schnellfeuerschießen im Rahmen der XI. Olympischen Spiele in Berlin. 28 Nationen hatten 60 Teilnehmer gemeldet.
06. 08. Gerhard Stöck, Leichtathlet des SC Charlottenburg Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille im Speerwerfen. Stöck war 1938 Deutscher Meister im Speewerfen.
06. 08. Im Rahmen der Olympia-Sonderkonzerte des Zoologischen Gartens findet um 20.00 Uhr ein Sinfoniekonzert statt, das als Richard-Wagner-Abend ausgestaltet ist.
06. 08. Der Moderne Fünfkämpfer Gotthard Handrick gewinnt bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille.
07. 08. Die Berliner Kanusportler Willi Horn und Erich Hanisch gewinnen bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Zweierfaltboot über 10 000 m.
07. 08. Die Goetheschule von Wilmersdorf hat ihren großen Tag. Der Leiter der Schule gab aus Freude über den Olympiasieg seines Studienreferendars Gerhard Stoeck im Speerwerfen seinen Schülern schulfrei.
07. 08. Die deutsche Fußballmannschaft verliert bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin in der Zwischenrunde gegen Norwegen mit 0:2 und scheidet damit aus.
09. 08. Die Leichtathleten Helmut Hamann (SV Allianz Berlin) und Harry Voigt (DSC Berlin E.V.) gewinnen als Staffelläufer in der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 im 4 x 400-m-Lauf.
09. 08. Der Ringer Ludwig Schweikert gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im klassischen Stil, Mittelgewicht. Schweikert war Deutscher Meister von 1937 bis 1942 im klassischen Stil, 1940 und 1941 im Freistil.
09. 08. Auf dem Maifeld (Charlottenburg) findet als Rahmenprogramm der XI. Olympischen Spiele um 14.00 Uhr eine Großveranstaltung statt. 3 400 Berliner Schülerinnen und Schüler sangen und 14 500 Mädchen und Knaben der Berliner Schulen zeigten Massenfreiübungen.
09. 08. Der Stralauer Fischzug beginnt. Die Tradition dieses Volksfestes war im Vorjahr wieder aufgenommen worden. Das diesjährige Fest ging über drei Wochen bis zum 30. August.
09. 08. Die Höchstzahl der in Berlin anläßlich der XI. Olympischen Spiele in Berlin anwesenden Fremden wird mit 250 000 bis 300 000 Personen erreicht.
09. 08. Die Verkehrsspitze mit 159 700 Reisenden wird am Schlußtag der leichtathletischen Veranstaltungen der XI. Olympischen Spiele in Berlin erreicht.
10. 08. Die Berliner Segelsportler Dr. Peter Bischoff und Hans-Joachim Weise erringen bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille in der Star-Klasse bei den Segelregatten auf der Kieler Förde.
10. 08. Für das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird im Rahmen der XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin eine Fahrt nach Kiel durchgeführt, die mit einem Mittagessen an Bord von Schiffen der Kriegsmarine verbunden ist.
10. 08. In der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) beginnen die 172 olympischen Boxwettkämpfe. Um sie austragen zu können, wurde an den ersten drei Tagen in zwei Ringen gleichzeitig gekämpft. Insgesamt gingen 191 Kämpfer über die Waage.
10. 08. Die Schwimmerin Gisela Arendt gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Bronzemedaille über 100 m Freistil. Sie war Deutsche Meisterin über 100 m Freistil von 1933 bis 1939.
11. 08. Auf dem Jahn-Turnplatz in der Hasenheide (Neukölln) findet in Gegenwart des Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten und des Staatskommissars Dr. Julius Lippert die feierliche Neueinweihung des Jahn-Denkmals statt.
12. 08. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Reichsbund für Leibesübungen im Geist der Olympischen Idee eine Feierstunde der Turnschule Asch der Deutschen Turnerschaft in der Tschechoslowakei mit Männerturnen, Frauenturnen und Volkstänzen.
12. 08. Reichskanzler Adolf Hitler empfängt die zu den XI. Olympischen Spielen in Berlin weilenden Besitzer des »Daily Telegraph«, Lord Kensley und Lord Camrose.
12. 08. Das Berliner Philharmonische Orchester spielt zum zweitenmal in seiner vollen Besetzung mit 90 Musikern im Olympischen Dorf.
13. 08. Mehr als 2 000 Militärmusiker verschiedener Waffengattungen geben im Innenraum des Olympiastadions (Charlottenburg) ein Konzert.
13. 08. Auf dem Maifeld (Charlottenburg) werden die olympischen Wettkämpfe im Dressurreiten abgeschlossen. In der Mannschaftswertung gewann Deutschland vor Frankreich und Schweden.
13. 08. Eine Tagung des Internationalen Fußballverbandes findet im Hotel Russischer Hof statt.
13. 08. Eine Gruppe ungarischer Polizeioffiziere begibt sich nach Berlin, um dort die Maßnahmen zu studieren, mit denen die deutsche Polizei den Massenverkehr anläßlich der Olympischen Spiele meistert.
14. 08. Fritz Fromm, Handballer des Askanischen Turnvereins Berlin, gewinnt bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille. Fromm bestritt neun Länderspiele.
14. 08. Die Berliner Schwimmerinnen Gisela Arendt, Ruth Halbsguth und Ingeborg Schmitz gewinnen die Silbermedaille bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 in der deutschen Staffel über 4 x 100 m Freistil.
14. 08. Wilhelm Baumann und Erich Herrmann, Handballer des SC Charlottenburg, gewinnen bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die erste Goldmedaille mit einem 10:6-Sieg über Österreich.
14. 08. Die Berliner Hockeyspieler Hamel, Keller, Kemmer, Kubitzki, Mehlitz, Messner, Raack, Scherbart, Schmalix, Weiß und Zander gewinnen bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille.
14. 08. Die Berliner Ruderer Herbert Adamski, Dieter Arend und Gerhard Gustmann gewinnen bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille im Zweier mit Steuermann. In dieser Bootsklasse waren sie 1936 auch Deutsche Meister.
14. 08. Staatskommissar Dr. Julius Lippert gibt für die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees und das Organisationskomitee der XI. Olympischen Sommerspiele ein Frühstück in Stralau.
14. 08. Auf der Regattastrecke in Grünau finden die Entscheidungen im Rudern bei den Damen und Herren im Rahmen der XI. Olympischen Sommerspiele statt. Von den sieben vergebenen Goldmedaillen errangen die deutschen Ruderer fünf Medaillen.
14. 08. Die Berliner Ruderer Hannemann, Kaufmann, Kuschke, Löckle, Mahlow, Radach, Rieck, Herbert Schmidt und Völs gewinnen die Bronzemedaille bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem deutschen Achter.
14. 08. Joachim Pirsch, Ruderer des Berliner RV Allemannia, gewinnt bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Doppelzweier. In dieser Bootsklasse war er 1937 Europameister, 1936 und 1937 Deutscher Meister.
15. 08. Im Rahmen der XI. Olympischen Spiele in Berlin findet der Military-Wettbewerb auf dem Truppenübungsplatz Döberitz statt. Der Start erfolgte um 8.00 Uhr bei Fahrland.
15. 08. Die japanische Delegation legt in Berlin dem IOC das vorläufige Programm der XII. Olympischen Spiele für Tokio 1940 vor. Tokio rechnete mit 2 000 ausländischen Sportlern und 10 000 fremden Besuchern. Die Reisekosten pro Aktiven sollten 900 Mark betragen.
15. 08. Der Verein für Hindernis-Rennen schreibt zur Feier der XI. Olympischen Spiele in Berlin einen Sonder-Renntag in Karlshorst aus. Die ausländischen Reiter-Offiziere nahmen als Ehrengäste an der Veranstaltung teil.
15. 08. In Berlin wird an diesem, dem vorletzten Tag der XI. Olympischen Spiele bei Straßenbahn, Omnibus und U-Bahn ein Gesamtverkehrsvolumen von 3 730 000 Fahrten festgestellt.
15. 08. Im großen Festsaal des Rathauses (Mitte) veranstaltet Staatskommissar Dr. Julius Lippert zu Ehren der deutschen Olympiasieger einen Empfang. Sämtliche Medaillengewinner erhielten die Olympische Plakette der Stadt Berlin.
15. 08. Der Wasserballer Heinrich Krug gewinnt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille.
15. 08. Auf der Dietrich-Eckart-Bühne (Waldbühne, Charlottenburg) findet ein Olympisches Konzert statt, bei dem mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnete Werke zur Aufführung kommen. Das Konzert wurde mit der Olympischen Hymne von Richard Strauss eingeleitet.
16. 08. Zum Abschluß der XI. Olympischen Spiele in Berlin erringen die deutschen Reiter vier Siege.
17. 08. Zirkus Hagenbeck stellt sich in den Dienst der Volkswohlfahrt. Obwohl täglich zwei Vorstellungen des großen Olympiaprogramms stattfinden, stellt sich das Personal für eine Freivorstellung zur Verfügung, um Bedürftigen einen Zirkusbesuch zu ermöglichen.
17. 08. Auf Einladung des Organisationskomitees der XI. Olympischen Spiele in Berlin unternehmen 350 Vertreter der in- und ausländischen Presse einen nacholympischen Dampferausflug.
18. 08. Eine Bilanz der XI. Olympischen Spiele in Berlin weist für die deutsche Olympiamannschaft 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen aus. Damit hatte Deutschland den 1. Platz in der Nationenwertung.
18. 08. Straßenbahnen und Omnibusse fahren wieder nach dem normalen Fahrplan. Der erweiterte Nachtverkehr anläßlich der Olympischen Spiele und die Sonderomnibuslinien zum Reichssportfeld (Charlottenburg) wurden eingestellt.
19. 08. Das Olympia-Organisationskomitee teilt mit, daß während der Spiele etwa 1,2 Millionen Besucher nach Berlin kamen. Davon waren 150 000 Ausländer. Der Kartenverkauf erbrachte 7,5 Millionen Mark; die Organisation der Spiele kostete 6,5 Millionen Mark.
19. 08. Der Polizeipräsident von Berlin, Wolf Graf von Helldorf, gibt im Haus der Flieger (Prinz-Albrecht-Straße, Mitte) ungarischen Polizeioffizieren, die seit dem 13. August in Berlin weilen, einen Empfangsabend.
19. 08. Im Olympischen Dorf stirbt der Mitarbeiter des Norddeutschen Lloyd, der Kücheninspekteur Kuhne. Er war auf Grund seiner großen Erfahrungen zur Mitarbeit ins Olympische Dorf berufen worden.
20. 08. Das Reichssportfeld (Charlottenburg) wird nach dem Ende der Olympischen Spiele wieder zur Besichtigung freigegeben. Es fanden täglich Führungen zum Preis von 50 Pfennig statt.
20. 08. Der Polizeioffizier Hans Woellke, Berliner Olympiasieger im Kugelstoßen, wird erneut Sieger bei einem Sportfest in Frankfurt am Main. Woellke gewann mit einer Weite von 16,60 m.
20. 08. Der Präsident des IOC, Henry Graf de Baillet-Latour, richtet an Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben mit dem Dank für die Unterstützung bei der Durchführung der XI. Olympischen Spiele in Berlin.
23. 08. In Wannsee (Zehlendorf) werden die Meisterschaften des Gaues Berlin-Brandenburg im Deutschen Kartell für Kleinkaliber-Sportschießen ausgetragen.
23. 08. Für die 19 deutschen Einzelsieger bei den XI. Olympischen Spielen, darunter vier Berliner, fertigen deutsche Goldschmiede 19 Silberbecher an. Die Übergabe erfolgte in Bremen während der Eröffnung einer Bilder-Ausstellung.
24. 08. Die Teltower Straße (Kreuzberg) wird in Obentrautstraße umbenannt.
24. 08. Die Zeitung »Der Angriff« veröffentlicht eine Statistik, nach der in Berlin während der 16 Tage der Olympischen Spiele 102 Millionen Postsendungen zur Beförderung eingesammelt wurden und 6 000 Briefträger 54 Millionen Postsendungen austrugen.
24. 08. Der Berliner Zoo zieht seine lebende Dekoration aus dem Olympischen Dorf ab: Damhirsche, Störche, Schweine, Gänse und Enten. Drei Störche hatten Zuwachs bekommen; ein australisches Känguruh kam als Neuerwerbung in den Zoo.
26. 08. Vor 20 000 begeisterten Zuschauern liefern sich in einem Freundschaftsspiel die indische Hockey-Olympiamannschaft und die Berliner Silberschildelf einen begeisternden Kampf, der mit 3:3 unentschieden endet.
28. 08. In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die »Deutsche Rundfunkausstellung Berlin 1936« eröffnet. Zur Eröffnung nannte Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels die Zahl von 7 404 000 deutschen Rundfunkteilnehmern.
31. 08. Der Leiter des Ärztedienstes der Olympischen Spiele in Berlin, Staatsrat Dr. Conti, teilt im »Deutschen Ärzteblatt« mit, daß in Berlin und Kiel bei 6 360 Personen ärztliche Hilfe geleistet worden war. Hinzu kamen 960 Hilfeleistungen im Olympischen Dorf.
31. 08. Für die neue Christi-Auferstehungs-Kathedrale am Hoffmann-von-Fallersleben-Platz (Wilmersdorf) wird der Grundstein gelegt.
02. 09. Reichsbahndirektor Heinrich Dorpmüller, Vorsitzender des Olympischen Ausschusses der Deutschen Reichsbahn und verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung des Olympia-Verkehrsprogramms, stirbt im Alter von 63 Jahren.
05. 09. Der Reichsverband der 125 jüdischen Kulturbünde versammelt sich in Berlin zu seiner ersten Jahrestagung, um Fragen der kulturellen Existenz der deutschen Juden zu beraten.
07. 09. Alle Beamten des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin müssen die arische Abstammung ihrer Ehefrauen nachweisen. Danach wurde über ihre Weiterbeschäftigung oder Pensionierung entschieden.
08. 09. Am Griebnitzsee bei Berlin nimmt die Reichsschule des Reichsbundes der Kinderreichen, die dem rassenpolitischen Amt der NSDAP angeschlosssen ist, ihren Betrieb auf.
10. 09. Es erscheint »Olympia 1936« - ein Bericht über die XI. Olympischen Spiele in Berlin in Wort und Bild von Willi F. R. Könitzer.
10. 09. In einem Café am Potsdamer Platz wird die vorbestrafte Ellen Bayer festgenommen. Sie hatte während der Olympischen Spiele in Berlin Ausländern versprochen, Olympiakarten zu besorgen. Die erhaltenen Geldbeträge hatte sie veruntreut.
11. 09. Der preußische Ministerpräsident Hermann Göring betraut den Generalintendanten der Berliner Bühnen, Heinz Tietjen, auch mit der Leitung der Staatsoper Berlin.
15. 09. Im Alter von 62 Jahren stirbt in Berlin nach einem Unfall der Berliner Stadtbaurat für Hochbau, Benno Kühn. Kühn war 1933 zum Nachfolger von Martin Wagner ernannt worden.
17. 09. Das Reichssportfeld (Charlottenburg) bleibt weiterhin werktags und sonntags bis Ende Oktober zur Besichtigung geöffnet. Die Führungen nahmen am Olympischen Tor ihren Anfang und fanden ihren Abschluß mit dem Besuch der Dietrich-Eckart-Bühne (Waldbühne).
19. 09. Der Ufa-Film »Glückskinder«, eine musikalische Liebeskomödie von Paul Martin, wird in Berlin uraufgeführt. In den Hauptrollen agierten Lilian Harvey, Willi Fritsch, Oskar Sima und Paul Kemp.
20. 09. Bei einer Dauerfahrt durch Berlin über 50 000 km verbraucht eine Adler-Triumpf-Junior-Cabrio-Limousine 7,5 Liter/100 km. Die Adlerwerke warben mit dem Slogan »preiswürdig und sparsam bei anerkannt höchstem Fahrkomfort«.
27. 09. In Berlin beginnt der XI. Internationale Autorenkongreß.
30. 09. Die Reichspost in Berlin gibt die Restbestände der Winter-Olympia-Wertzeichen heraus. Der Satz bestand aus drei Wertzeichen zu sechs, zwölf und 25 Pfennig. Die Olympia-Viererblocks und Heftchenbögen zu den Olympia-Freimarkenheftchen waren vergriffen.
30. 09. Die Fotoausstellung auf dem Reichssportfeld (Charlottenburg), die vor allem Sportbilder zeigt, wird bis zum 30. November verlängert. Der Eintritt war frei.
01. 10. Der Jungmädchen-Roman »Mädchenpensionat« wird unter der Regie von Geza von Bolvary in Berlin als Film uraufgeführt. Angela Salloker und Attila Hörbiger verkörperten die Hauptrollen. Die Musik schrieb Ralph Benatzky.
01. 10. Der vakante Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg wird mit dem Physiker Hans Geiger besetzt.
01. 10. Der Opernsänger Fritz Düttbernd begeht an der Berliner Volksoper sein 25jähriges Bühnenjubiläum.
01. 10. In Berlin wird der Internationale Kongreß für Brücken- und Hochbau eröffnet. 1 200 Teilnehmer aus 36 Ländern versammelten sich im Reichstagssaal der Kroll-Oper.
02. 10. Die Berliner Feuerwehr veranstaltet ihr diesjähriges Herbstsportfest auf dem Sportplatz der Berliner Turnerschaft in Spindlersfeld (Köpenick). Vormittags wurde der Fünfkampf durchgeführt und am Nachmittag fanden Läufe und Freiübungen statt.
03. 10. Im Limpert Verlag Berlin erscheint das Erinnerungs-Bilderwerk »Olympische Spiele Berlin 1936« von Gerhard Krause, dem Pressechef der XI. Olympischen Spiele in Berlin.
03. 10. Im Festsaal des Berliner Rathauses findet um 19.30 Uhr ein Festabend der Rudergesellschaft »Wiking« zu Ehren ihrer erfolgreichen Olympiakämpfer statt.
04. 10. Die erste vollkommene Übersicht über die XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin liegt in Buchform vor. Der Autor war Willi F. Könitzer. Das Werk erschien im Reichssportverlag Berlin.
04. 10. Die letzten Prüfungen des zum Erwerb des Deutschen Reichssportabzeichens vorgeschriebenen Gepäckmarsches über 25 km für Männer und des Gehens über 25 km für Frauen werden durch den Gau Berlin des Fachamtes für Leichtathletik durchgeführt.
05. 10. An der alten Schleusenbrücke im Cöllnischen Stadtgraben (Mitte) wird beim Neubau der Schleuse eine Kupfertafel aus dem Jahr 1694 gefunden, deren Inschrift über den ersten massiven Ausbau der Berliner Schleuse (völlig in Stein) Auskunft gab.
06. 10. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels eröffnet in der Berliner Deutschland-Halle das Winterhilfswerk 1936/37. Im Vorjahr waren nach seinen Aussagen 372 Millionen Reichsmark gesammelt worden.
07. 10. Der Ingenieur Friedrich Seewald wird zum Geschäftsführer und Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt bestellt. Es wurden vier Direktionen gebildet: Flugwerk (fünf Institute), Triebwerk (sechs Institute), Ausrüstung (fünf Institute) und Verwaltung.
07. 10. Der bisherige Kommandeur der Wachtruppe Berlin, der auch Kommandant des Olympischen Dorfes war, Oberstleutnant Freiherr von und zu Gilsa, wird zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 9 in Potsdam ernannt.
08. 10. Der Berliner Geologe Hans Stille feiert seinen 60. Geburtstag.
09. 10. Der Ufa-Film »Wenn wir alle Engel wären« von Carl Froelich wird in Berlin uraufgeführt. Die Hauptrollen spielten u.a. Heinz Rühmann, Lenny Marenbach und Harald Paulsen. Der Film wurde als »staatspolitisch und künstlerisch wertvoll« ausgezeichnet.
09. 10. Im Tauentzienpalast wird der Kulturfilm über die Zeitungsherstellung »Der Spiegel aus Papier« erstmals aufgeführt. Er erhielt mehrere Qualitätsprädikate.
10. 10. Die Reichssportfeld-Verwaltung teilt mit, daß die Winter-Schwimmhalle jetzt sonntags statt von 10.00 bis 12.00 nun von 9.00 bis 12.00 Uhr zum öffentlichen Badebetrieb freigegeben ist. Die Besichtigung des Reichssportfeldes war bis 31. Oktober möglich.
11. 10. Mit einem klaren 3:0 siegt die Berliner Fußballelf über eine starke Münchener Mannschaft vor 25 000 Zuschauern in Berlin.
14. 10. In der Berliner Volksbühne hat das Schauspiel »Dollar« des schwedischen Dichters Hjalmar Fredrik Elgérus Bergman Premiere.
16. 10. Der Chemiker Prof. Georg Lockemann spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« über »100 Jahre Marsher Arsenprobe«.
17. 10. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) spielen in einem Eishockey-Freundschaftsspiel die Zehlendorfer Wespen gegen den BFC Preußen 3:2.
17. 10. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, eröffnet in Berlin die »Woche des Buches«.
18. 10. Als erste der Berliner Galopp-Rennbahnen in diesem Jahr schließt Hoppegarten seine Tore. Der Schlußtag wies nochmals ein interessantes Programm mit dem Glanzstück des mit 21 000 Mark ausgestatteten Gladiatoren-Rennens auf.
20. 10. Die Reichsbahn eröffnet mit der Einführung des Winterfahrplans die neue Schlafwagenroute Berlin - Düsseldorf - Köln. Die Fahrzeit betrug elf Stunden.
21. 10. Der italienische Außenminister, Graf Galeazzo Ciano, nimmt in Begleitung des italienischen Botschafters, Exzellenz Attolico, mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach an einem Kameradschaftstreffen im Berliner Sportpalast (Schöneberg) teil.
22. 10. Die Fahne mit den fünf olympischen Ringen, die schon mehrere Olympische Spiele erlebt hat und im August in Berlin die XI. Olympischen Spiele begleitete, wird in den Räumen des Berliner Staatskommissars Dr. Julius Lippert feierlich versiegelt.
26. 10. Das Reichssicherheitshauptamt ordnet an, daß bei Einweisungen in ein Konzentrationslager stets als Zeitangabe »bis auf weiteres« anzugeben ist, »um eine weitergehende abschreckende Wirkung zu erzielen«.
27. 10. Die geständige Taschendiebin Emilie Wanillzoch wird durch das Berliner Schöffengericht zu fünf Jahren Zuchthaus und zu zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. Sie hatte während der Olympischen Spiele in Berlin Diebstähle begangen.
28. 10. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) eine Kundgebung zum Thema »Über die Aufgaben des Vierjahresplanes«. Redner auf der Veranstaltung waren der Ministerpräsident Hermann Göring und Rudolf Heß.
30. 10. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet im Sportpalast (Schöneberg) eine Kundgebung anläßlich der zehnjährigen Wiederkehr des Tages (1. November 1926), an dem Dr. Joseph Goebbels nach Berlin kam und zum Gauleiter der Berliner NSDAP ernannt wurde.
30. 10. Die Neue Abteilung der Nationalgalerie im Kronprinzenpalais (Mitte) wird geschlossen. Aus der Jubiläumsausstellung der Preußischen Akademie der Künste sollten die Werke von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz und Wilhelm Lehmbruck entfernt werden.
01. 11. Der Flugplatz Staaken (Spandau) wird unter militärische Verwaltung gestellt. Seitdem landeten hier auch Gäste des NS-Regimes.
03. 11. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die Gaubetriebsgemeinschaft »Das Deutsche Handwerk« eine Kundgebung. Teilnehmer an der Veranstaltung waren Meister und Gesellen.
04. 11. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die Gaubetriebsgemeinschaft »Das Deutsche Handwerk« eine Kundgebung. Teilnehmer an der Veranstaltung waren Handwerkerfrauen und Frauen aus deren Betriebsgemeinschaft.
08. 11. Der Physiker Dr. Karl Scheel stirbt in Berlin. Scheel, der seit 1885 in Berlin lebte, hatte u.a. die erste physikalische Referatezeitschrift, die »Physikalischen Berichte«, gegründet.
13. 11. Der Spielfilm »Burgtheater« hat in Berlin Premiere. In der Regie von Willi Forst spielten Olga Tschechowa, Werner Krauss und Hans Moser.
23. 11. Dem Berliner Publizisten Carl von Ossietzky wird nachträglich der Friedensnobelpreis 1935 verliehen. Ossietzky befand sich wegen der ihm in der KZ-Haft zugefügten Mißhandlungen im Krankenhaus. Die Annahme des Preises wurde durch Adolf Hitler verboten.
29. 11. Die Friseur-Innung Berlin und die Gaujugendverwaltung der Deutschen Arbeitsfront veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das 3. Große Lehrlings-Schaufrisieren.
01. 12. Die Mariendorfer Straße (Kreuzberg) wird in Riemannstraße umbenannt.
01. 12. Im Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet das Luftkreiskommando II und das NS-Gemeinschaftswerk »Kraft durch Freude« ein Konzert der Luftwaffe. 300 Bläser und Spielleute unter Leitung von Prof. Hans Husadel beteiligten sich an dem Konzert.
09. 12. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet das Amt für Beamte einen Gemeinschaftsabend für Beamte. Redner auf der Veranstaltung war der Reichshauptstellenleiter H. Schneider.
16. 12. In der Deutschlandhalle (Charlottenburg) organisiert die NSDAP eine propagandistische Großveranstaltung für das »Winterhilfswerk«. 2 000 Jungen und Mädchen der Hitlerjugend traten dabei als Sänger auf.
19. 12. Günter Siegmund wird in Küstrin geboren. Der Boxer gewann bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Bronzemedaille im Schwergewicht.
27. 12. Generaloberst Hans von Seeckt, Begründer der Reichswehr, stirbt in Berlin.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de