Berlin im Jahr 1924
01. 01. Der Pachtzins und die Entschädigung für die Benutzung, Unterhaltung und Entwertung von Straßen, Plätzen und Kanälen wird laut Pachtvertrag zwischen der Stadt Berlin und der Bewag vom 21. Dezember 1923 auf 5 % der Stromverkaufseinnahme festgelegt.
01. 01. Von der »Berliner Städtische Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft« (Bewag) werden folgende Anlagen übernommen: Sieben Kraftwerke, 23 Abspannwerke, 29 Umformwerke, etwa 120 km Freileitungen und etwa 1 100 km Telefon- und Prüfdrahtnetz.
01. 01. In Steglitz wird die freie Schuhmacherinnung geschlossen und dafür eine Zwangsinnung für Schuhmacher geschaffen, die zusätzlich die Orte Friedenau, Dahlem, Mariendorf, Tempelhof sowie die Stadt Teltow und die Gemeinde Stahnsdorf/Kreis Teltow umfaßte.
01. 01. Die »Berliner Städtische Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft« (Bewag) übernimmt auf der Basis des Pachtvertrages vom 21. Dezember 1923 sämtliche Anlagen, Einrichtungen, Rechte und Verbindlichkeiten der Berliner Stromversorgung auf 50 Jahre.
01. 01. Der monatliche Geldeinzug bei der Stromversorgung wird wieder eingeführt.
02. 01. Nach Teilstreiks gegen Lohnkürzungen und für den Neun-Stunden-Tag werden 140 000 Berliner Metallarbeiter ausgesperrt.
04. 01. Im Berliner Sportpalast finden Boxkämpfe statt. Im Leichtgewicht besiegte Fritz Ensel (Köln) Richard Naujoks (Berlin) durch Abbruch nach drei Runden.
07. 01. Der Verein für Wasser-, Boden- und Lufthygiene tritt im Ministerium für Volkswohlfahrt zusammen und protestiert gegen die vom Finanzministerium geplante Auflösung der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin.
10. 01. Die Straßenbahnlinie 68 »Bahnhof Weidmannslust - Lichtenberg, Irrenanstalt Herzberge« wird in Betrieb genommen.
12. 01. Eine Polizeiverordnung wird erlassen, die »das Klopfen von Teppichen usw. auf Höfen, die an Wohngebäude grenzen« regelte.
16. 01. Die Straßenbahnlinie 73 wird von Heinersdorf aus über den Alexanderplatz hinaus verlängert und hat nun die Streckenführung »Heinersdorf - Tempelhof, Flughafen« mit einer Länge von 13,6 km.
17. 01. Der »Hilfsfonds 1919« wird aufgelöst. Vom Magistrat am 14. Februar 1919 gebildet, sollte er Bürgern helfen, deren Eigentum durch die Novemberrevolution beschädigt oder zerstört worden war.
19. 01. Die Straßenbahnlinie 191 »Grunewald, Roseneck - Görlitzer Bahnhof« wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
19. 01. Die Straßenbahnlinie 176 »Lichtenberg, Gudrunstraße - Hundekehle (Grunewald)« wird mit einer Streckenlänge von 18,9 km in Betrieb genommen.
23. 01. Die Straßenbahnlinie 70 Johannisthal - Behrenstraße/Ecke Kanonierstraße (Mitte) wird mit einer Streckenlänge von 18,1 km in Betrieb genommen.
23. 01. Die Straßenbahnlinie 66 Hohenschönhausen, Falkenberger Straße - Neu-Tempelhof Hohenzollernkorso (Manfred-von-Richthofen- Straße/Adolf-Scheidt-Platz) wird mit einer Streckenlänge von 14,0 km in Betrieb genommen.
28. 01. Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Erich Kleiber dirigiert erstmals ein Konzert mit den Berliner Philharmonikern.
30. 01. Die Stadtgemeinde erhält erstmals eine einheitliche Satzung für das Gesundheitswesen.
30. 01. Die Straßenbahnlinie 199 »Niederschönhausen-Nordend - Marienfelde« wird mit einer Streckenlänge von 21,8 km in Betrieb genommen.
01. 02. Für die Angestellten der Bewag in Gemeinschaft mit den Gas- und Wasserwerken wird ein neuer Tarifvertrag wirksam. Als Grundlage für die Gehälter blieb die Besoldung der Staatsbeamten. Für die Arbeiter wurde ein Manteltarifvertrag abgeschlossen.
04. 02. Im Sportpalast (Schöneberg) endet das 11. Berliner Sechstagerennen um 22.00 Uhr mit einem Sieg von Lorenz/Saldow vor Bauer/Krupkat und Techmer/Stellbrink (alle Deutschland) nach 3 896,905 km.
06. 02. Der Polizeipräsident erläßt eine Verordnung über die »Aufstellung von Waagen in Kleinhandelsgeschäften«.
09. 02. Die Straßenbahnlinie 174 »Danziger Straße/Ecke Greifwalder Straße - Lichterfelde, Händelplatz« wird mit einer Streckenlänge von 14 km in Betrieb genommen.
09. 02. Nach einer Entscheidung des Oberversicherungsamtes werden alle Arbeitnehmer, die ihre Löhne oder Gehälter von der Stadt Berlin beziehen, der Betriebskrankenkasse der Stadt Berlin zugeordnet.
14. 02. Der erste Teil des Films »Die Nibelungen« mit dem Titel »Siegfried« wird in Berlin uraufgeführt.
16. 02. Der Maler George Grosz wird unter der Beschuldigung, sein satirisches Mappenwerk »Ecce homo« verletze die öffentliche Moral und ziehe die inneren Werte des deutschen Volkes in den Schmutz, zu 6 000 Mark Strafe verurteilt.
18. 02. Beim Reit- und Fahrturnier im Berliner Sportpalast nimmt Reichspräsident Friedrich Ebert Platz in der Ehrenloge. Im Preis von Frankfurt wurde Prinz Friedrich Sigismund von Preußen mit der Siegerschleife geschmückt.
29. 02. Im Sportpalast (Schöneberg) finden Boxkämpfe statt. Im Schwergewicht besiegte Paul Samson-Körner (Zwickau) Hans Breitensträter (Berlin) durch K.o. in der 3. Runde. Ein Protest des Managers von Breitensträter wurde »aus sportlichen Gründen« abgewiesen.
01. 03. Die Omnibuslinie A 10 »Moabit, Stephanplatz - Bahnhof Lichtenberg, Gudrunstraße« wird mit einer Streckenlänge von 12 km in Betrieb genommen.
03. 03. Die Straßenbahnlinie 49 »Niederschönhausen, Blankenburger Straße - Görlitzer Bahnhof« wird in Betrieb genommen.
03. 03. Die Straßenbahnlinie 62 »Weißensee, Schloß - Bahnhof Charlottenburg« wird mit einer Streckenlänge von 17,6 km in Betrieb genommen.
03. 03. Die Straßenbahnlinie 65 »Lichtenberg, Scheffelstraße - Schöneberg, Thorwaldsenstraße« wird mit einer Streckenlänge von 15,3 km in Betrieb genommen.
03. 03. Die Straßenbahnlinie 177 »Teltow, Lindenstraße - Bahnhof Zoologischer Garten« wird mit einer Streckenlänge von 15,9 km in Betrieb genommen.
05. 03. Ernst Ewald, der von 1897 bis 1912 als erster Vertreter der Berliner Lehrer der Städtischen Schuldeputation angehörte und langjähriger Vorsitzender der »Wissenschaftlichen Vorlesungen« des Berliner Lehrervereins war, stirbt in Berlin.
05. 03. Ludwig Ernst Emil Hoffmann, seit 1896 Berliner Stadtbaurat, wird auf Beschluß der städtischen Körperschaften vom 5. und 13. März zum Ehrenbürger Berlins ernannt.
08. 03. Die Straßenbahnlinie 154 »Spandau, Johannesstift - Bahnhof Frankfurter Allee« wird mit einer Streckenlänge von 26,4 km in Betrieb genommen.
11. 03. Erich Schmitt wird in Berlin-Friedrichshain Nahe dem Schlesischen Bahnhof geboren. Er lernte Maschinenschlosser und wurde durch seine Karikaturen, Illustrationen und Bildgeschichten bekannt. Viele seiner Arbeiten erschienen in der »Berliner Zeitung«.
13. 03. Die ärztliche Versorgung für Wohlfahrtskranke, die von den Privatärzten in Köpenick während einer längeren Zeit im Jahre 1923 verweigert worden war, ist wieder gesichert.
13. 03. In Berlin wird der erste Polizeimelder auf der Straße aufgestellt. Bereits 1922 war am Rathausportal Spandauer Straße versuchsweise eine von der Firma Siemens & Halske gebaute Polizeimeldeanlage in Betrieb genommen worden.
18. 03. Die »Radio-Stunde AG« wird in »Funk-Stunde« umbenannt.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 56 »Pankow, Lindenpromenade - Bahnhof Lichterfelde-Ost« wird mit einer Streckenlänge von 21,8 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 128 »Heiligensee - Britz, Germaniapromenade« wird mit einer Streckenlänge von 26,3 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 12 »Siemensstadt - Köllnische Allee« wird mit einer Streckenlänge von 19,9 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 93 »Treptow, Rathaus - Reichskanzlerplatz (Charlottenburg)« wird mit einer Streckenlänge von 17,4 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 43 »Dahlem - Kniprodestraße/Ecke Elbinger Straße (Prenzlauer Berg)« wird mit einer Streckenlänge von 16,2 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 29 »West-Reinickendorf, Scharnweberstraße - Sportplatz« wird mit einer Streckenlänge von 21,3 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 27 »Britz, Rathaus - Tegel« wird mit einer Streckenlänge von 20,8 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 19 »Schwedenstraße/Ecke Badstraße (Wedding) - Schöneberg, Belziger Straße« wird mit einer Streckenlänge von 10,7 km in Betrieb genommen.
18. 03. Der Direktor der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene erhält die Amtsbezeichnung »Präsident und Professor«.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 51 »Nordend, Schillerstraße - Grunewald, Roseneck« wird mit einer Streckenlänge von 21,3 km in Betrieb genommen.
18. 03. Die Straßenbahnlinie 9 »Ostring« wird eröffnet.
20. 03. Die Omnibuslinie A 30 »Prenzlauer Promenade/Ecke Wisbyer Straße - Neukölln, Ringbahnhof, Kaiser-Friedrich-Straße« wird mit einer Streckenlänge von 14,4 km in Betrieb genommen.
22. 03. Der Chemiker Siegmund Gabriel stirbt in Berlin. Er war seit 1874 Mitarbeiter am I. Chemischen Institut der Berliner Universität. Er leitete das anorganisch-chemische Praktikum und arbeitete auf dem Gebiet der organischen Chemie.
22. 03. Das alte Röntgeninstitut des Krankenhauses Moabit wird nach dem Umbau als »Werner-Siemens-Röntgen-Forschungsinstitut« neu eröffnet.
23. 03. In Berlin erhalten Fuhrunternehmer die Genehmigung zur Inbetriebnahme einer Benzinkraftdroschke für jede aus dem Verkehr gezogene elektrische Kraftdroschke.
23. 03. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird die »Erste Allgemeine Sport- und Radio-Ausstellung« eröffnet. Der Besucherandrang war sehr groß. Jeder 100. Besucher erhielt gratis einen Heliophon-Rundfunk-Empfänger. Die Ausstellung lief bis zum 30. März.
27. 03. Im Reichsbahndirektionsbezirk Berlin beginnt ein bis zum 8. April andauernder Streik der Eisenbahner für den Acht-Stunden-Tag und für höhere Löhne.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 82 »Dönhoffplatz - Treptow, Platz am Spreetunnel« wird mit einer Streckenlänge von 7,8 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 95 »Schöneberg, Belziger Straße - Köpenick, Hirtestraße« wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die im Jahre 1918 in Neukölln eingerichtete Handwagenvermietungsstelle bleibt auch nach der Eingemeindung erhalten. Sie verfügte über einen Bestand von 29 zweirädrigen und fünf vierrädrigen Wagen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 36 »Schönholz - Neukölln, Hermannstraße/Ecke Kranoldstraße« wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 45 »Pankow, Mendelstraße - Steglitz, Birkenbuschstraße/Ecke Siemensstraße« wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 53 »Charlottenburg, Reichskanzlerplatz - Lichtenberg, Gudrunstraße« wird mit einer Streckenlänge von 20,2 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 21 »Britz, Rathaus - Augustenburger Platz (Wedding)« wird mit einer Streckenlänge von 14,4 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 63 »Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten) - Britz, Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 24,3 km in Betrieb genommen.
31. 03. Die Straßenbahnlinie 35 »Seestraße/Ecke Togostraße (Wedding) - Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Straße« wird mit einer Streckenlänge von 15,9 km in Betrieb genommen.
31. 03. 171 000 Kleingartenpächter verfügen einer amtlichen Erhebung zufolge im Berliner Stadtgebiet über Anlagen von insgesamt 6 239 Hektar. Das entsprach der Fläche von Alt-Berlin.
01. 04. Prof. Karl Brabbée, seit 1910 Lehrstuhlinhaber für Heizung und Lüftung an der Technischen Hochschule zu Berlin, scheidet aus dem Staatsdienst aus. Brabbée nahm ein Angebot, die Forschungsabteilung in der American Radiator Co., New York, zu leiten, an.
01. 04. In der Stromversorgung wird der Grundgebührentarif eingeführt. Die Grundgebühr betrug im niedrigsten Satz (durchschnittlicher Zählermeßbereich 3,50 Rentenmark/kW) 80 Rentenpfennig/Monat. Die Arbeitsgebühr für Niederspannung betrug 18 Rentenpfennig/Monat.
02. 04. Zur Linderung der Wohnungsnot wird die Wohnungsfürsorgegesellschaft mbH gegründet.
04. 04. Im Residenz-Theater in der Blumenstraße 8 (Mitte) hat das Drama »Hinkemann« von Ernst Toller Berliner Erstaufführung.
09. 04. Die Berliner Morgenpost berichtet über Diskussionen zur Bildung von Wohneigentum. Danach sollte ein Hausanteil von 70 mē 14 000 Mark kosten - 10 000 Mark waren zu bezahlen, 4 000 Mark blieben als Hypotheken stehen.
11. 04. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet die bunte Veranstaltung »Vaterländischer Abend« des Verbandes der mittleren Poilzeivollzugsbeamten Deutschlands, Ortsgruppe Berlin, statt.
13. 04. Ausführungsbestimmungen zur dritten Steuer-Notverordnung setzen die Hauszinssteuer, die von Hausbesitzern wegen deren Zinsvorteilen während der Inflation zur Eindämmung der Wohnungsnot, besonders in Berlin, erhoben wird, auf 16 % der Friedensmiete fest.
14. 04. Die Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft (Gehag) wird gegründet. In einer Zeit größter Wohnungsnot wurde diese Gesellschafte Träger des neuen sozialen Wohnungsbaus.
14. 04. Der Teltowkanal geht aufgrund eines vom Reich mit dem Landkreis Teltow geschlossenen Vertrages in das Reichseigentum über.
14. 04. Die Straßenbahnlinie 96 »Behrenstraße/Ecke Markgrafenstraße (Mitte) - Lichterfelde-Ost, Kranoldplatz« wird mit einer Streckenlänge von 18,2 km in Betrieb genommen.
14. 04. Die Straßenbahnlinie 40 »Grünthaler Straße/Ecke Bornholmer Straße (Wedding) - Lichterfelde-West, Dahlemer Weg« wird mit einer Streckenlänge von 17,7 km in Betrieb genommen.
17. 04. Unter gleicher Beteiligung des Reiches und des Kreises Teltow entsteht die Teltow-Kanal AG.
19. 04. Auf dem 1,3 km langen Teilstück der U-Bahn-Linie »Hallesches Tor - Gneisenaustraße« (Kreuzberg) werden die Stationen Belle-Alliance-Straße (Mehringdamm) und Gneisenaustraße in Betrieb genommen. Die Gesamtzahl der U-Bahnhöfe stieg damit auf 59.
22. 04. Zwischen der Städtischen und Kreis-Kraftwerk Spandau G.m.b.H. und der Elektrowerke Aktiengesellschaft (EWAG) wird ein Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Laut Vertrag mußte die EWAG permanent 5 000 kW zur Verfügung halten.
26. 04. An der Volksbühne gelangt »Fahnen« von Alfons Paquet, ein Stück über den Chicagoer Arbeiterstreik um den Acht-Sunden-Tag von 1886, zur Uraufführung.
29. 04. Der russische Dichter Wladimir Majakowski hält bei einer Veranstaltung des allrussischen Presseverbandes einen Vortrag über die »Linksgruppe« des proletarischen Dichterverbandes Moskau (Lef) und liest aus eigenen Dichtungen.
30. 04. Der Physiker Prof. Walther Nernst gibt sein Amt als Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt auf, um den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Berliner Universität zu übernehmen. Er gehörte aber weiterhin dem Kuratorium der Anstalt an.
01. 05. Die Straßenbahnlinie 148 »Grünthaler Straße/Ecke Bornholmer Straße (Wedding) - Neukölln, Köllnische Heide, Schulenburgpark« wird mit einer Streckenlänge von 12,9 km in Betrieb genommen.
01. 05. Die Straßenbahnlinie 48 »Niederschönhausen, Nordend - Neukölln, Städtisches Krankenhaus« wird mit einer Streckenlänge von 19,7 km in Betrieb genommen.
01. 05. Prof. Kurt Schmaltz übernimmt die Leitung der Zentral-Seminar-Bibliothek der Handels-Hochschule Berlin.
01. 05. Die Straßenbahnlinie 55 »Spandau-West, Nauener Straße - Treptow, Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 26,6 km in Betrieb genommen.
01. 05. Die Straßenbahnlinie 42 »Bahnhof Steglitz - Bahnhof Lichterfelde-West« wird mit einer Streckenlänge von 7,9 km in Betrieb genommen.
03. 05. Bewaffnete Polizisten dringen unter Leitung des Chefs der Politischen Polizei, Dr. Weiß, unter einem Vorwand widerrechtlich in das exterritoriale Gebäude der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin ein und durchsuchen die Räume.
03. 05. Im Berliner Sportpalast wird die IX. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufgeführt. Das Berliner Sinfonie-Orchester spielte unter Leitung von Generalmusikdirektor Paul Scheinpflug. Am 7. Mai 1824 war die Sinfonie in Wien vor Beethoven uraufgeführt worden.
05. 05. Die Straßenbahnlinie 14 »Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten) - Schwiebusser Straße« wird mit einer Streckenlänge von 16,3 km eröffnet.
06. 05. Der Berliner Apotheker-Verein erhält mit der Eintragung von neuen Statuten in das Vereinsregister den Namen »Berliner Apotheker-Verein (Gau Berlin des Deutschen-Apotheker-Vereins) E. V.«.
10. 05. Der zweite Teil des Films »Die Nibelungen« unter dem Titel »Kriemhilds Rache« wird in Berlin uraufgeführt.
12. 05. Der Direktor der Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem (früher Wildpark), Theodor Echtermeyer, wird zum Honorarprofessor und Mitglied des Senates der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin ernannt.
13. 05. Stadtbaurat August Bredtschneider stirbt in Berlin.
15. 05. Die Berliner Flughafen-Gesellschaft wird gegründet. Ihr Satzungszweck war der Bau und Betrieb eines Flughafens auf dem Tempelhofer Feld.
19. 05. Die »Berliner Flughafen-GmbH« wird mit einem Stammkapital von 5 000 000 Rentenmark gegründet. Die Stadt Berlin war alleinige Gesellschafterin.
22. 05. In der Tierärztlichen Hochschule Berlin findet die Gründungsversammlung der »Gesellschaft der Freunde der Tierärztlichen Hochschule zu Berlin« statt. Die Gesellschaft erwarb sich für die Hochschule durch Stiftungen und Unterstützungen große Verdienste.
24. 05. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird ein »Wagner-Abend« des Berliner Lehrer-Gesang-Vereins unter Leitung von Prof. Hugo Rüdel mit 500 Mitwirkenden gegeben.
24. 05. Eine Polizeiverordnung hinsichtlich des Badens und Schwimmens von Tieren in der Panke wird erlassen.
24. 05. Die Straßenbahnlinie 24 »Buchholz - Schöneberg, Gotenstraße/Ecke Torgauer Straße« wird mit einer Streckenlänge von 19,1 km in Betrieb genommen.
25. 05. Die Straßenbahnlinie 25 »Tegel - Mariendorf, Rennbahn« wird mit einer Streckenlängen von 22,8 km in Betrieb genommen.
31. 05. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird der »Wagner-Abend« des Berliner Lehrer-Gesang-Vereins unter Leitung von Prof. Hugo Rüdel mit 500 Mitwirkenden wiederholt. Die erste Aufführung war am 24. Mai.
01. 06. Der Architekt Bruno Taut reicht dem Berliner Spar- und Bauverein, einer 1892 gegründeten Baugenossenschaft, einen ersten Entwurf zur Bebauung des Geländes am Schillerpark (Wedding) ein.
01. 06. Die Omnibuslinie »Wannsee, Stölpchensee - Bahnhof Wannsee« wird mit einer Streckenlänge von 3,0 km in Betrieb genommen.
05. 06. Unter der Bezeichnung »Rotes Kreuz von Berlin« entsteht in Groß-Berlin erstmals eine feste Arbeitsgemeinschaft zwischen Männern und Frauen des Roten Kreuzes, nachdem die Frauendomäne Wohlfahrtspflege Vorrang in der Organisation bekommen hatte.
06. 06. In den Bermann-Elektrizitätswerken vernichtet ein Großbrand mehrere Gebäude. Nur mit Mühe konnte das Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude verhindert werden.
07. 06. Die Berliner Feuerwehr hilft bei dem Versuch, einen Brand des Straßenbahnhofs Stahnsdorf zu löschen. Trotzdem brannten die Anlagen vollständig ab.
12. 06. Die Polizeiverordnung vom 27. September 1899 »über die Gestaltung des Feilbietens von Bier im Umherziehen« wird auf das Gebiet der 1920 geschaffenen neuen Stadtgemeinde Berlin ausgedehnt.
15. 06. Wilhelm Pieck (KPD) legt den Grundstein zum Ehrenmal für die gefallenen und ermordeten Sozialisten auf dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde (Lichtenberg).
26. 06. Ein Ortsstatut zur Regelung des Hebammenwesens in Berlin wird erlassen.
30. 06. Zum Auftakt der 125-Jahr-Feier findet in den Wandelgängen des Mittelbaues der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg ein Begrüßungsabend statt.
01. 07. Anläßlich der 125-Jahr-Feier der Technischen Hochschule in Charlottenburg findet in der Mittelhalle des Hauptgebäudes eine Feier mit anschließendem Festmahl in der Aula statt. Die Festrede hielt Prof. Moritz Weber.
01. 07. An der Technischen Hochschule zu Berlin tritt eine neue Diplom-Prüfungsordnung in Kraft. Es bestand fortan die Möglichkeit, in der Fakultät für allgemeine Wissenschaften die Diplom-Prüfung abzulegen.
02. 07. Anläßlich der 125-Jahr-Feier der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg veranstaltet die Studentenschaft ein Sportfest auf dem Sportplatz Tiergarten.
14. 07. Der für Fragen der neuen Großgemeinde Berlin eingesetzte Ausschuß des Preußischen Landtages legt einen Gesetzentwurf vor, nachdem die Ortsteile Gatow, Kladow und Kohlhasenbrück wieder aus Berlin ausgemeindet werden sollen.
19. 07. Die Omnibuslinie A 12 »Arnswalder Platz (Prenzlauer Berg) - Wilmersdorf, Olivaer Platz« wird mit einer Streckenlänge von 11,84 km in Betrieb genommen.
20. 07. Im Berliner Sportpalast findet die Genossenschaftsschau des deutschen Bäckerhandwerks zum 50jährigen Jubiläum des Zentralverbandes Deutscher Bäckerinnungen »Germania« statt.
21. 07. In den Reuterwerken GmbH zur Dachpappen- und Teerproduktion in Oberschöneweide, Wilhelminenhofstraße 93, kommt es zu einer schweren Explosion. Der Betrieb brannte teilweise ab.
22. 07. Die Straßenbahnlinie 88 »Bahnhof Treptow - Steglitz, Stadtpark« wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
22. 07. Die Straßenbahnlinie 13 »Großkraftwerk Klingenberg (Lichtenberg) - Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten)« wird mit einer Länge von 16,3 km eröffnet.
25. 07. Durch eine Verfügung des Reichsministeriums des Innern wird das Berliner Palästina-Amt der »Jewish Agency for Palestine« als gemeinnützige Auswandererstelle anerkannt.
27. 07. Ferrucio Benvenuto Busoni, italienisch-deutscher Komponist und Pianist, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Schöneberg, Eythstraße 1-25.
03. 08. Vor dem Reichstagsgebäude (Tiergarten) findet eine regierungsoffizielle Gedenkfeier zum 10. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs statt.
04. 08. Der Wasserwirtschaftler Johann Karl Ludwig Hermann Keller stirbt in Berlin.
07. 08. Der französische Schriftsteller Henri Barbusse spricht auf einer Kundgebung der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) im Saalbau Friedrichshain zum Thema »Gegenseitige Vernichtung oder gegenseitige Hilfe«.
07. 08. Es wird ein Reichsgesetz über die Temperaturskala erlassen, das in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin ausgearbeitet worden war.
08. 08. Der erste elektrisch betriebene Personennahverkehrszug fährt vom Stettiner Vorortbahnhof an der Invalidenstraße (Mitte) nach Bernau. Das war die Geburtsstunde der Berliner S-Bahn.
11. 08. Franz Schwechten, Architekt des Anhalter Bahnhofs, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Gemeinde Alt-Schöneberg, Hauptstraße 47.
14. 08. Anläßlich des 100jährigen Bestehens der »Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem« beginnt eine dreitägige Feier, zu deren Vorbereitung ein Ehrenausschuß unter Vorsitz von Landwirtschaftsminister Dr. Hugo Wendorff gebildet worden war.
15. 08. Die Straßenbahnlinie 79 »Bahnhof Halensee - Nordkapstraße/Ecke Bornholmer Straße (Prenzlauer Berg)« wird mit einer Streckenlänge von 14,7 km in Betrieb genommen.
15. 08. Die Straßenbahnlinie 89 »Lichtenberg, Gudrunstraße - Charlottenburg, Spandauer Straße, Straßenbahnhof« wird mit einer Streckenlänge von 19,9 km in Betrieb genommen.
15. 08. Die Straßenbahnlinie 78 »Grunewald, Roseneck - Weißenburger Straße/Ecke Danziger Straße« wird mit einer Streckenlänge von 15,6 km in Betrieb genommen.
21. 08. Bei einem Schwimmfest im Seebad Hermsdorf (Reinickendorf) bricht ein Balken des in den Hermsdorfer See hinausgehenden Landungssteges, wobei etwa 20 Personen ins Wasser fielen. Alle konnten gerettet werden.
17. 09. Der »Don Kosaken Chor Serge Jaroff« gibt sein erstes Konzert im Berliner Sportpalast (Schöneberg). Das Konzert wurde an den folgenden Tagen bis zum 21. September sowie am 25. und 26. Oktober wiederholt.
20. 09. Eberhard Lämmert wird in Bonn geboren. Lämmert war von 1961 bis 1970 Professor für Deutsche Philologie an der Freien Universität Berlin und von 1976 bis 1983 deren Präsident.
22. 09. Der Ausschuß des Preußischen Landtages zur Beratung von Problemen, die aus der Bildung der neuen Stadtgemeinde (Groß-)Berlin resultierten, tritt zu seiner letzten Sitzung zusammen.
25. 09. Der Betriebswirtschaftler Johann Friedrich Schär, von 1906 bis 1919 Professor für Handelswissenschaften an der Handels- Hochschule Berlin, stirbt in Basel. Seine wichtigsten Werke sind die »Allgemeine Handelsbetriebslehre« sowie »Buchhaltung und Bilanz«.
26. 09. Das in Friedrichshafen (Bodensee) gebaute Luftschiff LZ 126 (ZR 3) erscheint über dem Flugplatz Staaken bei Spandau. Es landete aber nicht, sondern warf lediglich Post ab und drehte eine Platzrunde.
28. 09. Barbara Noack wird in Berlin geboren. Nach dem Abitur 1943 studierte sie zwei Semester an der Berliner Universität, anschließend ein Jahr an der Kunstakademie. Mit der »Zürcher Verlobung« gelang ihr der Durchbruch zur Unterhaltungsliteratur.
28. 09. Im Sportpalast findet bis zum 7. Oktober die »Erste Berliner Herbst-Messe 'Mode und Heim'« statt. Nachmittags gab es Teestunden mit Konzert und Modenschau, jeden Abend Kabarett. Auch Sondervorführungen für Hundedressuren und Jiu-Jitsu wurden geboten.
29. 09. Das Institut für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin gibt aus Anlaß seines 50jährigen Bestehens eine Festschrift heraus, in der die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei vorgestellt wird.
01. 10. Der Mediziner Hermann Gutzmann junior übernimmt die Leitung des Ambulatoriums für Stimm- und Sprachstörungen an der Hals-Nasen- Klinik der Charité.
01. 10. Die Omnibuslinie A 43 »Bahnhof Köpenick - Müggelheim« wird mit einer Streckenlänge von 8,5 km in Betrieb genommen.
01. 10. Die »Rote Hilfe Deutschlands« (RHD) wird mit der Annahme des Statuts vom Rote-Hilfe-Komitee ins Leben gerufen.
02. 10. Die illegale Werkstatt der Paßabteilung der KPD in Neukölln wird von der Polizei ausgehoben.
03. 10. Das Handelsministerium genehmigt den erweiterten Lehrplan des 1866 in Berlin gegründeten Lette-Vereins zur Ausbildung technischer Hilfskräfte für chemische Betriebe (Laborantinnenlehrgang).
08. 10. Der Magistrat bewilligt 2,5 Millionen Reichsmark zur Verbesserung der Straßenbeleuchtung.
09. 10. Die »Friedrich-Althoff-Gesellschaft zur Förderung der chemisch-pharmazeutischen Literatur« wird gegründet.
09. 10. Ole Jensen wird in Berlin geboren. Jensen wurde als Maler und Zeichner bekannt.
10. 10. Max Schmeling (Köln, 80 kg) trägt im Berliner Sportpalast seinen ersten Boxkampf aus. Im Halbschwergewicht verlor er gegen Max Dieckmann (Berlin, 75 kg) durch Aufgabe in der 4. Runde. In der 2. Runde traf ihn ein Haken am Ohr, so daß es zu bluten begann.
12. 10. In der Bucher Kirche werden zwei neue Gußstahlglocken geweiht, nachdem die vorherigen Bronzeglocken während des Krieges im September 1917 beschlagnahmt worden waren.
16. 10. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) gibt der italienische Dirigent Pietro Mascagni mit dem Berliner Sinfonie-Orchester ein Konzert.
17. 10. Die Schriftstellerin Clara Sudermann stirbt in Berlin.
19. 10. Im Berliner Sportpalast geht ein Schachspiel mit lebenden Figuren zwischen Weltmeister Dr. Emanuel Lasker und Großmeister Akiba Rubinstein über die Bühne. Herolde bewegten die kostümierten Figuren, ein Orchester umrahmte das Spiel, das remis endete.
20. 10. Der auf fünf Stelzen stehende Uhrturm auf dem Potsdamer Platz, unter dessen Gußeisendach die Ampelfarben Rot, Weiß und Grün in waagerechter Anordnung aufleuchten, wird um 22.00 Uhr in Betrieb gesetzt. Die Verkehrsampel kostete 10 000 Mark.
23. 10. Der Ausschuß des Preußischen Landtages für Groß-Berliner Fragen zieht seinen Antrag vom 14. Juli, die Ortsteile Gatow, Kladow und Kohlhasenbrück wieder aus Berlin auszugemeinden, zurück.
01. 11. Das von Max Reinhardt finanzierte und vom Architekten Oskar Kaufmann geschaffene intime Theater, die »Komädie« am Kurfürstendamm (Charlottenburg), wird mit dem Stück von Carlo Goldoni »Der Diener zweier Herren« in der Regie von Max Reinhardt eröffnet.
01. 11. Der Physiker Prof. Friedrich Paschen wird Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin.
02. 11. Im Berliner Sportpalast findet eine Kundgebung der Deutschen Demokratischen Partei zur Wahl des Reichstages statt. Als letzter Redner nahm General Berthold von Deimling das Wort. Er sagte u.a.: »Wer rechts wählt, gibt seine Stimme für den Zukunftskrieg.
06. 11. Die Preußische Akademie der Wissenschaften wählt den Chemiker Otto Hahn zum ordentlichen Mitglied.
07. 11. Der Film »Gräfin Donelli« von Georg Wilhelm Pabst mit Henny Porten und Friedrich Kayssler in den Hauptrollen wird im Primuspalast in Berlin uraufgeführt.
10. 11. Die am 21. September vertagten deutsch-belgischen Wirtschaftsverhandlungen, deren Ziel die Intensivierung der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen ist, werden in Berlin wiederaufgenommen.
11. 11. Bei der Berliner Hoch- und Untergrundbahn bricht ein Streik aus, dessen Ziel die Wiedereinführung des Acht-Stunden-Tages ist.
15. 11. Im Verwaltungsgebäude der Bewag, Schiffbauerdamm 22 (Mitte), wird ein Vorführ- und Ausstellungsraum eröffnet.
18. 11. Der Chemiker Otto Hermann August Pufahl stirbt in Berlin. Pufahl war Professor für Metallhüttenkunde, Probierkunde und Chemische Technologie an der Berliner Bergakademie.
19. 11. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet eine Versammlung der Heilsarmee statt. Es sprach Bramwell Booth, der Sohn des Gründers der Heilsarmee William Booth.
28. 11. Bei der Bewag erfolgt die Umstellung des Nominalkapitals (ausgewiesenes Grundkapital) auf 15 Millionen Goldmark.
01. 12. Der Berliner Physiker Max Planck hält eine Gastvorlesung in der Universität München zum Thema »Von der Relation zum Absoluten«.
02. 12. Der Mineraloge, Geologe und Petrologe Felix Tannhäuser, von 1907 bis 1924 Privatdozent und Professor für Mineralogie und Petrographie an der Technischen Hochschule zu Berlin, stirbt in Berlin.
03. 12. In Königs Wusterhausen bei Berlin wird mit der Errichtung des 280 m hohen Sendemastes für den Rundfunk begonnen. Dieser Mast war über viele Jahre das höchste Bauwerk Deutschlands.
04. 12. Die »1. Große Deutsche Funkausstellung« wird in dem ganz aus Holz erbauten »Haus der Deutschen Funkindustrie«, der sogenannten Funkhalle auf dem Messegelände (Charlottenburg), in Anwesenheit des Reichspräsidenten Friedrich Ebert eröffnet.
06. 12. Im Berliner Sportpalast wird die Radrenn-Wintersaison eröffnet. Es nahmen auch Amateure teil. Während des Stunden-Mannschaftsfahrens stürzte Paul Meyer durch Reifenschaden. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und verstarb am 9.12. im Krankenhaus.
08. 12. Die Omnibuslinie A 2 »Bahnhof Landsberger Allee (Prenzlauer Berg) - Grunewald, Bismarckplatz« wird mit einer Streckenlänge von 14,3 km in Betrieb genommen.
08. 12. Der Pianist, Komponist und Klavierpädagoge Franz Xaver Scharwenka, der 1881 das Scharwenka-Konservatorium gründete, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde, Großgörschenstraße/Monumentenstraße (Schöneberg).
09. 12. Dem Berliner Techniker Paul Nipkow wird unter Nr. DRP 498415 das Patent für die »Lösung des Gleichlaufproblems beim Fernsehen durch Anschluß von Sender und Empfänger an dasselbe Drehstromnetz« erteilt.
09. 12. Eine Expertenkommission unter Leitung des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Potsdam (als Chef der märkischen Wasserstraßen) lehnt nach Lokaltermin den Bau einer Brücke an der Mündung des Müggelsees in die Spree ab.
09. 12. Der Radrennfahrer Paul Meyer stirbt im Krankenhaus in Berlin. Meyer war beim Stunden-Mannschaftsfahren am 6. Dezember im Sportpalast (Schöneberg) durch einen Radschaden gestürzt und hatte eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.
09. 12. Für den ersten Bauabschnitt der von dem Architekten Bruno Taut entworfenen Siedlung Schillerpark (Wedding) wird der Grundstein gelegt. Im Oktober 1925 waren die vier Blocks dieses Bauabschnitts bezugsfertig.
11. 12. Im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie wird eine Bronzenachbildung der Leipziger Marmorbüste Ernst Otto Beckmanns, die von Carl Seffner geschaffen worden war, enthüllt. Alfred Stock schilderte den Lebensweg und die wissenschaftlichen Leistungen Beckmanns.
12. 12. Eine Polizeiverordnung für Berlin, »betreffend das Treiben der Tiere auf dem Schlachthofe«, wird erlassen.
14. 12. Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) beginnt eine mehrtägige Weihnachts-Messe. Während der Messe öffnete eine Gemälde- Ausstellung Münchener Künstler.
14. 12. Das 0,84 km lange Teilstück der U-Bahn-Linie Gneisenaustraße - Hasenheide (Südstern, Neukölln) mit der neuen Station Hasenheide wird in Betrieb genommen. Das war der 60. U-Bahnhof in Berlin.
15. 12. Ein Schiedsgericht, das die bei der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im Jahre 1920 offen gebliebenen Fragen zu klären hat, beendet durch Schiedsspruch die Streitfälle zwischen Berlin und der Provinz Brandenburg.
15. 12. Der Mediziner Friedrich Trendelenburg, 1874 erster Ärztlicher Direktor des Städtischen Krankenhauses Friedrichshain und ein Neuerer in der Chirurgie, stirbt in Berlin.
16. 12. Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft stiften die »Adolf-Harnack-Medaille« für besondere Vedienste um die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
22. 12. Die Omnibuslinie A 28 »Bahnhof Beusselstraße (Tiergarten) - Hallesches Tor (Kreuzberg)« wird mit einer Streckenlänge von 8,0 km in Betrieb genommen.
23. 12. Der Film »Der letzte Mann« wird im Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt.
26. 12. Der Bauingenieur Mathias Koenen stirbt in Berlin.
27. 12. Die Polizei gibt bekannt, daß während der Weihnachtstage in Berlin 50 Selbstmorde und Selbstmordversuche begangen wurden.

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