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PATENTSCHRIFT NR. 219147
BERNHARD BIRKENFELD IN MÜNSTER I. W.

Weckvorrichtung, bei welcher die Bettdecke durch ein ausgelöstes Federwerk entzogen wird
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1909 ab
 
Besonders im Winter, wenn die Tage kürzer sind, fällt das Aufstehen morgens schwerer. Um dennoch aus den Federn zu kommen, sei das folgende Gerät empfohlen:

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Weckvorrichtung, bei welcher der zu weckenden Person die Bettdecke durch ein mittels einer Weckuhr ausgelöstes Federwerk entzogen wird, das zusammen mit der Weckuhr an der Bettstelle befestigt sein kann.
     Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht nach einem Mittelschnitt durch die Sperrvorrichtung,

Fig. 2 eine Vorderansicht,
Fig. 3 und 4 deuten die Anwendungsweise an.
     Die Weckvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Trommel a, welche auf dem rundgedrehten Ansatz b einer Vierkantwelle c gelagert ist. Die Trommel a dient zur Aufnahme einer Schnur d, die, wie Fig. 4 zeigt, mit der Bettdecke irgendwie verbunden ist. Mit der Trommel a steht ein mit Nuten e versehener Sperrzylinder f in Verbindung. Darinnen ist eine starke Spiralfeder g, die in Fig. 1 sichtbar ist, angeordnet. Dieselbe ist einerseits auf die feststehende Vierkantwelle c aufgesetzt und andererseits mit dem Zylinder f verbunden.
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Die beschriebene Vorrichtung ist mit dem Uhrwerk einer Weckuhr derart verbunden, daß beim Ablauf der Weckvorrichtung die Sperrklinke selbsttätig ausgelöst wird, worauf durch die Spannung der Spiralfeder g das Aufziehen der Schnur d und damit das Lüften der Bettdecke erfolgt. Beispielsweise kann die Auslösung derart gestaltet sein, wie es in Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Bei dieser ist mit der Welle i der Weckvorrichtung ein Kegel k verbunden, in dessen Umfang ein Schraubengang l eingearbeitet ist. In den Schraubengang l greift eine Stange m, die mit der Feder h durch ein Gelenk n verbunden ist. Zur seitlichen Führung der Stange m dient ein U-förmig gestaltetes Führungsstück o. Beim Aufziehen der Weckvorrichtung wird die Stange m durch den Schraubengang l in die gezeichnete Lage gebracht. Hierdurch wird die Sperrklinke der Feder h in eine der Nuten e gedrückt. Beim Zubettgehen wird nun durch das Zudecken die Trommel a und damit der Sperrzylinder aufgezogen.
Beim Ablauf der Weckvorrichtung wird der Stützpunkt der Stange m durch den Schraubengang l zwangsweise höher gelegt und die federnde Sperrklinke h aus der Rast e herausgedrückt. Hierdurch kann die Feder g zurückschnellen und wird die Bettdecke mitnehmen. Diese Wirkung wird immer, auch dann eintreten, wenn die schlafende Person zufällig ihre Bettdecke unbewußt festhalten sollte, weil beim geringsten Lockerlassen die Bettdecke sofort gezogen wird.
 
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 1/2001
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